medien – Raue https://raue.it Sun, 24 Jan 2010 10:54:44 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png medien – Raue https://raue.it 32 32 Die Haptik eines digitalen Magazins https://raue.it/gesellschaft/die-haptik-eines-digitalen-magazins/ https://raue.it/gesellschaft/die-haptik-eines-digitalen-magazins/#comments Sun, 24 Jan 2010 10:54:44 +0000 http://www.onezblog.de/?p=1080 [vimeo 8217311] Ein gern vorgebrachtes Argument für das Fortleben des Prints ist die Haptik einer Zeitung oder eines Magazins, die ein Computer oder sonstiges digitales Gerät nicht ersetzen könne. EIn gar nicht so schlechtes Argument, auch wenn ich nicht denke, dass dieses Argument den Printjournalismus davon abhalten sollte, ihre momentane zweigleisige Strategie dahingehend zu ändern, […]

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Ein gern vorgebrachtes Argument für das Fortleben des Prints ist die Haptik einer Zeitung oder eines Magazins, die ein Computer oder sonstiges digitales Gerät nicht ersetzen könne. EIn gar nicht so schlechtes Argument, auch wenn ich nicht denke, dass dieses Argument den Printjournalismus davon abhalten sollte, ihre momentane zweigleisige Strategie dahingehend zu ändern, dass die inhaltliche Qualität sich sowohl im Print, als auch Online gleichbedeutend etabliert. Denn das Haptikargument scheint viele Verlage genau davon abzuhalten.

Das Problem dieses Arguments ist die Vorstellungskraft und der Wechsel der Generationen. Ich als relativ junger Mensch habe noch gerne ein Buch, eine Zeitung oder ein Magazin in der Hand und kann diese Haptik noch nachvollziehen, aber ich kann mich ebenso für Verheißungen technischer Geräte der nächsten Zeit begeistern und bspw. an einem iPhone rumzuspielen macht auch enorm was her. Wenn man sich die Konzeption der oben im Video gezeigten Studie von Bonnier eines neuartigen Tabletcomputers, E-Bookreaders, oder einfach Pad anschaut, dann kann ich mir eben im Gegensatz zu eher älteren Semestern vorstellen, dass diese einfach und nett zu handhabenden Geräte Printprodukte vollständig ersetzen könnten. Nicht,w eil sie dieselbe Haptik nachbauen oder zu simulieren versuchen, sondern, eil sie eine technisch ausgereifte Lösung bereitstellen, die einer neuen Generation eine neue Haptik gibt, die eben ebenso Erinnerungen in vielen Jahren erzeugen wird, wenn diese Technologie durch eine andere ersetzt werden wird.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Um ein Magazin zu lesen, muss ich nicht mehr an den Kiosk, in den Urlaub muss ich nicht mehr auswählen, welche schweren Bücher ich mitnehme, Notizen können nicht mehr aus dem Buch fallen, ich kann Stellen schneller suchen etc. Apple wird wohl bald seine eigene Vorstellung von einem solchen Tablet vorstellen und wie sehr das die Welt verändern kann, haben wir am iPod gesehen. Es gab schon vorher MP3-Spieler, aber erst ab dem iPod waren sie hip, cool, was auch immer. Jeder hatte auf einmal so ein Teil und wenn Apple wieder ein so grandioses Konzept vorstellt, dann werden wir sicher in den nächsten Jahren Zeuge einer vollzogenen Revolution im medialen Bereich, die sich schon lange Angekündigt hat, aber noch ihren Siedepunkt sucht.

Mit dem iPhone und dem neuen iPod Touch ist angedeutet worden, was die Haptik des digitalen Lesens sein wird. Jetzt brauch es nur noch einen weiteren Schritt, denn das iPhone ist zum Lesen zu klein. Aber vermutlich wird Apple die Revolution noch ein wenig verschieben, denn das Tablet wird sicher zu Beginn so dermaßen teuer, dass Apple noch genug Zeit hat, die Bedingungen der Kapitulation auszuhandeln, die der Print unumgänglich wird unterschreiben müssen.

apple-verleger
Zu prophetische Worte? Ich denke nicht, auch wenn die Entwicklung sicher noch ein wenig auf sich warten lassen wird, zeigen Konzepte wie das oben oder der Hype um das neue iPad, dass hier Erwartungen vorhanden sind, die weit stärker sein werden, als der konservative Hang lieber das zu machen, was seit jeher getan wurde.

Ich denke, wir werden weiterhin unsere Zeitung am Frühstückstisch lesen, ein Buch mit aufs Klo nehmen und im Zug in Magazinen schmökern. Aber das Medium wird nicht mehr aus Holz sein. DIe Frage ist für mich nicht mehr ob, sondern nur noch eine Frage wann. Die selbstzugeschriebene Vision von Bonnier ist to continuously reinvent the art of publishing und das sollte auch in deutschen Medienköpfen eine größere Rolle spielen. Niemand will auf Journalismus verzichten, aber der Journalismus muss einen Schritt weiter gehen.

Wie seht ihr das, widersprecht mir, wenn ihr meint, ich lehne mich hier zu weit aus dem Fenster.

