mensch – Raue https://raue.it Sun, 06 Jan 2008 15:51:02 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png mensch – Raue https://raue.it 32 32 Bescheidenheit und das Gesetz der Masse https://raue.it/leben/bescheidenheit-und-das-gesetz-der-masse/ https://raue.it/leben/bescheidenheit-und-das-gesetz-der-masse/#comments Sun, 06 Jan 2008 15:51:02 +0000 http://www.onezblog.de/item/2008/01/bescheidenheit-und-das-gesetz-der-masse/ Mich erreicht heute ein kommentar, der mich nachdenklich gemacht hat. Nachdenken über mein Auftreten im Netz, über die Gesetze des Netzes. Henning Schmidt schrieb folgendes auf dem Video Wahn und hat mich angeregt, diesen Artikel zu schreiben: Also Lieber Soeren Onez bzw. Raphael mit allem gebührendem Respekt warum Müssen deine Projekte vom Anspruch her immer […]

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Mich erreicht heute ein kommentar, der mich nachdenklich gemacht hat. Nachdenken über mein Auftreten im Netz, über die Gesetze des Netzes. Henning Schmidt schrieb folgendes auf dem Video Wahn und hat mich angeregt, diesen Artikel zu schreiben:

Also Lieber Soeren Onez bzw. Raphael mit allem gebührendem Respekt warum Müssen deine Projekte vom Anspruch her immer so unglaublich großspurig aufgezogen sein? Onezblog dürfte nicht irgendein Blog sein Nein es musste als Das Feulilton der Blosphäre auftreten, die Endlosrekursion geriert sich als das geilste Blogzine von Welt und jetzt auch noch der Claim von den Besten Videos des Internet.Ich finde das zeugt von einer ganzen Portion Arroganz und Selbstüberschätzung, die sich offenbar durch all dein Projekte zieht mir inzwischen auf die Nerven geht und die Seite hier für mich auch irgendwie unsympatisch macht. Stünde hier Seorenz Viedeo Best of ok aber so. Ich will dich eigentlich nicht anpissen den auf der anderen Seite finde ich es auch irgendwie anerkennenswert für sein Blog dezidierte Konzepte zu entwickeln. aber vielleicht täte etwas mehr Bescheidenheit in den eigenen Ansprüchen in dem Fall ganz gut

Du fragst, warum der Claim des onezblogs vor seiner Schließung und der Neueröffnung „Das Feuilleton der Blogosphäre“ geheißen hat und nicht vielleicht „feuilletonistischer Blog“, was ganz entschieden Bescheidener gewesen wäre. Du fragst, warum der Claim des Video Wahns „Die besten Videos des Internets“ lautet und nicht, wie in der Beschreibung des Konzepts „Die subjektiv besten Videos des Internets“. Nicht, dass ich dir zufriedenstellende Antworten liefern kann, versuchen will ich es, dann kann dieser Versuch wenigstens als Diskussionsgrundlage dienen.

Den Angriff auf die Endlosrekursion verstehe ich nicht ganz, du musst du mir erklären, wie du darauf kommst, dass sich dieses von mir und vier Mitautoren betriebene Blogazin als das „geilste Blogzine von Welt“ darstellt? Am Claim kann es nicht liegen, oder hast du etwas an „Das Drama des menschlichen Bewusstseins ist seine Neugierde“ auszusetzen? Auch im Konzept findest du wohl verweise, dass wir Neuland betreten wollen, dass wir etwas im Netz aufbauen wollen, was wir so bis jetzt noch nicht gefunden haben. Inwiefern das impliziert, dass wir unser Projekt für das geilste halten, verstehe ich nicht.

Wohl verstehen kann ich deinen Verweis auf die fehlende Bescheidenheit des früheren Onezblogs und des Videowahns. Den Onezblog habe ich mal begonnen, weil ich schreiben wollte und es mich fasziniert hat Feedback auf mein Geschwurbel zu bekommen. Dass der Themenmis des Onezblogs wohl am ehesten ins feuilletond er Zeitung gepasst hätte, hat mich an diese Unterschrift denken lassen. Den Onezblog aber gelich als das Feuilletond er Blogosphäre aufbauen zu wollen, hat zum teil mit Größenwahn, zum teil mit Selbstmotivation zu tun. Setze dir immer höhere Ziele, als du erreichen kannst, dann wirst du nicht zu wenig erreichen, könnte man meine damalige Maxime nennen. Das halte ich nicht für falsch, auch wenn es durchaus problematisch sein kann. Aussenwahrnehmung ist eine Sache, aber von der wollte ich mich so wenig wie möglich leiten lassen, bei dem, was ich schreibe. Arroganz ist immer eine Sache des Betrachters. Ich habe es eben getan. Jetzt hat der Onezblog eine andere Unterschrift. Das macht mich nicht bescheidener. Es verändert nur die Wahrnehmung des onezblogs, für den ich gerade absolut keine Lust und Zeit habe ein konzept zu entwickeln.

Beim video Wahn verhällt es sich anders. Geplant als Gruppenblog sollten die für die Gruppe besten videos gefunden werden. Nur ist leider schnell klar geworden, dass die Gruppe keinen langen Atem hatte und der Gruppenblog eine Ein-Mann-Veranstalltung war. Ws also tun mit der neuen Domain? Ausprobieren. Ich habe Videos eingestellt und Besucherströme beobachtet. Ich habe den video Wahn suchmaschinenoptimiert und geschaut, was sich verändert. Ich habe geschaut, welche Themen/ Videos Traffic bringen und welche nicht. Ein Experiment, keine Seite mit Anspruch, mit Persönlichkeit. Der Video Wahn generiert mittlerweile 1000-1500 Besucher am Tag. Auf Videos, die nicht mal im Ansatz für die besten des Internets halte. Aber andere Menschne tun das. Ich bediene mit dem Video Wahn Interessen. Da kann man für verwerflich halten, ich halte dem entgegen, dass ich nicht ein Video einstellen werde und eingestellt habe, dass ich für verwerflich halte. Dass mit dem besten ist eine andere Sache und stammt noch aus den Anfängen des Experiments, als ich versucht habe, mit der Phrase „Die besten Videos“ bei Google gut zu ranken. Es ist gelungen. Jetzt würde eine zusätzliches „subjektiv“ im namen nicht stören, auch wenn es sicher einige Besucher kosten wird:

Im Web, wie im übrigen Leben auch, lassen sich die Menschen von namen und Versprechen blenden. Schreit jemand nur laut genug, dass etwas das beste ist, dann wird es jemand glauben. Marken werden generiert durch Image, weniger durch Qualität. Schreibe ich also „ganz gute Videos“ statt „die besten Videos“ werden Besucher woanders weitersuchen, denn sie suchen ja das Beste.  Die Welt ist voll von ersten, besten, günstigsten und sonstigen Steigerungen. Massen wollen das so. Da wird auc sicher kein Gegenmittel für erfunden werden. Ein Gesetz der Masse.  Dies auszunutzen werden sicher einige einwenden, ist verwerflich. Der Meinung bin ich nicht, solange eine jede einzelne handlung dem ethischen Rahmen entspricht. Nutze ich diese Generierung des Besten um schlechtes anzubieten, oder nutze ich es um den leuten das zu bieten, was sie wollen. Im Netz kann man das einfach sehen, anhand von Google Trends und Besuchertströmen auf den eignen Blogs/ Webseiten. Biete ich ihnen aber, was sie wollen, obwohl ich es selbst für ethisch verwerflich halte, dann ist es auch verwerflich. Aber dieses Problem habe ich nicht bei Videos von Stars, Sternchen und lustigen Videos. Auch wenn mich Stars und Sternchen nicht die Bohne interessieren.

