moral – Raue https://raue.it Mon, 10 Nov 2008 20:44:18 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png moral – Raue https://raue.it 32 32 Der gute alte Hegel https://raue.it/kultur/der-gute-alte-hegel/ https://raue.it/kultur/der-gute-alte-hegel/#comments Mon, 10 Nov 2008 20:44:18 +0000 http://www.onezblog.de/?p=644 Ich besuche dieses Semester ein Seminar zu Hegels Rechtsphilosophie und versuche gerade herauszufinden, was er denn unter Sittlichkeit versteht. Durch Passagen wie die folgende erschwert sich dieses Unterfangen, merke ich doch, dass ich einfach nicht weiß, worüber der gute Mann da spricht: Die Ehe enthält, als das unmittelbare sittliche Verhältnis, erstens das Moment der natürlichen […]

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Ich besuche dieses Semester ein Seminar zu Hegels Rechtsphilosophie und versuche gerade herauszufinden, was er denn unter Sittlichkeit versteht. Durch Passagen wie die folgende erschwert sich dieses Unterfangen, merke ich doch, dass ich einfach nicht weiß, worüber der gute Mann da spricht:

Die Ehe enthält, als das unmittelbare sittliche Verhältnis, erstens das Moment der natürlichen Lebendigkeit, und zwar als substantielles Verhältnis die Lebendigkeit in ihrer Totalität, nämlich als Wirklichkeit der Gattung und deren Prozeß.

Er mag ja Recht haben und notwendige Argumente dafür anführen können, dass wir immer im Alten etwas Neues entwickeln und somit ein Schritt aus dem was ist nicht möglich ist, bzw. jegliche Argumente ohne Fundament sind, die ohne das Gewordene auskommen wollen. Aber warum gerade die Ehe als das sittliche Verhältnis? Da lässt sich doch auf ebenso Vorhandenes rekurieren und zeigen, dass Ehe empirisch wohl kaum die „rechtlich sittliche Liebe“ ist, die er hier zur Grundlage für oben stehendes Zitat nimmt. Was also führt er ins Feld um eben dieses Verhältnis ohne Bruch der Zeit als Ehe bezeichnen zu können.

Auch die folgenden Seiten lassen mich da im Dunklen und sowas regt mich ja auf, weiß ich doch nie ob ich einfach die Genialität nicht nachvollziehen kann oder wieder mal ein großer Mann versucht seine persönlichen Ansichten und Meinungen nonchalant in eine ansonsten kohärente Argumentation einzuweben und sie so notwendig erscheinen zu lassen. Das ist nämlich eine Vermutung, die mich nach zwei Jahren Philosophiestudium zusehens ereilt. In großen Büchern findet sich auch immer großer Bockmist und große Namen, selbst in der Geistesgeschichte schützen nicht vor kleinlich rückständigen Ansichten im Hinblick auf das Verehrte, Geliebte und das, was man glaubt nicht loslassen zu können. Aber ich kann mich irren, ist ja auch nur son Gefühl. Jedenfalls werde ich das ganze Kapitel nochmal lesen müssen, um morgen im Seminar nicht nur auf diesen Punkt fixiert zu sein.

Ach ja, könnte mir vielleicht ein Hegelianer kurz darlegen, was G.W.F. sich dabei gedacht hat gerade die Ehe ganz nah an das Honigfässchen der Sittlichkeit zu stellen und mir so meine mich beschäftigenden und ablenkenden Einwürfe entkräftigen? Würde sehr helfen gerade!

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Werbung auf den Punkt gebracht https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comments Wed, 05 Sep 2007 19:03:09 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung. Ich […]

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Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung.

Ich habe nichts generell gegen Werbung, sie ist nicht von Grund auf schlecht. Will sagen, Werbung kann auch positive Aspekte haben und Werbung als solches abzulehnen ist meiner Meinung nach falsch aus folgendem Grund:

Wir leben in einer Welt der Überreizung und Überproduktion an Konsumgütern. Es hat sich eine gewisse Kaufbereitschaft eingebürgert, je nach dem in welchem Umfeld man lebt und welche Lebenseinstellung man hat, kauft man passende Produkte. Niemand, ich wiederhole, niemand von sich behaupten, er kaufe etwas nur wegen der Qualität. Image der Marke, meinetwegen auch die moralische Integrität eines Konzerns spielen eine enorme Rolle bei unserem Kaufverhalten. Das kann man gut finden, sich übermoralisch ausnehmen und behaupten, nur weil man diesem Kreislauf versucht zu entrinnen, nur die anderen würden sich in ihm befinden, aber wir sind auf unsere Wirtschaft angewiesen, denn sie ist ein riesen Teil unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Übrigens wäre sie das auch in alternativen Wirtschafts- und Staatssystemen, wie dem Kommunismus z.B. Diesem Umstand trägt Werbung Rechnung. Eine Firma muss sich ein gewisses Image aufbauen, eine gewisse Bekanntheit erlangen um überhaupt existieren zu können. Über Qualität ist das meist nicht möglich und zwar weil wir Konsumenten meistens gar nicht in der Lage sind die Qualität zweier Produkte wirklich zureichend unterscheiden zu können. Oder wie viele Menschen können wirklich die Qualität z.B. eines Autos bestimmen? Das Image bzw. die Bekanntheit ist also für eine Firma von außerordentlicher Wichtigkeit und da es sicher nicht nur schlechte und unmoralische Firmen gibt, kann Werbung nicht partout nachgesagt werden, schlecht zu sein.

Aber Werbung manipuliert und das ist schlecht, da es nicht mehr auf die Qualität, sondern nur noch auf das Image ankommt. Der Vorwurf der Manipulation hinkt, da auch Medien und eben Blogs manipulieren, indem sie Meinungen veröffentlichen, von denen sich viele Menschen beeinflussen lassen, ob bewusst oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Manipulation ist nur Möglich, wenn jemand zum Manipulieren vorhanden ist. Und schon der alte Kant wusste, das unsere Unmündigkeit selbstverschuldet ist.