Video gefunden bei Sven Ganter und Quote von Ibo

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Meinungspluralismus und Informationsmonopole https://raue.it/gesellschaft/meinungspluralismus-und-informationsmonopole/ Mon, 26 Oct 2009 12:06:10 +0000 http://www.onezblog.de/?p=890 Auf Telepolis kann man ein wirklich gut gemachtes und interessantes Interview mit Prof. Eugen Driverman lesen, indem dieser eine Dystopie der nicht mehr vorhandenen Meinungspluralität durch die Wikipedia entwirft. Hm, „richtig“ und „falsch“ sind häufig subjektive Wertungen. Bei vielen Dingen verfügen wir gar nicht über ausreichende Informationen, um uns eine Meinung zu bilden, und da […]

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Auf Telepolis kann man ein wirklich gut gemachtes und interessantes Interview mit Prof. Eugen Driverman lesen, indem dieser eine Dystopie der nicht mehr vorhandenen Meinungspluralität durch die Wikipedia entwirft.

Hm, „richtig“ und „falsch“ sind häufig subjektive Wertungen. Bei vielen Dingen verfügen wir gar nicht über ausreichende Informationen, um uns eine Meinung zu bilden, und da kommen wir nur mit Theorien weiter, die angehört und toleriert werden müssen, wenn sie über ein Minimum an Substanz verfügen. Wissenschaft setzt das Recht auf Irrtum mit einer an sich fundierten These voraus, der man ja grundsätzlich auch kritisch gegenüberstehen darf. Voltaire sagte einmal: „Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen.“

Auch wenn die Visionen von Driverman wohl so nie eintreffen werden, legt er den finger in die Wunde der „neuen“ Medien im Internet. Er ist auch nicht so einfach gestrickt, dieses „Neue“ an Papier oder digitalem festzumachen, auch wenn seine Antworten anfangs darauf hindeuten. Es wird aber klarer im Laufe des Interviews, dass er über strukturelle Defizite im Gewährleisten des Meiningspluralismus redet. Er meint ein sich entwickelndes Informationsmonopol der Wikipedia auszumachen und auch wenn ich das persönlich für nicht besonders realistisch halte stellt sich dennoch die Frage danach, wer oder was im Internet eigentlich noch Meinungspluralität strukturell gewährleisten kann.

Alle, lautet eine verbreitete Meinung, arbeiten am Internet mit und so werden alte Strukturen gebrochen und durch Schwärme ersetzt. Meinungspluralität durch Möglichkeit aller zu partizipieren. Eine sehr schöne Vorstellung, die Demokratie auf ein neues Level heben würde, sollte sie zutreffen. Tut sie aber nicht.

Schaut man sich die Wege der Nutzer im Internet an, dann entdeckt man schnell Knotenpunkte, die so plural nicht sind. Gatekeeper, die die alten Gatekeeper ersetzen. Die Wikipedia ist sicherlich einer davon. Google ist sicherlich der größere, einflussreichere. Google als das Tor zum Internet. Google ist für viele das Internet.

Doch Google kann nicht als Gewährleister von Meinungspluralität gelten, wenn man sich anschaut, wie Google funktioniert. Hier entscheiden keine Menschen über Platzierung und somit Relevanz, sondern Algorithmen. Diese sind zwar von Menschen gemacht, aber nicht in Zielsetzung die demokratische Meinungspluralität zu fördern oder zu garantieren. Google verdient Geld. Das tun die alten Medien auch, aber es besteht ein Unterschied. Google verdient zwar auch mit Informationen Geld, aber nicht direkt. zwar müssen die Suchergebnisse besser sein als die der Suchmaschinenkonkurrenz und das auch in Bezug auf Informationen, aber nicht auf Informationspluralität.

Hat man noch vor einigen Jahren die Zeitung oder das Magazin gelesen, die entweder die eigene Meinungsrichtung vertritt oder Meinungen versucht darzustellen, so ändert sich dies jetzt. Die Auswahl gibt der googlesche Algorithmus vor. Was gelistet wird, wird wahrgenommen.

Das ist ein Problem, was diskutiert werden muss. Nur ist der Ruf nach dem regulierenden Staat meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Und ein subventionierter Markt der alten medien wird das Problem nur verschleppen. Es muss diskutiert werden, wo wir als demokratische Gesellschaften hinwollen, nicht schnelle und undurchdachte Lösungen ausgerufen werden. Wir brauchen eine Diskussion über Verantwortung und Alternativen. Denn solange Google bessere Ergebnisse bietet als andere Suchmaschinen, die ja auch dem selben Problem folgen, wird der Markt entscheiden.

Die Frage muss meiner Meinung nach lauten, warum die deutschen Onlinemedien ihre Aufgabe nicht in dem Sinne verrichten können, wie sie es noch im Zeitalter des Print getan haben. Denn warum sollten diese nicht weiter Anlaufstellen und Pluralitätsgaranten sein? Aber dies wird nicht durch Restriktion und staatlichen Eingriff passieren, sondern durch eine Rückbesinnung auf die Stärken des Journalismus miteiner vernünftigen Analyse des „neuen“ im Digitalen.Es ist nicht getan mit ein paar Blogs, die geführt werden wie eine Kolumne und dem einrichten eines Forums. Es muss gefragt werden, was wir eigentlich von einem Medium als Gesellschaft wollen, dass Informationen garantieren und Meinungen darstellen soll. Erst dann kann doch entscheiden werden, welche Formen dafür notwendig sind.

