nietzsche – Raue https://raue.it Wed, 28 Oct 2009 17:21:35 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png nietzsche – Raue https://raue.it 32 32 Long live the king! https://raue.it/kultur/long-live-the-king/ Wed, 28 Oct 2009 17:21:35 +0000 http://www.onezblog.de/?p=908 Startet dieser Michael Jackson Film „this is it“ eigentlich morgen oder wann kommt der? Habe zwar eh nicht vor ihn anzusehen und kann diesen Hype auch nicht wirklich nachvollziehen, aber folgendes Video lege ich euch dennoch ans Herz. Habe während der festlichen Tagung zum zehnjährigen Jubiläum des Nietzschearchivs vor zwei Wochen nämlich einen der Fellows […]

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Startet dieser Michael Jackson Film „this is it“ eigentlich morgen oder wann kommt der? Habe zwar eh nicht vor ihn anzusehen und kann diesen Hype auch nicht wirklich nachvollziehen, aber folgendes Video lege ich euch dennoch ans Herz. Habe während der festlichen Tagung zum zehnjährigen Jubiläum des Nietzschearchivs vor zwei Wochen nämlich einen der Fellows dort kennengelernt, der gleich am Todestag Michael Jacksons ein Tribute geschrieben und das auch auf Youtube hochgeladen hat. Auch wenn ich Mal die Thriller Doppel-CD hatte, finde ich folgendes Video dennoch besser als den King of Pop. Aber das nur am Rande, ihr dürft mich gerne dafür mit Prügel überziehen. Verbaler Art natürlich, würde das nämlich bedeuten, dass ihr euchd as Video angesehen habt. Und los, habs ihm versprochen, damit die Aufrufe hochzutreiben.

[youtube Vvw-UcRXANQ]

Ihr dürft das Video gerne auch auf eurem Blog einbinden und so verbreiten.

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Philosophische Freuden https://raue.it/leben/philosophische-freuden/ Mon, 29 Sep 2008 12:53:20 +0000 http://www.onezblog.de/?p=536 Ich bin wieder da, nachdem ich die letzten Wochen komplett der Philosophie gewidmet habe. Zwei Hausarbeiten über Foucault wollten geschrieben werden und weil ich es lediglich für notwendig befinde, Hausarbeiten zu schreiben, aber keinen bis sehr wenig Spaß dabei empfinde, war ich noch auf zwei Veranstaltungen: Auf dem Deutschen Kongress für Philosophie (übrigens: richtig toll […]

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Ich bin wieder da, nachdem ich die letzten Wochen komplett der Philosophie gewidmet habe. Zwei Hausarbeiten über Foucault wollten geschrieben werden und weil ich es lediglich für notwendig befinde, Hausarbeiten zu schreiben, aber keinen bis sehr wenig Spaß dabei empfinde, war ich noch auf zwei Veranstaltungen:

Auf dem Deutschen Kongress für Philosophie (übrigens: richtig toll gemachter Internetauftritt), der alle drei Jahre stattfindet und dieses Jahr in Essen seine Gedanken verbreitete. Die deutsche Philosophieprominenz war anwesend und stellte ihre neuesten Gedanken vor. Aber auch Nachwuchswissenschaftler konnten Vorträge einreichen, sodass aus allen Sparten der Philosophie interessantes zu hören war. Eine tolle und auch anstrengende Woche, die mir die Freude an der Philosophie wieder zurückgegeben hat. Ich weiß zwar immer noch nicht, ob die professionelle Philosophie mich reizt, ich weiß aber sicher, dass ich in drei Jahren in München wieder dabei sein werde.

An diesem Wochenende war ich in Weimar im Nietzschearchiv und habe auf Einladung des Kolleg Friedrich Nietzsche mit Kommilitonen aus Marburg eine Tagung zum Thema „Nietzsche und Sprache“ abgehalten. Drei Tage haben wir uns durch Nietzsches Texte gewühlt, um seine Sprachkonstitution genauer zu untersuchen. Das war zwar auch anstrengend, aber eine so fruchtbare Atmosphäre war das sicher wert.

Morgen gebe ich wohl meine zweite Hausarbeit ab und kann mich dann endlich wieder einigen bis jetzt liegengebliebenen Projekten widmen und auch hier etwas öfter schreiben.