Was bleibt also übrig? Der Vorwurf, den Onezblog zu dick gemacht zu haben, meine Texte nicht alleine sprechen zu lassen, ohne Make-up und Promotionsgeschwafel. Ja, vielleicht hast du Recht. Vielleicht aber auch nicht. Denn willst du wirklich ins Kino gehen und dir Filme anschauen, in denen die Darsteller nicht geschminkt sind? Was machen wir denn anderes hier im internet, als darstellen? Deshalb schreibe ich unter dem Namen Soeren Onez und nicht als Raphael. Sicher, die Gedanken sind von mir, aber die verkürzte Darstellung der Gedanken, rein auf digitalen text reduziert, will und werde ich mir nicht zuschreiben lassen. Ich lasse mir ins Kondolenzbuch schreiben, dass Soeren onez vielleicht nicht Bescheiden genug ist, auch mich übertragen lässt sich die nicht. Aber Soeren Onez ist eine Figur, die geschaffen wurde um etwas zu tun. Nur ethisch handeln muss sie, denn wenn nicht, fällt das nicht nur rechtlich auf mich zurück.

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Warum Bloggen? https://raue.it/internet/warum-bloggen/ https://raue.it/internet/warum-bloggen/#comments Thu, 27 Sep 2007 16:44:06 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/warum-bloggen/ Keine Angst, das wird nicht der fünfzigtausendste Artikel über gutes Bloggen schlechtes Bloggen und ganz sicher auch keine Topsliste, wie ich mich in 3 Schritten zur größten Bloghure aufschwinge, sondern leichte Reflexion über die Frage warum man bloggen sollte. Ich habe ja gestern geschrieben, dass ich einen Bloghoster in Tschechien aufbaue, für Freunde und Bekannte, […]

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Keine Angst, das wird nicht der fünfzigtausendste Artikel über gutes Bloggen schlechtes Bloggen und ganz sicher auch keine Topsliste, wie ich mich in 3 Schritten zur größten Bloghure aufschwinge, sondern leichte Reflexion über die Frage warum man bloggen sollte. Ich habe ja gestern geschrieben, dass ich einen Bloghoster in Tschechien aufbaue, für Freunde und Bekannte, später wohl auch für jedermann. Dabei frage ich natürlich im Bekanntenkreis rum, wer denn alles Interesse hätte. Es kommt immer die Gegenfrage, warum denn überhaupt. Meist gleich nach der Frage was denn ein Blog so sei.

Dann erklär mal jemanden warum er bloggen sollte, ich kann das jedenfalls nicht sonderlich gut. Man könnte jetzt was von Ausdrucksmöglichkeit reden, von schriftlich fixierter Meinungsbildung, aber wenn jemand das sost nicht macht, warum sollte er es im Internet tun: Schreiben. Nichtalle Menschen mögenSchreiben oder empfinden es sogar als ihr Hobby. Für mich war es damals, als ich meine erste Homepage gebastelt habe, nur die Frage, ob und was ich wirklich veröffentlichen möchte, habe ich doch in der Zeit eher Persönliches geschrieben. Aber diesen Hintergrund hat kaum jemand, oder wer von euch allen da draußen hat schon vor der Blogzeit regelmäßig seine Gedanken aufgeschrieben? Sicher einige, aber so viele wohl auch nicht, oder täusche ich mich da?

Nun, mittlerweile tun das wohl Einige, wie die auch immer dahin gekommen sind. Ich bemerke jedenfalls, dass einige meienr Bekannten wirklich einen Sinn darin sehen, einen Blog zu führen. So wie Maťa, die für ein Auslandssemester nach Portugal gegangen ist und in ihrem neuen Blog bei mir ihre Freunde, Verwandten und Bekannten auf dem laufenden hällt. So macht es auch meine Freundin, die jetzt schon seit über einem Jahr Tagebuch über ihren Aufenthalt in Deutschland schreibt. Auch Vlastik hat einen Sinn gefunden und nutzt den Blog um seine Arbeit als Lehrer zu reflexieren. Aber viele von mir Gefragte wissen nichts so recht damit anzufangen, wollen aber doch irgendwie einen Blog. Könne man mit Freunden Spaß haben und sich gegenseitig Kommentare zu lustigen Sachen schreiben. Habe ich nichts gegen.

Aber so genau zeigt sich mir auch gerade die Blogosphäre, auch wenn sie sich nicht so gut eingrenzen lässt wie die paar Blogs meiner Plattform Webitus. So viel anders als ein Sozial Network ala StudiVZ, ing und Konsorten ist das auch nicht. Einige wissen genau, was sie damit anfangen wollen und viele machen einfach mal mit. Finden dann auch sicherlich ihren Platz und den Sinn dafür, aber kommen erstmal nur schnuppern. Ist es nicht gerade auch so in der Blogosphäre? Sind nicht viele Konflikte (nicht alle) darauf zurückzuführen, dass so vollkommen andere Vorstellungen vom bloggen existieren, aber alle das selbe Wort benutzen?

Dabei soll hier nicht vom oben genannten Spaß am Schreiben auf höhere Qualität geschlossen werden oder andere Formen als nicht grundlegend sinnbildend ausgegrenzt werden, sondern ich will vielleicht daran appelieren, dass sich mal wieder Gedanken darüber gemacht wird, wie unterschiedlich das Wort Blog doch benutzt wird. Wie unterschiedliche Konzeptionen, wenn überhaupt welche, vorhanden sind und wie subjektiv diese doch geprägt sind. Ich denke nicht, dass die Aufteilungen in Spaßblogger, Blutblogger, Seolinkhuren, Qualitätsjournalismus und was weiß ich noch, einem anderen Sinn verfolgt, als sein Hobby 1. zu rechtfertigen und 2. diese Rechtfertigung gegen anders Denkende zu verteidigen. oder wie sonst soll ich das verstehen, wenn wohl auf dieses Blog wohl alle Bezeichnungen zutreffen, den Qualitätsjournalismus vielleicht mal ausgenommen. Ich habe Spaß am Bloggen, habe sogar ein Videoblog wo Youtube mit Dreizeilern gemischt werden, habe auch das ein oder andere Blut auf der Tastatur, mit all dem Geifer, der in manch einem Artikel von mir hochkommt, gegen Links habe ich auch nicht und führe SEo macht mir Spaß, habe wohl auch schon den ein oder anderen qualitativ höherwertigen Artikel geschrieben. Was bin ich denn jetzt. Ein ganz schlechter Blogger?

Seid ihr im Leben auch immer so konsequent und langweilig? Man muss ja nicht alles mal mitgemacht ahben und grundlegende Regeln sind auch nicht sonderlich verkehrt, aber diese Einteilerei geht mir schon ganz langsam auf die Nüsse, dabei bin ich wohl das letzte halbe Jahr selber genau auf diesem Trip gewesen. Qualität, Qualität, nur Qualität macht diesen Blog zu einem guten Blog! Für wen?

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Darf man töten um Leben zu retten? https://raue.it/gesellschaft/darf-man-toeten-um-leben-zu-retten/ https://raue.it/gesellschaft/darf-man-toeten-um-leben-zu-retten/#comments Fri, 21 Sep 2007 09:43:05 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/darf-man-toeten-um-leben-zu-retten/ Verteidigungsminister Jung ist gerade in aller Munde, denn er will terroristisch gelenkte Flugzeuge abschießen lassen, so sie viele Menschenleben bedrohen. Er will sie lieber abschießen lassen um vielen, vielen Menschen das Leben zu retten. Denn 120 Menschen im Flugzeug gegen 50.000 im vollbesetzten Flugzeug sind eine klare Sache, man entscheidte sich für den Tod der […]

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Verteidigungsminister Jung ist gerade in aller Munde, denn er will terroristisch gelenkte Flugzeuge abschießen lassen, so sie viele Menschenleben bedrohen. Er will sie lieber abschießen lassen um vielen, vielen Menschen das Leben zu retten. Denn 120 Menschen im Flugzeug gegen 50.000 im vollbesetzten Flugzeug sind eine klare Sache, man entscheidte sich für den Tod der 120, so denkt er jedenfalls und viele viele Menschen zudem. Er weiß, dass er mir solch einer Argumentation die Mehrheit hinter sich versammeln wird, die Stammtische auf sich vereint. Dieses Wissen und die Berechenbarkeit dahinter sind das gefährliche.