Bild von Tordans unter Creative Commons veröffentlicht

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Interviews und ihre Wahrnehmung https://raue.it/internet/interviews-und-ihre-wahrnehmung/ Mon, 30 Mar 2009 12:28:08 +0000 http://www.onezblog.de/?p=827 Interviews sind immer so eine Sache, sprechen sie meist verschiedene interessante Themen an und müssen dennoch in der Überschrift auf eines dieser Themen festgelegt werden. Dass hier das Massenwirksamste gewählt wird, ist den Regeln des Medienmarktes geschuldet und nicht weiter bedauerlich. Menschen, die sich für Interviews und die Personen dahinter interessieren, werden sich nicht weiter […]

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Interviews sind immer so eine Sache, sprechen sie meist verschiedene interessante Themen an und müssen dennoch in der Überschrift auf eines dieser Themen festgelegt werden. Dass hier das Massenwirksamste gewählt wird, ist den Regeln des Medienmarktes geschuldet und nicht weiter bedauerlich. Menschen, die sich für Interviews und die Personen dahinter interessieren, werden sich nicht weiter an den bisweilen reißerischen Verengungen in der Überschrift stören, sondern schauen, wer interviewed wurde und durchklicken.

Erschreckend aber ist mitunter die Berichterstattung rund um die Interviews.  Da wird dann weiter verengt und die Überschrift noch isolierter dargestellt. Auch nicht weiter schlimm so die Interviews mit medienerfahrenen Personen geführt werden, die schon vor der Genehmigung des genauen Interviewtextes wissen können, was genau hinterher herausgestellt werden wird.

Schade ist aber eine solche Verengung in vielen fällen, da oft genug interessanteres zu lesen ist, als bspw. in dem Interview mit dem Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, das mit „Sexualität ist kein Genussmittel“ überschrieben ist.

Klar, Sex zieht immer Aufmerksamkeit und eine der Masse wohl widersprechende Aussage polarisiert und interessiert dadurch. Doch in dem Interview kann man viel bemerkenswerteres finden, als eine etwas komisch anmutende Position zu etwas, dass der Interviewte nur als zolibatäres Manko oder theoretisches Konstrukt kennt.

So nimmt Zollitsch Merkel in Schutz und kritisiert lediglich die Art und Weise ihrer Äußerung zum Verhalten des Papstes über die Piusbruderschaft. Er erkennt damit die Kritik inhaltlich an und geht sogar soweit, die Kommunikation innerhalb der Kirche als unzulänglich zu beschreiben. Die Kirche macht Fehler! Das ist keine alltägliche Einschätzung eines so hoch gestellten Geistlichen ind er Öffentlichkeit.

Dass Zollitsch damit den Fehler vom Papst auf andere verschiebt und ihn so weiterhin die Unfehlbarkeit attestieren kann, ist clever und doch ist die Erkenntnis über Zweifel und und Fehler innerhalb der Kirche etwas, dass man nicht genug herausstellen kann.

Dass die Kirche sich gegen Sex als Genuß und Lust auch abseits des Kindermachens stellt ist weder neu, noch irgendwie interessant. Dass die Kirche öffentlich Fehler zugeben kann und sei es in dieser kleinen Wiese ist neu. Dafür hat sie sonst hunderte Jahre gebraucht.

Zurück zur Betrachtung von Interviews und der Gatekeeperfunktion von Journalisten. Hier zeigt sich, dass sie diese nicht immer in der von mir erwarteten Funktion wahrnehmen. Auf den Sex in der Überschrift zu kommen ist wohl das einfachste und den Klowänden der Publikationen so nah, dass wenig Unterschied auszumachen ist.

Wenn der Journalismus in seiner angestammten Funktion weiterbestehen möchte, muss er meiner Meinung nach mehr dahin gehen, wo es weh tut: in den Bereich, der nicht von tausenden Bloggern abgedeckt werden kann. Die Überschrift zu solch einem Interview wird früh genug stattfinden. Interessantes aus dem Wulst aus Sex, Gewalt und Skandal herauszufiltern können Journalisten sicher besser als die Masse, weil sie auf diese reflektieren können. Dies nicht zu tun, ist nicht nur schade, sondern vielmehr tragisch.

Übrigens gefällt mir der tagesspiegel sond eben wegen der unaufgeregten Berichterstattung, vielelichta uch ein Grund, warum mir dieses Interview so ins Auge gestochen ist.

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Germany`s next topmodel https://raue.it/leben/germanys-next-topmodel/ Thu, 19 Feb 2009 20:28:56 +0000 http://www.onezblog.de/?p=772 Ich sitze gerade in Berlin bei einem Freund und schaue quasi gezwungenermaßen Germany`s next topmodel und sterbe. Endlich weiß ich wieder, warum ich keinen Fernseher habe. Nicht, dass da nicht eine Menge hübscher Mädels mitmachen, also der Faktor des Fremdschämens ist nicht so besonders hoch, aber dieser Zwang zur Show ist einfach nicht zu ertragen. […]

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Ich sitze gerade in Berlin bei einem Freund und schaue quasi gezwungenermaßen Germany`s next topmodel und sterbe. Endlich weiß ich wieder, warum ich keinen Fernseher habe. Nicht, dass da nicht eine Menge hübscher Mädels mitmachen, also der Faktor des Fremdschämens ist nicht so besonders hoch, aber dieser Zwang zur Show ist einfach nicht zu ertragen.

