arbeit – Raue https://raue.it Tue, 15 Dec 2015 05:32:12 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png arbeit – Raue https://raue.it 32 32 Erwartungen und Druck in unserer Gesellschaft https://raue.it/gesellschaft/erwartungen-und-druck-in-unserer-gesellschaft/ https://raue.it/gesellschaft/erwartungen-und-druck-in-unserer-gesellschaft/#comments Wed, 26 Jan 2011 09:23:23 +0000 http://www.raphael-raue.de/?p=475 Ich möchte zunächst anregen, zwei Artikel zu lesen, die ich in den letzten Tagen gelesen habe. Wie Firmen ihre Spitzenkräfte verbrennen ist der erste. Und der zweite trägt den Titel 80 Prozent aller Lebensläufe sind Schrott. Lasst diese beiden texte Mal einfach auf euch wirken und erwartet erstmal gar nichts. Versucht keine Zusammenhänge zwischen den […]

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Ich möchte zunächst anregen, zwei Artikel zu lesen, die ich in den letzten Tagen gelesen habe. Wie Firmen ihre Spitzenkräfte verbrennen ist der erste. Und der zweite trägt den Titel 80 Prozent aller Lebensläufe sind Schrott. Lasst diese beiden texte Mal einfach auf euch wirken und erwartet erstmal gar nichts. Versucht keine Zusammenhänge zwischen den beiden Artikeln zu sehen, was nicht ganz möglich ist, schließlich setze ich sie ja in genau einen solchen.

Ich wüsste nur gerne, ob ihr nicht auch seht, wie bescheuert und vor allem Schizophren eigentlich das Bild seiner Zukunft für einen jungen Menschen sein muss, der bald in den Arbeitsmarkt eintreten wird. Die beiden Artikel oben stellen nur einen minimalsten Teil dessen dar, was ich mir mit meinen 26 Jahren so alles an Erwartungen und Risiken meiner eigenen Zukunft anhören musste, ohne in diesem ganzen Gesabbel auch nur einen Hauch dessen zu finden, was mich betrifft, betreffen wird oder betreffen könnte. Anonymes Bukkake trifft es am besten. Noch nie davon gehört? Wikipedia klärt auf:

Bukkake (ぶっかけ, buːˈka:keɪ oder bʊˈkækei) bezeichnet im westlichen Verständnis (s.Etymologie) eine Gruppensexpraktik, bei der mehrere Männer auf eine weitere Person ejakulieren. Dies geschieht meist in Form der Ejakulation ins Gesicht, der Gesichtsbesamung. Quelle Wikipedia.

Seitdem ich zur Schule gehe wird mir ständig von allen möglichen Seiten ins Gesicht gespritzt. Metaphorisch gesehen, natürlich. Alle Welt läd bei jungen Menschen Erwartungen ab, will eigene Fehler vermeidet sehen, nur das Beste und was weiß ich alles. Ich rede jetzt nicht von ödipalen Konflikten, sondern von den vielen Ratschlägen durch jeden, der meint Alter schütze vor Dummheit und deshalb seine Lebensweisheit rausdrücken muss. In my Face. Medial ist das sowieso ein mittlerweile schmerzender Dauerständer geworden, denn wie man dem ersten Artikel entnehmen kann, sind die Wichsvorlagen des Wirtschaftswunders schon soweit verblasst, dass nicht mehr ignoriert werden kann, dass einiges im Argen liegt.

Meinen wir als Gesellschaft wirklich, ständig nur einseitigen Druck ausüben zu können, dem Arbeitnehmer die Frauenrolle des oben zitierten japanischen Pornos per se zuschreiben zu können und dann nicht entweder mit sehr wenig Lust oder sehr gestörten Gestallten rechnen zu müssen? Es scheint so.

Ich meine, nicht alles läuft verkehrt und wir brauchen auch keine Revolution. Aber dass es weder dem Interviewten noch dem Journalisten auffällt, dass es meist zwei Perspektiven zu einer Sache gibt, gibt mir wiederum zu denken. Wenn 80 % aller Lebensläufe Schrott sind, kann man doch mit gleichem Recht auch behaupten, dass 80 % aller Personalererwartungen Schrott sind, oder sehe ich das Falsch? Wahr und wirklich wird sicher keine dieser Aussagen sein, aber darum geht es auch nicht. Leistung ist ja gut, Erwartungen und Druck auch und nicht jeder bricht darunter zusammen. Aber die Einseitigkeit, mit der wir alle einen großen Teil unseres Lebens, die Arbeit, betrachten, erschreckt mich immer wieder aufs Neue.

Ich meine, ich denke auch scharf nach, was ich denn in einem halben Jahr mit meinem Abschluss machen soll. Übrigens Bachelor und Master in Regelstudienzeit, also kommt mir nicht mit Leistung. Aber muss dieser Druck unnatürlich überhöht werden durch kontinuierliches mantrisches Geblubber im Sinne einer alten Fernsehsendung: nur die Leistung zählt? Gibt’s den Pflaume eigentlich noch?

Wie schizo muss denn eine Leistungsgesellschaft sein, die ihre Mitglieder zur Leistung konditionieren muss?

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Internetprojekte sind richtig viel Arbeit https://raue.it/internet/internetprojekte-sind-richtig-viel-arbeit/ Wed, 26 Sep 2007 22:44:45 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/internetprojekte-sind-richtig-viel-arbeit/ Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich mit drei tschechischen Freunden Webitus, ein Blogportal in Tschechien, plane, da ich immer wieder gefragt wurde, ob ich nicht für den oder den einen Blog aufsetzen und designen könne, ist diese Idee gewachsen und dann im Sommer im Gespräch so weit gereift, dass wir jetzt angefangen haben. Als […]

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Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich mit drei tschechischen Freunden Webitus, ein Blogportal in Tschechien, plane, da ich immer wieder gefragt wurde, ob ich nicht für den oder den einen Blog aufsetzen und designen könne, ist diese Idee gewachsen und dann im Sommer im Gespräch so weit gereift, dass wir jetzt angefangen haben. Als Basis dient WordPress MU und damit ist es fast ein Kinderspiel. Habe ich jedenfalls gedacht.

