Spanien ging eindeutig als Favorit in dieses Auftaktspiel der Gruppe D. Umso überraschender war dann auch, dass das russische Team gut mitspielte und dem spanischen Kombinationsfußball mit Kurzpassspiel anfangs mit tollen Tempofußball ebenbürtig war. So entwickelte sich ein Spiel, das ohne das übliche Abtasten von Beginn an lebhaft von beiden Seiten geführt wurde. Eine Vielzahl von Chancen war das Resultat, die aber nur David Villa vom spanischen Team in Zählbares verwandeln konnte und so stand es zur Halbzeit 2-0 für die Iberer. Besonders das zweite Tor von Villa kurz vor der Halbzeit war wunderbar herausgespielt und machte so den Unterschied beider Teams deutlich: Spanien war in Hälfte 1 einfach abgeklärter, während Russland dagegen nur Aluminiumtreffer aufweisen konnte. Der zweite Treffer schmälerte denn auch das Engagement von russicher Seite nach der Halbzeitpause erheblich. Die Konsequenz war der dritte Treffer von Villa in der 62. Minute und von nun an schien nur noch die Frage nach der Höhe des spanischen Sieges spannend zu werden. Besonders verdeutlicht wurde diese durch die Auswechslung des erst in der Halbzeit eingewechselten Vladimir Bytrov: Höchststrafe für den Spieler und sinnbildlich für das russische Spiel in der zweiten Hälfte.
Dann kam aber überraschenderweise doch noch etwas Spannung auf, als Palyuchenko in der 86. eine Ecke mit dem Kopf zum 1-3 Anschlusstreffer verwandelte und das russische Team nochmal kurzzeitig drängte. Eine gute Möglichkeit keine 3 Minuten später, hätte dann auch nochmal Spanien unter Druck setzen können, deren Verteidigung in der Endphase einige Schwächen aufwies. Doch der eingewechselte Fabregas setzte mit einem Kopfballtor, das aus einer Abseitssituation heraus entstand, den Schlusspunkt für das mit 4-1 bisher torreichste Spiel dieser EM, das Lust auf mehr gemacht hat.