Da wird gegrinst, dass es einem die dritten aus der Fresse drückt, auf die Art, die mich einfach nur anekelt. Der Quotenschwule vollführt eine Peinlichkeit nach der nächsten und Heidi Klum jodelt sogar. Wobei das gar nicht das schlimmste ist, sondern dieses schleimige Art dann auch noch jubeln zu müssen, obwohl schon statistisch gesehen mindestens zwanzig Prozent sich das gleiche denken müssten, wie ich: „Oh fuck, du siehst gut aus, aber sonst kannst du gar nichts.“

Und wirklich, mir ist ganz egal, ob ihr liebe Leser jetzt denkt, was für intellektuell wirkender Kotzbrocken ich doch sein muss, so über diese herrliche und so beliebte Sendung zu schreiben und das auch noch mitteilen zu müssen, aber manche Gedanken müssen raus. Und um das mal zu retten, sei lobend der Part erwähnt, als die zukünftigen Models im Bikini vor der Jury herumspazieren müssen. Dieser widerliche Assitoasterbrätling zerstört diese Schönheit des Augenblicks mit jedem seiner Worte aber wieder. Sorry Typ, aber der Dieter Bohlen kann das besser und muss sich nicht an den Kandidatinnen reiben.

So, ist gleich Schluss, hoffe ich.

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Medien, Blogs, Pornojournalisten und der Niggemeiereffekt https://raue.it/leben/medien-blogs-pornojournalisten-und-der-niggemeiereffekt/ Fri, 14 Nov 2008 10:01:51 +0000 http://www.onezblog.de/?p=655 Hier kurz ein paar Links zu Artikel, die ich für lesenswert halte, aber gerade keine Ahnung habe, wie ich jedem einen eigenen Blogeintrag mit Kommentar widmen könnte. Medienkrise: Blogs nach Gutsherrenart. Ich vertrete diese in dem Artikel vorgebrachte Meinung schon lange, dass Blogs, wenn sie viel Geld verdienen wollen, irgendwann viele der Strukturen annehmen werden […]

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Hier kurz ein paar Links zu Artikel, die ich für lesenswert halte, aber gerade keine Ahnung habe, wie ich jedem einen eigenen Blogeintrag mit Kommentar widmen könnte.

  • Medienkrise: Blogs nach Gutsherrenart. Ich vertrete diese in dem Artikel vorgebrachte Meinung schon lange, dass Blogs, wenn sie viel Geld verdienen wollen, irgendwann viele der Strukturen annehmen werden und in Teilen sicher auch müssen, die gerade alte Medien auszeichnen. Das muss auch nicht unbedingt negativ sein, wenn es reflektiert wird. Im deutschen netz ist das sicher noch nicht so akut, weil lieber ejder sein Ding macht und die meisten Zusammenschlüsse von blogs grandios gescheitert sind. Hier dreht lieber jeder sein eigenes Ding und die meisten Blogger sind auch nicht auf ein Einkommen durch das Bloggen angewiesen.
  • Porno Galore. Sehr witzig und zudem treffende Beschreibung von Don Dahlmann zu den Anfängen als Schreiberling, die Tiefen und Höhepunkten beim Pornorezensieren.
  • Schreiben. Für Geld. Auch aus dem wirklich zu empfehlenden Magazin Mindestens Haltbar ein Artikel, der die Problematik des Schreibens für Geld ähnlich witzig vorantreibt, aber aus einer anderen Perspektive, als der Artikel von Dahlmann.
  • Der Niggemeiereffekt. Ich finde es ja immer noch sehr beängstigend zu sehen, dass diese ganze Impressionillusion, auf die jetzt schon seit Jahren hingewiesen wird, sich halten kann. Das schreit doch nach Blase, die irgendwann platzen muss. ich habe natürlich verständnis dafür, dass man, solange es eben so gezählt wird, auch davon profitiert. Ich habe aber kein Verständnis dafür, dass diese Zählung sei eh und jeh benutzt wird. Ist den Unternehmen egal wie viel Geld sie da zum Fenster rauswerfen? Vielleicht tut die Finanzkrise mit der jetzt anbrechnden Rezession ihre heilende Wirkung und lässt den ein oder anderen nicht nur bei Mitarbeitern sparen, sondern auch da, wo eh kein Gegenwert zu vermuten ist. Vor allem, weil das auch enorm nervt. Da will man nur eben die Elf des Spieltags in der Bundesliga erfahren und muss dafür zwölf Mal klicken, mindestens. Da mein Internet nicht wirklich schnell ist, spare ich mir das, wie so vieles auf den Seiten der alten Medien. Und ich kann mir nicht vorstellen, das die sich so Kundenbindung erhoffen.

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Lass die Leute reden https://raue.it/gesellschaft/lass-die-leute-reden/ Tue, 02 Sep 2008 11:17:20 +0000 http://www.onezblog.de/?p=482 Lass die Leute reden und lächle einfach mild Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht Ich habe seit Anbeginn meines Daseins als bewusster Musikhörer eine starke Abneigung gegen die Musik der Ärzte. Doch dieses neue Lied Lasse […]

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Lass die Leute reden und lächle einfach mild
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht
Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht

Ich habe seit Anbeginn meines Daseins als bewusster Musikhörer eine starke Abneigung gegen die Musik der Ärzte. Doch dieses neue Lied Lasse Reden brennt sich selbst bei sporadischen Hören in den Kopf. Die Zeilen oben stammen aus diesem Lied und sollen mir nicht den Aufhänger einer mehr als unqualifizierten Musikkritik dienen, sondern das Thema aufgreifen, das diese Strophe mit dem übrigen Lied verbindet: die Leute und ihr Gerede. Reden wir doch einmal darüber, worüber wir reden. Nicht auf nachbarschaftliches Gezeter bezogen, sondern auf Politik und Gesellschaft.

