hass – Raue https://raue.it Mon, 18 Sep 2006 13:00:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png hass – Raue https://raue.it 32 32 Ich finde die NPD scheiße! https://raue.it/gesellschaft/ich-finde-die-npd-scheisze/ https://raue.it/gesellschaft/ich-finde-die-npd-scheisze/#comments Mon, 18 Sep 2006 13:00:03 +0000 http://www.onezblog.de/?p=98 Ich seh auf Spiegel Online, Zeit Online und den ganzen anderen Online-Zeitungen viele, viele Artikel, Analysen, Gedanken und sonstiges. Die NPD ist ja in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag eingezogen, mit über sieben Prozent. Warum das passieren konnte, ja warum es unvermeidlich war. Warum es viel schlimmer oder doch nicht so schlimm ist. Warum die Demokratie […]

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Ich seh auf Spiegel Online, Zeit Online und den ganzen anderen Online-Zeitungen viele, viele Artikel, Analysen, Gedanken und sonstiges. Die NPD ist ja in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag eingezogen, mit über sieben Prozent. Warum das passieren konnte, ja warum es unvermeidlich war. Warum es viel schlimmer oder doch nicht so schlimm ist. Warum die Demokratie in Gefahr ist, oder eben nicht.

Wisst ihr was, da will ich nicht mehr mitreden, mitanalysieren obwohl der analytische Artikel zu diesem Thema für heute fest eingeplant war.

Was soll man solchen Leuten noch was voranalysieren, ihnen Helfen ihre Situation und Chancen besser einzuschätzen.

Machen wir es doch stattdessen so und schrei[b]en ihnen ein entschiedenes NEIN entgegen: Ich finde die NPD scheiße!

edit: Alle die Meinen jetzt schreiben zu müssen, man muss aber auch was tun und nicht nur sagen die sind aber scheiße, die haben natürlich recht, aber dieser Artikel war dennoch überfällig. Was tun sollte man auf jeden Fall. Alle die meinen jetzt mit, die NDP sind gar keine Nazis und sind auch nicht verboten daherkommen, werde ich kommentarlos löschen.

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Kochendes Blut in Israel https://raue.it/gesellschaft/kochendes-blut-in-israel/ https://raue.it/gesellschaft/kochendes-blut-in-israel/#comments Sat, 02 Sep 2006 17:50:31 +0000 http://www.onezblog.de/?p=88 geänderrte Fassung von Soeren Onez um 14.44 Uhr am 3. September 2006 Ich habe auf dem Weg nach Weimar einen Artikel im Cicero Ausgabe August 2006 gelesen. Diesen Text habe ich so interessant gefunden, dass ich ihn hier zusammenfassen muss. „Mein Blut kochte“ von Yossi Sarid Erstmal muss, denke ich, erwähnt werden, dass Yossi Sarid […]

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geänderrte Fassung von Soeren Onez um 14.44 Uhr am 3. September 2006

Ich habe auf dem Weg nach Weimar einen Artikel im Cicero Ausgabe August 2006 gelesen. Diesen Text habe ich so interessant gefunden, dass ich ihn hier zusammenfassen muss.
„Mein Blut kochte“ von Yossi Sarid

Erstmal muss, denke ich, erwähnt werden, dass Yossi Sarid israelischer Bildungsminister und Mitglied im Ausschuss für Außen- und Sicherheitsfragen war. Das ist wichtig. Denn er schreibt, wie Entscheidungen in diesen Ausschüssen getroffen werden. Nicht wohlüberlegt, wie ich gehofft hatte sondern eher emotional, betroffen, getroffen. So wie man es vielleicht oft geahnt hat, diese Erfahrung nutzt er um einen Appell an sein Land und die ganze Freie Welt zu formulieren.

