kommunikation – Raue https://raue.it Thu, 23 Aug 2007 12:48:45 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png kommunikation – Raue https://raue.it 32 32 Kommentare https://raue.it/internet/kommentare/ https://raue.it/internet/kommentare/#comments Thu, 23 Aug 2007 12:48:45 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/kommentare/ Wenn ich einen interessanten Artikel im Feedreader entdecke, dann klicke ich eigentlich immer auf die Überschrift um zum Blog zu gelangen. Mich interessieren die Kommentare. Ich erhoffe mir Erweiterungen und spannende Diskussionen. Manchmal wird diese Hoffnung erfüllt, meistens nicht. Macht nichts, mir fällt auch zu häufig nichts ein, was ich unter den Artikel setzen könnte. […]

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Wenn ich einen interessanten Artikel im Feedreader entdecke, dann klicke ich eigentlich immer auf die Überschrift um zum Blog zu gelangen. Mich interessieren die Kommentare. Ich erhoffe mir Erweiterungen und spannende Diskussionen. Manchmal wird diese Hoffnung erfüllt, meistens nicht. Macht nichts, mir fällt auch zu häufig nichts ein, was ich unter den Artikel setzen könnte. „Toller Artikel, er hat mich inspiriert“ lässt jeden Webmaster aufhorchen. Solche Sätze sind Spam, fast immer zumindest. Eigentlich schade, denn wenn diese Sätze Ernst gemeint wären, würden sich sicherlich viele Blogger darüber freuen. Ich würde mich freuen. So habe ich für ähnlich klingende Sätze nur ein müdes Lächeln übrig und klicke meist ohne die verlinkte Seite zu öffnen auf den Löschen-Knopf. Spam verhindert Ernst gemeinte Zustimmung zu einem Artikel und dementsprechend auch ein wenig positive Kommunikation auf Blogs.

Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere so etwas gar nicht haben will unter seinem Blog, zu wenig intellektuell klingt doch die Zustimmung. Aber ich freue mich wirklich, wenn ich einfach nur ein wenig positives Feedback bekomme, das gibt mir genauso Kraft zu Bloggen, wie spannende Diskussionen, die mich zwingen meine Meinung zu überdenken, oder zu verteidigen. Es muss nicht immer ein Kommentar sein, der dem Artikel ebenbürtig ist und ihn erweitert. Ich freue mich auch darüber, wenn mir jemand schreiben würde, dass er den Artikel nicht vertanden hat, aber der Stil ihm gefällt. Denn weg von all diesem intellektuellen Gehabe, das ich mit Vergnügen und dem dazu nötigen ironisch zwinkerndem Auge auf diesem Blog pflege, habe ich es einfach gern gelobt zu werden. Wirklich.

Auch wenn mehr Tadel als Lob in diesem Blog eintrudelt, sicher oft berechtigt, freue ich mich übrigens über die hier steigende Kommentarfrequenz. Habe ich anfangs oft darüber geklagt, dass Beiträge nahezu nie Kommentiert werden, hat sich doch mittlerweile eine Stammleserschaft eingestellt, die diesen Blog bereichert und überhaupt erst zu dem Medium macht, dessen Namen es trägt. Ein Blog lebt von Interaktion, das möchte ich noch einmal betonen und einfach ins Internet schreiben wäre niemals so spannend wie Bloggen. Man kann ja über Blogs denken, was man will, aber informative Seiten sind einfach nicht so fesselnd wie Blogs, oder auch Foren.

Ich möchte auf diesem Weg einfach mal Danke sagen, an alle diejenigen, die diesen Blog regelmäßig lesen. ich will nicht sagen, ohne euch würde ich es nicht machen, oder ohne euch wäre es nicht auch befriedigend, dafür bin ich viel zu besessen zu schreiben, aber ihr kennt den Spruch mit dem Salz in der Suppe.

Ich habe früher schon immer in der Zeitung mit größtem Interesse die Leserbriefe in der Zeitung gelesen, die Kommentarfunktion ist die konsequente Weiterentwicklung dieses Interesses.

Damit komme ich zu dem letzten Teil meiner Hommage an die Kommentarfunktion, der sich mit meinem Verhalten beschäftigt. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Leserbrief abgeschickt, auch wenn ich schon einige geschrieben habe. genauso geht es mir bei Kommentaren in Blogs, ich schreibe nicht sonderlich viele. Ich habe keine Ahnung warum, hätte ich doch ab und an sicherlich etwas beizutragen. Es ist keine Faulheit und auch nicht Desinteresse. Es ist vielmehr die Flüchtigkeit, mit der ich Texte vorschreibe. Meine Artikel überlese ich noch einmal und entferne die größten Böcke, nicht nur Rechtschreibfehler, aber in Kommentaren bleiben die Denkfehler doch bestehen, das stört mich und deshalb schreibe ich lieber Reaktionen auf diesem Blog, auch wenn mir die Zeit fehlt jeden interessanten Beitrag, den ich im Internet finde, hier ausführlich zu debattieren.

Kommentare sind das Beste an Blogs, da bin ich mir sicher, auch wenn vielleicht neunzig Prozent reine Zeitverschwendung sind. Das Leben ist auch zu neunzig Prozent Zeitverschwendung, oder so.