Die Argumentation die Jung führt ist eine utilitaristische. Eine philosophische Überlegung der Ethik, die, seit sie Bentham ausformuliert hat, nicht mehr aus der Philosophie verschwunden ist. Aus der Politik scheinbar auch nicht. Ihr Grundsatz ist das größte Glück der größten Masse an Menschen. An sich ein ehrbares Ziel und doch steckt ihr abscheuliches Potential schon in dieser Zielerfassung. Es gibt viele verschiedene Formen des Utilitarismus, so wurde Glück von Singer durch Interesse, egal ob es glücklich mache oder nicht, ersetzt, aber an dem Prinzip ändert sich nichts. Es soll aufgewogen werden um den richtigen, den guten Weg zu ermitteln. Das Glück oder die Interessen der menschen werden aufgewogen, da eine Waage nicht falsch entscheide.

Dass diese Form der Ethik immer wieder scharf angegriffen und letztlich auch zu genüge widerlegt wurde, scheint aber unseren innenminister nicht zu stören. Ihm vorzuwerfen, er wüsste es nicht, wäre wohl an der Realität vorbeigegangen. Immer wieder haben Geisteswissenschaftler die Falschheit der utilitaristischen Position aufzuzeigen versucht, aber ohne Erfolg, sie ist zu evident und scheinbar einleuchtend. In einer ethischen Diskussion mit Teilnehmern, die keinerlei theoretische Grundlage der Ethik haben, wird immer der die Mehrheit auf sich vereinen, der utilitaristisch argumentiert. Das ist schade und in vielen Fällen auch gefährlich.

Menschenleben dürfen nicht aufgewogen werde, nicht gemessen werde, auch nicht von unfehlbaren Waagen. Ein mensch ist unendlich viel wert, weil wir seinen Wert nicht festlegen können, weder durch die Vergangenheit, noch durch die Zukunft, wie es der Utilitarismus tut. Hirarchische Ethikkonstrucktionen bewerten die Vergangenheit um den Menschen einen Wert zuzuweisen, der Utilitarismus tut dies mit der Zukunft. Aber weder Zukunft, noch vergangenheit sind so gewiss, als dass wir daraus einen Wert ableiten könnten, der wider der Freiheit eines Menschen stehen kann.

Sicher können wir auch die Freiheit bzw. den freien Willen eines Menschen nicht beweisen, aber sobald wir ethisch diskutieren gehen wir vom freiheitlichen Menschen aus.

Ich finde es erschreckend, dass unser  Innenminister von diesem populistischen Instrument des Utilitarismus gebrauch macht, obwohl ich ihm durchaus zutraue, dass er dessen Fehlerhaftigkeit erkennt und dennoch benutzt. Erst wird Angst geschürt und dann mit scheinbar heilsbringenden und Sicherheit garantierenden Methoden vieles Versprochen, was einfach nicht zu halten ist.

Die Terroristen kommen um unsere freiheitlich demokratische Ordnung zu zerstören, wird uns immer wieder eingetrichtert, aber das ist schon nicht mehr nötig, erledigen wir ganz alleine. Wer solche zugegeben nicht einfach Situationen, wie die Angst der Menschen vor einer Schimäre Terrorismus, nutzt um populistische Ideen zu verbreiten, darf sich nicht wundern, wenn es irgendwann nichts mehr gibt von dem, was man eigentlich schützen möchte.Freiheit muss man leben und sie nicht beschützen. Manchmal muss man für sie Kämpfen, auch mit Opfern, aber opfern darf man sich nur selbst.

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Werbung auf den Punkt gebracht https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comments Wed, 05 Sep 2007 19:03:09 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung. Ich […]

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Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung.

Ich habe nichts generell gegen Werbung, sie ist nicht von Grund auf schlecht. Will sagen, Werbung kann auch positive Aspekte haben und Werbung als solches abzulehnen ist meiner Meinung nach falsch aus folgendem Grund:

Wir leben in einer Welt der Überreizung und Überproduktion an Konsumgütern. Es hat sich eine gewisse Kaufbereitschaft eingebürgert, je nach dem in welchem Umfeld man lebt und welche Lebenseinstellung man hat, kauft man passende Produkte. Niemand, ich wiederhole, niemand von sich behaupten, er kaufe etwas nur wegen der Qualität. Image der Marke, meinetwegen auch die moralische Integrität eines Konzerns spielen eine enorme Rolle bei unserem Kaufverhalten. Das kann man gut finden, sich übermoralisch ausnehmen und behaupten, nur weil man diesem Kreislauf versucht zu entrinnen, nur die anderen würden sich in ihm befinden, aber wir sind auf unsere Wirtschaft angewiesen, denn sie ist ein riesen Teil unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Übrigens wäre sie das auch in alternativen Wirtschafts- und Staatssystemen, wie dem Kommunismus z.B. Diesem Umstand trägt Werbung Rechnung. Eine Firma muss sich ein gewisses Image aufbauen, eine gewisse Bekanntheit erlangen um überhaupt existieren zu können. Über Qualität ist das meist nicht möglich und zwar weil wir Konsumenten meistens gar nicht in der Lage sind die Qualität zweier Produkte wirklich zureichend unterscheiden zu können. Oder wie viele Menschen können wirklich die Qualität z.B. eines Autos bestimmen? Das Image bzw. die Bekanntheit ist also für eine Firma von außerordentlicher Wichtigkeit und da es sicher nicht nur schlechte und unmoralische Firmen gibt, kann Werbung nicht partout nachgesagt werden, schlecht zu sein.

Aber Werbung manipuliert und das ist schlecht, da es nicht mehr auf die Qualität, sondern nur noch auf das Image ankommt. Der Vorwurf der Manipulation hinkt, da auch Medien und eben Blogs manipulieren, indem sie Meinungen veröffentlichen, von denen sich viele Menschen beeinflussen lassen, ob bewusst oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Manipulation ist nur Möglich, wenn jemand zum Manipulieren vorhanden ist. Und schon der alte Kant wusste, das unsere Unmündigkeit selbstverschuldet ist.

Ich will sagen, dass nicht die Werbung das schlechte ist, sondern der Mensch, der Image und Qualität nicht mehr sachlich trennen kann und deshalb lieber den teuren Nike-Pulli kauft, statt das unbekannte Produkt mit höherer Qualität und niedrigerem Preis. Das geschieht durch Werbung, ist aber nicht die Schuld von Werbung.

Man kann behaupten, Werbung sei hässlich, störe durch Dauerpräsenz, verdumme die Leute, man kann aber nicht sagen, dass Werbung grundsätzlich schlecht ist. Werbung kann auch, richtig eingesetzt auf wichtige Dinge aufmerksam machen, leider geschieht die nicht sonderlich häufig. Und damit komme ich zum negativen Part, dem Part, der mir Probleme bereitet Werbung auf diesem Blog zu schalten:

Werbung wird in den meisten Fällen nicht genutzt um gute Produkte auch bekannt zu machen, sondern um billigen Scheiß aufzuwerten und den Menschen Flausen in den Kopf zu setzten, von wegen, sie seinen ohne das Handy/Auto/Various weniger Wert oder sozial ausgegrenzt. Im Internet ist es nicht ganz so schlimm, da meiner Meinung nach hier nicht so leicht komplette Gefühlsmanipulationen hin zum Kaufdrang erzeugt werden können, das ist im Kino, beim Fernsehen einfacher. Dafür gibt es hier ungemein viele Webseiten, die versprechen 100.000 Euro im Monat verdienen zu können und die Leute abziehen. Abofallen, die selbst von einigermaßen erfahrenen Nutzern nicht sofort als solche erkannt werden, Anbieter, die alles kostenlos versprechen und im Kleingedruckten doch etwas anderes stehen haben und Seelenverkäufer, die deine Emailadresse zu Geld und deinen Account zu einer Müllhalde machen. Alles in allem ungemein viel Mist, der über normale Wege wohl nicht gefunden würde. Man kann Google und Konsorten viel vorwerfen, aber die gröbsten Scheißseiten sind doch nicht unbedingt in den Top-Positionen, auch wenn dort nicht immer die Qualität stehen mag. Jedenfalls fliegen Anbieter, wie oben aufgezählt doch ziemlich schnell aus dem Index. In der Werbung aber nicht. Jeder kann sich in die SERPs einkaufen und eben auch auf meine Seite. Google hat zwar Qualitätskriterien für Adsense, aber natürlich können die nicht so hoch sein, wie in den SERPs, weil sonst die selbe Werbung, wie Ergebnisse angezeigt würden.