Ich will sagen, dass nicht die Werbung das schlechte ist, sondern der Mensch, der Image und Qualität nicht mehr sachlich trennen kann und deshalb lieber den teuren Nike-Pulli kauft, statt das unbekannte Produkt mit höherer Qualität und niedrigerem Preis. Das geschieht durch Werbung, ist aber nicht die Schuld von Werbung.

Man kann behaupten, Werbung sei hässlich, störe durch Dauerpräsenz, verdumme die Leute, man kann aber nicht sagen, dass Werbung grundsätzlich schlecht ist. Werbung kann auch, richtig eingesetzt auf wichtige Dinge aufmerksam machen, leider geschieht die nicht sonderlich häufig. Und damit komme ich zum negativen Part, dem Part, der mir Probleme bereitet Werbung auf diesem Blog zu schalten:

Werbung wird in den meisten Fällen nicht genutzt um gute Produkte auch bekannt zu machen, sondern um billigen Scheiß aufzuwerten und den Menschen Flausen in den Kopf zu setzten, von wegen, sie seinen ohne das Handy/Auto/Various weniger Wert oder sozial ausgegrenzt. Im Internet ist es nicht ganz so schlimm, da meiner Meinung nach hier nicht so leicht komplette Gefühlsmanipulationen hin zum Kaufdrang erzeugt werden können, das ist im Kino, beim Fernsehen einfacher. Dafür gibt es hier ungemein viele Webseiten, die versprechen 100.000 Euro im Monat verdienen zu können und die Leute abziehen. Abofallen, die selbst von einigermaßen erfahrenen Nutzern nicht sofort als solche erkannt werden, Anbieter, die alles kostenlos versprechen und im Kleingedruckten doch etwas anderes stehen haben und Seelenverkäufer, die deine Emailadresse zu Geld und deinen Account zu einer Müllhalde machen. Alles in allem ungemein viel Mist, der über normale Wege wohl nicht gefunden würde. Man kann Google und Konsorten viel vorwerfen, aber die gröbsten Scheißseiten sind doch nicht unbedingt in den Top-Positionen, auch wenn dort nicht immer die Qualität stehen mag. Jedenfalls fliegen Anbieter, wie oben aufgezählt doch ziemlich schnell aus dem Index. In der Werbung aber nicht. Jeder kann sich in die SERPs einkaufen und eben auch auf meine Seite. Google hat zwar Qualitätskriterien für Adsense, aber natürlich können die nicht so hoch sein, wie in den SERPs, weil sonst die selbe Werbung, wie Ergebnisse angezeigt würden.

Ich lasse also zu, dass ab und an jemand auf meine Werbung klickt und potentiell abgezockt wird. Egal wie häufig das passieren mag, ich trage eine Mitschuld daran, da ich auf diesem Blog suggeriert habe, zumindest für den unerfahrenen Nutzer, dass ich gutheiße, was da so an Werbung erscheint. Das macht mich zwar nicht justitiabel, aber es bringt mich doch in eine moralisch nicht einwandfreie Situation.

Ich könnte mich natürlich wiederum mit irgendwelchen Philosophen aus dem Staub machen, die richtige Verantwortungsdefinition sollte schnell zu finden sein, aber es macht doch aufmerksam auf ein Problem, das ich nicht im Stande bin zu lösen. Nicht einmal damit, dass das Werbung schalten sein lasse. Denn dieses Problem ist ein grundsätzliches Problem menschlichen Handelns. Indirekte Schuld durch Wissen um eventuelle schädliche Folgen. Aufklärung und Anweisung sind meiner Meinung nach die einzigen Mittel, im Internet aber schwer zu erreichen. Würde ich jetzt z.B. in der Mensa Flyer verteilen, könnte ich wenigstens noch den ein oder anderen Hinweis mit auf den Weg geben, hier in meinem Blog bleibt mir nur eines übrig: Inhalt und Werbung so klar wie Möglich zu trennen und nicht zu suggerieren, es handele sich um einen redaktionellen Link, wenn es ein Afillilink ist. Ich sollte vielleicht auch Rahmen um die Adsenseanzeigen legen, damit sie optisch besser vom Text getrennt sind. Das werde ich mir genauer Überlegen, bei den nächsten Umbauarbeiten, die in nächster Zeit anstehen.

Wieder habe ich viel geschrieben und bin zu keinem Ende gekommen, denn die Trennung von Werbung und Inhalt ist zwar wichtig, aber ob sie ausreichend ist um der Verantwortung nachzukommen, die ich mir als Mensch gebe, weiß ich nicht, dazu kommt noch, dass wenn diese Trennung ganz und gar gelingen würde, die Werbung nicht mehr funktionieren würde, genauso wie James Bond eben immer ein tolles Auto fährt, das gesponsert ist.

Zudem habe ich natürlich die Argumentation bezüglich Werbung sehr stark verkürzt und wohl auch den ein oder anderen wichtigen Punkt vergessen bzw. bin noch gar nicht auf ihn gekommen. Wenn also jemand etwas einzuwenden hat, her damit.

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Ich gestehe….Geld mit diesem Blog verdienen zu wollen https://raue.it/internet/ich-gestehegeld-mit-diesem-blog-verdienen-zu-wollen/ https://raue.it/internet/ich-gestehegeld-mit-diesem-blog-verdienen-zu-wollen/#comments Tue, 04 Sep 2007 20:30:49 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/ich-gestehegeld-mit-diesem-blog-verdienen-zu-wollen/ Eigentlich sollte die Überschrift „Beichte eines Bloggers“ lauten, aber ich bin nicht religiös und deshalb wäre sie unangebracht, zudem sie Geld auf einen sakristalen Wert heben würde, der einfach falsch wäre, auch wenn ich Sakrilegien für ebenso falsch halte. Die neue Überschrift trifft auch nicht, was ich hier behandeln möchte, leitet aber gut ein in […]

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Eigentlich sollte die Überschrift „Beichte eines Bloggers“ lauten, aber ich bin nicht religiös und deshalb wäre sie unangebracht, zudem sie Geld auf einen sakristalen Wert heben würde, der einfach falsch wäre, auch wenn ich Sakrilegien für ebenso falsch halte. Die neue Überschrift trifft auch nicht, was ich hier behandeln möchte, leitet aber gut ein in mein Thema. Blogs und Werbung. Blogs und Geld. Blogs und Kommerzialisierung. Dies ist der erste Teil einer Serie mit drei Artikeln und ja ich werde noch konkreter!