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Es wird langsam ungemütlich https://raue.it/internet/es-wird-langsam-ungemuetlich/ https://raue.it/internet/es-wird-langsam-ungemuetlich/#comments Sat, 16 Jun 2007 17:23:05 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/es-wird-langsam-ungemuetlich/ In der Blogosphäre gibts böse Zungen, die nennen sich gegenseitig Blutblogger und Blogfundis. Kommentare werden vergewaltigt mit Beleidigungen. Intelligente Menschen tun so als wären sie im Krieg. Moralkeulen werden hüben wie drüben geschwungen. Gedanken macht sich niemand mehr. Außer, wie den anderen der nächste reinzuwürgen ist. Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr, echt nicht. […]

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In der Blogosphäre gibts böse Zungen, die nennen sich gegenseitig Blutblogger und Blogfundis. Kommentare werden vergewaltigt mit Beleidigungen. Intelligente Menschen tun so als wären sie im Krieg. Moralkeulen werden hüben wie drüben geschwungen. Gedanken macht sich niemand mehr. Außer, wie den anderen der nächste reinzuwürgen ist.

Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr, echt nicht. Fronten und Gräben, egal wo man seinen Feedreader aufschlägt. Ich will jetzt wirklich nicht damit anfangen, dass das alles kein Bloggen mehr ist. Genau das ist Bloggen!

Bloggen ist Kommunikation und wo immer Menschen mit einander kommunizieren verstehen sie sich nicht vollends. Es kommt zu Neid, Selbstüberschätzung, Dogmatismen und Ideologien prallen aufeinander. Ich denke auch nicht, dass das jetzt irgendwann wiede vorbei ist. Wenn sich die einen Streithähne endlich anfangen zu ignorieren und begreifen, dass das Netz groß genug ist und beide wirklich nicht vollends Recht haben können, dann fangen eben die nächsten beiden an. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen.

Mein Problem dabei ist nur, dass ich den Scheiß einfach nicht lesen will. Nicht weil die Diskussion eigentlich wert wäre behandelt zu werden. Sondern weil das Niveau einfach nicht annähernd lesenswert ist.

Aber ich kann die beteiligten Blogs auch nicht einfach aus meinem Feedreader schmeißen, denn dann hätte ich in einiger Zeit nicht mehr sonderlich viele Blogs darin. Der Streit nimmt überhand und vielleicht sollten wir aufhören alle Blogs“Blogosphäre“ zu nennen. Dann würden sich diverse Kreise herausbilden, jede hätte ihre dämliche Topliste und der Neid würde wenigstens in der jeweils gleichen Sprache und Art verteilt werden. So sehe ich jedenfalls keine Möglichkeit den Kampfbloggern irgendwie klar zu machen, dass sie sich einfach nicht verstehen werden. Auch nicht nach dem hundertsten Artikel nicht.

Blogosphäre willkommen in der Wirklichkeit.

Wer den Artikel bisher nicht verstanden hat, soll froh sein und besser nicht nachfragen. Es lohnt sich nicht.

Nun werden die Beteiligten vielleicht fragen, mit welcher Berechtigung ich mich hier über die Köpfe der Streithammel schwinge und über sie richte und urteile? Bin ich etwa genauso moralischer Abwasch? Darüber nachzudenken, wäre passend und würde in das Muster passen, nachdem in der Blogosphäre in letzter Zeit nachgedacht und reagiert wird. In der Ganzen? Nein sicherlich nicht aber wie so oft überwiegen bei Pessimisten wie mir die negativen Beispiele.

Aber es ist nicht nur der Kampf den ich hier anklage. Es ist auch der unbedingte Wille Recht zu behalten. Ich will jetzt wirklich nicht über kleine Penisse schreiben, aber in den Kommentaren tummelt sich schon Recht viel „Männlichkeit“.

Ich bin ja auch so, wenn ich überzeugt bin, Recht zu haben, beharre ich darauf. Sturkopf. Aber nur solange, bis ich merke, das ist einfach nichts zu holen. Mein Gegenüber versteht es nicht. Aber dann muss ich doch nicht persönlich werden. ich gebe auf. Auch wenn das vielleicht nicht immer angebracht ist. Im Internet ist es das.

Ein Beispiel, wo ich beharrt habe? Zulange. Schaut mal in die Kommentare des Artikels über die Evolutionstheorie beim Spiegelfechter. Ich habe es einfach nicht verstanden, warum ich nicht verstanden werde. Ich konnte nicht fassen, wie dogmatisch viele intelligente Menschen argumentieren. Ich konnte nicht fassen, das ich es einfach nicht hinbekomme, den Punkt so zu treffen, dass mein Problem an der ganzen Sache deutlich wird. Aber was soll ich die Leute denn jetzt angreifen? Ich bin auch dogmatisch, wenn auch eben nicht in diesem Bereich. Irgendwo anders sicherlich. Mir geht immer noch die Hutschnur hoch, wenn ich an diese innerbiologischen „Beweise“ denke und Begriffe, die so unklar und ungenau, falsch und grob fahrlässig benutzt werden, wie in der Diskussion beim Spiegelfechter. /weil es falsch verstanden wurde, möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich den Artikel verlinke, weil er eben gerade zeigen soll, dass man durchaus aneinander geraten kann, die Seiten nicht zueinander finden und man sich dennoch nicht gleich beleidigen muss.

Aber deshalb können das doch Typen sein, mit denen man ein Bier trinken kann und in tausend anderen Bereichen einer Meinung. Schaut euch doch mal in eurem Freundeskreis um, was da für moralisch zweifelhafte Typen rumrennen, mit denen ihr andauernd abhängt. Aber sobald es um Blogs geht wird das Kriegsbeil dafür ausgegraben.