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Die Trennung von Theorie und Theoretiker https://raue.it/kultur/die-trennung-von-theorie-und-theoretiker/ https://raue.it/kultur/die-trennung-von-theorie-und-theoretiker/#comments Thu, 27 Sep 2007 19:02:35 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/die-trennung-von-theorie-und-theoretiker/ Ich lese gerade ein Buch, das den Titel „Philosophen wie wir – Große Denker menschlich betrachtet“ trägt und mir einigen Spaß beim Lesen bereitet. Nigel Rodgers und Mel Thompson haben lustige, entsetzende, beschämende und profane Anekdoten berühmter Philosophen wie Heidegger, Rousseau und Sartre gesammelt. Sie betrachten das leben der Philosophen und ziehen Rückschlüsse auf deren […]

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Ich lese gerade ein Buch, das den Titel „Philosophen wie wir – Große Denker menschlich betrachtet“ trägt und mir einigen Spaß beim Lesen bereitet. Nigel Rodgers und Mel Thompson haben lustige, entsetzende, beschämende und profane Anekdoten berühmter Philosophen wie Heidegger, Rousseau und Sartre gesammelt. Sie betrachten das leben der Philosophen und ziehen Rückschlüsse auf deren Werk. Warum hat Nietzsche den Übermenschen erfunden und war er selbst einer. Warum hat Rousseau seine Kinder im Weisenhaus verrecken lassen, wo er doch Mitbegründer der modernen Pädagogik ist. Warum ist Schopenhauers Werk so pessimistisch. Solche und andere Fragen versuchen die Autoren zu klären und machen das auf eine witzige Art und Weise, die gut zu lesen ist. Ein wirklich gutes Buch um Abends im Bett noch eine halbe Stunde darin zu schmökern. Aber!

Mir gefällt die Grundintention des Buches nicht, oder ich verstehe sie falsch. Die Autoren ziehen immer wieder Parallelen von den Theorien der Philosophen und deren Leben. Diese Parallelen sind manchmal sehr nahe beieinander und manchmal so weit von einander entfernt. Doch genau diese Abstände werten die Autoren, was auch ihr gutes Recht ist. Doch gehen sie meist im Fazit einen Schritt zu weit, indem sie die Bedeutung der Werke nur in Bezug  auf das Leben des Verfassers setzen. So habe Rousseau die Romantik begründet, weil er in so naturverliebter Mensch war und dadurch so viele Romantiker inspiriert. Das halte ich für falsch.

Rousseau wird sehr viel mehr Menschen inspiriert haben, als nur diejenigen, die seinen Ideen gefolgt sind. Er wird viel mehr Menschen zu kritischer Haltung, seinen Ideen gegenüber inspiriert haben. Denn seine Ideen sind etwas außer ihm, wenn auch nicht auf metaphysisch existierende Art und  Weise, hängen diese Ideen nicht mehr mit der Person des Verfassers zusammen. Ob Rousseau den Gesellschaftsvertrag geschrieben hat oder Nietzsche den Zarathustra ist im philosophischen Sinne vollkommen gleichgültig. Wir betrachten die Werke, Ideen und Theorien, weil sie als Theorien einen Anspruch haben.

Theorie und Theoretiker kann und muss man trennen, will man in der Sache weiter kommen. Natürlich bestreite ich nicht, dass die Umwelt und Bedingungen eines Werkes dieses Beeinflussen, aber dann ist es unsere Aufgabe diese, heute vielleicht nicht mehr gültigen Argumente zu erkennen und von denen zu trennen, die gültig sind, egal ob sie Onkel Fritz, Oma Erna oder Platon geschrieben  haben. Der theoretische Gehalt einer Theorie ist eben dieser, der nicht abhängig von Zeit und Ort ist. Deshalb befassen wir uns mit diesen Idee, weil sie mehr als Ausdruck ihrer zeit und Umstände sind.

Das allerdings vergessen die Autoren des Buches bisweilen, wenn sie über ihr Ziel hinausschießen, große Philosophen auch nur als Menschen wie du und ich darzustellen, was sie zweifelsohne waren.

