In der Blogosphäre gibts böse Zungen, die nennen sich gegenseitig Blutblogger und Blogfundis. Kommentare werden vergewaltigt mit Beleidigungen. Intelligente Menschen tun so als wären sie im Krieg. Moralkeulen werden hüben wie drüben geschwungen. Gedanken macht sich niemand mehr. Außer, wie den anderen der nächste reinzuwürgen ist.

Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr, echt nicht. Fronten und Gräben, egal wo man seinen Feedreader aufschlägt. Ich will jetzt wirklich nicht damit anfangen, dass das alles kein Bloggen mehr ist. Genau das ist Bloggen!

Bloggen ist Kommunikation und wo immer Menschen mit einander kommunizieren verstehen sie sich nicht vollends. Es kommt zu Neid, Selbstüberschätzung, Dogmatismen und Ideologien prallen aufeinander. Ich denke auch nicht, dass das jetzt irgendwann wiede vorbei ist. Wenn sich die einen Streithähne endlich anfangen zu ignorieren und begreifen, dass das Netz groß genug ist und beide wirklich nicht vollends Recht haben können, dann fangen eben die nächsten beiden an. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen.

Mein Problem dabei ist nur, dass ich den Scheiß einfach nicht lesen will. Nicht weil die Diskussion eigentlich wert wäre behandelt zu werden. Sondern weil das Niveau einfach nicht annähernd lesenswert ist.

Aber ich kann die beteiligten Blogs auch nicht einfach aus meinem Feedreader schmeißen, denn dann hätte ich in einiger Zeit nicht mehr sonderlich viele Blogs darin. Der Streit nimmt überhand und vielleicht sollten wir aufhören alle Blogs“Blogosphäre“ zu nennen. Dann würden sich diverse Kreise herausbilden, jede hätte ihre dämliche Topliste und der Neid würde wenigstens in der jeweils gleichen Sprache und Art verteilt werden. So sehe ich jedenfalls keine Möglichkeit den Kampfbloggern irgendwie klar zu machen, dass sie sich einfach nicht verstehen werden. Auch nicht nach dem hundertsten Artikel nicht.

Blogosphäre willkommen in der Wirklichkeit.

Wer den Artikel bisher nicht verstanden hat, soll froh sein und besser nicht nachfragen. Es lohnt sich nicht.

Nun werden die Beteiligten vielleicht fragen, mit welcher Berechtigung ich mich hier über die Köpfe der Streithammel schwinge und über sie richte und urteile? Bin ich etwa genauso moralischer Abwasch? Darüber nachzudenken, wäre passend und würde in das Muster passen, nachdem in der Blogosphäre in letzter Zeit nachgedacht und reagiert wird. In der Ganzen? Nein sicherlich nicht aber wie so oft überwiegen bei Pessimisten wie mir die negativen Beispiele.

Aber es ist nicht nur der Kampf den ich hier anklage. Es ist auch der unbedingte Wille Recht zu behalten. Ich will jetzt wirklich nicht über kleine Penisse schreiben, aber in den Kommentaren tummelt sich schon Recht viel „Männlichkeit“.

Ich bin ja auch so, wenn ich überzeugt bin, Recht zu haben, beharre ich darauf. Sturkopf. Aber nur solange, bis ich merke, das ist einfach nichts zu holen. Mein Gegenüber versteht es nicht. Aber dann muss ich doch nicht persönlich werden. ich gebe auf. Auch wenn das vielleicht nicht immer angebracht ist. Im Internet ist es das.

Ein Beispiel, wo ich beharrt habe? Zulange. Schaut mal in die Kommentare des Artikels über die Evolutionstheorie beim Spiegelfechter. Ich habe es einfach nicht verstanden, warum ich nicht verstanden werde. Ich konnte nicht fassen, wie dogmatisch viele intelligente Menschen argumentieren. Ich konnte nicht fassen, das ich es einfach nicht hinbekomme, den Punkt so zu treffen, dass mein Problem an der ganzen Sache deutlich wird. Aber was soll ich die Leute denn jetzt angreifen? Ich bin auch dogmatisch, wenn auch eben nicht in diesem Bereich. Irgendwo anders sicherlich. Mir geht immer noch die Hutschnur hoch, wenn ich an diese innerbiologischen „Beweise“ denke und Begriffe, die so unklar und ungenau, falsch und grob fahrlässig benutzt werden, wie in der Diskussion beim Spiegelfechter. /weil es falsch verstanden wurde, möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich den Artikel verlinke, weil er eben gerade zeigen soll, dass man durchaus aneinander geraten kann, die Seiten nicht zueinander finden und man sich dennoch nicht gleich beleidigen muss.