Mir geht dieses Thema gehörig auf den Zeiger, zu viel Moral auf beiden Seiten, kaum, wenn auch existente, durchdachte Zwischenrufe, die im Kugelhagel nicht zu hören sind. Ich weiß, dass dieses Thema polarisiert und viele Menschen ihr Herz an die Bloggerei gehängt haben. Ob es dann dadurch gerechtfertigt ist, alle andersdenkenden gleich in die Hölle schicken zu wollen, sei der Bewertung des Lesers überlassen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass es durchaus möglich sein sollte Geld mit seinem Blog zu verdienen und seine moralische Integrität zu bewahren, nicht nur allein, weil meine moralische Integrität sicherlich nicht allein vom Bloggen abhängt. Man muss mit Yahoo keinen Werbevertrag abschließen, allerdings bin ich mir sicher, ohne einen Beweis zu haben, dass Google auch nicht sonderlich besser ist. Ich verwende aber Adsense auf diesem und meinen anderen Blogs und Webseiten. Das ist zu bewerten, von meinen Leser und von mir selbst. Ich habe noch keine Rechtfertigung gefunden, die es mir ersparen würde, nicht weiterhin über dieses Thema im Bezug auf mein Handeln im Internet und der Welt nachzudenken und mich kritisch zu prüfen.

Aber ich habe einen Traum. Den ziehe ich zur Rechtfertigung herbei, immer im Hinterkopf, dass es ein Traum bleiben könnte und damit so einiges nicht mehr zu rechtfertigen sei. Aber so ist das Leben. Man setzt sich Ziele und heiligt so einige Mittel, auch wenn ich mir weitaus Schlimmeres vorstellen könnte, als Google oder wer weiß wem Geld in den Rachen zu schmeißen und dabei sogar noch für die Drachen zu werben und meinen Namen für sie zu Verfügung zu stellen. Aber Relativierung in diesem Sinne ist einfach dumm, nicht mal nur unbedarft. Aber seid euch sicher, dass bleibt mein Problem, da hat mich niemand zu richten, denn moralische Integrität lasse ich mir nicht gesellschaftlich absegnen, da muss mein Gewissen schon für arbeiten. Kritik und Anregung hole ich mir im Kugelhagel der Moralisten. Da wird man trotz so bösem Blut fündig. Ich meine nicht Rechtfertigungsstrategien, sondern Argumente.

Worum geht es aber eigentlich, soll es hier darum gehen die drei Adsensebanner zu absolutieren und die Links in der Seitenleiste als etwas gutes hinzustellen?

Sicherlich nicht, auch wenn ich gerne so einen Artikel verfassen würde. Das Problem ist nur, dass ich, wie oben schon geschrieben, zu keinem Ende komme. Es drängt sich vielmehr die Frage auf, warum ich denn handele, sprich Werbung schalte, wenn ich mich noch nicht entschieden habe. Aber das ist eine Geschichte, die ist privat und ich möchte nun wirklich keine Krokodilstränen hier abdrücken um mir einen feinen Abgang zu verschaffen. Mein Traum ist ein Grund, meine Lebensumstände auch, meine Ziele ebenso, aber sie sind nicht Grund genug.

Aber wie schon gesagt, das ist mein Problem. Es stört mich allerdings, dass viele Blogger meinen, das es ihr Problem sei. Da wird mit Abbestellen im Falle einer Monetarisierung des Feeds gedroht, genauso wie mit der Verweigerung jeglichen moralischen Verständnisses. Und genau das stört mich, denn meint ihr wirklich, ich bin an Lesern interessiert, die sich nicht für meine Texte interessieren? Was ist denn bitte dieser Blog hier? Doch keine Kuschelecke, die zum knutschfidelen Bloggergangbang einläd. Ich schreibe Texte und ihr mögt sie. Oder nicht. Das sich über das Medium Blogs auch Menschen finden, die sich sympathisch finden und gar nicht mal den Blog so toll finden ist klar. Aber ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass all die Leute, die „Unsubcribe“ brüllen würden meine Freunde sind oder mich nur wegen meiner moralischer Integrität lesen. Das ist total verkorkste Motivation, eine Bloggerehre zu retten, die nie bestand hatte. Das ist Solidarität in ihrem gräßlichen Ausmaß. Nicht, weil diese Menschen vielleicht recht haben mit der Annahme, Werbung ablehnen zu müssen. Es ist falsch, weil der Anspruch so ekelhaft ist. Lest meine Texte oder lasst es sein. Kritisiert mich für die Werbung auf meinem Blog. Aber verbindet das nicht miteinander, außer in eurer Entscheidung, meinen Blog nicht mehr zu lesen, denn vorzuschreiben habe ich euch nun auch nichts.

Ich will sagen, dass diese Drohungen, irgendetwas nicht mehr zu lesen doch wirklich abartig sind. Welcher moralischen Ebene fühlen sich solche Leute wohl angehörig, die meinen auf solche Art erziehen zu wollen?

Natürlich kann man meine Person, diesen Blog, Werbung, Google, Yahoo und wer weiß noch wen miteinander verbinden und dadurch zu einem moralischen Urteil kommen, das mein Blog eben die Verbindung mit dem Evil in Googles Leitspruch bringt. Man kann mir das auch mitteilen, meine Emailadresse steht im Impressum und die Kommentare sind auch meist offen. Man soll aber nicht versuchen, die eigene Meinung über die unbekannte Meinung des Autors zu stellen. Das ist nicht Arrogant, auch nicht Ignorant, sondern moralisch Unhaltbar. Und die will man ja dem Werbeblogger beibringen. Denkt mal darüber nach. Ich werde derweil weiterhin daran arbeiten auf eventuelle Kritik Antworten zu finden. Nicht um euch in der Diskussion zu beeindrucken, denn die werde wie oben schon geschrieben nicht führen, sondern um als handelnder Mensch meine Handlungen zu reflexieren. Die einzige Möglichkeit, so etwas wie Moral zu erreichen.