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Der Geschmack des melancholischen Films https://raue.it/kultur/der-geschmack-des-melancholischen-films/ https://raue.it/kultur/der-geschmack-des-melancholischen-films/#comments Mon, 17 Sep 2007 22:29:16 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/der-geschmack-des-melancholischen-films/ Ich liebe den Geschmack des deutschen Films. Zigaretten und billiger Rotwein von Aldi. Rioja 2005. Kräftig und traurig im Geschmack. Fruchtig aber nie süß, nie warm und doch ein Genuss. So schmecken die großen deutschen Filme wie Barfuß, Solino, Lammbock oder Elementarteilchen, den ich gerade gesehen habe. Meisterwerke des traurigen Spaßes der sich Leben nennt. […]

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Ich liebe den Geschmack des deutschen Films. Zigaretten und billiger Rotwein von Aldi. Rioja 2005. Kräftig und traurig im Geschmack. Fruchtig aber nie süß, nie warm und doch ein Genuss. So schmecken die großen deutschen Filme wie Barfuß, Solino, Lammbock oder Elementarteilchen, den ich gerade gesehen habe. Meisterwerke des traurigen Spaßes der sich Leben nennt. Melancholischer Nihilismus gepaart mit der Liebe eines Existenzialismus, immer ein Schuss Dialektik und so undurchsichtig wie die Meisterwerke Goethes. Nie ein Ende findend in der Brandung des Seins, vermischt mit der Gicht der Liebe.

Ich mag den deutschen Film und Abende wie diesen. Verzweiflung und Freude lassen sich miteinander in einer Atmosphäre verbinden, die kaum zum Atmen reicht, aber der Kehle genug Luft lässt um dem Denken bloß keinen Abbruch zu geben. Denn denken macht die Melancholie erst möglich, bereitet sie doch den Gefühlsausbruch vor, der ganz im Sinne der griechischen Tragödie im Elend enden muss. Doch das griechische Ende ist verheerend und moralisch. Das Ende dieser Filme ist lustig und tränentrocknend, ohne Botschaft, ohne Witz, so gediegen wie der Plausch zwischen zwei wirklich guten Freunden.

Billig ist nur der Rotwein, echt sind die Gefühle, trocken nur die Schizophrenie, die sich hinter allem Großen verbirgt. So unverständlich wie das Leben ist dieser Ausdruck meiner tiefsten Hochachtung vor den Filmen, die Leben besser definieren als es jeder Werbespot der Philosophie je gekonnt hätte.

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Kallikles und Nietzsche: Ein Vergleich https://raue.it/allgemein/kallikles-und-nietzsche-ein-vergleich/ https://raue.it/allgemein/kallikles-und-nietzsche-ein-vergleich/#comments Tue, 17 Jul 2007 15:38:24 +0000 http://philosophie.raphael-raue.de/2007/07/17/kallikles-und-nietzsche-ein-vergleich/ Ich möchte in diesem Vergleich Äußerungen des Kallikles in Platons Dialog „Gorgias“ mit denen Friedrich Nietzsches Vergleichen und klären, inwieweit sich die Positionen unterscheiden. Dafür werde ich nicht die Widerlegung des Kallikles durch Sokrates hinzuziehen, sondern nur die Ausgangsposition des Kallikles betrachten.Deshalb sei angemerkt, dass Kallikles im Verlauf des Gesprächs mit Sokrates einige Male widerspricht […]