Zunächst klappte einfach gar nichts, aber das war ich gewohnt beim Testen neuer, noch nicht vertrauter Software. Doch zu allem Übel beschlich mich irgendwann die Ahnung, dass mein Host gar keine Wildcards vergeben kann. Angerufen, bestätigt und ungmein gefrustet gewesen. Ich habe mal eben 80 Euro verblasen. So viel hat die Domain fürs erste Jahr gekostet und wenn ich dann irgendwann umziehe auf einen Server, der es mir ermöglicht Wildcards zu vergeben und so den Anmeldevorgang zu automatisieren, werde ich das nochmal bezahlen müssen, plus die monatlichen kosten für den Server. Ätzend aber was willste machen.

Aber auch sonst ist ein Projekt, was nicht aus ein paar Seiten und einem einzigen netten Design besteht so ungemein viel Arbeit, ich habe mich da echt ein wenig übernommen. Alles muss haarklein erklärt werden, damit auch diejenigen bloggen können, die eigentlich keine Ahnung vom Internet haben. Dann muss ich das auch noch in Englisch schreiben, damit die Kollegen es übersetzen können. Das soll dann auch noch hübsch aussehen und den Besucher unserer Seite auch dazu bringen, sich bei uns anzumelden.

Ein Forum aufzusetzen ist ja soweit kein Ding, aber es dann ins Design zu integrieren hat mich mal eben den ganzen heutigen Tag gekostet, zumindest denRest des tages, der noch übrigblieb, nachdem ich all die kleineren oder größeren Fehler ausgemerzt hatte, die mir die ersten Blogger auf der Plattform mitgeteilt haben.

Ich bin wirklich mal gespannt ob sich die Mühe lohnt, oder ob nicht, sobald wir einigermaßen viel Blogger bei uns haben, WordPress.com oder irgendein anderer „Riese“ auch ein tschechisches Portal anbietet, denn die sind natürlich besser. Aber mal sehen, bis jetzt ist jedenfalls alles, was Blogs in Tschechien anbietet crap. Jedenfalls was ich bis jetzt gesehen habe und was mir an Erfahrungen erzählt wurde. Bis zum Semesteranfang hoffe ich, dass die Plattform zumindest für Freunde und Bekannte stabil läuft, die noch darauf verzichten können, sich automatisch anzumelden. Dann irgendwann wird der Umzug kommen und wir werden uns öffnen. Das wird dann richtig spannend.

Aber bei all der Arbeit macht es wirklich Spaß etwas (für mich) so Großes entstehen zu sehen. Vor allem den Leuten die Freude anzumerken, wenn sie es geschafft haben den ersten Text zu schreiben oder den ersten kommentar zu bekommen. Da lässt sich diese Anfangseuphorie noch miterleben, die der deutschen Blogosphäre irgendwie in letzter Zeit abhanden gekommen zu sein scheint, jedenfalls drängt sich mir dieser Eindruck in meinem Feedreader auf. ich glaube ich lerne jetzt mal intensiver Tschechisch. Die brauchen sicher noch 5 Jahre bis sie dort sind, wo wir (höhö) heute stehen.

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Wieder verloren und dennoch zufrieden https://raue.it/leben/wieder-verloren-und-dennoch-zufrieden/ Sun, 09 Sep 2007 12:45:23 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/wieder-verloren-und-dennoch-zufrieden/ Gestern habe ich mein zweites Fußballspiel für meinen Verein TSV Michelbach bestritten und ich bin recht zufrieden. Heimspiel gegen den FV Wallau und ich konnte mich zum ersten Spiel deutlich steigern. Wir haben zwar wieder knapp verloren, mit 2:1, aber wir haben uns das selbt zuzuschreiben. 1:0 in Führung gelegen, dann einen Elfmeter vergeben und […]

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Gestern habe ich mein zweites Fußballspiel für meinen Verein TSV Michelbach bestritten und ich bin recht zufrieden. Heimspiel gegen den FV Wallau und ich konnte mich zum ersten Spiel deutlich steigern. Wir haben zwar wieder knapp verloren, mit 2:1, aber wir haben uns das selbt zuzuschreiben. 1:0 in Führung gelegen, dann einen Elfmeter vergeben und noch eine 100% Chance, so dass schon in der ersten Halbzeit alles klar gewesen wäre. Aber wir haben die Dinger nicht reingemacht und dann eben noch zwei dumme Tore bekommen.

Aber meine Fitness ist in einem deutlichen Aufwärtstrend begriffen, die Tortour der letzten Woche hat sich gelohnt. Ich war zwei Mal beim Training, so wie ich es mir vorgenommen habe und der Trainer der ersten Mannschaft hat uns richtig hart ranngenommen, da die erste Mannschaft 4:0 verloren hatte. Gestern dann auch bei denen deutliche Steigerung zu sehen, 2:0 gegen den TSV Wieseck gewonnen und zeitweise wirklich schön gespielt.

Ich wurde gestern nicht wie im ersten Spiel halb Rechts sondern auf die rechte Außenbahn gesetzt, was mir die Möglichkeit gegeben hat, eher defensiv zu arbeiten und meine Kräfte nicht schon nach einer Halbzeit verbraucht zu haben. Ich bin leider nicht mit sonderlich viel Talent und Technik ausgestattet, weshalb ich durch Motivation und Kraft mir meinen Platz in der Mannschaft erkämpfen muss und dann sieht mein Spiel doch ziemlich erbärmlich aus, wenn Kraft fehlt. Deshalb ist es wichtig, dass ich schnell fit werde und da sehe ich mich auf einem guten Weg.