Kirche im Dorf lassen fand ich eigentlich immer ein bescheuertes Sprichwort. Es passt doch ab und an.

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Wandel und Zeit https://raue.it/gesellschaft/wandel-und-zeit/ https://raue.it/gesellschaft/wandel-und-zeit/#comments Tue, 05 Jun 2007 07:56:12 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/wandel-und-zeit/ Dies ist der dritte Teil eines Gesprächs zwischen mir und people in motion. Eine Diskussion über System, Kapitalismus, Bildung und Individuum in vier Teilen. Für alle Neueinsteiger findet sich die Erklärung, der erste Teil und der zweite Teil noch in unseren Archiven. Der letzte Teil wird nächsten Dienstag auf people in motion erscheinen. Ich bitte […]

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Dies ist der dritte Teil eines Gesprächs zwischen mir und people in motion. Eine Diskussion über System, Kapitalismus, Bildung und Individuum in vier Teilen. Für alle Neueinsteiger findet sich die Erklärung, der erste Teil und der zweite Teil noch in unseren Archiven. Der letzte Teil wird nächsten Dienstag auf people in motion erscheinen. Ich bitte um Diskussion.

soeren onez:
Die ersten beiden Teile unserer Diskussion waren eher theoretischer Natur, sodass du zu recht die Politik angeführt hast. Dabei siehst du vor allem Defizite in der Bildung und Erziehung. Würdest du bitte dort fortfahren und deine Ideen entwickeln. Zunächst solltest du mir das Problem eingehend erläutern.

people in motion:

Deutschland besitzt ein ausgeprägtes demokratisches Gefüge in Bezug auf die Gesellschaft und die Organisation. Eines der besten Indizien dafür, ist der sehr ausgeprägte, wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurs in Zeitungen und Büchern. Also eigentlich gute Voraussetzungen für ein freies und unabhängiges Leben in Gerechtigkeit und damit die Unterstützung zur Findung, ich nenne es jetzt mal wie du, der Verantwortung gegenüber sich selbst und damit auch gegenüber der Gesellschaft.

Allerdings habe ich den Eindruck, dass für die jüngere Bevölkerung unseres Landes auf Grund äußerer Bedingungen diese Selbstfindung schwieriger geworden ist. Während die heutigen 35 bis 60 jährigen noch in der Lage sind unser kulturell, historisches Erbe zu tragen, scheint meine Generation das nicht zu sein. Eine mögliche Ursache ist die drastische Veränderung des Lebens durch den rasanten technischen Fortschritt. Dieser ungewöhnlich abrupte Wandel – zum Beispiel durch das Internet -, der besonders aus kapitalistischen Motiven angetrieben wurde, könnte eine größere Kluft zwischen den Generationen verursacht haben als geschichtlich üblich. Die Kluft zwischen der moderne und dem apokalyptischen Zeitalter. Die Lösungsansätze unserer heutigen Politik in Bezug auf die Jugend sind offensichtlich nicht ausreichend.

Theoretisch könnte dies bedeuten, dass es im Laufe der nächsten 50 Jahre zu einem frühen Bruch der noch jungen demokratischen Tradition in Deutschland kommt. Allerdings sind dies nur Tendenzen. Daran kann sich noch was ändern. Nur wie? Bei der Frage nach den Schlüsselelementen zur Realisierung nachhaltiger Errungenschaften gelange ich wieder bei Bildung und Erziehung und dem Prioritätenproblem unserer Politik an.

Du schreibst, um was zu ändern, „müsste man sowohl das Gestern, das Heute als auch das Morgen verändern“. Das kann höchstens das Ziel einer Philosophie, einer Weltformel, sein. In der Geschichtswissenschaft und Soziologie muss man das Gestern verstehen und das Heute erkennen, um dann das Morgen ändern zu können.

soeren onez:

Es gibt mit Sicherheit viele verschiedene Ansatzpunkte dieses Problem anzugehen, einige werden sich gegenseitig ausschließen, die meisten aber werden sich zu einem neuen Weg ergänzen. So oder so ähnlich stelle ich mir eine funktionierende Herangehensweise vor. Ein System entwickelt von der Philosophie, was aber nicht arrogant von oben herab auf die anderen Wissenschaften schaut und ihnen zuraunt – „na immer noch keine Lösung?“ – sondern was ein Denkmodell, eine Weise zur Gestaltung hervorbringt. Ein philosophisch gesehen perfektes Modell was durch die Wissenschaften versucht wird annähernd realisieren zu werden.

Ohne einen Denkrahmen bleiben alle Versuche dieses Problem zu lösen der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Ohne eine Koordination werden sich zu viele Versuche im negativen Sinne kreuzen. Sie werden sich gegenseitig aufheben und somit das System Kapitalismus nur unterstützen, denn soweit Maßnahmen innerhalb des System angewendet werden, können sie es nur stützen.

Ich bin kein Gegner der Globalisierung oder des Kapitalismus im Allgemeinen, aber ich sehe welche Auswirkungen dieses System auf den Menschen hat. Ich denke der Mensch hat dieses System erschaffen. Jetzt wird er die Geister, die er rief, nicht mehr los? Nein, ich denke nicht. Ich gehe viel mehr davon aus, dass der Mensch selbst dieser Geist des Systems ist. Sollte es jemals gelingen, dieses System wirklich in all seinen Ausmaßen darzustellen, bin ich überzeugt, die Grundzüge werden den Grundcharaktereigenschaften des Menschen gleichen.