Ich freue mich auf eine Diskussion über Werbung, seid allerdings darauf gefasst, dass Trollen, die solche Themen anscheinend anzuziehen scheint, hier schnell verabschiedet werden. Zudem werde ich nicht meine eigene Integrität diskutieren, auch wenn ich dazu Kritik natürlich erlaube bzw. sogar wünsche. Meine Integrität ist allerdings um einiges komplexer als sich hier darstellen lässt, als ich es hier darstellen möchte. Private Umstände müssen euch nicht als Gründe reichen, aber sie müssen mich beschäftigen, weil ich eben nicht nur Online lebe. Der Teil von mir, der sich hier darstellt, ist kritisierbar und von Menschen, die mich kennen, würde ich mir auch Kritik im Bezug auf die Umstände anhören, aber ihr kennt sie nicht und werdet sie auch wohl nicht kennenlernen. Wertet diese Möglichkeit meinerseits nicht auf jegliche Kritikpunkte eingehen zu wollen gerne als Immunisierung, aber fragt euch dabei dann zugleich ob ihr dieses Internet nicht vielleicht mit eurem Leben verwechselt.

Aber genug vorgebeugt, ich bin mir sicher, dass dies ein Thema ist, dass zu diskutieren wäre, auch wenn ich diesen Artikel mehr geschrieben habe um mal meine Gedanken zu diesem Thema zu verschriftlichen. Vielleicht schreibe ich noch die Tage einen weiteren Text, der konkreter beschreibt, worüber ich momentan nachdenke. Ich würde gerne in absehbarer Zeit mein Studium selbst finanzieren können (als kleiner Einblick in meine Traumwelt) und das läuft eben nicht mit drei Adsensebannern. Aber keine Angst, sich bewegende bunte Scheiße kommt mir nicht hier rein und für den Stammleser wird sich ohnehin nicht sonderlich viel ändern, da der eh nie klickt, so dass meine Gedanken eher in die Richtung gehen, den Googlebesucher zum Klickvieh zu machen.

Als Diskussionsgrundlage darf ruhig der Blog von F!XMR (ich verlinke die Adical-Kategorie, dimit hr nicht zu lange wühlen müsst, aber lest bitte auch mal quer, es sind noch viele Artikel mehr zu diesem Thema geschrieben, die nicht mit Adical in Zusammenhang stehen) angesehen werden, dort hole ich mir die Skepsis meiner Einstellung gegenüber her um sie zu überprüfen, ich kenne keine umfangreichere Auseinandersetzung mit diesem Thema und obwohl wir wohl in vielen sehr unterschiedlicher Meinung sind, empfehle ich dem Leser dort hineinzulesen. Damit wird sowohl mir, als auch allen anderen erspart, immer wieder die selben Meinungen auzutauschen und hier eine Diskussion entstehen zu lassen, die so schon ungemein oft geführt wurde.

Für neue Ideen, Anregungen, Kritiken und meinetwegen auch niveauvolle Angriffe wäre ich dankbar, das Thema beschäftigt mich und so wirklich komme ich nicht voran.

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Es wird langsam ungemütlich https://raue.it/internet/es-wird-langsam-ungemuetlich/ https://raue.it/internet/es-wird-langsam-ungemuetlich/#comments Sat, 16 Jun 2007 17:23:05 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/es-wird-langsam-ungemuetlich/ In der Blogosphäre gibts böse Zungen, die nennen sich gegenseitig Blutblogger und Blogfundis. Kommentare werden vergewaltigt mit Beleidigungen. Intelligente Menschen tun so als wären sie im Krieg. Moralkeulen werden hüben wie drüben geschwungen. Gedanken macht sich niemand mehr. Außer, wie den anderen der nächste reinzuwürgen ist. Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr, echt nicht. […]

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In der Blogosphäre gibts böse Zungen, die nennen sich gegenseitig Blutblogger und Blogfundis. Kommentare werden vergewaltigt mit Beleidigungen. Intelligente Menschen tun so als wären sie im Krieg. Moralkeulen werden hüben wie drüben geschwungen. Gedanken macht sich niemand mehr. Außer, wie den anderen der nächste reinzuwürgen ist.

Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr, echt nicht. Fronten und Gräben, egal wo man seinen Feedreader aufschlägt. Ich will jetzt wirklich nicht damit anfangen, dass das alles kein Bloggen mehr ist. Genau das ist Bloggen!

Bloggen ist Kommunikation und wo immer Menschen mit einander kommunizieren verstehen sie sich nicht vollends. Es kommt zu Neid, Selbstüberschätzung, Dogmatismen und Ideologien prallen aufeinander. Ich denke auch nicht, dass das jetzt irgendwann wiede vorbei ist. Wenn sich die einen Streithähne endlich anfangen zu ignorieren und begreifen, dass das Netz groß genug ist und beide wirklich nicht vollends Recht haben können, dann fangen eben die nächsten beiden an. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen.

Mein Problem dabei ist nur, dass ich den Scheiß einfach nicht lesen will. Nicht weil die Diskussion eigentlich wert wäre behandelt zu werden. Sondern weil das Niveau einfach nicht annähernd lesenswert ist.

Aber ich kann die beteiligten Blogs auch nicht einfach aus meinem Feedreader schmeißen, denn dann hätte ich in einiger Zeit nicht mehr sonderlich viele Blogs darin. Der Streit nimmt überhand und vielleicht sollten wir aufhören alle Blogs“Blogosphäre“ zu nennen. Dann würden sich diverse Kreise herausbilden, jede hätte ihre dämliche Topliste und der Neid würde wenigstens in der jeweils gleichen Sprache und Art verteilt werden. So sehe ich jedenfalls keine Möglichkeit den Kampfbloggern irgendwie klar zu machen, dass sie sich einfach nicht verstehen werden. Auch nicht nach dem hundertsten Artikel nicht.

