stille – Raue https://raue.it Tue, 27 Mar 2007 18:55:34 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png stille – Raue https://raue.it 32 32 Ein Moment der Stille https://raue.it/leben/ein-moment-der-stille/ https://raue.it/leben/ein-moment-der-stille/#comments Tue, 27 Mar 2007 18:55:34 +0000 http://www.onezblog.de/?p=223 Heute war ein richtig harter Tag. ich musste 6cm dicke Platten schleppen, mehr als hundert Stück. Mir tut die Hand weh, ich kann kaum noch tippen. Ich habe mich ja langsam an die schwere Arbeit gewöhnt und diese Maloche macht mir nicht mehr ganz so viel aus. Doch Steine schleppen ist am schlimmsten, weil man […]

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Heute war ein richtig harter Tag. ich musste 6cm dicke Platten schleppen, mehr als hundert Stück. Mir tut die Hand weh, ich kann kaum noch tippen. Ich habe mich ja langsam an die schwere Arbeit gewöhnt und diese Maloche macht mir nicht mehr ganz so viel aus. Doch Steine schleppen ist am schlimmsten, weil man so als nicht auf dem Bau arbeitender Mensch einfach keine wirklichen Muskeln in den Fingern bzw. generell in der Hand hat. Das habe ich heute zu spüren bekommen.

Aber ich will nicht rumheulen wie schlecht es mir geht, sondern euch von einem sonderbar schönen Moment heute erzählen. Ich weiß zwar nicht ob ihr den nachvollziehen könnt, aber selbst wenn nicht, freut euch einfach für mich.

Halb zwölf machen wir immer Pause, es war warm heute, also habe ich es mir auf ein paar Paletten bequem gemacht und dort mein Butterbrot, meinen Tee und meine Zigarette zu mir genommen. Diese Stille, obwohl es recht laut um mich herum war, war ein Moment, den ich wohl lange nicht vergessen werde. Ich war fix und fertig, wusste ich muss noch vier Stunden arbeiten, bin krank, hatte gestern Stress mit Jana, habe einen Exmatrikulierungsbescheid bekommen und auch sonst ist momentan nicht so rosig. Alles egal, in der Sonne mit der Kippe und dem Tee in der Hand auf einer dreckigen Palette habe ich heute meinen kleinen Moment Frieden gefunden.

Nichts war anders, als alle anderen Pausen, doch irgendwie….ich kann es wirklich nicht beschreiben. Es war schön.

/Nachtrag: Zum Thema Bauarbeiter noch ein witziges Video

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Hass https://raue.it/gesellschaft/hass/ https://raue.it/gesellschaft/hass/#comments Mon, 17 Jul 2006 17:57:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=47 „Haß. ich glaube, ich kann dieses Wort wagen, sein Gewicht ermessen. Hätte ich im stillen über den Begriff Haß nachgedacht, wäre sein Ausdruck für mich leidenschaftlich, unbeherrscht, tobend oder verzerrt gewesen, ein Gefühl, das nach außen sichtbar wird. Stattdessen erzählt ihre Stimme bedächtig von brennenden Dingen, die erkaltet aus ihr herauskommen. Ich weiß nicht wie, […]

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„Haß. ich glaube, ich kann dieses Wort wagen, sein Gewicht ermessen. Hätte ich im stillen über den Begriff Haß nachgedacht, wäre sein Ausdruck für mich leidenschaftlich, unbeherrscht, tobend oder verzerrt gewesen, ein Gefühl, das nach außen sichtbar wird. Stattdessen erzählt ihre Stimme bedächtig von brennenden Dingen, die erkaltet aus ihr herauskommen. Ich weiß nicht wie, aber es gelingt ihr, ihren Haß kalt auszudrücken. Fast leichthin.“

In diesem Zitat habe ich eine gute Definition von Hass gefunden. Nicht der Wahnsinnige mit den blutunterlaufenen Augen der tobend seine Wut herrauschreit, der ist Wahnsinnig oder furchtbar wütend. Ersteres ist eine Krankheit, zweiteres ein Gefühl.
Doch Hass ist kein Gefühl, es ist die Abwesenheit aller Gefühle, Kälte. Das gegenteil von Liebe, das Gegenteil von Gefühl. Haß ist kalt, berechnend. Haß ist die unmenschlichkeit eines früheren Menschen. Jemand der wahrhaftig Haß in sich hat, besteht nur noch aus dieser, er ist kalt, gefühlsleer.
Alles andere ist Wut, auch wenn diese als so groß empfunden wird, dass wir sie so oft leichtsinnig Haß nennen.

Zitat: Aus Soazig AAron – Klaras NEIN, Friedenauer Presse, Seite 139f, ISBN 3-932109-32-5

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Yasushi Inoue – Das Jagdgewehr https://raue.it/kultur/yasushi-inoue-das-jagdgewehr/ https://raue.it/kultur/yasushi-inoue-das-jagdgewehr/#comments Tue, 03 Jan 2006 13:05:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=21 Schon lange habe ich kein so schön geschriebenes Buch gelesen. Das Jagdgewehr ist wie ein traurig melancholisches Lied über das Leben und die Liebe. Es ist voll von wunderschönen Bildern, die den Leser in die Gefühlswelt eines alten und einsamen Mannes versetzen. Es ist ein sehr kurzes Buch, nicht einmal hundert Seiten lang, gelesen habe […]

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Schon lange habe ich kein so schön geschriebenes Buch gelesen. Das Jagdgewehr ist wie ein traurig melancholisches Lied über das Leben und die Liebe. Es ist voll von wunderschönen Bildern, die den Leser in die Gefühlswelt eines alten und einsamen Mannes versetzen. Es ist ein sehr kurzes Buch, nicht einmal hundert Seiten lang, gelesen habe ich dennoch lange, immer wieder habe ich es beiseite gelegt um nachzusinnen, den starken und prägenden Eindrücken Platz zur Entfaltung zu geben, das Jagdgewehr ist voll von diesen.

Geschrieben ist es aus verschiedener Sicht, Rahmenhandlung ist die Stille eines Dichters, der ein Gedicht für einen Freund geschrieben hat, welches dann in einer bekannten Jagdzeitschrift veröffentlicht wird. Es heißt das Jagdgewehr und handelt von einem einsamen Jäger. Dieser dort beschriebene Jäger meldet sich dann bei dem Dichter. Er schickt ihm vier Briefe. Einen um sich zu erklären und drei Briefe die ihn erst zu einem einsamen Mann gemacht haben.

Im Folgenden sind die Briefe abgedruckt, ohne weitere Erklärung, ohne Gedanken des Dichters. Was folgt, sind die Abschiedsbriefe der drei wichtigsten Menschen im Leben des Jägers, der seiner Frau, seiner Geliebten und deren Tochter.

Diese drei Briefe malen ein Bild von der Liebe, dem Leben und dem nun einsamen Mann. Auch wenn keine der gemalten Situationen in mein Leben passt, habe ich mich doch in allen diesen Bildern wieder gefunden, meist im Hintergrund, im Panorama.

Geschluckt habe ich oft, zu düster das Bild der Liebe, zu weit entfernt der Liebe, für Tränen ist das Buch zu kalt aber dennoch zu warm für Verzweiflung.

Ich kann nur jedem empfehlen, lest dieses Buch, es ist es wert.

Yasushi Inoue
Das Jagdgewehr
Suhrkamp Taschenbuch 2909
Erschienen 1998
ISBN 3-518-39409-6

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