Ich bin mir nicht sicher ob wirklich eine größere Kluft zwischen den Generationen bevorsteht oder schon eingeleitet ist. Diese These solltest du noch einmal genauer begründen. Nimmst du nicht die Zeit als Faktor und vergisst dabei, dass eben diese neuen technischen Fortschritte die Zeit als solche fast abgeschafft haben. Kommunikation ist heute wichtiger denn je. Dabei ist nicht mehr Schnelligkeit der Fortschrittsfaktor, sondern dieser wurde von der Möglichkeit zur Livekommunikation abgelöst. Zumindest ist das die Vision, die in sehr vielen Bereichen schon verwirklicht ist. Die ältere Generation hatte niemals diese Möglichkeiten und es wird sich erst zeigen, welchen Gewinn/Verlust das mit sich bringen wird.

people in motion:
Erst mal muss ich dir in einem Punkt widersprechen. Über die Darstellung des Systems lassen sich nicht die Grundcharaktereigenschaften des Menschen erkennen. Es wäre vielmehr eine Darstellung der gesellschaftlichen, stark durch das Umfeld beeinflussten Lebensweise der Menschen. Zur einem Abbild der Grundeigenschaften könnte man nur über ein Gesamtverständnis der historischen Entwicklung der Menschheit gelangen. Das, was ich als menschliche Grundeigenschaften bezeichnen würde, hat den Lauf der Geschichte geschrieben.

Deine Kritik an meiner Aussage, dass der Fortschritt der Technik für einen abrupten Wandel der Lebensverhältnisse verantwortlich ist, kann ich verstehen. Das war sehr vereinfacht und ungenau argumentiert. Ich möchte meine These genauer erläutern.

Die heutige Jugend wird bei Bestätigung erkennbarer Tendenzen nicht die nötige menschliche Reife erlangen um unter den in etwa 40 Jahren herrschenden Bedingungen die deutsche Hochkultur und demokratische Stabilität aufrecht zu erhalten. Das liegt am abrupten Wandel der Lebensverhältnisse, in denen der Mensch weniger in seiner Entwicklung unterstützt wird, aber vor immer mehr Fragen und Probleme gestellt wird. Belege für den abrupten Wandel und dessen Auswirkungen lassen sich in praktisch allen Feldern des menschlichen Lebens finden.

Nehmen wir die innerste Form des sozialen Kontakts, die Familie. Der Stellenwert der Familie nimmt in Betrachtung der gesamt-historischen Entwicklung exponentiell ab. Wie wichtig sowohl Vaters als auch Mutter für die gesunde Entwicklung eines Kindes sind und wie förderlich Geschwister, das scheint bei der Wahl der Lebensform heute keine besondere Bewandtnis mehr zu haben. Oft sollen die Medien die Lücken füllen, die von der Familie hinterlassen werden.

Nehmen wir die Veränderungen der Kommunikation, die du ja schon angesprochen hast. Eine ihrer Auswirkungen ist, dass dieser allezeit verfügbare Live-Austausch von Informationen es den großen Konzernen ermöglicht ein Weltnetzwerk aufzubauen, dass an keine räumlichen Schranken mehr gebunden ist. Den Bossen der deutschen Firmen werden dadurch die teuren deutschen Arbeiter mehr und mehr ein Laster im Kampf um den größten Profit. Eine Unsicherheit tritt dadurch in das ökonomische Leben einer großen Maße der Bevölkerung. Die untere Bildungsschicht hat heute schon verloren. Wie es der immer kleiner werdenden Mittelschicht ergehen wird, lässt sich nur erahnen.

Nehmen wir die Geschichte, denn auch historisch hat sich mit dem Ende des Ost-West Konflikts ein einschneidender Wandel vollzogen. Heute ringen keine Systeme mehr um das Recht des Stärkeren, denn der Kapitalismus hat sich als Stärkster herausgestellt. Deutschland steht in diesem Ringen der Staaten um gute ökonomische Voraussetzungen vor der Erkenntnis, dass die wichtigsten Entscheidungen nicht mehr nur vom christlichen Westen getroffen werden, da sich die wirtschaftlichen Machtzentren Richtung Süd-Ost Asien verschieben.

Nehmen wir die Politik. Eine Erfahrung der heutigen Jugend in Bezug auf Staat und Demokratie ist die Machtlosigkeit der Politik. Ich kenne nicht das Gefühl wenn einem der Nachrichtensprecher sagt, dass die Arbeitslosenzahl auf Grund der neuesten Reformen wieder eindeutig gesunken sind. Oder das Deutschland einen Haushalt vorlegt in dem am Ende keine riesengroße rote Zahl steht. Da kann man doch schon mal zweifeln, ob das wirklich alles gut endet. Ein heute fünfzig Jahre alter Mann hat Aufschwung, tendenziell immer größer werdende soziale Sicherheit in Deutschland erlebt. Wir, die Jugend, haben das nicht.

Nehmen wir die Umwelt. Die fatalen Einflüsse des Menschen auf die Natur führen auch zu immer drängenderen Fragen, denn auch hier ist eine Entwicklung mit exponentieller Steigerung der Schäden zu erkennen. Die gewissenlose Rodung des Regenwaldes unter kapitalistischen Gesichtspunkten, der für das Klima der Erde von so entscheidender Bedeutung ist, zählt zu den dringlichsten Problemen mit denen sich die Weltöffentlichkeit beschäftigen muss. Das es dort heute noch keine annähernd wirksamen Lösungsansätze gibt kann einen durchaus erschauern lassen. Auch eine exponentielle Entwicklung weist übrigens die Weltbevölkerung auf, die diese Problematik noch um ein vielfaches verstärken wird.