Taktisch haben wir mal wieder nicht sonderlich gut gespielt, aber die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen hat besser geklappt, wenn sie auch bei beiden Gegentoren versagt hat. Aber wir standen in der ersten halbzeit recht kompakt, in der zweiten halbzeit mussten leider unsere beiden besten Spieler ausgewechselt werden, so dass danach die Ordnung immer weiter bröckelte. Aber wnn wir so spielen, dann bin ich mir sicher, dass wir irgendwann auch mal wieder gewinnen.

Fußball macht ja so ungemein viel Spaß!

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Charts, Links, Werbung, Geld und die Lügen zu diesem Thema https://raue.it/internet/charts-links-werbung-geld-und-die-luegen-zu-diesem-thema/ https://raue.it/internet/charts-links-werbung-geld-und-die-luegen-zu-diesem-thema/#comments Wed, 04 Jul 2007 09:59:30 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/charts-links-werbung-geld-und-die-luegen-zu-diesem-thema/ Ich lese so oft einen solchen Scheiß zu den vier in der Überschrift genannten problematischen Themen: Charts, Links, Werbung und Geld. Anscheinend will kein einziger etwas davon wissen und biedert sich bei denjenigen an, die kategorisch dagegen sind. Es gibt sehr viele Blogger, die Werbung ablehnen, Geld mit Blogs zu verdienen für Kulturzerstörend halten, Linkhurerei […]

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Ich lese so oft einen solchen Scheiß zu den vier in der Überschrift genannten problematischen Themen: Charts, Links, Werbung und Geld. Anscheinend will kein einziger etwas davon wissen und biedert sich bei denjenigen an, die kategorisch dagegen sind. Es gibt sehr viele Blogger, die Werbung ablehnen, Geld mit Blogs zu verdienen für Kulturzerstörend halten, Linkhurerei verbscheuen und wer sich anstrengt in irgendwelche Charts zu kommen, ist sowieso unten durch. Darüber will ich aber gar nicht reden, man lese dazu am Besten F!XMBR und die Blogbar, denn dort sind die stärksten Argumente gegen oben genannte Dinge versammelt.

Aber ich will nicht in dieser Debatte etwas beitragen, sondern frage mich, warum, wenn man es macht, man nicht dazu steht. Was macht? Geld verdienen, Werbung auf dem Blog schalten, zusehen, dass man Links bekommt und in Charts möglich weit oben zu stehen. Ich meine, wenn man das vor sich selbst rechtfertigen kann, dann kann man das sicher auch vor anderen Rechtfertigen, oder nicht?

  • Ach ich bin jetzt in den Charts, aber das ist mir egal, kann ich mir auch nichts von kaufen.
  • Ich mach hier ne Aktion, wäre schon gut wenn ihr mich verlinkt, müsst ihr aber nicht, es geht mir nur um die Aktion
  • Ich habe Werbung nur auf meinem Blog, damit ich die Hostkosten wieder rausbekomme.
  • Ich will kein Geld verdienen, sondern bin nur frog, wenn mein Hobby mir Geld einbringt

Diese vier Aussagen lese ich so häufig und in den seltensten Fällen kann ich diese auch glaubhaft mit dem Blog oder Blogger verbinden. Die dritte Aussage habe ich auch hier mal geschrieben, da stand auch noch über jeder Adsense-Anzeige „Refinanzierung“ und ich hatte zunächst auch nicht wirklich etwas anderes vor. Da war mein Blog aber auch nicht zugekleistert mit Adsense und ähnlichen Anzeigen. Aber es kann mir doch niemand erzählen, dass er nur refinanzieren möchte, wenn er Anzeigen mitten im Text platziert und so sein Blog zumindest optisch verschandelt. Da muss schon mehr hinter stehen.

Genauso kann ich nicht verstehen, wie jemand schreiben kann, dass es ihm egal ist, ob er in den Charts ist oder nicht, wenn er mir einen Monat vorher gesagt hat, dass er gerade überlegt, wie er in die Charts kommt, welche Aktionen er reißen könnte, etc. Warum bitte? Was ist denn dabei in die Charts zu wollen? Nur weil es vielleicht nicht jeder toll findet? Nur weil dagegen gute Gründe anzuführen sind? Weil man Angst hat als Kommerzblogger tituliert zu werden? Warum so wenig Rückgrat?

Wer Stöckchen schmeißt will Links. Auch gute Antworten, vielleicht. Aber zu behaupten, er wolle keine Links halte ich in 99% aller Fälle für unglaubwürdig. Bei anderen Aktionen ist das ähnlich, wenn auch nicht genauso. Mein politischer Blog-Karneval war mir inhaltlich unglaublich wichtig, aber ich hätte das auch mit meinen Freunden besprechen können oder ähnliches. Ich habe eine Blog-Aktion gewählt und natürlich weiß ich, dass dabei ne Menge Links zusammen kommen. Das es so viel waren hat mich überrascht, aber gefreut. Wird dadurch der Karneval, mein Artikel, alle Artikel abgewertet? Ich denke nicht, sonst hätte ich ihn nicht veranstaltet. Aber viele tun so, als wollten sie keine Links. Lasst diese Blogs mal eine längere Zeit ohne Links und ich bin mir sicher, dass kaum einer weiterbloggen würde. Das finde ich schade. Wieder die Forderung nach Rückgrat.