Ich lasse also zu, dass ab und an jemand auf meine Werbung klickt und potentiell abgezockt wird. Egal wie häufig das passieren mag, ich trage eine Mitschuld daran, da ich auf diesem Blog suggeriert habe, zumindest für den unerfahrenen Nutzer, dass ich gutheiße, was da so an Werbung erscheint. Das macht mich zwar nicht justitiabel, aber es bringt mich doch in eine moralisch nicht einwandfreie Situation.

Ich könnte mich natürlich wiederum mit irgendwelchen Philosophen aus dem Staub machen, die richtige Verantwortungsdefinition sollte schnell zu finden sein, aber es macht doch aufmerksam auf ein Problem, das ich nicht im Stande bin zu lösen. Nicht einmal damit, dass das Werbung schalten sein lasse. Denn dieses Problem ist ein grundsätzliches Problem menschlichen Handelns. Indirekte Schuld durch Wissen um eventuelle schädliche Folgen. Aufklärung und Anweisung sind meiner Meinung nach die einzigen Mittel, im Internet aber schwer zu erreichen. Würde ich jetzt z.B. in der Mensa Flyer verteilen, könnte ich wenigstens noch den ein oder anderen Hinweis mit auf den Weg geben, hier in meinem Blog bleibt mir nur eines übrig: Inhalt und Werbung so klar wie Möglich zu trennen und nicht zu suggerieren, es handele sich um einen redaktionellen Link, wenn es ein Afillilink ist. Ich sollte vielleicht auch Rahmen um die Adsenseanzeigen legen, damit sie optisch besser vom Text getrennt sind. Das werde ich mir genauer Überlegen, bei den nächsten Umbauarbeiten, die in nächster Zeit anstehen.

Wieder habe ich viel geschrieben und bin zu keinem Ende gekommen, denn die Trennung von Werbung und Inhalt ist zwar wichtig, aber ob sie ausreichend ist um der Verantwortung nachzukommen, die ich mir als Mensch gebe, weiß ich nicht, dazu kommt noch, dass wenn diese Trennung ganz und gar gelingen würde, die Werbung nicht mehr funktionieren würde, genauso wie James Bond eben immer ein tolles Auto fährt, das gesponsert ist.

Zudem habe ich natürlich die Argumentation bezüglich Werbung sehr stark verkürzt und wohl auch den ein oder anderen wichtigen Punkt vergessen bzw. bin noch gar nicht auf ihn gekommen. Wenn also jemand etwas einzuwenden hat, her damit.

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Primaten und schwule Modeaccessoire https://raue.it/gesellschaft/primaten-und-schwule-modeaccessoire/ https://raue.it/gesellschaft/primaten-und-schwule-modeaccessoire/#comments Tue, 21 Aug 2007 15:37:52 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/primaten-und-schwule-modeaccessoire/ „Mädchen warum haltet ihr euch einen schwulen Freund?“ fragt jetzt.de und ich frage mich was das soll. Es mag sein, dass es verdammt lustig sein soll, so als Dr.Sommer witzige Kolumne für Spätpubertierende und Superschlaue. Aber so ganz kann ich darüber nicht lachen, zeigt es doch wieder einmal die grasierednen Vorurteile unserer Gesellschaft. Schwule, Lesben, […]

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Mädchen warum haltet ihr euch einen schwulen Freund?“ fragt jetzt.de und ich frage mich was das soll. Es mag sein, dass es verdammt lustig sein soll, so als Dr.Sommer witzige Kolumne für Spätpubertierende und Superschlaue. Aber so ganz kann ich darüber nicht lachen, zeigt es doch wieder einmal die grasierednen Vorurteile unserer Gesellschaft. Schwule, Lesben, Schwarze, Neger, Dumme, Inder, Türken, Ossis. Die Liste ist unendlich erweiterbar. Alles was nicht verstanden wird, muss irgendwie bezeichnet werden, bloß subtil herablassend muss es sein.

Zur Verdeutlichung dient mir eben der genannte Text , der gerne wissen möchte, warum fast alle Mädchen einen schwulen Freund haben. Was daran so interessant sein soll, weiß ich nicht, allerdings die Frage verstehe ich schon nicht. Fast alle Mädchen haben eine Handtasche? Fast alle Mädchen habe Pferde gern? Fast alle Mädchen wollen einen gepflegten, gut angezogenen, witzigen und geistreichen Mann mit femininen Touch? So ein Bullshit. Der Autor meint sogar noch, dass er damit nicht in die Klischeekiste greift, sondern verteilt dieses Prädikat lieber an die Gegenseite. Das er dabei von einem ominösen „wir“ spricht, verstehe ich noch weniger, möchte mich aber davon distanzieren, wenn er auch mich mitgemeint hat und mit dem „wir“ alle Männer gemeint hat.

Mädchen würden sich den schwulen Freund nur halten um „uns“ (schon wieder) zu beeindrucken, hilflos und eifersüchtig zu machen. Und wir armen Kerle dürfen diesen schwulen Freund, dem Albtraum unseres schwachen Ego, noch nicht einmal so richtig mannhaft als „Warmduscher“ bezeichnen. Mädchen ihr seid so herzlos.

Dieser Text trotzt nur so von Unverständniss. Aber nicht, wie in der Kolumne verbreitet, dem anderen Geschlecht gegenüber, sondern allen Menschen gegenüber. Hier wird verallgemeinert das sich die Balken biegen. Alle Mädchen sind so und so, alle Männer stehen dem gegenüber, und dann gibt es noch das Modeaccessoire, den „Schwulen“, was so gar niemand versteht, oder wie soll ich den Artikel deuten?

Eine komische Art von Aufklärung. Wissen zu wollen, was Mädchen wollen. Schon mal darüber nachgedacht, dass dies so ziemlich unendlich viele Gründe haben könnte? Schon mal darüber nachgedacht, dich selbst zu befragen, woher deine Angst gegenüber einem Schwulen, oder generell Unbekanntem kommt. Woher dieser Druck kommen mag, Mädchen zu gefallen und sich damit vollkommen zu entindividualisieren?

Ich finde den Artikel vollkommen daneben und das ganz sicher nicht aus politischer Korrektheit, denn die ist mindestens genauso vorurteilsbehaftet. Ich verstehe nur einfach nicht, warum man immer versuchen muss, Fehler bei anderen auszumachen und sie anders zu machen. Klar ist das einfacher, dem schwulen Freund, oder der zickigen Freundin die Schuld für eigenes Versagen zu geben, aber auf Dauer muss man sich doch dabei selbst ungemein dämlich vorkommen. Oder nich?

Es gibt auch eine Reaktion eines Mädchens auf den Artikel, die ist zwar nicht ganz so dämlich, aber warum Freundschaften und „Vorteile“ in meiner Vorstellung einfach nicht zusammenpassen, erzähl ich euch ein andermal.