Das Weniger an menschlicher Reife bei einem Mehr an Problemen. Das führt zu Hoffnungslosigkeit, Radikalismus und Angst. Dies ist Nährboden für den Verfall unseres Landes. Erreicht werden muss mehr Reife, dann erübrigen sich schon viele dieser Probleme oder zumindest lernt der Mensch mit ihnen umzugehen. Um einen höheren Reifegrad zu erlangen, braucht man mehr Erziehung und mehr Bildung. Heute in einem drastischeren Maß als es die derzeitige Generation der Erwachsenen erahnt. So könnten sich zumindest einige Prozesse automatisch umkehren und dem Menschen könnte eine Anpassung an die Begebenheiten gelingen. Dies würde dann wieder eine Besserung der Begebenheiten verursachen. Eine positive anstatt einer negativen Entwicklung.

soeren onez:
Ich konnte deinen Ausführungen folgen und habe einige Anmerkungen zu machen. Zum einen werde ich meine These vom System und den Grundcharaktereigenschaften des Menschen verteidigen, denn ich denke mich ungenau ausgedrückt zu haben. Des weiteren werde ich auf die Nationalstaatlichkeit eingehen, sehe ich doch darin ein weiteres Problem, was verhindert, all diese Probleme, die du ansprichst, in Angriff zu nehmen. Das in unserem vierten und letzten Teil der Diskussion nächsten Dienstag.

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Kommunikationsexperiment https://raue.it/gesellschaft/kommunikationsexperiment/ https://raue.it/gesellschaft/kommunikationsexperiment/#comments Tue, 29 May 2007 10:02:25 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/05/kommunikationsexperiment/ Nun, people in motion und ich haben vor einer Woche ein Experiment gestartet, das testen soll, in wie weit Blogübergreifende Artikel auch wirklich gelesen werden und ob sich Dialog zur Diskussionsgrundlage eignen. Heute ist der zweite Teil „Mensch oder System“ unseres Gesprächs über System, Mensch, Demokratie, Bildung und die Zukunft all dessen erschienen. Es ist […]

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Nun, people in motion und ich haben vor einer Woche ein Experiment gestartet, das testen soll, in wie weit Blogübergreifende Artikel auch wirklich gelesen werden und ob sich Dialog zur Diskussionsgrundlage eignen. Heute ist der zweite Teil „Mensch oder System“ unseres Gesprächs über System, Mensch, Demokratie, Bildung und die Zukunft all dessen erschienen. Es ist der zweite von vier Teilen.

Bis jetzt klappt es noch nicht sonderlich, ein paar Leser trudeln zwar drüben ein, aber nicht nennenswert. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Leser des onezblog auch die Themen des onezblog interessieren. Ohne diese Grundlage wäre alles was ich ab jetzt schreibe Unsinn.

Die Thematik dieses Gesprächs ist Zentral für den onezblog und wird somit auch einen Großteil der Leser interessieren. Dennoch liest niemand diesen zusammen erstellten Artikel auf people in motion. Das soll kein Vorwurf sein, denn jeder liest und kommentiert was er will, aber es ist ein Experiment und ich würde gerne ergründen, warum hier zwar viele Leser den ersten Teil verfolgt haben, jetzt aber niemand mehr den zweiten Teil liest, der direkt an der Fragestellung des ersten Teils anknüpft.

Hab ich nicht genau genug darauf hingewiesen? War es unverständlich wie die ganze Aktion ablaufen wird? Keine Lust auf einen anderen Blog zu gehen um etwas von mir zu lesen? Das Thema dann doch nicht so interessant, dass es wert wäre, verfolgt zu werden? Oder einfach noch zu früh und alle meine Leser schlafen noch?

Wie gesagt, es ist ein Experiment und vielleicht wird es ein fehlgeschlagenes, dafür brauchen wir aber Feedback. Warum liest du den zweiten Teil und warum nicht? Antworten gerne hier oderauf people in motion in den Kommentaren.

Und damit keiner mehr sagen kann er hätte es nicht gefunden:

.Erklärung

.Erster Teil „Entindividualisierung und der ‚böse‘ Kapitalismus“

.Zweiter Teil Mensch oder System?

Die Fragen, die dahinter stehen, sind die nach der Interaktivität von Blogs und der Wirkung von Artikeln bzw. Empfehlungen des Blogautors.

Lohnt es sich überhaupt zwischen zwei Blogs ein Konzept für größerer Artikel auszuarbeiten oder liest der Besucher eh nur den gewohnten Blog? Lohnt es sich über qualitätssteigernde Elemente nachzudenken, die eine gewisse Flexibilität des Mediums als Vorraussetzung haben?

Aber auch eine ganz andere Frage lässt sich hiermit verbinden. Lohnt sich Werbung in Blogs? Damit meine ich nicht ein wenig Adsense oder Flashbanner, sondern die immer wieder aufkommende Angst vor nicht gekennzeichneten und bezahlten Blogpostings. Lohnt es sich wirklich einen Link in einen Artikel einzubauen? Dabei meine ich nicht, ob dann mal sounsoviele draufklicken, sondern ob über einen gewissen zeitraum die Leute sich noch dran erinnern.