Denken wir halb Intellektuellen denn wirklich so besonders anders sei unsere Medienbildung gestaltet? Nur weil die Titten und Paris Hiltons durch die Chancen Angela Merkels mit ihrer neuen Frisur bei der nächsten Bundestagswahl ersetzt werden? Weil Angst und Hass durch Statistiken und Leitkulturdebatten eben anders ausgelebt werden, hätten wir den besseren Durchblick?

Ja wir reden, eloquent und durchaus „gebildet“ über wirtschaftliche Entwicklungen, Fehler der Politik in Umweltfragen, geben unsere Meinung zu Reformen aller Art zum besten und wiederholen dabei dennoch meist eine Mischung der Berichte aus FAZ, Welt, Sueddeutsche und dem ach so genau Bescheid wissenden Kollegen der da und dort war udn das und jenes berichtet hat.

Wenn wir ehrlich sind, dann ist unser Wissen über die Welt doch ungemein beschränkt, oder traut sich wirklich jemand zu etwas über darüber zu wissen, was in Georgien vor sich gegangen ist? Denkt hier wirklich jemand, er durchschaue diese ganze Propagandaschlacht? Ich tue das nicht und merke bei jedem größeren Konflikt aufs Neue, wie abhängig wir von Informationen sind um Politik gestalten zu können und wie wenig Möglichkeiten wir doch haben diese durchsichtig zu gestallten oder zu überprüfen.

Ich will hier nicht pessimistischer sein, als unbedingt nötig, aber es nervt und frustriert einerseits von Heiopeis umgeben zu sein und selbst des öfteren auch einer zu sein, die meinen, zu Wissen, was diese Welt braucht, ohne auch nur einen minimalen Bruchteil der Vorkomnisse in ihr zu kennen und andererseits zu wissen, dass Politik ohne solche Heiopeis gar nicht mehr Möglich ist, weil es eben solche Selbstüberschätzer geben muss um überhaupt noch jemanden wählen zu können.

Ich könnte mich jetzt in Beispielen verrennen oder diese Hingerotzten Gedanken einfach so stehen lassen, da gerade keine Lust habe, so ganz bewusst mir selbst argumentativ die Zunge abzubeißen, belasse ich es bei diesem Ende und lege diesen Artikel gedanklich als Entschuldigung dafür ab, so ungemein wenig über Politik zu schreiben, nachzudenken und mich im letzten Jahr eher mit Gerede beschäftigt zu haben. Weiß nicht ob sich das ändert, oder gar ändern sollte.

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Paradigmenwechsel im Informationsmarkt? https://raue.it/internet/paradigmenwechsel-im-informationsmarkt/ Tue, 12 Aug 2008 14:10:30 +0000 http://www.onezblog.de/?p=470 The people who made horse carriages were not the ones who started car companies. Marc Andreessen im Gespräch über die Zukunft der Informationsbeschaffung. via digitale notitzen

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The people who made horse carriages were not the ones who started car companies.

Marc Andreessen im Gespräch über die Zukunft der Informationsbeschaffung. via digitale notitzen

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Blogs sind selbstreferenziell und das ist gut so! https://raue.it/internet/blogs-sind-selbstreferenziell-und-das-ist-gut-so/ https://raue.it/internet/blogs-sind-selbstreferenziell-und-das-ist-gut-so/#comments Thu, 07 Aug 2008 12:14:44 +0000 http://www.onezblog.de/?p=466 Es wird oft gemeckert über den ständigen Selbstbezug von Blogs und ich habe das von Anfang an nicht verstanden. Blogs, die sich nur mit ihrem eigenen Blog beschäftigen finde ich zwar auch eher langweilig, aber dennoch wird bei der Verurteilung der Selbstreferenzialität von Blogs oft vergessen von wem und warum Blogs meist geführt werden. Menschen […]

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Es wird oft gemeckert über den ständigen Selbstbezug von Blogs und ich habe das von Anfang an nicht verstanden. Blogs, die sich nur mit ihrem eigenen Blog beschäftigen finde ich zwar auch eher langweilig, aber dennoch wird bei der Verurteilung der Selbstreferenzialität von Blogs oft vergessen von wem und warum Blogs meist geführt werden. Menschen reflektieren ihre eigenen Handlungen permanent und so sie dies auf eine gute Art und Weise tun, die ich hier nicht diskutieren will, werden sie sicherlich aus jeder dieser Reflektion etwas gewinnen. Nicht im ökonomischen Sinne, wobei ich einem reflektierten Menschen auch sicherlich höhere ökonomische Chancen einräumen würde.

Blogs sind meist von einzelnen Autoren geführt und weisen deshalb schon einen höheren Selbstbezug auf als das klassische Medien tun, die genau das anprangern. Helfen würde es vermutlich auch den klassischen Medien mehr über sich, ihre Position, ihren gesellschaftlichen Stellenwert und ihr Verhalten nachzudenken, sodass ich mich freuen würde, wenn Zeitungen ein ähnliches verhalten wie Blogger an den Tag legen würden.

Aber irgendwie scheint dieser Selbstbezug verpönt zu sein. Unprofessionell und Uninteressant soll das sein. Warum wird das so gesehen wird verstehe ich nicht.

Hier auf dem Onezblog, einem ausgewiesen persönlichem Blog, habe ich immer das Hinterfragend es eigenen Handelns praktiziert und immer interessante Diskussionen mit meinen Leser gehabt. Technische wie persönliche Fragen habe ich immer wieder an diejenigen gestellt, die sie auf den Blog bezogen am besten beantworten können: meine Leser. Was soll daran unprofessionell sein? Weil ich keine Lust habe ein heiden Geld für Analysten auszugeben, die mir im Endeffekt nur ein Konzept überstülpen wollen, das sich zwar statistisch bravourös bewährt hat, mit meinen Lesern aber so rein gar nichts zu tun hat.