Mit dem Hobby Geld verdienen. Der Spruch ist am wenigsten problematisch, da ich schon einige Blogger kenne, die haben eben den ein oder anderen verkauften Link, dezente Werbung und sind froh, wenn 50 Euro im Monat bei rumkommen, wenn nicht, sind sie aber auch nicht traurig. Aber zu oft wird dieser Spruch in Mangel an eigener Argumentationslinie für das Geldverdienen angeführt und Leute, das merkt der man. Ist wirklich keine gute Idee. Wenn ich jemanden andauernd mit SEO rumfummeln sehe, auch wenn das ein Hobby sein kann, ich will hier nicht verallgemeinern, er aber in den Artikeln munter weiterschreibt, dass er ja nur Bloggen will, dann passt der Spruch einfach nicht mehr.

Ich könnte die Beispielliste unendlich erweitern, aber ihr wisst was ich sagen möchte. Ich will nicht jedem, der in eins der Beispiele oben passt irgendwas vorwerfen, das können andere besser, aber ich möchte zu ein wenig mehr Offenheit plädieren.

Dieser Blog verdient Geld und will es auch. Es ist nicht sonderlich viel, aber es ist definitiv mehr als die 7 Euro Hostkosten im Monat. Dieser Blog ist mein Hobby, aber ich arbeite daran, dass es vielleicht auch Mal eine alternative zum Job werden könnte. Dafür brauche ich Links und ich bin selbst froh, wenn auf den dämlichsten meiner Artikel gelinkt wird, auch wenn ich mich dann ab und an schäme, auch fremdschäme. Ich schäme mich allerdings nicht dafür, dass ich Geld verdiene mit dem Blog. Vielleicht muss ich mich irgendwann dafür Rechtfertigen, so reicht es mir, dass ich es vor mir selbst kann. Damit meine ich nicht verdrängen, indem ich mir von dem Geld etwas schönes kaufe.

Ich lege all das Geld was mit meinen Projekten zusammenkommt an und will damit irgendwann ein größeres Projekt aufziehen, vielleicht nach dem Studium.

Natürlich wäre ich froh, wenn ich in den Chart wäre. Wer möchte nicht gerne bei den hundert wichtigsten Blogs dabei sein, selbst wenn nur Spacken die Relevanz der Charts akzeptieren würden. Es sind nicht nur Spacken und selbst wenn, viele dieser Spacken könnte irgendwann mein Arbeitgeber sein, auch wenn ich vieles dafür tun werde, das zu verhindern.

Würde ich auch ohne Einnahmen bloggen? Ja klar! Wird oft gesagt. Woher soll ich das wissen, antworte ich, weil ich eben mit Einnahmen blogge!
Ich will doch nur ein wenig mehr Offenheit. Oder wenn ihr schon schweigen wollt, dann lasst doch so bescheuerte Sprüche wie oben genannte weg und konzentriert euch aufs Linksammeln, Geldverdienen und Chartklettern. Aber Ausreden und wirsche Rechtfertigungen, die an der Realität meilenweit vorbeigehen, waren schon in der Schule nicht das Gelbe vom Ei. Lehrer haben es gemerkt und denkt nicht, dass Mitschüler das toll fanden. Die wussten auch bescheid, wenn du ihnen mal wieder kurz vor der Verabredung eine SMS geschrieben hast, dass du nicht kommst, aus wirschem Grund.

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Blog-Karneval: Ein Fazit https://raue.it/internet/blog-karneval-ein-fazit/ https://raue.it/internet/blog-karneval-ein-fazit/#comments Fri, 29 Jun 2007 11:32:01 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/blog-karneval-ein-fazit/ Ich will jetzt nicht noch einmal anstimmen um zu sagen wie gut alles war, sondern mir eher Gedanken machen, was vielleicht nächstes Mal besser laufen könnte. Dabei will ich natürlich auch drauf eingehen, was dieses mal beim ersten politischen Blog-Karneval gut war und vielleicht weitergeführt werden sollte. Es geht eher ums Organisatorische, was ihr nicht […]

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Ich will jetzt nicht noch einmal anstimmen um zu sagen wie gut alles war, sondern mir eher Gedanken machen, was vielleicht nächstes Mal besser laufen könnte. Dabei will ich natürlich auch drauf eingehen, was dieses mal beim ersten politischen Blog-Karneval gut war und vielleicht weitergeführt werden sollte. Es geht eher ums Organisatorische, was ihr nicht mitbekommen habt: die Arbeit im Hintergrund.

Ich will kurz schildern, wie ich das ganze Angegangen bin. Als erstes stand natürlich die Idee. ich wollte eigentlich einige Leute anschreiben ob sie nicht mit mir zusammen zu einem Thema einen großen mehrperspektivischen Artikel schreiben wollen, der auf alle Blogs der Teilnehmer verteilt sein wird. Doch dann hat Michael seinen Plugin-Karneval veranstaltet und ich habe meine Idee in diese Richtung geführt. Das Thema war schnell gefunden und ich habe Mails geschrieben. Ich habe nur zwei Absagen bekommen, von FIXMR und Netzpolitik. Das schreibe ich nicht um zu outen, sondern weil die beiden sich eben eine Teilnahme nicht vorstellen konnten, mir aber dennoch eine begründetet Absage geschrieben haben. Da hat mich gefreut, denn es de motiviert so ungemein, wenn man irgendwelche Aktionen plant und dann bei der Durchführung einfach ignoriert wird.

Fast alle aber haben mitgemacht und sich tatkräftig im Vorfeld mit eingebracht. Sie haben mir geholfen Details zu klären und Grundlagen zu setzen. Wie gehen wir vor und wie besser nicht. Auch wenn viele Ideen im Endeffekt nicht realisiert wurden, hat es mir geholfen, bei problematischen Fragen mehr als nur meiner Meinung vertrauen zu können. Ich empfehle allen zukünftigen Karneval-Veranstaltern sich auch so einen Vertrauenskreis aufzubauen, bevor es los geht.