Mein Teil des Gespräch liegt jetzt schon eine Woche zurück und scheinbar hat sich niemand dran erinnert, dass ich eine Empfehlung ausgesprochen habe. ich muss mit diesem Artikel dran erinnern.

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Ein Dialog: Individuum, System und Politik https://raue.it/gesellschaft/ein-dialog-individuum-system-und-politik/ https://raue.it/gesellschaft/ein-dialog-individuum-system-und-politik/#comments Mon, 21 May 2007 10:00:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=251 Ich habe in letzter Zeit einige Artikel über neue Kommunikationsformen zwischen Blogs hier veröffentlicht und möchte euch jetzt eine weitere vorstellen. Einen direkten Dialog zweier Blogs über ein Thema, was sich im verlaufe des Dialogs entwickelt. Es ist nicht gestellt, sondern nur im nachhinein bearbeitet worden, um dem Leser besser folgen lassen zu können. People […]

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Ich habe in letzter Zeit einige Artikel über neue Kommunikationsformen zwischen Blogs hier veröffentlicht und möchte euch jetzt eine weitere vorstellen. Einen direkten Dialog zweier Blogs über ein Thema, was sich im verlaufe des Dialogs entwickelt. Es ist nicht gestellt, sondern nur im nachhinein bearbeitet worden, um dem Leser besser folgen lassen zu können.

People in Motion und ich hatten vor langer Zeit hier auf diesem blog eine lange Diskussion in den Kommentaren eines unwichtigen Artikels. Jetzt haben wir uns hingesetzt und diese Diskussion in die Form eines Dialogs zu bringen und noch einmal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gegliedert in vier Abschnitte werden wir in den nächsten vier Wochen jeden Dienstag einen teil veröffentlichen. Morgen beginnt das Gespräch hier auf dem onezblog mit dem ersten Teil „Entindividualisierung und der „böse“ Kapitalismus“ und eine Woche später folgt dann „Mensch oder System?“ auf people in motion. Weiter geht es mit „Wandel und Zeit“ hier und enden wird es am 5. Juni mit dem vierten Teil „Die Notwendigkeit einer Weltregierung„.

Es ist ein Experiment, ob ein Artikel auch über zwei Blogs zu verteilen ist und die Leser nicht zu verwirrt davon sein werden. Ich habe mir ein Verlinkungssystem ausgedacht, dass eigentlich gut durch die Artikel leiten sollte:

Hier in diesem Artikel werden nach und nach alle Teile des Dialogs verlinkt werden. Wenn ihr einen der beiden Blogs täglich lest, dann werdet ihr sicher nichts verpassen. Sonst aber, wenn ihr interessiert sein, bookmarkt diesen Artikel, wo auch immer ihr eure Bookmarks ablegt, fügt ihn zu den Lesezeichen hinzu oder speichert ihn sonstwie.

In jedem Artikel wird am Ende der Link zum nächsten Teil sein, auch wenn der natürlich erst eine Woche später einzusehen ist. Zudem werden wir auf beiden Blogs auf den nächsten Artikel hinweisen, wenn er im jeweils anderen Blog erscheint.

Diese Überarbeitung hat einen heiden Spaß gemacht, war aber auch sehr viel Arbeit. Teamarbeit kostet Zeit. Mich würde interessieren, ob es sich auch lohnt. Von meiner Seite aus bin ich mir sicher, dass diese Dialogform eine weit höhere Qualität aufweist, als wenn jeder sein Süppchen gekocht hätte. Ich bin gespannt wie es bei euch ankommen wird.

Was ich daran so spannend finde, ist die Möglichkeit, ein Gespräch zu kommentieren und selbst als Gesprächsteilnehmer auf Fragen hinterher noch eingehen zu können. Dieser Dialog liegt jetzt fast ein Jahr zurück und einige Ansichten haben sich wenn schon nicht radikal verändert, so doch entscheidend erweitert und so hoffe ich auf eine rege Diskussionsteilnahme um daraus dann vielleicht einen fünften Teil machen zu können? Das wäre das Größte.

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Blogs und Kommunikation https://raue.it/internet/blogs-und-kommunikation/ https://raue.it/internet/blogs-und-kommunikation/#comments Sun, 13 May 2007 19:01:06 +0000 http://www.onezblog.de/?p=246 Blogs sind die reine Kummunikation. Trackbacks, Kommentare, Links und Stöckchen. Blogger diskutieren innerhalb eines Blogs miteinander, schreiben Reaktionen auf Artikel und erweitern Debatten so auch extern. Deshalb sind Blogs so stark und wirkmächtig. Vielleicht in Deutschland nicht so sehr wie in den Staaten, aber sicherlich für jeden Einzelnen, der involviert ist in der Gemeinschaft, die […]

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Blogs sind die reine Kummunikation. Trackbacks, Kommentare, Links und Stöckchen. Blogger diskutieren innerhalb eines Blogs miteinander, schreiben Reaktionen auf Artikel und erweitern Debatten so auch extern. Deshalb sind Blogs so stark und wirkmächtig. Vielleicht in Deutschland nicht so sehr wie in den Staaten, aber sicherlich für jeden Einzelnen, der involviert ist in der Gemeinschaft, die man Blogosphäre nennt. Das ist Toll.