Aber deshalb können das doch Typen sein, mit denen man ein Bier trinken kann und in tausend anderen Bereichen einer Meinung. Schaut euch doch mal in eurem Freundeskreis um, was da für moralisch zweifelhafte Typen rumrennen, mit denen ihr andauernd abhängt. Aber sobald es um Blogs geht wird das Kriegsbeil dafür ausgegraben.

Kirche im Dorf lassen fand ich eigentlich immer ein bescheuertes Sprichwort. Es passt doch ab und an.

Kommentare

Na ja, lieber Soeren 😉

Die verlinkte Diskussion als Beleg für Dogmatismus seitens Deiner Diskussionspartner ins Feld zu führen, ist mE „suboptimal“.

Ich kenne zwei Deiner Diskussionspartner aus dem Thread schon etwas länger und glaub mir, „Hannibal“ ist sicher nicht dogmatisch und wahrlich kein unbeschriebenes Blatt beim Thema „Philosophie“ und „COPOKA“ hat zum Thema „Wissenschaftstheorie“ so viel Fachwissen, wie wenige sonst. Vielleicht ist eher so, das es aus dem Wald so herausschalt, wie man hineinruft 😉

Als netztypisches Phänomen würde ich das nicht bezeichnen – so etwas gibt es in jeder Kneipe und jedem Oberseminar.

p.s.: Ich heiße Spiegelfechter 😉

Nein, so wollte ich es nicht verstanden wissen, scheiße, nein. Der Yahooblödsinn endet an der Stelle, „Blogosphäre willkommen in der Wirklichkeit.“ Mach ich gleich mit einem Satz deutlich!

Aber das die vertretene Meinung wissenschaftsdogmatisch ist, dabei bleibe ich. Ich meine eher nicht die zwei von dir angesprochenen Personen, aber auch. Vor allem denke ich an Typen, die meinen Biologie LK 13 Punkte gehabt zu haben und dann über die zirkuläre Beweisführung der Evolutionstheorie als Erkenntnis Bescheid zu wissen.

Ich will die Diskussion aber nicht wieder aufrollen. Jedoch ist es für mich typisch, dass die Wikipedia angeführt wird, aber z.B. auf den Artikel aus dem Plato von Stanfort nicht mal eingegangen wird. Zudem ein Wort zu „Wissenschaftstheorie. Das ist eine Disziplin der Philosohpie, hervorgegangen aus der Erkenntnistheorei und darauf ist Copoka nicht mal eingegangen, so weiß ich nicht, wo du ihm die Kompetenz zuschreibst. ich habe ja nie über Biologie geredet, da habe ich wirklich keine Ahnung von.

Ich wollte die Diskussion dehalb im Artikel haben, weil ich zeigen wollte, dass man ja durchaus anderer meinung sein kann, sich sogar anfauchen kann. Aber man muss sich doch nicht gegenseitig beleidigen oder ähnliches. Und das ist bei dir nicht passiert. Deswegen habe ich die Diskussion verlinkt.

Und den Gegensatz zur Kneipe sehe ich darin, dass sich die Kontrahenten immer und immer wieder gegenseitig anpissen,d as passiert in der kneipe meines vertrauens nicht. Kreise bleiben unter sich und in gewissen Fällen halte ich das für gar nicht so verkehrt.

Spiegelfachter ändere ich gleich:)

Das werde ich auch machen, mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich in dem Kommentar gerade auch schon wieder gestänkert habe. Aber ich bin und bleibe eben ein Streithammel und das mag ich eigentlich an mir. Nur bei Schlägereien bin selten dabei, das muss einfach nicht sein. Gewalt ist keine Lösung und trifft auch auf verbale Attacken zu.

Komm ich geb dir einen aus, genauso wie den andern beiden. Dann trinken und lachen wir zusammen und sammeln Kräfte für die nächste Diskussion.