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Fäkalsprache https://raue.it/gesellschaft/faekalsprache/ https://raue.it/gesellschaft/faekalsprache/#comments Mon, 20 Aug 2007 12:17:00 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/faekalsprache/ Es ist ein leidiges Thema und die zwei Seiten werden sich nie näher kommen. Sie können lediglich die andere Meinung akzeptieren und versuchen ihre Position nicht zu sehr aufzubauschen. Es geht um Fäkalsprache, Schimpfworte, derbe Ausdrücke und politisch nicht hochgradig korrekte Aussprüche. Ich sage es besser gleich zu beginn: Ich finde Menschen, die nie schimpfen […]

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Es ist ein leidiges Thema und die zwei Seiten werden sich nie näher kommen. Sie können lediglich die andere Meinung akzeptieren und versuchen ihre Position nicht zu sehr aufzubauschen. Es geht um Fäkalsprache, Schimpfworte, derbe Ausdrücke und politisch nicht hochgradig korrekte Aussprüche.

Ich sage es besser gleich zu beginn: Ich finde Menschen, die nie schimpfen und ihrem Ärger auch in entsprechender Sprache ausdrücken komisch und verstehe sie nicht. Es gibt eine Menge Menschen, die sagen einfach nie Scheiße, Fuck oder Bullshit. Es gibt Menschen, die mögen es nicht und halten es für unsensibel und ungehobelt. Es gibt sogar welche, die ziehen das ihr Leben lang durch.

Ich will aber jetzt nicht in die Tiefen des menschlichen Verhaltens und seiner psychologischen Gründe eintauchen und fragen warum diese Leute einfach nicht mal Scheiße Scheiße sein lassen können, oder warum Leute wie ich andauernd Fuck sagen müssen, selbst zu Dingen, die nun wirklich nicht zu fucken sind.

Ich will mich vielmehr erklären oder besser meinen gewichtigsten Grund zum besten geben und ihn dann hier diskutieren lassen.

Ich fluche gerne, sowohl im Leben, als auch auf diesem Blog, weil es ein ungemein wirksames Stilmittel ist. Stil nicht im Sinne eines Bang und Olufsen Katalogs oder im Sinne der Lifestylemagazine. Stil im Sinne des Theaters. Das Leben ist eine Bühne (Blogs sowieso) und dort will ich eben auch mal kein klassisches Stück aufführen. Heißt, ich will nicht in der intellektuellen Rolle verweilen, nur weil ich eben studiere, gerne Bücher lese und auch sonst eine Menge von diesen Akademikerdingen tue, die Akademiker eben alle so tun, vor allem die zukünftigen.

Ich will doch einfach nur ab und an meine Meinung nicht so ausddrücken: verschachtelte Sätze mit sieben Fremdwörtern, von denen es zwei nur zur Hälfte gibt, mit einem Habitus, der so vorgeschrieben ist wie die Bibel und dessen Erfinder mindestens so witzig gewesen sein müssen wie Mr. Spock. Ich weiß, dass den sicherlich auch einige lustig finden, aber es gibt ja auch Standartintellektuelle, die sich für ungemein alternativ halten.

Haltet es für die Sublimierung meines Individualdrucks oder sucht in meiner Kindheit nach schlimmen Erlebnissen, die mich den Fäkalisten zugetrieben haben. Aber macht nicht den Fehler, alle Liebhaber der derben Ausdrucksweise für primitive Schwachmaten zu halten. Mein Stilargument mag nicht ziehen und die mich kennen wissen wie unglaublich witzig ich bin: Nicht. Es ist jedoch schon ein Argument mehr, als die Gegenfrage warum? oder warum nicht? Und auch ein Argument mehr als der primitivste Satz, den ich mir vorstellen kann: Man macht das eben nicht.

Kein Mensch ist gezwungen diesen Blog zu lesen und glaubt mir ich reiße mich schon wirklich zusammen, aber glaubt bitte nicht, dass eure Atitüde eben keine Atitüde ist. Stil mag nicht nur subjektiv sein, über Geschmack lässt sich bekantlich nicht streiten, aber überhaupt Stil zu haben bedeutet eben nicht im Meer der toten Fische entweder Fuck oder Amen zu sagen, sondern Mut zu Lücke und wenn es sein muss verteidigt man auch den Ruf als Spaten.

Was dagegen?

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Blogs sind scheiße! https://raue.it/internet/blogs-sind-scheisse/ https://raue.it/internet/blogs-sind-scheisse/#comments Sun, 15 Jul 2007 22:59:50 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/blogs-sind-scheisse/ Das meine ich wirklich so. Ohne wenn und aber. In Blogs stehen nur subjektive Meinungen, die keinen Anspruch haben. Außer viele Besucher und Geld und Charts und ihr Ego haben die meisten, ach sagen wir es doch wie es ist, haben fast alle Blogger nichts im Sinn. Es wird viel schwadroniert über Citizen Jornalism oder […]

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Das meine ich wirklich so. Ohne wenn und aber. In Blogs stehen nur subjektive Meinungen, die keinen Anspruch haben. Außer viele Besucher und Geld und Charts und ihr Ego haben die meisten, ach sagen wir es doch wie es ist, haben fast alle Blogger nichts im Sinn. Es wird viel schwadroniert über Citizen Jornalism oder eben auf deutsch Bürgerjournalismus. Aber das Bürgertum wollte in Deutschland schon immer viel zu viel Macht und wenn es diese bekommen hat, dann hat es sie ausgenutzt, was dabei herausgekommen ist, brauche ich nicht erwähnen. Aber der Blogger von heute ist jung, links und meint extrem gut informiert zu sein. Er will nicht zum Establishment gehöre und tut dies auch nicht. Was er aber nichts weiß, ist, dass er damit zu genau diesem Klientel gehört, dass heute unsere politische Spitze bildet. Das Establishment eben. Die bürgerliche Mitte.

Blogger sind nicht anders und so sehr sie es auch sein wollen gleichen sie doch damit nur dem spießigem Nachbarn über den sie abfällig und allerlei verbalen Ausrutschern berichten. Blogs sind nicht die Klowände des Internets. Blogs sind das Klo der Gesellschaft. Erst hauen sie extrem auf die Kacke, nur um später alles, was nicht ihrer Meinung ist, wegzuspühlen. Blogs sind einfach scheiße.

Das liegt aber nicht an dem Medium Blog. Dieses publiziert jeden mist, den sein Benutzer so fabriziert. Blogger sind einfach scheiße! Nicht weil ich das meine, denn ich bin ein Blogger und wer in formaler Logik aufgepasst hat wird den Modus Barbara entdecken und mir somit auch zuschreiben, dass ich Scheiße bin.

Und genau da liegt das Problem auf das ich mit dem Geschwurbel über dieser Zeile hinaus will. Blogger meinen, weil sie ihre Meinung jetzt offiziell in gelesenen Medien vertreten könne, dass sie damit auch ein gewisses Recht hätten. Sei es genauso wie die Presse behandelt zu werden, genauso respektiert zu werden, wie jemand, der sich jahrelang mit einem Thema befasst hat, aber eine andere Meinung hat. Ich meine, hey, vieles was in Blogs steht hat seine Berechtigung. Viele Argumente treffen den Kern der Diskussion. Aber kaum ein Text, zumal noch ein politisch motivierter, der so stehen bleiben könnte.

Aber was passiert? Es bilden sich Meuten. Troll, Troll, schallte es von irgendwoher. Immer. Oder so. Mensch bloggt doch bitte nicht mit so einem absolutistischen Anspruch, Kinder. Das leben und die Meinungvielfalt ist so viel pluraler, als in eurem Kopf überhaupt vorstellbar. Barbara erinnert uns daran, dass ich mit gemeint bin.