Kommunikation bedeutet gemeinsames Handeln und ich will euch ein wirklich schönes Beispiel zeigen. Ich habe vor einiger Zeit ein spaßiges Stöckchen losgelassen, welches absolut keinen Sinn machte, weil ich zeigen wollte, das Stöckchen absolut keinen Sinn machen. Natürlich war diese These falsch, eingeengt und der Realität nicht entsprechend. Der lange Weg des Stöckchens selbst hat das gezeigt und auch wenn das sicherlich nicht meine Intention war freue ich mich unglaublich darüber. Stille Post mit Happy End.

Mein Stöckchen mit der sinnfreien Frage „bist du dafür oder dagegen“ ist über einige Stationen bei Sajonara aufgeschlagen und ist dort zu Recht als Unfug deklariert worden. Die Frage wurde zwar missverstanden, denn sie hatte keinen Inhalt, aber daraus ist eine Beschäftigung mit der derzeitigen Praxis des Stöckchenwerfens entstanden. Hätte ich einen Artikel geschrieben, der einfach nur meine Gedanken zu Stöckchen beinhaltet hätte, wäre der Sajonara-Artikel nicht entstanden. Das alleine zeigt, dass Stöckchen nicht nur Spaß ohne Sinn zur Möglichkeit haben.

Dennoch, ich habe den Artikel nur zum Spaß geschrieben und gäbe es für Nucleus so einen Ironiedetektor dann wäre er eingeschaltet gewesen. Dass schreibe ich nicht um mich zu rechtfertigen, solche Wörter wie Theorie falsch benutzt zu haben, sondern um zu zeigen, wie wichtig die Elemente des Bloggens sind um die hohe Kommunikation in Blogs erstens aufrecht zu erhalten und zweitens überhaupt zu ermöglichen. Kommentare, Trackbacks, Links und eben auch Stöckchen sind Werkzeuge der Kommunikation.

Aber diese Werkzeuge können natürlich auch anders benutzt werden. Schnell wird ein Kommentar, Trackbak oder Stöckchen nur zum Blogspam. Es geht um Aufmerksamkeit und den Backlink, nicht um die Fragen. Nicht die Stöckchenkultur als solche ist daran Schuld und lässt sich auf diesen Spam reduzieren, sondern der Blogger, der Spam einsetzt.

Dennnoch bleibe ich dabei, dass Stöckchen zu häufig wild umhergeschmissen werden, ohne erkennbaren Inhalt. Fragen, die sich meist durch lesen eines Blogs viel besser und ausführlicher beantworten lassen, und Antworten, die meistens so hingewischt sind, dass es fast den gesammteindruck eines Blogs ruinieren kann. So schlimm natürlich nicht. Viral ist gut, aber ich denke, dass es an der zeit ist, dieses Moment anders anzugehen. Eine alternative zu Stöckchen zu finden. Ja ich habe eine Idee.

Wie wäre es, anstatt vieler langweiliger Fragen in einem Stöckchen gebündelt, einen Artikel zu schreiben und einzelne Aspekte an kompetentere Blogger abzugeben. Also veranschaulicht: Ich schreibe einen Artikel über Web 2.0. Ich habe aber keine Ahnung, wie dieses Wort entstanden ist. Das ist auch nicht wirklich wichtig für den Artikel, würde ihn aber schön erweitern. Ich weiß aber, dass Blogger X in diesem Thema kompetent ist und linke auf ihn. Er schreibt einen Artikel zu der Frage, ich ändere den Link auf den Artikel. Das könnte immer so weiter gehen, weil er vielleicht nichts über den Werdegang von O’Reilly weiß und die Frage weitergibt, auf die selbe Art.

Der Gedanke ist nicht ganz ausgereift, aber ich werde sicher noch einen Artikel zu dieser Idee schreiben, wenn sie gereifter ist. Etwas ähnliches habe ich nächste Woche vor. Eine Serie von vier Artikeln, über zwei Blogs verteilt, da beide an der Erstellung beteiligt waren.

Es würden volle Artikel entstehen und dennoch wäre das virale Moment gesichert, denn so entstünden Artikel, die eine viel höhere Qualität aufwiesen, als reine Stöckchenbeantwortung. Meint ihr nicht?

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Ein Tschechisches Märchen https://raue.it/leben/ein-tschechisches-marchen/ https://raue.it/leben/ein-tschechisches-marchen/#comments Tue, 27 Sep 2005 13:24:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=13 Episode 1 Los gings also von meinem Vater nach Hirschluch, ein Ort etwa eine knappe Stunde von Berlin entfernt, wo unser Vorbereitungsseminar stattfand. Über dieses Seminar gibt es eigentlich wenig zu berichten, es war einfach nur ätzend, mit 150 Leuten zusammengepfercht ein Programm durchziehen zu müssen, was an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten war. Ich habe […]

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Episode 1

Los gings also von meinem Vater nach Hirschluch, ein Ort etwa eine knappe Stunde von Berlin entfernt, wo unser Vorbereitungsseminar stattfand. Über dieses Seminar gibt es eigentlich wenig zu berichten, es war einfach nur ätzend, mit 150 Leuten zusammengepfercht ein Programm durchziehen zu müssen, was an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten war. Ich habe zwar ein paar nette Menschen wieder getroffen, die ich bereits vom Auswahlseminar kannte und mich mit ein paar neuen interessanten Leuten bekannt gemacht, die es dann halbwegs erträglich machten. Wir sind z.B. fast jeden Tag in einem See ganz in der nähe schwimmen gewesen. Aber sonst ging mir alles gewaltig auf den Keks.