Deshalb danke ich auch nochmal citronengras, sajonara, spiegelfechter, blog.argwohnheim. danijati, softanarcho, Politics-Blog, chris-b, gorillaschnitzel, Frederic und alarmschrei für ihr Hilfe. ich danke natürlich auch allen anderen, die mir geholfen haben, über diesen Karneval berichtet haben und ihn kommentiert haben.

Was aber besser machen? Nun zunächst einmal wollte ich eigentlich den Karneval auch außerhalb der Blogosphäre bekannt machen und aufzeigen, dass Blogs durchaus politisch sind. Das ist nicht gelungen. Da müsste man sich nächstes Mal früher hinsetzen und abklopfen, wer welche Kontakte hat und sie nutzen kann. Man sollte eine gute Pressemitteilung schreiben und aufteilen, wer wohin mailt. Ich habe zwar alle großen angemail, aber auch kleinere Zeitungen sind vielleicht interessiert, oder können über Umwegen das Interesse der großen wecken. Aber das ist einiges an Arbeit, also teilt das nächstes Mal besser auf.

Zudem sollte man sich bemühen, einige der größeren Blogs mit ins Boot zu holen. Wenn schon nicht als Teilnehmer, dann doch aber als Berichterstatter. Robert Basic hat über den Karneval berichtet und so geholfen ihn bekannt zu machen. Dennoch glaube ich hätten es noch mehr sein könne, wenn es uns gelungen wäre das ein oder andere Schwergewicht mit an Bord zu bekommen. Maße ist nicht immer Klasse, aber ich wollte ja auch nicht meine Doktorarbeit schreiben lassen, sondern aufzeigen, dass Blogs und Politik nicht zu trennen sind.

Mir kam die Idee leider erst sehr spät und deshalb ist sie auch nicht mehr zu realisieren, denn die wenigsten haben ihre Artikel getaggt. Aber lasst die Teilnehmer die Artikel mit 10 Stichworten kennzeichnen, dann könnt ihr die Artikel am Ende viel besser auswerten. Da ist mir vollkommen misslungen. Außer der Liste mit allen Teilnehmern kann ich euch nichts zu diesem ersten politischen Blog-Karneval bieten. Da muss man sich vorher Gedanken machen. So kann man auch vorgeben, dass im Kopf oder Fuß der Artikel engegeben werden soll, ob sich der Artikel für oder gegen das Thema stellt oder einen Mittelweg einschlägt, man kann fragen wie sich der Autor politisch einschätzen würde. Alles natürlich freiwillig, soll ja Politik-Trojaner werden. Aber die Artikel ein wenig kategorisieren zu könne, wäre schon gut.

Würde ich den nächsten Karneval auch veranstalten würde ich zudem noch Umfragen nebenherlaufen lassen. Über den Karneval und das Thema. Was denkt der Leser zu dem Thema, was denkt er über politische Blogs etc. Da kommen sicher interessante Daten bei rum.

Soviel noch von meiner Seite für den kommenden Veranstalter. Wenn sich niemand findet, werde ich es wieder machen, aber frühestens in 4 Monaten, jetzt will ich erstmal wieder eine Zeit entspannt bloggen können. Mir bleibt jetzt nicht mehr viel übrig, als noch einmal Danke zu sagen und auf Maikas Idee hinzuweisen, die fast durchgerutscht wäre bei all diesem Trubel. Maika hat in der Praxis des politischen Blog-Karnevals etwas gefunden, nach dem sie schon lange gesucht hat. Sie möchte gerne eine vernetzende Plattform um den Karneval gründen und sucht dafür Helfer und Helferinnen. Ich finde das eine richtig gute Idee, habe so etwas ähnliches auch schon angedacht, habe aber gerade erstmal genug von Gruppenarbeit und Trubel. Zudem stehen Klausuren an und danach fahre ich erstmal für einen Monat nach Tschechien.

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Fachschaftszeitung "Lampe" https://raue.it/leben/fachschaftszeitung-lampe/ Wed, 27 Jun 2007 17:40:06 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/fachschaftszeitung-lampe/ Entschuldigt, dass ich die letzten Tage nichts geschrieben habe und auch jetzt muss ich euch enttäuschen, da dieser Artikel nur eine kleine Erklärung abgeben soll, warum ich keine Zeit habe. Ich war am Wochenende bei meiner Mo und konnte erst mit zwei Tagen Verspätung nach hause fahren, da mein Auto kaputt war und die nötigen […]

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Entschuldigt, dass ich die letzten Tage nichts geschrieben habe und auch jetzt muss ich euch enttäuschen, da dieser Artikel nur eine kleine Erklärung abgeben soll, warum ich keine Zeit habe. Ich war am Wochenende bei meiner Mo und konnte erst mit zwei Tagen Verspätung nach hause fahren, da mein Auto kaputt war und die nötigen Ersatzteile nicht auf Lager waren.

Jetzt bin ich zwar wieder da, habe auch einige Artikel ideen im Kopf, doch dieser ist gerade mit etwas dringenderem beschäftigt. Am Montag soll das erste Fachschaftsjournal verkauft werden und ich bastele am Design, der Seitenfolge etc. rum. Da ich leider kein Word habe, sondern nur Open Office klappt das alles nicht wie cih mir das vorgestellt habe und „Lampe“ frisst meinen Tag.

Lampe, so wird das Journal heißen, in Anlehnung an den Diener Kants. Der hieß eben Lampe.