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Diesen Artikel möchte ich der Upload-Aktion „Blogtipps für Einsteiger“ widmen, auch wenn ich eigentlich jeden Blogger anspreche. Es ist egal ob du Anfänger oder alter Hase bist, wenn du nicht über deine Handlung, Schreiben ist eine Handlung, reflektierst ist dein Blog scheiße. Selbst wenn du über deine Aussagen und Meinungen reflektierst kann dein Blog scheiße sein, aber ohne ist er es sicher und eines kommt noch hinzu: Er ist gefährlich, unreflektierte Meinungen sind verdammt gefährlich. Ich verstehe die Geschichte der Menschheit nicht, aber das kann man sicher lernen. Unreflektierte Meinungen sind gefährdet fundamentalistisch zu werden.

Ach vollkommen übertrieben, ich schreibe doch nur wie doof ich den Schäuble finde und da sagen ja alle, dass ich recht habe, wirfst du mir entgegen. Aber aber, werter Blogkollege, die Mehrheit hat noch nie die Wahrheit bestimmt, entgegne ich und mache mich noch unbeliebter.

Bloggen ist nicht nur eben mal ins Internet schreiben. Bloggen ist Handlungsvollzug. Deshalb rate ich dir, dich deiner Anonymität selbst zu entziehen und zu bloggen, als ständest du auf dem Marktplatz und alle hören dir zu. Junger Blogger, neuer Blogger, alter Blogger, hört mir zu und lasst es gleichzeitig bleiben:

Wovon man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen

Wittgenstein

Das ist der wichtigste und beste Tipp, den ich einem Blogeinsteiger mitgeben kann. Und wenn du jetzt diesem Artikel nicht widersprechen kannst, dann lass das Bloggen besser sein, denn so viel Bullshit, wie ich in diesen Artikel eingebaut habe, wirst du dann sicher bloggen und ihn vor allem verdammt Ernst nehmen.

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Interview eines Blogger in mono II https://raue.it/internet/interview-eines-blogger-in-mono-ii/ https://raue.it/internet/interview-eines-blogger-in-mono-ii/#comments Fri, 13 Jul 2007 10:22:19 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/interview-eines-blogger-in-mono-ii/ Ich | soeren onez, du bloggst auf onezblog, seo-watchblog und dem video-wahn und dennoch steht in deinem Impressum mein Name und du verweist auch auf meine Homepage. Was unterscheidet uns beide? soeren onez | Uns unterscheidet nicht sonderlich viel. Allerdings bin ich wohl die verkürzte Online-Variante deines Charakters. Uns unterscheidet vor allem, dass ich nicht […]

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Ich | soeren onez, du bloggst auf onezblog, seo-watchblog und dem video-wahn und dennoch steht in deinem Impressum mein Name und du verweist auch auf meine Homepage. Was unterscheidet uns beide?

soeren onez | Uns unterscheidet nicht sonderlich viel. Allerdings bin ich wohl die verkürzte Online-Variante deines Charakters. Uns unterscheidet vor allem, dass ich nicht die Möglichkeit habe durch Gestik und Mimik Aussagen eine andere Bedeutung geben zu können, als sie rein schrift-sprachlich zum Ausruck kommt. Ich muss genauer vorgehen und meine Äußerungen überarbeiten, kann sie nicht durch ein Grinsen oder einige andere dir typischen Momente dem Zuhörer/Leser bekömmlicher machen. Das meint nicht, dass ich mich darum drücken will, mich genau auszudrücken, sondern nur, dass wir beide auch den politisch-gesellschaftlichen Scherz lieben, dessen Zynismus und Ironie aber in Schriftform schwieriger auszudrücken ist. Du hast da ganz andere Möglichkeiten.

ich | Aber diese Schwierigkeiten hätte ich auch, wenn ich wie du bloggen würde. Warum gibt es dich dann überhaupt, wäre es nicht eigentlich sinnvoller dem Geschriebenen eine persönliche Note zu geben und besser auf dich zu verzichten?

soeren onez | Nein ich denke nicht. Die persönliche Note bekomme ich hoffentlich auch ganz gut hin, denn wie gesagt, unsere Charaktereigenschaften sind die selben, ich bin keine von dir erschaffene Kunstfigur, dafür fehlt mir der Eigensinn und dir wohl die Kreativität. Ich schreibe an deiner Stelle, weil ich denke, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist auch noch in zehn Jahren deinen Namen auf tausenden Webseiten zu finden. Nicht weil du dich schämen müsstest, was ich so schreibe und kommentiere. Du willst einfach nicht beim Googeln 172.000 Mal auftauchen. Du willst nicht zu einer Onlinepräsenz werden.

ich | Zugegeben, das möchte ich wirklich nicht, aber denkst du, dass dennoch sichergestellt ist, dass du nicht als Kunstfigur wahrgenommen wirst? Ich erhalte mittlerweile einige Emails, die an dich adressiert sind und nicht an mich.

soeren onez | Nun sicherstellen kann man das nicht unbedingt, aber ich verweise auf jedem meiner Blog auf deinen Lebenslauf, mit Bild und allem sonstigen Informationen zu deiner Person, im Impressum steht dein Name und wenn dann doch noch Leute Mails an soeren schreiben, was soll ich machen. Aber warum auch nicht. Ob jetzt an dich oder mich geschrieben wird, ist doch Latte, wenn mich die Leute für jemand anderes als dich halten, dann haben sie wohl einfach nicht wirklich das Netz, Schrift und ihre verkürzte Reichweite in Bezug auf die Persönlichkeit verstanden. Das sind dann aber auch die selben Leute, die Hemingway für einen Romantiker halten und nicht für einen Macho mit ausgeprägtem Arschcharakter, nur weil er eben nett schreiben konnte. Zudem hilft es dir doch sicherlich auch, ein wenig Abstand zu gewinnen zu meinen Texten. Eine gewisse Trennung des Textes und des Autors kann nicht schaden, vor allem wenn man versucht Thesen aufzustellen, die so wenig wie Möglich persönlich bestimmt sind. Auch wenn gleich gesagt werden muss, dass das mir natürlich auch nicht gelingt. Da dieser Blog aber hauptsächlich ein Meinungsblog ist, hilft die Trennung zudem Meinungen zu reflektieren und sich nicht vollends von ihr einnehmen zu lassen, auch wenn das jetzt ein wenig zu metaphysisch klingen mag.

ich | Kommen wir zu etwas anderem, das ich schon lange mal gefragt haben wollte. Warum schreibst du so oft über diesen Blog oder Blogs allgemein. Warum so selbst bezogen? Hast du nichts worüber du schreiben kannst oder warum scheint sich dein Blog, exemplarisch für die meisten Blogs, so sehr um sich selbst zu drehen?

soeren onez | Ach gut, dass du nachfragst. Ja als Blogger wird man gerne in eine Tonne geschmissen, weil die Schubladen doch zu klein geworden sind. Es gibt einfach zu viele Blogger. Nun ich will dir zuerst allgemein antworten und dann noch einen persönlichen Grund angeben. Ich halte es für durchaus sinnvoll sein eigenes Handeln zu reflektieren und es dadurch bewusster zu tun. Was soll denn bitte schlecht daran sein, dass jemand nachdenkt, auch noch nachdem er etwas gemacht hat? Blogs sind nun mal persönliche Medien und Menschen machen sich Gedanken über ihre Ziele und Verfehlungen, ihre Stärken und Schwächen. Daran sehe ich nichts, rein gar nichts, schlechtes. Ob man das dann auf seinem Blog auch kommunizieren muss, sit eine andere Frage aber auch da gibt es eine Menge Argumente für. Du redest mit deinen Freunden auch über deine Zukunft und Vergangenheit. Es wären keine Freunde, wenn sie dir nicht zuhörten. Warum soll das denn mit dem Leser eines persönlichen Weblogs anders sein? Ich rede nicht von einem „professionalisierten“ Themenblog, sondern von dem Blog nebenan. Ich muss sagen, dass ich Blogs, die von einer Person geschrieben werden, aber nicht ein spezifisches Thema behandeln, jedoch nie etwas „persönliches“ preisgeben seelenlos. Ich kann mit diesen Blogs nichts anfangen.