Am neunten September sind wir dann endlich nach Tschechien aufgebrochen. Aber es standen noch neun tage Seminar in Praha bevor, die einen Sprachkurs und einige sehr wenige Informationen über das Land beinhalteten. Der Sprachkurs war allerdings absolut notwendig und hilfreich als Einstieg. Wir werden im November noch einen zweiten Kurs haben, zum erweitern unserer Sprachkenntnisse. Die Tage in Praha waren auch von der Stimmung, meiner eigenen und die der Gruppe bedeutend besser als in Hirschluch, wir waren nur noch vierzehn Freiwillige. Wir haben uns alle gut verstanden und hatten doch auch viel Spaß miteinander.

Ich war dennoch froh als ich ein wenig früher als der Rest schon am 17. nach Ostrava aufbrechen konnte. Die Zugfahrt dauerte viereinhalb Stunden, die ich mit Gesprächen verbrachte mit Samuel, der mit mir in Ostrava ist und Christoph, der in die nähe von Ostrava kommt, aber nicht von Asf ist.

Als wir am Bahnhof ankamen war ich doch sehr gespannt auf meinen Chef und die Unterkunft. Jirka, mein Chef, ist ein sehr netter Mann, der besser als gedacht Deutsch spricht, nämlich ziemlich gut, bis jetzt kommen wir sehr gut mit einander aus.

Meine Unterkunft war am Anfang mehr als unbefriedigend, ich sollte mit Samuel ein Zimmer teilen, aber da Samuel genauso erpicht darauf war Privatsphäre zu haben, hat er sich ein Zimmer gesucht und wir dort morgen einziehen, ich habe zum Glück hier im Wohnheim dann auch ein Einzelzimmer bekommen, in das ich morgen auch einziehen kann, ansonsten ist alles hier recht komfortabel für mich, alles ist einfach eingerichtet, wie man es von einem katholischen Mönchsorden erwarten würde, aber ich bekomme dreimal am tag essen, umsonst, was hier ein riesen Vorteil ist, da wir nur etwa 150 Euro im Monat bekommen, außerdem habe ich hier freien Internetzugang, allerdings nicht auf meinem Zimmer sondern in einem extra Internetraum, in dem ich allerdings meinen Laptop anschließen kann, meine Wäsche wird hier gewaschen, ich muss sie nur in den Keller legen und auch sonst ist hier alles gut organisiert, ein Problem ist allerdings, es sind keine Frauenbesuche auf den Zimmern gestattet, muss ich immer wenn mich jemand besuchen kommt ein Hotelzimmer buchen, hier werde ich wohl eh erstmal keine Frauen kennen lernen, da die Sprachbarriere viel zu hoch ist.

Meine Arbeit ist zwar sehr anstrengen und stressig aber auch erfüllend, es ist ein echt tolles Gefühl in glückliche Gesichter zu schauen, wenn man die Tür mittags aufschließt und zu merken wie froh die Kinder sind, wenn sich jemand für sie Zeit nimmt, allerdings sind hier auch viele Jugendliche, die viel zu cool sind um Freude zeigen zu können, echte Ghettokids, mehr als die Hälfte der Zigeunerkinder sind schon mit zehn Jahren fest in mafiösen Strukturen verankert, Drogen Gewalt und Vorurteile sind hier Alltag. Vor einem halben Jahr hat die Polizei hier aus dem Zentrum zwei jugendliche abgeholt, die aus einer Erziehungsanstalt abgehauen sind, der eine war dort wegen schwerer Körperverletzung, der andere wegen Bankraub, da wir einem doch ein wenig mulmig. Aber sei’s drum, die älteren akzeptieren und respektieren mich, aufgrund meines Tischtenniskönnens, was ich gerade wiederbelebe, da ich in der Mannschaft des Salesianer Ordens mitspiele, und ich spiele mit ihnen Billard, naja hier muss man sich Respekt erarbeiten, ich hatte einen guten Start und hoffe das sich nichts ändert.

Ätzend sind nur die pubertierenden Kids, die es unheimlich lustig finden mir jegliche ihnen bekannten Schimpfwörter an den Kopf zu werfen, in der Annahme ich würde sie nicht verstehen, was ja auch rein faktisch stimmt, aber sie können sich nicht vorstellen, dass es so etwas wie soziale Intelligenz gibt, die dich dennoch merken lässt was dein gegenüber dir gerade vermitteln will, aber sei’s drum, ich versuche mich nicht aufzuregen, es hätte vermutlich eh keinen Sinn.

Das Beste aber an der Arbeit und dem Leben hier ist, wie ich hier aufgenommen wurde und werde. Die Kommunikation ist sehr schwierig, da es in Tschechien nicht sehr verbreitet ist Englisch sprechen zu können, aber dennoch ist jeder bemüht seine Sprachkenntnisse irgendwie zu aktivieren um sich mit mir unterhalten zu können, mir schlägt hier eine Freundlichkeit seitens des Hauspersonals und vor allem wichtig, die des Teams bei der Arbeit, entgegen mit der ich nicht gerechnet hätte, eine durchweg positive Erfahrung, ich hätte einfach mit ein bisschen mehr Vorurteilen gerechnet.
Naja und mein Leben nach der Arbeit existiert nicht wirklich, ich schreib ein paar Mails, geh essen, duschen, lese noch und schreibe ein paar Dinge für mich und falle meist sehr früh wie gerädert ins Bett, aber das wird sich schon noch ändern.

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