Aber dieses Phänomen ist keines, dass eine Grenzlinie zieht zwischen Blogs und klassischen Medien, es zieht sich mitten durch die „professionalisierte“ Blogosphäre. Ich habe ja vor knapp einem Jahr die Endlosrekursion gegründet, weil die Ziele, die ich mit ihr hatte, ich alleine hier auf dem Onezblog nicht erreichen konnte, oder es mir jedenfalls nicht zugetraut habe. ich wollte ein „professionelleres“ Magazin erreichten, in dem gelesen, geschrieben und vor allem zusammen nachgedacht wird. Ich will jetzt nicht darüber reden, inwieweit uns das gelungen ist, auf die mir fehlende Selbstbeobachtung eingehen.

Ich habe, ganz wie hier, einige Artikel geschrieben, die Fragen stellten, eben kein vor sich hergetragenes Expertentum signalisierten und muss taktisch sagen, es war wohl ein Fehler. Auch wenn viele Leser eben auch die Leser des Onezblogs waren und deshalb meine Fragen aufgenommen haben, mit uns diskutiert haben, gab es immer Stimmen, die diese Fragen als deplaziert in einem „professionellen“ Magazin ansahen.

Warum nur? Wollen sie lieber von Amateuren vorgegaukelt bekommen, diese seinen Experten? Geschieht an allen Ecken und Enden, nicht nur im Internet und ich finde eben genau diese Spielart der Produktivität ungemein langweilig. Ich finde es doch viel interessanter zu sehen, wie jemand an einer Aufgabe wächst, wie sich ein Magazin entwickelt. Sicherlich erwarte ich auch manchmal eine gewisse Professionaliät und manch eine Frage kann diese sicherlich in Frage stellen. Aber muss man aus Angst davor deshalb auf Fragen generell verzichten?

Ich denke nicht und frage euch deshalb ganz plakativ, wie ihr euch dazu stellt. Was würdet ihr davon halten, wenn auf einmal der Spiegel am Ende eines Beitrags zur Haushaltpolitik fragen würde, was die Leser dazu denken, wenn die FAZ fragen würde, ob jemand eine andere Interpretation der Arbeitslosenzahlen hat und diese klassischen Medien auch in Folgeartikeln auf die gesammelten Meinungen eingehen würden?

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Werbung auf den Punkt gebracht https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comments Wed, 05 Sep 2007 19:03:09 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung. Ich […]

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Mein vorheriger Artikel zur Kommerzialisierung dieses Blogs und meinen Bedenken dazu war ziemlich allgemein gefasst und deshalb will ich mich nach einem Gespräch mit meiner Freundin noch einmal genauer mit der argumentativen Problematik auseinandersetzen und meine Position zur Werbung in Blogs klar machen. Dies ist der zweite Artikel einer dreiteiligen Reihe zum Thema Werbung.

Ich habe nichts generell gegen Werbung, sie ist nicht von Grund auf schlecht. Will sagen, Werbung kann auch positive Aspekte haben und Werbung als solches abzulehnen ist meiner Meinung nach falsch aus folgendem Grund:

Wir leben in einer Welt der Überreizung und Überproduktion an Konsumgütern. Es hat sich eine gewisse Kaufbereitschaft eingebürgert, je nach dem in welchem Umfeld man lebt und welche Lebenseinstellung man hat, kauft man passende Produkte. Niemand, ich wiederhole, niemand von sich behaupten, er kaufe etwas nur wegen der Qualität. Image der Marke, meinetwegen auch die moralische Integrität eines Konzerns spielen eine enorme Rolle bei unserem Kaufverhalten. Das kann man gut finden, sich übermoralisch ausnehmen und behaupten, nur weil man diesem Kreislauf versucht zu entrinnen, nur die anderen würden sich in ihm befinden, aber wir sind auf unsere Wirtschaft angewiesen, denn sie ist ein riesen Teil unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Übrigens wäre sie das auch in alternativen Wirtschafts- und Staatssystemen, wie dem Kommunismus z.B. Diesem Umstand trägt Werbung Rechnung. Eine Firma muss sich ein gewisses Image aufbauen, eine gewisse Bekanntheit erlangen um überhaupt existieren zu können. Über Qualität ist das meist nicht möglich und zwar weil wir Konsumenten meistens gar nicht in der Lage sind die Qualität zweier Produkte wirklich zureichend unterscheiden zu können. Oder wie viele Menschen können wirklich die Qualität z.B. eines Autos bestimmen? Das Image bzw. die Bekanntheit ist also für eine Firma von außerordentlicher Wichtigkeit und da es sicher nicht nur schlechte und unmoralische Firmen gibt, kann Werbung nicht partout nachgesagt werden, schlecht zu sein.

Aber Werbung manipuliert und das ist schlecht, da es nicht mehr auf die Qualität, sondern nur noch auf das Image ankommt. Der Vorwurf der Manipulation hinkt, da auch Medien und eben Blogs manipulieren, indem sie Meinungen veröffentlichen, von denen sich viele Menschen beeinflussen lassen, ob bewusst oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Manipulation ist nur Möglich, wenn jemand zum Manipulieren vorhanden ist. Und schon der alte Kant wusste, das unsere Unmündigkeit selbstverschuldet ist.