ich | Aber hältst du gefühlte 10% selbst bezogene Artikel auf einem Blog, das sich gerne als Feuilleton der Blogosphäre etabieren möchte nicht für übertrieben?

soern onez | Ja und Nein. Ich versuche schon seit einiger Zeit Themen bezogener zu schreiben, auch weil es einfach die größere Herausforderung ist. Dennoch helfen mir die Artikel über den onezblog ungemein meine Motivation zu überdenken und klar zu machen. Das ist wichtig und notwendig. Manchmal mehr und manchmal weniger. Noch einmal das Freundebeispiel: Manchmal nöhlst du deinen Freunden die Ohren zu wie beschissen Uni ist und dann haben sie wieder mal Monate Ruhe, weil du in den Gesprächen deine Motivation reflektiert hast. Deshalb müssen die Artikel nicht unbedingt für Leser interessant sein, aber in meinem Fall kann ich meinen Leser sagen, dass diese Artikel zur Qualität des onezblog beitragen, wenn auch nur indirekt.

ich | Qualität ist ein nettes Stichwort und da hapert es doch ab und an. Der Onezblog ist weit von dem entfernt, was du dir vorgenommen hast, richtig?

soeren onez | Ja das ist vollkommen richtig, aber liegt in der Natur der Sache. oder besser in der Natur von dir und mir. Perfektionisten können ihre Ziele einfach nicht erreichen. Klar wäre ich gerne schon viel weiter, würde gerne Artikel schreiben die ausgewogene Analysen bieten, statt schwerfällige Meinungen, gut recherchierte Fakten präsentieren, als provinzielle Sichtweisen. Aber man muss auch mal auf dem Teppich bleiben. Der onezblog hat sich prima entwickelt und wenn man die Artikelqualität von vor einem Jahr mit der heutigen vergleicht, dann kann man das sicher auch feststellen. Dieser Blog soll und wird immer besser. Gut wird er wohl nie, weil gut mir nicht gut genug ist. Aber ich habe einige Ziele erreicht, die die untersten Stufen darstellen, auf dem Weg, den onezblog als ein Anlaufpunkt für Qalität werden zu lassen. So schaffen es nur noch Artikel auf den Blog, die mindestens eine DinA4 Seite füllen würden. Dreizeilige Blogs gibt es genug. meine Themen lassen sich nicht in drei Zeilen behandeln, auch wenn ich zugestehen muss, dass eine Seite auch nicht ausreicht.

ich | Deshalb auch der Designwechsel?

soeren onez | Ja, das Design ist so ausgelegt, dass ich gezwungen bin längere Texte zu schreiben, ansonsten sieht die Sidebar einfach zu Scheiße aus. Sie ist genau so lang, dass eine Seite Text sie abschließen lässt. Weniger sieht einfach ungemein dämlich aus, mehr geht allerdings immer.

ich | Aber passiert es dir nicht dadurch, dass du einige Artikel künstlich verlängerst, nur um sie ins Design und deine Vorgabe einzugliedern? Kann es nicht passieren, dass die Qualität dadurch eher leidet?

soeren onez | Möglich ist eine ganze Menge und ich will nicht behaupten, dass mir das nicht auch mal passiert. Bewusst allerdings nicht. Ich schreibe jetzt in vier Blogs und in allen, außer dem onezblog lase ich Kurzmeldungen zu, also wenn ich mal etwas wirklich raushauen möchte, dann schreibe ich eben in einem anderen Blog den Dreizeiler. Zudem ist es nicht unbedingt so, dass die Themen des onezblog ungemein viel Kurzmeldungen zulassen bzw. überhaupt bereitstellen. Natürlich kann man über Schäuble mal eben eine kurze Meldung raushauen, aber die wollen meine Leser doch gar nicht. Die bekommen sie auf Spon oder ähnlichen Newsseiten. Hier wollen sie entweder tiefer gehende Analysen, meine Meinung oder irgendetwas, das über die Meldung hinausgeht.

ich | Ich bedanke mich für das Gespräch und bin gespannt auf den weiteren Verlauf des onezblog.

soeren onez | Jo, kein Problem, wir sehen uns dann später, ich diskutiere noch ein wenig mit meinen Leser, denn es interessiert mich sehr, wie sie den onezblog sehen, ob diese Perspektive in irgendeiner Weise mit meiner Wahrnehmung korreliert.

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Die einzig wahre Kirche ist römisch und katholisch! https://raue.it/gesellschaft/die-einzig-wahre-kirche-ist-roemisch-und-katholisch/ https://raue.it/gesellschaft/die-einzig-wahre-kirche-ist-roemisch-und-katholisch/#comments Tue, 10 Jul 2007 14:58:03 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/332/ Was habt ihr denn erwartet? Josef Ratzinger zerstört die Träume vieler Menschen, die nach Jahren der ökumenischen Kuschelei an so vieles geglaubt haben, indem er betont, dass die römisch katholische Kirche sich einzig und allein als Kirche auf Christi berufen könne. Er spricht damit zugleich der protestantischen Kirche ab, Kirche zu sein. Kirchlichen Charakter hätten […]

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Was habt ihr denn erwartet? Josef Ratzinger zerstört die Träume vieler Menschen, die nach Jahren der ökumenischen Kuschelei an so vieles geglaubt haben, indem er betont, dass die römisch katholische Kirche sich einzig und allein als Kirche auf Christi berufen könne. Er spricht damit zugleich der protestantischen Kirche ab, Kirche zu sein. Kirchlichen Charakter hätten sie, aber mehr eben auch nicht, da sie sich nicht auf die Nachfolge der Apostel beziehen, also auf den Papst als Stellvertreter Christi auf Erden.

Ach herrje, wird es einigen entweichen, dann ist ja die Ökumene am Ende. Ach, hat sie denn überhaupt schon einmal angefangen? Nur weil sich die katholische Kirche ab und an aus politischen Beweggründen mit den Verrät…ähm Protestanten getroffen haben und festgestellt haben, dass sie dann ja doch dem gleichen Gott „dienen“? Nicht sonderlich verwunderlich, wenn man glaubt, Entschuldigung, weiß, dass der angebetete Gott der einzig wahre, absolute etc. ist. hat wirklich jemand daran geglaubt, dass die katholische Kirche auf einmal Priesterheirat und weibliche Priester erlauben wird, sozusagen als ökumenisches Geschenk an die Verrät…äh Protestanten?

Diese Kirche mag sich bewegen, Fortschritte machen und es sogar mit 2000 Jahren Verspätung zumindest gewisse humanistische Grundlagen akzeptiert haben, aber ihre Lehre in den Grundfesten ändern? Wenn sich die Abtrünnigen trollen würden und Heim kommen in die richtige Religion, dann könnte man über Ökumene vielleicht reden, aber wenn die nicht wollen, unsere Grundsätze stehen.

Man mag mir verübeln, wie sehr ich gerade gegen diese Organisation wettere, aber ich verstehe diese ökumenischen Gedanken einfach nicht. Was soll das? Schmusen für den Weltfrieden, wo ihr doch schon so viele Kriege geführt habt? Nicht mehr nötig, vielen Dank, man hat euch schon die staatlichen Ruder aus der Hand genommen. Wegen Unfähigkeit und Grausamkeit. Ihr könnte euch ja wieder vertragen, aber macht doch nicht so ein Theater draus, als hänge wer weiß was davon ab.

Gut sicher, noch immer werden Kriege geführt in euer Namen. Menschen getötet in euer Namen und deshalb habt ihr wohl auch noch eine Macht, die größer ist als die der Vernunft. Aporpo, der Pabst soll ja ein auf die Vernunft aufbauender Theologe sein, Professor gar. Dann hört auf ihn und merkt euch, dass man an solch eine absolute Institution nur ganz glauben kann. Da gibt es nichts neben. Konsequenz.

Kirchen abschaffen, das wäre ökumenisch. Oder zumindest ein großer Schritt Richtung Weltfrieden.