Open Office hat aber keine Buchfunktion, so wie das Word eben hat, welche mir die Arbeit erleichtern würde. Die Lampe soll in Din A5 erscheinen, aber wir müssen natürlich auf A4 drucken. Ach ja.

Freitag soll gedruckt werden und Samstag dann getackert. Ich bin froh, wenn wirs in den Händen halten. Leider war das erstellen dieses Journals mehr Arbeit, als ich gedacht hätte und da wir nicht so sonderlich viel Zeit hatten, bzw. investeirt haben, ist das Ergebnis auch nicht so der Knüller. Ich hoffe die Leute nehmen es uns nicht übel und schieben es auf die Anfangsschwierigkeiten.

Aber hat nicht jemand ein paar gute Anregungen, technischer Art, wie man das besser hinbekommt? Ich meine, mit Open Office geht das wirklich gar nicht, aber ich kann mich schlecht in ein paar Stunden in InDesign einarbeiten. Aber was sollen wir fürs nächste Mal beachten?

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Ein Moment der Stille https://raue.it/leben/ein-moment-der-stille/ https://raue.it/leben/ein-moment-der-stille/#comments Tue, 27 Mar 2007 18:55:34 +0000 http://www.onezblog.de/?p=223 Heute war ein richtig harter Tag. ich musste 6cm dicke Platten schleppen, mehr als hundert Stück. Mir tut die Hand weh, ich kann kaum noch tippen. Ich habe mich ja langsam an die schwere Arbeit gewöhnt und diese Maloche macht mir nicht mehr ganz so viel aus. Doch Steine schleppen ist am schlimmsten, weil man […]

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Heute war ein richtig harter Tag. ich musste 6cm dicke Platten schleppen, mehr als hundert Stück. Mir tut die Hand weh, ich kann kaum noch tippen. Ich habe mich ja langsam an die schwere Arbeit gewöhnt und diese Maloche macht mir nicht mehr ganz so viel aus. Doch Steine schleppen ist am schlimmsten, weil man so als nicht auf dem Bau arbeitender Mensch einfach keine wirklichen Muskeln in den Fingern bzw. generell in der Hand hat. Das habe ich heute zu spüren bekommen.

Aber ich will nicht rumheulen wie schlecht es mir geht, sondern euch von einem sonderbar schönen Moment heute erzählen. Ich weiß zwar nicht ob ihr den nachvollziehen könnt, aber selbst wenn nicht, freut euch einfach für mich.

Halb zwölf machen wir immer Pause, es war warm heute, also habe ich es mir auf ein paar Paletten bequem gemacht und dort mein Butterbrot, meinen Tee und meine Zigarette zu mir genommen. Diese Stille, obwohl es recht laut um mich herum war, war ein Moment, den ich wohl lange nicht vergessen werde. Ich war fix und fertig, wusste ich muss noch vier Stunden arbeiten, bin krank, hatte gestern Stress mit Jana, habe einen Exmatrikulierungsbescheid bekommen und auch sonst ist momentan nicht so rosig. Alles egal, in der Sonne mit der Kippe und dem Tee in der Hand auf einer dreckigen Palette habe ich heute meinen kleinen Moment Frieden gefunden.

Nichts war anders, als alle anderen Pausen, doch irgendwie….ich kann es wirklich nicht beschreiben. Es war schön.

/Nachtrag: Zum Thema Bauarbeiter noch ein witziges Video

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Meinen Respekt an alle da draußen, die wirklich hart malochen https://raue.it/leben/meinen-respekt-an-alle-da-draussen-die-wirklich-hart-malochen/ https://raue.it/leben/meinen-respekt-an-alle-da-draussen-die-wirklich-hart-malochen/#comments Wed, 14 Mar 2007 19:21:50 +0000 http://www.onezblog.de/?p=219 Ich bin so kaputt, könnt ihr euch nicht vorstellen. Diese Woche wird eingehen in eine der härtesten meines Lebens, körperlich, ansonsten ist alles gut. Ich arbeite momentan im Garten- und Landschaftsbau und muss nach Feierabend noch meine Hausarbeit fertig machen, die ich Freitag abgeben muss. Körperliche Arbeit und danach Denken ist einfach etwas, was sich […]

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Ich bin so kaputt, könnt ihr euch nicht vorstellen. Diese Woche wird eingehen in eine der härtesten meines Lebens, körperlich, ansonsten ist alles gut. Ich arbeite momentan im Garten- und Landschaftsbau und muss nach Feierabend noch meine Hausarbeit fertig machen, die ich Freitag abgeben muss. Körperliche Arbeit und danach Denken ist einfach etwas, was sich ausschließt, zumindest bis man die harte Maloche richtig gewohnt ist und den Scheiß einfach in den Knochen hat.

Garten- Landschaftsbau ist nicht schön Rosen schneiden und n bisschen Rasen mähen, ja das machen wir auch, aber das ist der kleinste Teil. Garten- Landschaftsbau heißt vor allem Steine schleppen, Beton schleppen, Erde schleppen und Schotter schleppen. Schüppen, tragen, rühren, alles Arbeit die in den Rücken und in die Arme geht. Und wie. Genau die Stellen wo ich mit Muskeln nicht so sehr gesegnet bin. Neun Stunden. Fünf Uhr aufstehen.

Aber wenn man Geld braucht, was soll man machen. Jana, wenn du das irgendwann lesen kannst, nimm es als Beweis für meine Liebe, den scheiß würde ich nicht machen, nur um mir nette Kleinigkeiten zu kaufen, die weder ich noch irgendwer braucht. Ich muss arbeiten, weil sie eben gerade keine Arbeit hat. Und glaubt mir, sie ist jeden scheiß Tag in dem Dreck wert!