Ich will sagen, dass nicht die Werbung das schlechte ist, sondern der Mensch, der Image und Qualität nicht mehr sachlich trennen kann und deshalb lieber den teuren Nike-Pulli kauft, statt das unbekannte Produkt mit höherer Qualität und niedrigerem Preis. Das geschieht durch Werbung, ist aber nicht die Schuld von Werbung.

Man kann behaupten, Werbung sei hässlich, störe durch Dauerpräsenz, verdumme die Leute, man kann aber nicht sagen, dass Werbung grundsätzlich schlecht ist. Werbung kann auch, richtig eingesetzt auf wichtige Dinge aufmerksam machen, leider geschieht die nicht sonderlich häufig. Und damit komme ich zum negativen Part, dem Part, der mir Probleme bereitet Werbung auf diesem Blog zu schalten:

Werbung wird in den meisten Fällen nicht genutzt um gute Produkte auch bekannt zu machen, sondern um billigen Scheiß aufzuwerten und den Menschen Flausen in den Kopf zu setzten, von wegen, sie seinen ohne das Handy/Auto/Various weniger Wert oder sozial ausgegrenzt. Im Internet ist es nicht ganz so schlimm, da meiner Meinung nach hier nicht so leicht komplette Gefühlsmanipulationen hin zum Kaufdrang erzeugt werden können, das ist im Kino, beim Fernsehen einfacher. Dafür gibt es hier ungemein viele Webseiten, die versprechen 100.000 Euro im Monat verdienen zu können und die Leute abziehen. Abofallen, die selbst von einigermaßen erfahrenen Nutzern nicht sofort als solche erkannt werden, Anbieter, die alles kostenlos versprechen und im Kleingedruckten doch etwas anderes stehen haben und Seelenverkäufer, die deine Emailadresse zu Geld und deinen Account zu einer Müllhalde machen. Alles in allem ungemein viel Mist, der über normale Wege wohl nicht gefunden würde. Man kann Google und Konsorten viel vorwerfen, aber die gröbsten Scheißseiten sind doch nicht unbedingt in den Top-Positionen, auch wenn dort nicht immer die Qualität stehen mag. Jedenfalls fliegen Anbieter, wie oben aufgezählt doch ziemlich schnell aus dem Index. In der Werbung aber nicht. Jeder kann sich in die SERPs einkaufen und eben auch auf meine Seite. Google hat zwar Qualitätskriterien für Adsense, aber natürlich können die nicht so hoch sein, wie in den SERPs, weil sonst die selbe Werbung, wie Ergebnisse angezeigt würden.

Ich lasse also zu, dass ab und an jemand auf meine Werbung klickt und potentiell abgezockt wird. Egal wie häufig das passieren mag, ich trage eine Mitschuld daran, da ich auf diesem Blog suggeriert habe, zumindest für den unerfahrenen Nutzer, dass ich gutheiße, was da so an Werbung erscheint. Das macht mich zwar nicht justitiabel, aber es bringt mich doch in eine moralisch nicht einwandfreie Situation.

Ich könnte mich natürlich wiederum mit irgendwelchen Philosophen aus dem Staub machen, die richtige Verantwortungsdefinition sollte schnell zu finden sein, aber es macht doch aufmerksam auf ein Problem, das ich nicht im Stande bin zu lösen. Nicht einmal damit, dass das Werbung schalten sein lasse. Denn dieses Problem ist ein grundsätzliches Problem menschlichen Handelns. Indirekte Schuld durch Wissen um eventuelle schädliche Folgen. Aufklärung und Anweisung sind meiner Meinung nach die einzigen Mittel, im Internet aber schwer zu erreichen. Würde ich jetzt z.B. in der Mensa Flyer verteilen, könnte ich wenigstens noch den ein oder anderen Hinweis mit auf den Weg geben, hier in meinem Blog bleibt mir nur eines übrig: Inhalt und Werbung so klar wie Möglich zu trennen und nicht zu suggerieren, es handele sich um einen redaktionellen Link, wenn es ein Afillilink ist. Ich sollte vielleicht auch Rahmen um die Adsenseanzeigen legen, damit sie optisch besser vom Text getrennt sind. Das werde ich mir genauer Überlegen, bei den nächsten Umbauarbeiten, die in nächster Zeit anstehen.

Wieder habe ich viel geschrieben und bin zu keinem Ende gekommen, denn die Trennung von Werbung und Inhalt ist zwar wichtig, aber ob sie ausreichend ist um der Verantwortung nachzukommen, die ich mir als Mensch gebe, weiß ich nicht, dazu kommt noch, dass wenn diese Trennung ganz und gar gelingen würde, die Werbung nicht mehr funktionieren würde, genauso wie James Bond eben immer ein tolles Auto fährt, das gesponsert ist.

Zudem habe ich natürlich die Argumentation bezüglich Werbung sehr stark verkürzt und wohl auch den ein oder anderen wichtigen Punkt vergessen bzw. bin noch gar nicht auf ihn gekommen. Wenn also jemand etwas einzuwenden hat, her damit.