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Ich möchte in diesem Vergleich Äußerungen des Kallikles in Platons Dialog „Gorgias“ mit denen Friedrich Nietzsches Vergleichen und klären, inwieweit sich die Positionen unterscheiden. Dafür werde ich nicht die Widerlegung des Kallikles durch Sokrates hinzuziehen, sondern nur die Ausgangsposition des Kallikles betrachten.Deshalb sei angemerkt, dass Kallikles im Verlauf des Gesprächs mit Sokrates einige Male widerspricht und seine Position sich wandelt, ohne jedoch die Kernaussage zu verlieren. Diese führt Sokrates auf einen Widerspruch.Zunächst eine Eingliederung in den Kontext des Dialogs, um die Aussage des kallikles besser einordnen zu können: Sokrates diskutiert mit Polos darüber, was besser sei: Unrecht tun oder Unrecht leiden? Sie kommen zu dem Schluss, das Unrecht leiden besser sei, als Unrecht tun und daraufhin tritt Kallikles in das Gespräch ein, der nicht glauben kann, dass dies kein Scherz von Sokrates sei. Kallikles vertritt im folgenden die Gegenteilige Position. Aus dieser Position werde ich nun einige Textstellen heraus greifen und sie zunächst unkommentiert einigen Zitaten Nietzsches gegenüberstellen:1. Kallikles„Für einen Mann ist das Unrechleiden ja kein annehmbarer Zustand“ (Alle hier aufgeführten Zitate des Kallikles sind aus Platons Dialog „Gorgias“ 483 B-E entnommen.)1.1 Nietzsche„Die vornehme Art Mensch fühlt sich als werthbestimmend, sie hat nicht nöthig, sich gutheissen zu lassen, sie urtheilt was mir schädlich ist, das ist an sich schädlich, sie weiss sich als Das, was überhaupt erst Ehre den Dingen verleiht, sie ist wertheschaffend.“ (Friedrich Nietzsche. Jenseits von gut und Böse: 260. S. 209.)2. Kallikles„Doch die Gesetze, glaube ich, sind von den Schwachen und von der großen Masse gemacht. Zu ihren Gunsten und zu ihrem eigenen Nutzen stellen diese die Gesetze auf“2.1 Nietzsche„So lange die Nützlichkeit, die in den moralischen Werthurtheilen herrscht, allein die Heerden-Nützlichkeit ist, so lange der Blick einzig der Erhaltung der Gemeinde zugewendet ist, und das Unmoralische genau und ausschliesslich in dem gesucht wird, was dem Gemeindebestand gefährlich scheint: so lange kann es keine „Moral der Nächstenliebe“ gebe. Friedrich Nietzsche. Jenseits von Gut und Böse: 201. S.121.3. Kallikles„Denn da sie [die Schwachen] weniger wert sind, sind sie, glaube ich, zufrieden, wenn sie nur den gleichen Anteil haben.“3.1 Nietzsche„Umgekehrt werden die Eigenschaften hervorgezogen und mit Licht übergossen, welche dazu dienen, Leidenden das Dasein zu erleichtern: hier kommt das Mitleiden, die gefällige hülfsbereite Hand, das warme Herz, die Geduld, der Fleiß, die Demuth, die Freundlichkeit zu Ehren.“ Friedrich Nietzsche. Jenseits von Gut und Böse: 206. S. 211.Die inhaltliche Nähe dieser drei Zitate ergibt sich aus diesen selbst und muss nicht weiter erläutert werden. Doch ich möchte dennoch auf die Position des Kallikles eingehen um dann die Unterschiede Nietzsches auszumachen.Kallikles Position ist eine nicht-moralische. Er lehnt das Gesetz ab und beruft sich auf die Regeln der Natur. Das Gesetzt steht hier für sittliche Gesetze und moralische Vorschriften, die die Gemeinschaft macht. Kallikles mein, dass diese Gesetze nur gemacht wären um den Schwachen zu dienen und somit die Starken knechte. Diese hätten aber von Natur aus das Recht zu herrschen. Er akzeptiert die Geltung einer Moral nicht, da sie der Natur widerspreche. Moral ist eine Erfindung der Schwachen. Kallikles will keine andere Moral, sondern überhaupt keine Moral. Seine Argumentation ist begründet auf die Existenz eines Naturrechts des Stärkeren.Hier sehe ich den Unterschied zur Position Nietzsches. Die drei Zitate sind aus dem Werk „Jenseits von gut und Böse“ welches eine Analyse der Moral vornehmen möchte um diese zu revidieren. Nietzsche zeigt auf, dass Moral ein philosophisches Problem ist. Das heißt, nicht nur ethische Grundsätze und moralische Gesetze sind problematisch und müssen auf ihre Geltung hin untersucht werden, sondern die Moral überhaupt. So versucht Nietzsche zu zeigen, dass das, was als Moral verstanden wird, ohne Begründung der Existenz von Moral keine Geltung haben kann. Die Zitate müssen also im philosophischen Kontext gesehen werden. Kallikles geht von einem Naturrecht aus, dass dem moralischen Gesetz widerspricht. Nietzsche untersucht Moral und findet in ihr Widersprüche. Das sind ganz unterschiedliche Argumentations- und Reflexionsansätze. Kallikles begeht den selben Fehler, den Nietzsche Moraltheoretikern vorwirft: Er geht von einem Gesetz aus, dessen Existens erst bewiesen werden müsste. Kallikles Argumentation steht und fällt mit der Behauptung des Naturrechts. Er setzt lediglich an die Stelle der moralischen Gesetze die natürlichen Gesetze, so wie er sie sieht, ohne dafür Gründe anzugeben. Beispiele aus dem Tierreich sind seine einzige Untermauerung, diese können aber nicht als Gründe gelten, da Beispiele niemals Gesetzmäßigkeiten beweisen oder begründen können.Ob Nietzsche ebenfalls zu einer Art Naturrecht in seinen Überlegungen kommt, oder ob seine Philosophie eher eine Tugend-Moral darstellt ist umstritten. Es kann jedoch festgehalten werden, dass Nietzsche ganz anders an das Problem herangeht, als dies Kallikles tut. Seine Methode ist die philosophische. Er hinterfragt Moral und kommt so zu Schlüssen, die denen des Kallikles ähneln, aber keinesfalls die gleichen sind. Zudem sind diese Schlüsse nicht das Ende seiner philosophischen Überlegung, sondern stellen lediglich die Grundlage seiner praktischen Philosophie dar.Ich habe in diesem Text gezeigt, dass sich die Positionen Nietzsches und Kallikles deutlich unterscheiden. Sowohl in ihrer inhaltlichen Bedeutung, als auch in der Herangehensweise. Kallikles lehnt die philosophische Betrachtung ab und gründet seine Position nur auf einer Gegenbehauptung. Nietzsches Position zeichnet sich aber durch philosophische Reflexion aus.