Blogosphäre willkommen in der Wirklichkeit.

Wer den Artikel bisher nicht verstanden hat, soll froh sein und besser nicht nachfragen. Es lohnt sich nicht.

Nun werden die Beteiligten vielleicht fragen, mit welcher Berechtigung ich mich hier über die Köpfe der Streithammel schwinge und über sie richte und urteile? Bin ich etwa genauso moralischer Abwasch? Darüber nachzudenken, wäre passend und würde in das Muster passen, nachdem in der Blogosphäre in letzter Zeit nachgedacht und reagiert wird. In der Ganzen? Nein sicherlich nicht aber wie so oft überwiegen bei Pessimisten wie mir die negativen Beispiele.

Aber es ist nicht nur der Kampf den ich hier anklage. Es ist auch der unbedingte Wille Recht zu behalten. Ich will jetzt wirklich nicht über kleine Penisse schreiben, aber in den Kommentaren tummelt sich schon Recht viel „Männlichkeit“.

Ich bin ja auch so, wenn ich überzeugt bin, Recht zu haben, beharre ich darauf. Sturkopf. Aber nur solange, bis ich merke, das ist einfach nichts zu holen. Mein Gegenüber versteht es nicht. Aber dann muss ich doch nicht persönlich werden. ich gebe auf. Auch wenn das vielleicht nicht immer angebracht ist. Im Internet ist es das.

Ein Beispiel, wo ich beharrt habe? Zulange. Schaut mal in die Kommentare des Artikels über die Evolutionstheorie beim Spiegelfechter. Ich habe es einfach nicht verstanden, warum ich nicht verstanden werde. Ich konnte nicht fassen, wie dogmatisch viele intelligente Menschen argumentieren. Ich konnte nicht fassen, das ich es einfach nicht hinbekomme, den Punkt so zu treffen, dass mein Problem an der ganzen Sache deutlich wird. Aber was soll ich die Leute denn jetzt angreifen? Ich bin auch dogmatisch, wenn auch eben nicht in diesem Bereich. Irgendwo anders sicherlich. Mir geht immer noch die Hutschnur hoch, wenn ich an diese innerbiologischen „Beweise“ denke und Begriffe, die so unklar und ungenau, falsch und grob fahrlässig benutzt werden, wie in der Diskussion beim Spiegelfechter. /weil es falsch verstanden wurde, möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich den Artikel verlinke, weil er eben gerade zeigen soll, dass man durchaus aneinander geraten kann, die Seiten nicht zueinander finden und man sich dennoch nicht gleich beleidigen muss.

Aber deshalb können das doch Typen sein, mit denen man ein Bier trinken kann und in tausend anderen Bereichen einer Meinung. Schaut euch doch mal in eurem Freundeskreis um, was da für moralisch zweifelhafte Typen rumrennen, mit denen ihr andauernd abhängt. Aber sobald es um Blogs geht wird das Kriegsbeil dafür ausgegraben.

Kirche im Dorf lassen fand ich eigentlich immer ein bescheuertes Sprichwort. Es passt doch ab und an.

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Muss ein Mensch moralisch sein? https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/#comments Fri, 15 Jun 2007 12:59:49 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen. Man kann die Suchanfrage auf […]

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Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen.

Man kann die Suchanfrage auf zweierlei Art verstehen, ihr zwei Fragemotivationen unterstellen.

  1. Was ist Moral überhaupt?
  2. Muss ich moralisch sein?

Ich unterstelle dem Suchenden einmal, dass er beides wissen möchte und, dass die erste Frage zu der zweiten Frage führt. Ich will darauf so wenig wie möglich philosophisch antworten obwohl das natürlich nicht ausbleibt, da Moral eine Disziplin der Philosophie ist. Aber ich habe nicht ohne Grund die Philosophie in einen anderen Blog ausgelagert, hier überlesen es die meisten.

Was ist also Moral? Ich will eine allgemein Definition wählen, die recht unproblematisch ist und einfach mal ignorieren, dass dies eine kontroverse Fragestellung seit tausenden von Jahren ist.

Moral (vom lat. moralis, „sittlich“), derjenige Ausschnitt aus dem Reich der ethischen Werte dessen Anerkennung und Verwirklichung bei jedem erwachenen Menschen zunächst angenommen wird. […] Stets und überall handelt es sich bei der Moral um das,was „gute Sitte“ ist, was „sich schickt“. (Kröner. Philosophisches Wörterbuch.)

Moral ist also jenes Sittengesetz, was in der jeweiligen Gesellschaft veankert ist. Ein ungeschriebenes gesetz, was sich allerdings auf geschriebene Gesetze auswirken kann, dem prinzipiell jeder zustimmt. Abweichungen eines jeden einzelnen gehören genauso dazu, wie die durchschnittliche Anerkennung. Moral ist ersr relevant, sobald eine Gemeinschaft entsteht. Ein Mensch alleine kann nicht moralisch oder amoralisch sein.

Muss ich also moralisch sein? Du bist es, ob du willst oder nicht. Ein jeder Mensch richtet sich nach Wertten, das Gehirn alleine braucht schon handlungsprinzipien um überhaupt zu funktionieren. Wenn jede Situation neu bewertet werden müsste, wäre der mensch schlichtweg nicht handlungsfähig. Aber ob man die geltende Moralvorstellung akzeptiert oder nicht, dass ist das Kriterium, ob man moralisch ist oder nicht.

Muss man die Moral akzeptieren? Nein muss man natürlich nicht, amn kann sich eigene Werte schaffen. Theoretisch zumindest. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, in vollkommener Isolierung kann man nicht leben. Also sucht sich ein jeder Gleichgesinnte, die ähnliche moralische Vorstellungen haben. Sie bilden eine andere Moral, als die der Majorität. Aber sie bilden eine Moral.

Worauf ich hinaus will? Ich würde gerne viele Aussagen prüfen, die ich gerade unter jungen Menschen immer wieder höre.