Aber zurück zum Titel dieses Artikels. Ich habe einen heiden Respekt vor all den Bild-Lesern, die ihr Mettbrötchen um Punkt zwölf essen, für Intellektuelle oder wenigstens für Studierende wie mich immer nen blöden Spruch auf den Lippen haben, die sich halb tot lachen wenn der Herr Professor wieder mal mit der Schubkarre umkippt, weil er sie nicht hochbekommt und dir dennoch bei einschüppen helfen, immer noch Lachend. ich habe einen heiden Respekt vor all diesen Leuten, über die so gerne auf Studentenpartie gelästert wird. Ich weiß jetzt was die leisten, viele Kritikpunkte sind dennoch angebracht, doch dazu vielleicht in einem anderen Post, dessen Titel mir schon vorschwebt: „Kommunismus und Diktatur in einem: Das Leben auf der Baustelle“.

Wollte ich nur Mal loswerden und euch versprechen, ich stöhn nie wieder rum, wenn ich mal sieben Stunden Uni am Stück habe! Mir brennen meine Muskeln, meine Füße spüre ich nicht mehr, meine Hände sind rot wie Feuer und meine Knochen knarzen bei jeder Bewegung, da ist ne langweilige Vorlesung nicht gegen.

So diese Bauarbeiterromantik musste jetzt mal sein.

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Ein Tschechisches Märchen 3 https://raue.it/leben/ein-tschechisches-maerchen-3/ https://raue.it/leben/ein-tschechisches-maerchen-3/#comments Sun, 19 Mar 2006 12:51:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=25 Episode 3 Ja denn will ich mal wieder Berichten, es ist doch schon eine gute Weile her, deshalb wird es mir wohl recht schwer fallen alles zu berichten. Aber gut wenn ich jetzt nicht anfange werde ich es gar nicht mehr tun. Erstmal nach schauen, wann ich mit dem letzten Bericht aufgehört habe, was schon […]

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Episode 3

Ja denn will ich mal wieder Berichten, es ist doch schon eine gute Weile her, deshalb wird es mir wohl recht schwer fallen alles zu berichten. Aber gut wenn ich jetzt nicht anfange werde ich es gar nicht mehr tun. Erstmal nach schauen, wann ich mit dem letzten Bericht aufgehört habe, was schon so lange her?

Ja dann, also ich weiß echt nicht mehr was ich so alles in der Zeit bis Weihnachten gemacht habe, ich glaube es war gar nicht so viel, ich bin in der Arbeit weiter vorangekommen, heute ist es wirklich viel einfacher für mich mit den Kindern zu arbeiten, sie respektieren mich einfach mehr, auch auf einer menschlicheren Art und Weise, was ich anfangs nicht für möglich gehalten hätte. Aber dazu später mehr. Denn an ein Ereignis erinnere ich mich noch gut, denn Raphi und Frede waren hier für vier Tage hier im grauen Ostrava mich Besuchen. Mit dabei ne ganze Menge Wein, welch eine Wonne, den eins kann ich euch sagen, so gut das Bier hier ist, um so schlechter ist der Wein, eine richtige Plörre, viel zu süß und dabei so wenig Weingeschmack. Wir hatten richtig Spaß hier, ich war so froh ein wenig Heimat zu fühlen, wieder Deutsch zu reden, ja doch manchmal fehlt mir das doch sehr, meinen, zugegebener Maßen, sehr komischen Humor verstanden zu wissen. Was haben wir gemacht, eigentlich nicht allzu viel, gesessen getrunken, Billard gespielt, gegessen und dabei pausenlos geredet, wie in den alten Tagen, bei mir in meinem Loch, jeder der schon mal in meiner Bude gewesen ist, weiß was ich meine. Doch leider wollten beide nicht für immer bleiben, wer kann ihnen das verdenken, bei all dem grau und der Trostlosigkeit und so sind sie wieder gefahren…

Eine kleine Episode möchte ich noch zu besten geben: Frede und ich standen auf dem Balkon und rauchten, Raphi hat noch gepennt, oder wieder, wer weiß. Frede meinte es sei ja hier wie in der Bronx, man hört alle fünf Minuten Polizei, wie wahr, ich habe echt keine Ahnung ob die alle nur mit Blaulicht zum Einkaufen fahren oder ob ich wirklich in der tschechischen Bronx wohne, aber es ist bezeichnend, danke dir Frede für diese Feststellung.

Die Wochen bis Weihnachten ist so weit ich mich noch erinnere nicht mehr viel passiert, ich habe hier die Kontakte gefestigt, bin kaum noch einen Abend alleine gewesen seit dem, immer habe ich jemanden gefunden mit dem ich Billard, Bier und Gespräche verbinden konnte. Habe mit Samuel, das ein oder andere mal gekocht und gewisse unklärbare Streitfragen erörtert. Sarah ist hier gewesen, sie ist Freiwillige in Brno, hach so gut gammeln wie mir ihr kann man wirklich nicht mit jedem.

Dann kam Weihnachten, ich wollte einmal die Chance nutzen es allein zu verbringen, Samuel war nach Hause gefahren und auch hier in Don Bosco war es ruhig, da die Studenten natürlich auch alle zu ihren Familien heim sind. Aber an Weihnachten habe ich zwei Bilder gemalt, die ihr auf meiner Seite finden könnt, ich weise gerne darauf hin, www.onez.de.be, dort findet ihr auch eine Geschichte, Als wenn der Weihnachtsmann nicht auch mal Rotwein trinkt, die ich am Heiligen Abend geschrieben habe und deshalb nicht noch mal hier darüber schreiben muss. Denn nicht immer hält Doppelt besser, denn Wiederholung ist Zeitverschwendung. Nach Weihnachten sind wir in Ferienfreizeit gefahren, wieder nach Hodonovice, welch ein Spaß, denn wir, das heißt, Vlastik, Max, Meris, Jana, Martina und Peter wollten danach noch in der Hütte bleiben um dort Silvester zu begehen. Es war ein recht beschauliches Fest, nicht so chaotisch wie die letzten Tage, aber doch mit sehr viel Spaß verbunden, die Tschechen haben einige lustige Bräuche, zum einen zieht man einen Anzug an, Frau putzt sich auch dem entsprechen heraus, dann werden echt lustige Spiele gespielt, ein bisschen Theater, einhergehen mit dem verarschen aller im Raum befindlichen Personen, ich wurde allerdings weitestgehend verschont. Naja und dann wird halt getrunken, hej nicht Sekt, sondern alles über 40%, drehen schaut man dann ins neue Jahr, mit ner ganzen Menge Feuerwerk.