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Erfahrung ist auch nicht das Wahre https://raue.it/gesellschaft/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/ https://raue.it/gesellschaft/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/#comments Sun, 01 Jul 2007 15:22:33 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/ Dieser Artikel ist eine Reaktion des Artikels „red doch tacheles„. Ich habe lange überlegt, ob ich mich dazu äußern soll und mich jetzt doch positiv entschieden. Der Artikel ist interessant und dennoch lehne ich die Grundaussage entschieden ab. Warum möchte ich hier erläutert und gehe dafür in der Geistesgeschichte um etwa 2500 Jahre zurück. Denn […]

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Dieser Artikel ist eine Reaktion des Artikels „red doch tacheles„. Ich habe lange überlegt, ob ich mich dazu äußern soll und mich jetzt doch positiv entschieden. Der Artikel ist interessant und dennoch lehne ich die Grundaussage entschieden ab. Warum möchte ich hier erläutert und gehe dafür in der Geistesgeschichte um etwa 2500 Jahre zurück. Denn dieser Konflikt ist nichts neues und die Positionen sind es auch nicht. Platon und Aristoteles haben diesen Konflikt stellvertretend schon einmal ausgefochten. Und bitte lest den Artikel auf Fixmr, bevor ihr hier kommentier, denn sonst ist die Betrachtungsweise wirklich zu einseitig.

Aber zunächst einmal zum Konflikt. Oliver schreibt über die Erfahrung und das sie „echtes Leben“ überhaupt erst Möglich macht. Erfahrung verringert zudem die Möglichkeit die „falschen“ Schlüsse zu ziehen. Erfahrung lässt einen Gedanken vollziehen, die der Unerfahrene sich scheinbar nicht macht. Erfahrung bringt Vorsprung, der zu respektieren sei. Alles andere ist pubertär.

Das ist Olivers Position, natürlich von mir künstlich zugespitzt. Es muss schon so sein, dass er sich darin nicht wiederfindet, auch wenn ich stur dem Text gefolgt bin. Die Position wird allerdings relativiert, dass auch der Erfahrenste nicht Perfekt sei. Aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten.

Ich will gar nicht direkt auf den Text eingehen, sondern stelle ein paar Fragen an den Text, die mir vollkommen dunkle erscheinen, um dann Platon und Aristoteles sprechen zu lassen.

Was meint Oliver wohl mit dem echten Leben? Gibt es denn ein, also ein echtes? Oliver ist der Aristoteles in dem Konflikt, der besagt, dass jedem Menschen ein Ergon, ein Wesen innewohnt, dass durch lernen, üben und Wissen befördert werden muss. Es gibt ein echtes Wesen/ Leben was gefunden werden muss. Aristoteles, und ich denke Oliver auch, meint mit Erfahrung nicht nur das fortgeschrittene Alter, sondern die Zeit, die auf das Ergon verwendet wurde. Wie weit ist der Mensch sich selbst schon näher gekommen.