„Ich scheiß auf die Moral!“

Dieser Satz soll oft Individualität ausdrücken. Ich bin anders und zeige es, indem ich gegen geltende Moralvorstellungen rebelliere. Das ist richtig und falsch zugleich. Es stimmt zwar wohl, dass der Sprecher die geltende Moral nicht akzeptiert, jedoch bildet er sicherlich eine andere, für die er Gleichgesinnte sucht und sie sicher auch findet, sonst kehrt er früher oder später zur geltenden Moral zurück.

Anders sein wird häufig verwechselt mit dem anders sein als der Durchschnitt der Gesellschaft. Ich bin nicht so, wie der Duschschnitt soll bedeuten, ich bin ein Individuum. Das kann ich aber auch sein, wenn ich genau die durchschnittlichen Werte der Gesellschaft habe, denn ein Mensch definiert sich nicht nur durch seine Werte. Die resultierenden Handlungen sind oft viel entscheidender. Zudem gibt es sicherlich nicht sonderlich viele, die wirklich den Durchschnitt treffen. Wer sich schon einmal mit Statistik auseinander gesetzt hat, wird merken, dass die Mittelkurve oft nicht einen einzigen Wert schneidet. Es ist also niemand Durchschnitt und ich wäre voll alternativ läge ich darauf.

Ich will nur darauf hinweisen, dass es nahezu nicht möglich ist sich bewusst von der Gesellschaft zu differenzieren, anders zu sein. Denn genau diese bestreben ist allen Menschen gemein. Etwas besonderes sein zu wollen. Oft ist man damit genau der so Alternativ oder anders, wie alle anderen es auch sein wollen. Gar nicht.

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Christian Klars Kapitalismuskritik. Ist er immer noch gefährlich? https://raue.it/gesellschaft/christian-klars-kapitalismuskritik-ist-er-immer-noch-gefaehrlich/ https://raue.it/gesellschaft/christian-klars-kapitalismuskritik-ist-er-immer-noch-gefaehrlich/#comments Mon, 19 Mar 2007 15:33:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=221 Ich lese mit großem Interesse die Berichterstattung über Christian Klar und die RAF. Ein Thema, was ein großes Stück deutscher Geschichte ausmacht und die Entscheidung über die Freilassung des RAF-Mörders ist von großer Brisanz. Ich habe, schon vor einiger Zeit, bei Henning eine Einlassung zu diesem thema gelesen, auf die ich antworten möchte. Ich bin […]

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Ich lese mit großem Interesse die Berichterstattung über Christian Klar und die RAF. Ein Thema, was ein großes Stück deutscher Geschichte ausmacht und die Entscheidung über die Freilassung des RAF-Mörders ist von großer Brisanz. Ich habe, schon vor einiger Zeit, bei Henning eine Einlassung zu diesem thema gelesen, auf die ich antworten möchte. Ich bin nicht ganz anderer Menung, denke aber, dass der Artikel „Christian Klar die Zweite“ in einem Punkt nicht richtig ist.

Henning schreibt:
„Aus Formulierungen wie „er wünsche sich die Niederlage des Kapitals und das die Tür für eine andere Zukunft aufgestoßen werde“ abzuleiten Klar sei weiter gefährlich,halte ich aber für ziemlich hanebüchen.Klars Äußerungen mögen eine sozialistische Weltsicht offenbaren,das allein heißt aber noch lange nicht das Klar noch immer den bewaffneten Kampf unterstützt.Den Untergang des Neonliberalen Kapitalismus wünschen sich beispielsweise auch teile der PDS,oder bestimmte Strömungen in Uni Parlamenten,von den Millionen Menschen die sich derzeit in den sozialen Bewegungen Lateinamerikas engagieren mal ganz abgesehen.Wollen wir die jetzt alle dafür in Haft nehmen? Wohl kaum.“

Ich denke, dass hier eine wichtige Differenzierung nicht gemacht wurde. Klar ist ein verurteilter Mörder, die Teile der PDS, die Strömungen in den Uni Parlamenten und auch die Millionen anderen Anti-Kapitalisten eben nicht. Weit wichtiger, als die Tatsache, dass Klar ein gemordet hat, ist der Punkt aus welchem Motiv er getötet hat. Klar hat im Namen des Anti-Kapitalismus gemordet! Aus eben dieser Überzeugung ist die Tat entstanden. Er hat getöten um dem Kapitalismus abzuschaffen. Das hat niemand der von Henning angeführten Millionen Kapitalismusgegner getan und das ist ein entscheidender unterschied.

Ich will nicht behaupten, Klar wäre wegen dieses Zitats gefährlich. ich will mir auch kein Urteil anmaaßen, ob er frei kommen soll, denn das ist allein Aufgabe der Juristen. Moralisch gesehen halte ich es aber höchst zweifelhaft einen Menschen frei zu lassen, der wegen seinem Anti-Kapitalistischen Denken getötet hat und dieses nicht aufgegeben hat. dabei geht es nicht um seine ideologische Einstellung, diese ist ihm natürlich erlaubt, so sie Verfassungskonform ist. Es geht vielmehr darum, dass sich Klar bis heute nicht von seinen Taten distanziert hat, die Opfer um Entschuldigung gebeten hat und auch bei seiner Kritik mit keinem Wort erwähnt hat, dass Gewalt der falsche Weg ist um seine Ideale zu erreichen. Warum hat er das nicht gesagt?

Niemand kann ihm seine Meinung verbieten, aber auch nicht Gesagtes ist eine Aussage. Christian Klar hat es versäumt der Gewalt abzuschwören. Bei verurteilten Schwerverbrechern dann weiter vorsichtig zu bleiben, das halte ich durchaus für gerechtfertigt.