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Medien sind aktuell und Blogs haben eine Meinung? https://raue.it/internet/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/ https://raue.it/internet/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/#comments Tue, 28 Aug 2007 09:51:16 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/ In meiner Zeit hier in Tschechien konnte ich seit langer Zeit erstmals wieder einen etwas ungetrübteren Blick auf Blogs werfen. Ich blogge gerade nicht und genieße diese Zeit, auch wenn ich schreibe und weiß, dass die meisten dieser Artikel wohl auch im Blog erscheinen werden. Aber ich lese nicht täglich 99 Blogs, da ich keinen […]

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In meiner Zeit hier in Tschechien konnte ich seit langer Zeit erstmals wieder einen etwas ungetrübteren Blick auf Blogs werfen. Ich blogge gerade nicht und genieße diese Zeit, auch wenn ich schreibe und weiß, dass die meisten dieser Artikel wohl auch im Blog erscheinen werden. Aber ich lese nicht täglich 99 Blogs, da ich keinen Onlinefeedreader habe und mit meinem Laptop nicht ins Netz komme. Somit beschränke ich meine halbe Stunde Onlinezeit auf das wichtigste und da haben die wenigsten Blogs meines Readers eine Chance. Denke ich werde wohl mal ausmisten, wenn ich wieder daheim bin. Aber darum geht es nur bedingt.

Blogs können einfach nicht mithalten, wenn ich mich schnell und gut informieren möchte, was in der Welt passiert. Ich lese hier keine Zeitung und möchte dennoch über das Wichtigste Bescheid wissen. Wenn ich aber meine Blogs abklappere, dann weiß ich höchstens, dass Schäuble wohl keinen Meinungsumschwung vollzogen hat, dass die Welt schlecht und die Gesellschaft ungerecht ist, Facebookclone wohl mal wieder den Bock abgeschossen haben und irgendwas ganz und gar ungerechtes mit der Bahn abgeht, nix genaues weiß man.

Blogs sind immer noch, trotz „Professionalisierung“ und Themenblogbildung, auf das Internet bezogen. Das ist nicht schlecht, versteht mich nicht falsch. Aber informiert wird man nicht. Dazu muss ich Spiegel online, Zeit Online, FAZ Online usw. aufsuchen. Vielleicht lese ich die falschen Blogs, oder aber noch ist kein Blogger so „Professionalisiert“, dass er sich den News-Flash von dpa leisten kann. Jedenfalls schaue ich nur bei einigen wenigen Blogs vorbei. Weil ich weiß, dort Meinungen zu finden, zu Themen, die mich interessieren. Weil diese Meinungen mir auf den aufgezählten Onlinemedien nicht offeriert werden.

Man könnte jetzt Fehleranalyse betreiben und schauen, warum Blogs nicht wirklich informativ sind, warum Medien die Meinung scheuen oder warum nicht endlich gute Mischformen entstehen, egal ob „Professionalisiert“ oder mit Liebe gemacht, solche Seiten wären eine Bereicherung, aber sie sind doch wohl eher Utopien eines Philosophiestudenten.

Ich denke, dass die Bereicherung, die meinungstarke Blogs darstellen, ein riesen Schritt ist, auch wenn er nicht so groß erscheint und in den Geschichtsbüchern vielleicht nichteinmal Erwähnung finden wird. Meinungen sind wichtig, selbst falsche Meinungen sind es. Diskurs ist wichtig und ohne Meinungen kein Diskurs. Aber Diskurs auf Stammtischniveau hat es immer schon gegeben, Blogs könnten ein Schritt aus der kleinen Eckneipe sein, in der Horst alle überzeugen kann, weil er bessere Beispiele hat. Ich sage „könnten“ weil ich mir so sicher nicht bin. Zu schlecht ist noch die Qualität der Blogs, meiner mit eingeschlossen, die Meinungen haben und verbreiten, vor allem zu unausgewogen. Das alleine wäre kein Problem, denn viele Blogs mit dem Fokus aufs Weltgeschehen würden die Unausgewogenheit extrem vermindern. Aber auch wenn beim politischen Blogkarneval viele Blogs mitgemacht haben, mehr als ich erwartet hätte, so sind es doch noch viel zu wenig um von einer politischen Gegenberichtserstattung zu sprechen und ihnen somit einen Wert zu zumessen.

Ich weiß, dass ich hier den Fehler begehe, nur großem Bedeutung beizumessen, und den Tropfen zu vergessen, der das Fass füllt, aber seien wir mal ehrlich, so eingenommen wir von unseren Meinungen wir auch sind, so unrecht werden wir in den meisten Fällen haben. Schickt Schäuble die Verfassung ist so ein Beispiel. Man kann die Aktion lustig finden, aber einem promoviertem Juristen, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat, als sich mit dem Grundgesetz zu beschäftigen, wird kein Blogger etwas beibringen können. Wir überschätzen uns, auch wenn wir vielleicht die „richtige“ Meinung zu diesem Thema haben, was auch immer das heißen mag.

Versteht mich nicht falsch, ich halte es für überaus wichtig, dass Meinungen gebloggt und gelesen werden, nur sollten wir den Blick auf die Realität nicht verlieren. Blogger lesen Blogger, ein paar Freunde und Verwandte auch, aber nur weil wir dreistellige Besucherzahlen haben, heißt das nicht, dass wir Recht haben, alle anderen Blöd sind, oder wir sogar besser als die Medien. Intellektuelle Bescheidenheit ist die intelligente Version von der alten Bauernweisheit „Der Klügere gibt nach“ und würde uns allen gut zu Gesicht stehen, nicht aus Makulatur, sondern als Anspruch.

Wem dieses Wir in diesem Artikel nicht passt, der kann es übrigens gerne durch meine Person ersetzen, dadurch geht keinerlei Substanz verloren und es fühlt sich vielleicht der ein oder andere nicht angepinkelt, sondern angespornt.

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