Platon demgegenüber hält von Erfahrung nichts und von Respekt auch nicht. Seine Figur des Sokrates lässt er sich hinwegsetzen über jegliche Norm und Manier. Sokrates ist es egal ob jemand alt, jung, erfahren oder unerfahren ist. Das Wissen und die Möglichkeit zu denken wohnt dem Menschen inne und kann von jedem Menschen entdeckt werden. So entlockt er im Menon einem Sklaven die Theorie des Pythagoras. So konfrontiert er immer wieder erfahrene Männer mit ihrem Nichtwissen, welche ganz entgegen ihrer Erfahrung zu stehen scheint. Es scheint nur so, weil Erfahrung für Sokrates nichts bedeutet, wenn sie nicht genutzt wird um Wissen zu begründen.

An der Beschreibung dieser beiden Positionen, die unvollständig und bruchstückhaft ist, kann man schon ablesen, welche ich wohl präferiere. Die Position des Aristoteles ist metaphysisch. Sie geht von einem Wesen des Menschen aus, dass bis heute nicht bewiesen werden konnte. Die metaphysische Philosophie ist seit Nietzsche nahezu tot und die Argumente gegen solche starke Annahmen sind zahllos.

Platon hat einen viel bescheideneren Wissensbegriff. Sokrates weiß nicht nur um die Unmöglichkeit der Perfektion, die auch Aristoteles einräumt, er weiß, dass kein Wissen möglich ist. Das ist natürlich nicht so zu verstehen, dass überhaupt kein Wissen möglich ist, sondern nur, dass man sich seines Wissens nicht zu sicher sein soll.

Der Erfahrene hat tatsächlich einige Vorteile, so hatte er mehr Zeit zu denken, Wissen zu erlangen und Dinge zu üben. So wie Aristoteles es beschreibt. Aber Platon würde einwerfen, dass es gar nichts nutzt, wenn die intellektuelle Bescheidenheit des Wissens um das Nichtwissen nicht hinzukommt.

Wer länger lebt hatte mehr Zeit Vorurteile anzuhäufen. Er hatte auch viel mehr Zeit sich Rechtfertigungen für diese zu überlegen. Er hatte auch viel mehr Zeit seine Macht auszubauen um diese sogar zur Untermauerung seiner Vorurteile zu nutzen. Er kann Vorurteile viel subtiler unter die Leute bringen, weil er nicht mehr so pubertär ungestüm ist. Alles schlechte Möglichkeiten, die ich überhaupt nicht in Olivers Text finde.

Das heißt nicht, dass er sie nicht auch bedacht hat, aber dennoch bleibt es mir unklar, warum das nicht einmal erwähnt wird. Ein Kommentator fragt Oliver „Hast du noch nie einen 60-jährigen Vollidioten gesehen?“ und der antwortet „Selbst der größte Idiot der selbstständig lebt, kann doch nicht der größte sein, wenn er es denn packt alleine zu leben.“ Wenn das das echte Leben ist, nur zu leben, wo bitte ist dannder Vorsprung der Erfahrung?

Auch wenn ich hoffe, dass jetzt nicht das gebashe losgeht, weil ich jung bin, damit angeblich auch unerfahren, möchte ich einen kleinen Disclaimer schreiben: Ich bin 22 Jahre, studiere erst im zweiten Semester, noch keine Zwischenprüfung, wohne seit meinem 17. Lebensjahr nicht mehr bei Mutti, sondern allein. War ein Jahr allein auf mich gestellt im Ausland und habe dort Sozialarbeit in einer Romajugendeinrichtung gemacht, aber muss noch immer nicht das Geld für eine Familie verdienen, habe auch noch keine Kinder.

Was das alles mit dem Thema, oder überhaupt mit Themen und ihrer inhaltlichen Diskussion zu tun hat, ist mir eben auch ein Rätsel. Genau deshalb habe ich diesen Artikel geschrieben. Ich weiß einfach nicht, was die Erfahrung für eine Art Argument sein soll. Auch wenn ich verstehen kann, dass Oliver so mancher dumme Frage/ Kommentar vorbeugen will mit diesem Artikel. Aber taugtdie Argumentation zu mehr?