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Eine rationale Rekonstruktion des Essays "Moral Saint" von Susan Wolf https://raue.it/gesellschaft/eine-rationale-rekonstrucktion-des-essays-moral-saint-von-susan-wolf/ https://raue.it/gesellschaft/eine-rationale-rekonstrucktion-des-essays-moral-saint-von-susan-wolf/#comments Mon, 05 Mar 2007 22:35:33 +0000 http://philosophie.raphael-raue.de/2007/03/06/eine-rationale-rekonstrucktion-des-essays-moral-saint-von-susan-wolf/ Ich habe für ein Seminar diese rationale Rekonstruktion geschrieben. Ich habe sie heute zurückbekommen und noch lange mit dem Professor über die Problematik geredet. Es ist nicht eindeutig, ob Susan Wolf eher auf ein internes oder ein externes Problem der Moral hinweist. In diesem Text versuche ich eine Mischung beidem aufzuzeigen, gehe aber stärker auf […]

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Ich habe für ein Seminar diese rationale Rekonstruktion geschrieben. Ich habe sie heute zurückbekommen und noch lange mit dem Professor über die Problematik geredet. Es ist nicht eindeutig, ob Susan Wolf eher auf ein internes oder ein externes Problem der Moral hinweist. In diesem Text versuche ich eine Mischung beidem aufzuzeigen, gehe aber stärker auf das externe Problem ein. Ich habe ein paar Lesehinweise bekommen, wo ich nochmal näher auf diese Problematik eingehen könnte, zwei Textstellen Kants und ein Aufsatz von Nagel. Ich habe mich aber dennoch entschlossen diesen Text schon hier zu posten, dann könnt ihr beim nächsten eher den Denkprozess nachvollziehen. Den Originaltext kann man sich hier als pdf anschauen. Das Original sollte zuerst gelesen werden, denn mein Text ist an Leser gerichtet, die den Text „Moral Saints“ gelesen und verstanden haben. Aber es ist natürlich kein Muss.


Susan Wolf
Moral Saints
The Journal of Philosophy

Susan Wolf geht in ihrem Aufsatz „moral saints“ der Frage nach ob der absolute Geltungsanspruch der Moral gerechtfertigt ist. Diese Frage untersucht sie, indem sie die Auswirkungen eines solchen absoluten Geltungsanspruchs der Moral darstellt. Sie entwirft das Bild eines Menschen, der die Moral immer, zu jeder Zeit, als den höchsten Wert annimmt und auch danach handelt, ein „moral saint“ also. Dabei ist keinesfalls die Frage entscheidend, ob wirklich ein Mensch dieses Maß der Moral erfüllen könnte, also ein „moral saint“ sein könnte, sondern nur ob das wünschenswert ist.
Das Problem, das Susan Wolf in ihrem Aufsatz behandelt ist also ein Problem der Geltung von Moral. Wie weit kann, wie weit darf oder wie weit sollte der Geltungsanspruch von Moral gehen. Einen Ausblick, jedoch einen unscharfen wird Susan Wolf geben. Wichtiger aber ist, wie sie zeigt, dass es nicht wünschenswert ist, der Moral einen absoluten Geltungsanspruch zuzubilligen.
Anfangs der Argumentation legt Susan Wolf fest, was ihre Definition eines „moral saints“ ist. Ein „moral saint“ handelt immer so moralisch gut wie Möglich. Es muss zwei Arten von „moral saints“ geben: den „loving saint“ und den „rational saint“. Der „loving saint“ ist aus Liebe zu anderen Menschen so moralisch gut als möglich, der „rational saint“, weil er durch Überlegung zu dem Entschluss gekommen ist, aus Pflicht einer Moral folgen zu müssen. Diese Aufteilung ist wichtig, denn diesen zwei „saints“ werden unterschiedliche Probleme nachgewiesen werden.

Doch noch vor aller logischen Untersuchung steht die Auskunft, wie dieses Problem überhaupt entdeckt und somit zu einem Problem gemacht werden konnte. Die Vorstellung einer Person, die als „moral saint“ zu bezeichnen wäre, birgt das Problem. Wenn man sich einen Menschen vorstellt, der die Eigenschaften hat, die notwendig einem „moral saint“ innewohnen müssen, entsteht ein Argwohn, ein Gespür, dass hier ein Problem liegen könnte. Denn ein „moral saint“ müsste ungemein höflich, hilfsbereit, ruhig und barmherzig sein, könnte niemals ein schlechtes Wort über jemanden sagen und würde auch seinen Humor immer frei von Werturteilen halten. Wer diese Beschreibung eines Menschen liest, der müsse ahnen, so Wolf, das hier etwas nicht stimmen kann, das dieser Mensch nicht als unser Vorbild dienen würde. Es gibt also ein Problem.

Und dieses Problem entsteht aufgrund des absoluten Geltungsanspruchs der Moral. So kann ein „moral saint“ weder gute Bücher lesen, ein Instrument spielen erlernen, eine Sportart betreiben, wert auf gutes Essen legen, noch Humor haben. Er müsste jede Art von Kulturgut ablehnen. Kultur könnte keinen Wert haben, wenn es mit einem Wert der Moral kollidiert. Kulturwerte kollidieren aber in diesem strengen Sinne immer mit Moralwerten, denn immer kann argumentiert werden, dass in dieser Zeit des Lesens, Sport Treibens, ein Instrument Erlernens, moralisch besser wäre, anderen zu helfen.

Es ist also die Kollision von Werten, die den „moral saint“ zu einem „Langweiler“ macht, mit dem niemand etwas anfangen könnte. Aber nicht, weil wir alle so schlechte Menschen sind, dass uns der Neid den „moral saint“ als „Langweiler“ bezeichnen lässt, sondern weil ein „moral saint“ keinerlei gesellschaftliche Werte, wie Kultur und Humor hätte, so sie der Moral entgegenstehen.

Um dies besser zu verdeutlichen vergleicht Susan Wolf den „ moral saint“ mit einem Leistungschwimmer, der für Olympia trainiert und diesem Ziel ähnlich dem „moral saint“ unterordnet. Der Unterschied ist, dass für den Leistungschwimmer andere Werte nicht ihren Wert völlig verlieren, wie Musik machen, Bücher lesen oder ähnliches. Er ordnet sie nur temporär dem Ziel Olympia unter. Beim „moral saint“ verlieren aber alle Werte ihren Wert, so sie mit der Moral kollidieren.

Gemeint ist also sowohl eine zeitliche Kollision, also auch eine Kollision der Werte, gemeint, dass ein Wert einen anderen Ausschließt.