Wenn es denn nur immer so vernünftig ausgehen würde, wie zwischen Onez und Spiegelfechter. Aber Rechthaberei und gekränkte Eitelkeiten führen manchmal zu den absurdesten Ergebnissen, zum Beispiel zur „Strafanzeige H. gegen Krusenstern-Weblog“. In vier Sätzen:

Das politisch unabhängige schweizerische Krusenstern-Weblog hat über 800 Beiträge über Russland und die Ukraine geschrieben, welche von täglich über 500 Lesern wegen ihrer differenzierten Darstellung offenbar geschätzt werden.

Der deutsche Blogger H. beleidigt in Kommentaren auf dem Krusenstern-Weblog dessen Autor, aber auch renommierte Gastautoren und einen jüdischen russischen Politiker wegen dessen Religion, bis dort seine Kommentare gelöscht und er gesperrt wird.

Der Krusenstern-Autor bietet dem gesperrten Blogger mehrmals das Gespräch an und erklärt in einer persönlichen E-Mail, dass er für ein Gespräch unter vier Augen sogar von Zürich nach Düsseldorf fahren würde.

Der gekränkte Bloger H. eröffnet stattdessen beim Bezirksgericht Zürich eine Strafanzeige gegen das Krusenstern-Weblog wegen „Ehrverletzung, übler Nachrede sowie Verleumdung“ – weil in einem völlig irrelevanten Nebensatz der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einem (offenbar zu) kritischen Begriff bezeichnet wurde.

Hier ein Bericht mit allen Details inklusive den gelöschten Kommentaren, der Korrespondenz und der Strafanzeige.

@ Onez: Wenn Du den Link nicht möchtest, einfach löschen! Aber ich denke, dies ist das perfekte Beispiel für Deinen bedenkenswerten Beitrag.

Das schon Ok, nur habe ich den namen des Mannes gekürzt, denn das ist hier ja nicht wichtig, wie er genau heißt. Wen das interessiert, der kann bei dir vorbeischauen und ich bin nicht auch noch im Visier solcher „Kollegen“.
Die Online-Welt ist traurig, aber ich kenne auch genug solcher Reallive-Spkuk-Geschichten. Ich hoffe nur, mein Bruder haut mal rein und macht sein 2. Startsexamen, dann wäre ich für die Zukunft geschützt:)

Hallo, ich wollt bloß mal fragen ob du meinen Kommentar 46 beim Spiegelfechter gelesen hast, und trotzdem noch sauer bist, oder ob du dich vorher schon entnervt ausgeklinkt hast?

Ansonsten gebe ich dir weitgehend recht, und ja, ich bin auch oft „verbockt“ bin halt Zwilling. 😉

Pax

Nach einigen gelöschten Artikeln bei Spiegelfechter die innerhalb einer Diskussion lagen.
Nach den üblichen Tiefgriffen die einem nur zeigen sollen „hau ab“ – bin ich schon der Meinung
das der Mann etwas weniger Respekt verdient.

Linke Kampfparolen ala‘ – Esoteriker – bringen die Diskussion eher um. Ich habe das Gefühl das es nicht allen Blogs um die politische Sache selbst geht.

Da werden auch nicht die harten Themen angefasst sondern die Glaubenskriege geführt oder an Karrieren gebastelt. Wir sollten nicht vergessen das nicht alle Privatmeinungen unbedingt Privat organisiert sind.

Vielleicht sollten wir zu einem besseren Humor kommen aber wenn Spiegelfechter *Kopfschütteln* schreibt und ich darauf – das ein kleines aggressives Völkchen am Mittelmeer ihre wichtigen Texte Kopfschüttelnd liest – dann wird gelöscht – man hätte auch lachen können. Mein Freund ein Jude – der hat gelacht weil es sonst eine positive Diskriminierung gewesen wäre!

Ach der jüdische Freund. Sorry, aber der ist echt alt und vielleicht ist dein Freund ein Arsch ohne Humor, was weiß ich. Beispiele bringen einen inhaltlich nie weiter, es sei denn man will theoretisches in praktisches überführen.

Man sicher über die Meinung des Artikels von Jens streiten, aber ihm das führen eines Glaubenskrieges zu unterstellen, steht doch nicht unbedingt im Verhältnis, meinst du nicht auch? Ihn in einen nicht privaten Zusammenhang zu stellen hört sich auch ein wenig Zufällig an. Woran willst du das fest machen?

Lass uns doch lieber bei der inhaltlichen Auseinandersetzung, wenn Jens sie dir verwehrt, kann man nichts machen, das ist Hausrecht. Schreib halt bei dir drüber.