Das neue Jahr hat dann so begonnen, wie das alte geendet ist, beschaulich. Ich habe jeden Tag gearbeitet und bis heute immer mehr Spaß und innere Befriedigung in ihr gefunden, schlimm war nur mein Wochenende in Pardubitce, wir mussten mit den Kindern in einem Raum auf dem Boden schlafen, naja liegen, weil zum Schlafen sind die einfach viel zu laut gewesen, dann sollte ich auch noch gut Tischtennis spielen am nächsten Morgen, aber ne alles geht auch nicht, seis drum. Ich kann euch sagen, die Arbeit mit Kindern, so schwer sie auch sein kann, lässt einen echt die innere Mitte besser tangieren, ich will nicht sagen ich bin hier ruhiger geworden, ich bin wohl noch der selbe von komischen Ideen getriebene wie vorher, aber Kinder können dich ein bisschen kompletter machen, das Ziel verfeinern, denn für wen denn wenn nicht für sie, die Zukunft, ja ich weiß fünf Euro ins Phrasenschwein, aber nein ich mein das wirklich so.

Der Februar war der wohl Ereignisreichste bisher, scheiße was hatte ich ein Pech. Mir wurde mein Laptop geklaut, aus meinem Zimmer, zusammen mit meinem Mp3-Player, ich war nur ne halbe Stunde weg, dann war das wertvollste, materiell gesehen, was ich je besessen habe, weg, so eine Scheiße, der war erst fünf Monate alt. Ich hätte mich tot ärgern sollen, bin aber komisch gelassen gewesen, mir wurde dabei mal wieder bewusst, wie sehr man doch an materiellen Dingen hängt, sie zwar wenn sie nicht mehr da sind vermisst, aber doch nicht deswegen stirbt. Ich brauch den Computer zu arbeiten, ganz sicher sogar, aber hej, ihr glaubt nicht wie viel ich seitdem gelesen habe. Ich will jetzt nicht die alte Leier von alles hat seine guten Seiten raus holen, dafür brauch ich einen Laptop zu sehr, ich muss wieder mega dafür arbeiten um mir nen neuen Kaufen zu können, aber es hat mir einen entscheidenen Anstoss gegeben über Geld nachzudenken, nicht das sich viel in meiner Meinung dadurch geändert hätte, aber naja, so halt.

Dann hatte ich im Februar noch zwei Seminare, erst in Therezin, Theresienstadt, dem früheren jüdischen Ghetto. Dort haben wir ASFler uns getroffen, nicht dass es viel gebracht hätte, inhaltlich, aber doch war es mal wieder ganz nett, beisammen zu sein. Dann hatte ich das zweit Roma-Gadje Seminar in Ungarn, wir waren allerdings diesmal nicht in Budapest sondern in Pecs. Bis auf die Reise, die diesmal ziemlich stressig war, war das Seminar um einiges besser als das erste. Viel geplanter, strukturierter und ergebnisorientierter. Diesmal hatten wir wirklich die Möglichkeit unsere Erfahrungen auszutauschen und neue hinzu zu gewinnen. Auch war alles viel persönlicher, da man ja nun die meisten Teilnehmer schon kannte.

So und nun zu meinem zweiten großen Pech im Februar, war echt nicht so mein Monat. Ich habe mir beim Fußballspielen die Knöchelbänder gerissen, ne Ernst beiseite, sie waren im Endeffekt doch zum Glück nur stark überdehnt. Aber ich musste zwei Wochen im Gips rumhumpeln, habe seitdem den Spitznahmen Krüppel hier und danach erstmal wieder laufen lernen. Aber wisst ihr was, es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als nach zwei bangen Wochen, wo man schon mit allem Abgeschlossen hat, nie wieder Fußball, kein Sport, zurück nach Deutschland. Dann aber unter seinen noch echt komisch aussehenden Fuß die kleinen Steinchen zu spüren, das war unglaublich wunderbar.

Mittlerweile laufe ich zwar immer noch nicht wieder wie vorher, kann aber auch schon weitere Strecken wieder gehen, rennen geht allerdings noch nicht, aber naja ich brauch noch Zeit. Letzte Woche bin ich dann für drei Tage in Prag gewesen, es war wirklich schön, einfach mal Ruhe zu haben, woanders zu sein, keine Termine, sondern einfach nur ohne Blick auf die Uhr oder Blicke für die Kinder, so durch die Straßen zu schlendern und gutes Essen, Bier zu genießen. Den Rest der Woche hatte ich auch noch frei, morgen muss ich eigentlich wieder arbeiten, ich geh aber zum Fußball, Banik Ostrava gegen Sparta Prag, ein echter Hit, die Feindschaft der zwei Vereine ist so groß, dass jedes müde gekicke ausgeschlossen sein wird. So denn, hab ja doch mal ein bischen errinerung freipressen können. Damit schließe ich für heute und hoffe bis zum nöchsten Bericht nicht wieder so viel Zeit zu brauchen.

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