Nur so hinterher, diese Polemik richtet sich nicht gegen Gläubige, egal ob katholisch, protestantisch oder sonstwie. Aber diese Institution, die sich heilige Kirche schimpft ist mir ein ungeheures Dorn im Auge. Institutionen haben immer schon den Hang zur Selbstüberschätzung und Machtsicherung gehabt, da bildet auch die Kirche keine Ausnahme. Aber die meisten Institutionen wurden irgendwann abgeschafft, wenn sie zu viele Menschen auf dem Gewissen hatten. Indirekt und natürlich nicht selbstverschuldet. Schuld sind immer die Menschen, die die Tat ausführen.

Nachtrag: Der Artikel ist einfach zu schlecht, sorry. Ich habe den Artikel neu geschrieben „Die katholische Kirche“

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Erfahrung ist auch nicht das Wahre https://raue.it/gesellschaft/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/ https://raue.it/gesellschaft/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/#comments Sun, 01 Jul 2007 15:22:33 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/07/erfahrung-ist-auch-nicht-das-wahre/ Dieser Artikel ist eine Reaktion des Artikels „red doch tacheles„. Ich habe lange überlegt, ob ich mich dazu äußern soll und mich jetzt doch positiv entschieden. Der Artikel ist interessant und dennoch lehne ich die Grundaussage entschieden ab. Warum möchte ich hier erläutert und gehe dafür in der Geistesgeschichte um etwa 2500 Jahre zurück. Denn […]

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Dieser Artikel ist eine Reaktion des Artikels „red doch tacheles„. Ich habe lange überlegt, ob ich mich dazu äußern soll und mich jetzt doch positiv entschieden. Der Artikel ist interessant und dennoch lehne ich die Grundaussage entschieden ab. Warum möchte ich hier erläutert und gehe dafür in der Geistesgeschichte um etwa 2500 Jahre zurück. Denn dieser Konflikt ist nichts neues und die Positionen sind es auch nicht. Platon und Aristoteles haben diesen Konflikt stellvertretend schon einmal ausgefochten. Und bitte lest den Artikel auf Fixmr, bevor ihr hier kommentier, denn sonst ist die Betrachtungsweise wirklich zu einseitig.

Aber zunächst einmal zum Konflikt. Oliver schreibt über die Erfahrung und das sie „echtes Leben“ überhaupt erst Möglich macht. Erfahrung verringert zudem die Möglichkeit die „falschen“ Schlüsse zu ziehen. Erfahrung lässt einen Gedanken vollziehen, die der Unerfahrene sich scheinbar nicht macht. Erfahrung bringt Vorsprung, der zu respektieren sei. Alles andere ist pubertär.

Das ist Olivers Position, natürlich von mir künstlich zugespitzt. Es muss schon so sein, dass er sich darin nicht wiederfindet, auch wenn ich stur dem Text gefolgt bin. Die Position wird allerdings relativiert, dass auch der Erfahrenste nicht Perfekt sei. Aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten.

Ich will gar nicht direkt auf den Text eingehen, sondern stelle ein paar Fragen an den Text, die mir vollkommen dunkle erscheinen, um dann Platon und Aristoteles sprechen zu lassen.

Was meint Oliver wohl mit dem echten Leben? Gibt es denn ein, also ein echtes? Oliver ist der Aristoteles in dem Konflikt, der besagt, dass jedem Menschen ein Ergon, ein Wesen innewohnt, dass durch lernen, üben und Wissen befördert werden muss. Es gibt ein echtes Wesen/ Leben was gefunden werden muss. Aristoteles, und ich denke Oliver auch, meint mit Erfahrung nicht nur das fortgeschrittene Alter, sondern die Zeit, die auf das Ergon verwendet wurde. Wie weit ist der Mensch sich selbst schon näher gekommen.

Platon demgegenüber hält von Erfahrung nichts und von Respekt auch nicht. Seine Figur des Sokrates lässt er sich hinwegsetzen über jegliche Norm und Manier. Sokrates ist es egal ob jemand alt, jung, erfahren oder unerfahren ist. Das Wissen und die Möglichkeit zu denken wohnt dem Menschen inne und kann von jedem Menschen entdeckt werden. So entlockt er im Menon einem Sklaven die Theorie des Pythagoras. So konfrontiert er immer wieder erfahrene Männer mit ihrem Nichtwissen, welche ganz entgegen ihrer Erfahrung zu stehen scheint. Es scheint nur so, weil Erfahrung für Sokrates nichts bedeutet, wenn sie nicht genutzt wird um Wissen zu begründen.

An der Beschreibung dieser beiden Positionen, die unvollständig und bruchstückhaft ist, kann man schon ablesen, welche ich wohl präferiere. Die Position des Aristoteles ist metaphysisch. Sie geht von einem Wesen des Menschen aus, dass bis heute nicht bewiesen werden konnte. Die metaphysische Philosophie ist seit Nietzsche nahezu tot und die Argumente gegen solche starke Annahmen sind zahllos.

Platon hat einen viel bescheideneren Wissensbegriff. Sokrates weiß nicht nur um die Unmöglichkeit der Perfektion, die auch Aristoteles einräumt, er weiß, dass kein Wissen möglich ist. Das ist natürlich nicht so zu verstehen, dass überhaupt kein Wissen möglich ist, sondern nur, dass man sich seines Wissens nicht zu sicher sein soll.

Der Erfahrene hat tatsächlich einige Vorteile, so hatte er mehr Zeit zu denken, Wissen zu erlangen und Dinge zu üben. So wie Aristoteles es beschreibt. Aber Platon würde einwerfen, dass es gar nichts nutzt, wenn die intellektuelle Bescheidenheit des Wissens um das Nichtwissen nicht hinzukommt.

Wer länger lebt hatte mehr Zeit Vorurteile anzuhäufen. Er hatte auch viel mehr Zeit sich Rechtfertigungen für diese zu überlegen. Er hatte auch viel mehr Zeit seine Macht auszubauen um diese sogar zur Untermauerung seiner Vorurteile zu nutzen. Er kann Vorurteile viel subtiler unter die Leute bringen, weil er nicht mehr so pubertär ungestüm ist. Alles schlechte Möglichkeiten, die ich überhaupt nicht in Olivers Text finde.

Das heißt nicht, dass er sie nicht auch bedacht hat, aber dennoch bleibt es mir unklar, warum das nicht einmal erwähnt wird. Ein Kommentator fragt Oliver „Hast du noch nie einen 60-jährigen Vollidioten gesehen?“ und der antwortet „Selbst der größte Idiot der selbstständig lebt, kann doch nicht der größte sein, wenn er es denn packt alleine zu leben.“ Wenn das das echte Leben ist, nur zu leben, wo bitte ist dannder Vorsprung der Erfahrung?

Auch wenn ich hoffe, dass jetzt nicht das gebashe losgeht, weil ich jung bin, damit angeblich auch unerfahren, möchte ich einen kleinen Disclaimer schreiben: Ich bin 22 Jahre, studiere erst im zweiten Semester, noch keine Zwischenprüfung, wohne seit meinem 17. Lebensjahr nicht mehr bei Mutti, sondern allein. War ein Jahr allein auf mich gestellt im Ausland und habe dort Sozialarbeit in einer Romajugendeinrichtung gemacht, aber muss noch immer nicht das Geld für eine Familie verdienen, habe auch noch keine Kinder.

Was das alles mit dem Thema, oder überhaupt mit Themen und ihrer inhaltlichen Diskussion zu tun hat, ist mir eben auch ein Rätsel. Genau deshalb habe ich diesen Artikel geschrieben. Ich weiß einfach nicht, was die Erfahrung für eine Art Argument sein soll. Auch wenn ich verstehen kann, dass Oliver so mancher dumme Frage/ Kommentar vorbeugen will mit diesem Artikel. Aber taugtdie Argumentation zu mehr?

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