Da aber alle Werte, die Charakterbildend sind mit der Moral kollidieren muss ein „moral saint“ abstumpfen. Denn nicht nur der Kultur wird kein Wert beigemessen, auch sich selbst kann der „moral saint“ keinen Wert zugestehen. Denn absolut altruistisch wie er ist, denkt er an andere, immer, also nie an sich selbst.

Wer aber keinen Charakter ausbilden kann, wird auch nicht glücklich. Wie auch immer dieses Glück aussieht. Glücklich sein setzt aber ein „Ich“, welches sein „Glück“ realisieren kann, voraus.

Das genau aber ist das Problem der Figur „loving saint“, denn er hat sich aus rationalen Gründen für den Weg des „loving saint“ entschieden. Er könnte diese Entscheidung aber nicht rational begründen, wenn er dieses Gedankenexperiment auch angestellt hätte. Kann er sich aber nicht mehr rational rechtfertigen, bricht also der Grund ein „moral saint“ zu sein weg, kann er nur noch als Fanatiker weiter „moral saint“ sein. Das aber ist sicher nicht wünschenswert.

Der „loving saint“ jedoch hat, wie eingangs erwähnt, ein anderes Problem. Er kann aus aller Liebe sich aufzugeben wollen um nur dem Glück anderer zu diene, er muss sein Glück nicht wollen, so wie es der rational saint schon muss, da er noch andere Werte gekannt hat bevor er „moral saint“ wurde. Der „loving saint“ aber hat das Problem, dass auch er seine Grundlage verliert, seine Liebe zu anderen Menschen. Denn er kann nicht andere Lieben, wenn er keinen Charakter hat, ja sich selbst sogar verachtet. Auch ihm wird der Grund ein „moral saint“ zu sein logisch entzogen und er könnte nur als Fanatiker weiter ein „moral saint“ sein.

All diese Überlegungen stellt Susan Wolf im Hinblick auf den “common sense“ an, also die allgemeinen westlichen Vorstellungen von der Moral. Sie untersucht allerdings auch noch den Utilitarismus und die kantische Moral. Ich kürze hier allerdings ab, da die Argumente in der Abhandlung des „common sense“ alle vorkommen. Es soll lediglich noch gezeigt werden, dass das Problem nicht nur entsteht, weil der „common sense“ ein zu undifferenziertes Moralsystem ist. Die selben Probleme tauchen auch beim Utilitarismus und bei einem Kantianer auf.

Noch einmal kurz zusammengefasst, problematisiert Susan Wolf in ihrem Aufsatz den absoluten Geltungsanspruch der Moral. Dabei steht nicht die Untersuchung im Fokus, ob Moralsysteme diesen Anspruch haben, das wird vorausgesetzt, sondern die Auswirkungen eines solchen Anspruches. Wie wäre ein Mensch, der immer so moralisch gut wie Möglich handeln würde und wäre es wünschens-, bzw. erstrebenswert ein solcher Mensch zu werden. Sie zeigt, dass es ein „moral saint“ nicht wünschenswert ist. Denn es gebe noch andere Werte, dem der Mensch Wert zuschreibt und die Wichtig für die Charakterbildung sind, die aber keiner moralischen Wertung unterstehen. Susan Wolf argumentiert also gegen einen absoluten Geltungsanspruch der Moral.

Im weiteren will ich in einem Satz den Denkanstoß Susan Wolfs für eine Auflösung des Problems darstellen und dann eigene kritische Überlegungen anführen.

Ohne in diesem Aufsatz ihre Theorie weiter auszuführen, gibt Susan Wolf einen Ausblick für dieses Dilemma. Der Mensch könne intuitiv entscheiden wann etwas moralisch zu beurteilen sei und wann nicht.

Hier will ich anknüpfen, kurz nur im Bezug auf den Theorieansatz Susan Wolfs. Ich denke, dass es nicht ausreichen wird, diesem Problem Herr zu werden, indem man dem Menschen die intuitive Kompetenz zu spricht, schon zu wissen, wann etwas moralisch zu beurteilen und wann nicht. Nicht nur, das diese Kompetenz nur sehr schwer nachweisbar wäre, sondern vor allem sehe ich ein Problem in der Austauschbarkeit, der Zufälligkeit im Umgang mit diesen normativen Aussagen. Auch wenn es keine moralischen Urteile sind, so müssen sie doch einen Wertanspruch haben, um sich auch gegen die Moral abzugrenzen. Normative Ansprüche sind aber immer zu rechtfertigen.

Aber auch sonst entstehen Probleme bei der Differenzierung der gegenüberstehenden Wertsysteme: Moral einerseits, Charakter- und Kulturwerte andererseits. Wo kann man die Grenze ziehen, zwischen diesen beiden Ansprüchen? Wie weit darf die Moral in ihrem Anspruch zurückgedrängt werden ohne, dass es unmoralisch werden. Und was ist überhaupt ein Maßstab dafür?

Es müsste ja ein Wert gefunden, bzw. konstruiert werden, der höher als der moralische und der „Charakter und Kultur“ Anspruch ist. Denn nur dieser höhere Wert könnte bestimmen, wo genau die Grenze zwischen den Wertansprüchen liegt. Was aber soll eine Grundlage dieses Wertes sein. Es kann nicht mehr der Mensch als soziales bzw. moralisches Wesen sein, was oft zumindest als Grundgedanke für Theorien gedient hat. Der Mensch als eine Mischung aus moralischem und sozialen Wesen ist aber eine sehr schwammige Grundlage.

Das Problem, das Susan Wolf aufgezeigt hat, wirft also wiederum eine Menge Fragen auf. Fragen, die sicherlich nicht aus dem Stegreif zu beantworten sind und die einer Prüfung bedürfen. Diese sprengt aber den Rahmen dieses Textes. Wichtig festzuhalten ist aber, dass der absolute Geltungsanspruch der Moral ein Problem enthält, ein philosophisches Problem, das entscheidend für die Bestimmung eines „guten“ Lebens ist, bzw. für die Voraussetzung eines solchen.

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