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Endlich Semesterferien https://raue.it/internet/endlich-semesterferien/ https://raue.it/internet/endlich-semesterferien/#comments Sun, 11 Feb 2007 11:51:28 +0000 http://www.onezblog.de/?p=192 Ich habe seit Freitag endlich Semesterferien und genieße es in vollen Zügen. Alle Klausuren sind geschrieben, recht erfolgreich abgeschlossen und es steht nur noch ein Hausarbeit an, auf die ich mich sogar freue. „Das Verhältnis von Sein und Sollen in der genealogischen Kritik Friedrich Nietzsches“ ist der Arbeitstitel und ch will mal sehen was dabei […]

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Ich habe seit Freitag endlich Semesterferien und genieße es in vollen Zügen. Alle Klausuren sind geschrieben, recht erfolgreich abgeschlossen und es steht nur noch ein Hausarbeit an, auf die ich mich sogar freue. „Das Verhältnis von Sein und Sollen in der genealogischen Kritik Friedrich Nietzsches“ ist der Arbeitstitel und ch will mal sehen was dabei raus kommt.
Aber eigentlich wollte ich sagen, dass ich momentan am Design rumfummel und versuchen werde einiges was ich hier überlegt habe umzusetzen. Für alle die es interessiert und die sich meine Baustelle ansehen möchten, hier entlang bitte. Die Kommentare dort sind offen, bei Anregungen gerne zu nutzen.
Zudem will ich Montag mal ein wenig rumtelefonieren und mich dann entscheiden zu welchem Host ich wechseln werde. Ich habe auch keine Ahnung wie das alles mit dem Domainwechsel und so funktioniert, also wen dann in der nächsten Woche meine Seite mal weg ist, liegt es wohl daran. Ich werde zudem meine Linkstrucktur ändern, so dass die Artikeladressen ein wenig anders werden, nämlich im WordPressstyle. Das doofe ist natürlich nur, dass ich dadurch ne Menge Backlinks verliere, wer also zu einem meiner Artikel gelinkt hat, der kann ja dann mal checken ob die Links alle noch gehen. Aber erst in einer Woche oder so.
Ich denke allerdings, dass das Plugin beide Adressen gültig belässt und nur für Google umschreibt.
Update:Ich sehe gerade, die Links zeigen dann alle auf die Startseite, nicht so optimal.

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Die genealogische Moralkritik Nietzsches https://raue.it/gesellschaft/die-genealogische-moralkritik-nietzsches/ Wed, 31 Jan 2007 11:46:31 +0000 http://www.onezblog.de/?p=184 Dieser Beitrag is umgezogen. Ich habe entschlossen meine wissenschaftlichen Essays, Referate, Gruppenarbeiten und Hausarbeiten auf meine neues Blog „Philosophie“ zu stellen. Aber halb so wild, einfach dem folgenden Links zu „Die genealogische Moralkritik Nietzsches“ folgen. Der Blog is in englischer Spracher verfasst, ich schreibe über meine Vorlesungen und Veranstalltungen. Die längeren für die Uni angefertigten […]

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Dieser Beitrag is umgezogen. Ich habe entschlossen meine wissenschaftlichen Essays, Referate, Gruppenarbeiten und Hausarbeiten auf meine neues Blog „Philosophie“ zu stellen. Aber halb so wild, einfach dem folgenden Links zu „Die genealogische Moralkritik Nietzsches“ folgen. Der Blog is in englischer Spracher verfasst, ich schreibe über meine Vorlesungen und Veranstalltungen. Die längeren für die Uni angefertigten Texte sind allerdings in Deutsch

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Messias des Bösen oder Eselknutscher oder einfach nur genial? https://raue.it/gesellschaft/messias-des-bosen-oder-eselknutscher-oder-einfach-nur-genial/ https://raue.it/gesellschaft/messias-des-bosen-oder-eselknutscher-oder-einfach-nur-genial/#comments Mon, 18 Dec 2006 08:04:03 +0000 http://www.onezblog.de/?p=149 Der Mensch der Erkenntnis muss nicht nur seine Feinde lieben können, er muss auch seine Freunde hassen können. – Friedrich Nietzsche –

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Der Mensch der Erkenntnis muss nicht nur seine Feinde lieben können,
er muss auch seine Freunde hassen können.

– Friedrich Nietzsche –

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Neid und Individualität; die Vereinsamung der modernen Gesellschaft im Bezug auf Nietzsche https://raue.it/gesellschaft/neid-und-individualitaet-die-vereinsamung-der-modernen-gesellschaft-im-bezug-auf-nietzsche/ https://raue.it/gesellschaft/neid-und-individualitaet-die-vereinsamung-der-modernen-gesellschaft-im-bezug-auf-nietzsche/#comments Sun, 15 Oct 2006 18:27:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=107 Ich möchte einen kurzen Ausspruch Nietzsches nutzen um einer Frage nachzugehen, die sowohl eine persönlich subjektive, als auch ein gesellschaftlich relevante ist. Die Frage nach der Vereinsamung unserer Gesellschaft und ob wirklich ein Individualisierungsprozess dafür verantwortlich ist. „Werde, der du bist“ – Friedrich Nietzsche – Was Nietzsche damit ausdrücken will ist denke ich mal klar. […]

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Ich möchte einen kurzen Ausspruch Nietzsches nutzen um einer Frage nachzugehen, die sowohl eine persönlich subjektive, als auch ein gesellschaftlich relevante ist. Die Frage nach der Vereinsamung unserer Gesellschaft und ob wirklich ein Individualisierungsprozess dafür verantwortlich ist.

„Werde, der du bist“

– Friedrich Nietzsche –

Was Nietzsche damit ausdrücken will ist denke ich mal klar. Definiere dich und arbeite an deinen Träumen. Setze dir Heute, was du Morgen sein willst, realisiere dich. Sei Mensch, sei Individuum.

. sei du selbst, bleib auf deinem Weg, auch wenn dieser wechselt

Der modernen Gesellschaft wird nachgesagt, sie vereinsame die Menschen. Noch nie gab es so viele Singles, noch nie so hohe Scheidungsraten, zumindest seit solche Statistiken geführt werden. Diese Vereinsamung lässt sich sicher auch an dem inflationären steigendem Aufkommen von Singleparties, Singletreffs, Singleshows im TV erkennen. Dann gibt es da noch das Internet. Internetsucht, Realitätsverlust, was sonst noch so durch die Medien geistert. Dann dieses letztgenannte Medium, die Medien. Glotze gegen Einsamkeit.

Die letzten polemischen Zeilen sollen nur aufzeigen, wie schwammig die Behauptung der Einsamkeit unserer Gesellschaft sind. Dennoch bin ich von dieser These überzeugt, nenne es mal meine Erfahrung meiner Umgebung, die ich Gesellschaft nenne. Ich denke die Gesellschaft wird immer Einsamer. Aber! nicht Individueller! Egoistischer wird sie, wird oft behauptet. Mag sein, denke ich aber nicht. Egoismus setzt eine Vorstufe vorraus, die oben zitierte. Um egoistisch zu handeln muss man wissen was man will, muss man sich selbst erkundet haben, sich selbst gesetzt haben, durch die Schmerzen der eigenen Seele gegangen sein.

. Egoismus setzt Wissen des Selbst vorraus

Glaubt ihr auch nicht, dass dieser Selbstfindungsprozess wirklich bei all diesen Millionen einsamen Singles stattgefunden hat und sie deshalb so alleine sind? Glaubt ihr auch nicht, dass wirklicher Egoismus, oder im positiven Sinne, Individualität dafür verantwortlich sind, dass unsere Gesellschaft menschlich immer ärmer wird?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die egoistische Beschäftigung mit sich selbst nicht zu reinem Egoismus sondern nur zu einem Selbstvertrauen führt, was für die Gesellschaft von Vorteil ist. Denn verunsicherte, verängstigte Hunde beißen viel früher zu. Dieser Vergleich mag hinken, ist nicht hinreichend Begründet, doch ich wollte meinen Thesenansatz mal hier in Frage stellen lassen um ihn vielleicht dann weiter zu entwickeln.

Wenn ich noch eine vage Theorie am Ende vorbringen darf, warum die moderne Gesellschaft vereinsamt? Konsum, das Stichwort ist Konsum. Werbung, Marken, Medien gaukeln dem Konsumenten Individualität, falsche Individualität vor und geben ihm so ein falsches Selbstbewusstsein. Nämlich den Schein des Bewussten. Der Konsument ist gefangen in seinen Vorstellungen von sich selbst, die rein durch Konsummechanismen entstanden sind, sucht aber nicht den Ausbruch aus dem Gefängnis, denn es scheint ihm das Paradies.

. meine leise und vage Vermutung, ohne andere Ursachen dabei auszuschließen

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