Er schreibt, dass er sich wünschen würde, in Israel würden Planungen zum Kriegseinsatz nicht am Tag des Auslösers getroffen, sondern mit ein wenig Abstand. Auch er habe sich mitreißen lassen, vom Elend der jeweiligen Situation, schon wieder angegriffen worden, schon wieder Soldaten verschleppt, schon wieder…

Dennoch sei die Stimme der Hardliner zu laut, die der Moderaten zu leise, die Planungen sähen zu gut aus, auf dem Papier. Doch zu oft seien schon die Auswirkungen dieser schnellen Reaktionen so verheerend gewesen: „Ich erinnere mich an keine Selbstprüfung, weil in diesen Augenblicken das Blut kocht, in den Kopf schießt und blind macht.“

Der Erste Teil des Textes scheint der Appell eines Pazifisten zu sein. Umso mehr überrascht, er sei „nicht grundsätzlich gegen die Anwendung von Gewalt, wenn dies erforderlich ist.“

Aber! Und jetzt entwickelt Yossi Sarid einen Gedanken, eine Metapher, die ihre Macken hat, aber dennoch treffend ist: die der geladenen Pistole. Eine Geladene Pistole auf die Terroristen, Feinde gerichtet, sei viel Abschreckender als eine, die andauernd losgeht, wild um sich schießt, aber selten trifft.

Ja er hinkt, aber er wird ausführlicher. Was habe es gebracht Beirut zu bombardieren, wenn die israelischen Truppen vor nicht allzu langer Zeit in Beirut gewesen sind und nichts geändert haben?

Dieser Frage folgt er, Zweifelt an der Moralität Amerikas und Israels im Kampf gegen den Terror. Vietnam, Somalia, Afghanistan, Irak, Guantanamo. Nur einmal sei durch Krieg Frieden erreicht worden, im 2. Weltkrieg.

Das ist der Punkt an dem mich der Text stört, 2. Weltkrieg, nein, die Situation missversteht er, denke ich. Diese Auswirkungen will er auch nicht. Denn Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg komplett zerstört, ganz, noch viel mehr als Gaza oder Beirut. Deshalb konnte Frieden gewonnen werden, es gab keine andere Chance. Zudem gab es bereits eine, wenn auch kleine und missglückte Erfahrung mit Demokratie in Deutschland.

„Irak ist zerstört, Afghanistan ist zerstört, der Gazastreifen ist zerstört, und bald wird Beirut zum x-ten Mal zerstört sein, und hunderte Millionen Dollar werden ausschließlich in den vergeblichen Krieg gegen jene Seite, die immer verliert und daher nichts mehr zu verlieren hat, investiert.“

Aber diese Länder sind nicht so zerstört, wie es Deutschland damals war, weder real noch moralisch, ideologisch. Darin liegt das Problem. Nur, Hitler konnte zeigen, wie zerstörerisch und unmoralisch seine Ideologie ist, aus dieser Geschichte ist zu lernen, mit Einschränkung. Das genau ist der Antiterrorkampf, Lernen aus der Geschichte, dem fundamentalistischen Islamismus diese Chance nicht zu geben, die Nazideutschland damals so verheerend genutzt hatte.

Yossi Sarid endet mit einem Satz, dem ich nicht hinzu zu fügen habe, der so wahr wie auch pathetisch ist und sicher nicht zu mehr als einer Floskel reicht, einen Weg aufzeigen mag, aber sicher nicht im jetzt und hier.

Vielleicht muss erst der Nahe Osten aussehen, zerstört sein, in Denken und Städten, wie Deutschland 1945, um solche Pläne verwirklichen zu können. Dennoch sollte man mehr auf so einsame Rufer in der Wüste hören, wie Yossi Sarid einer ist, sein Appell sei zugleich auch meines:

„Vielleicht ist die Zeit gekommen, die Pistole für einen Augenblick zu sichern, sie in den Holster zu stecken und einen weltweiten Marshall-Plan auszurufen. Dann hätten die ewigen Verlierer endlich etwas zu verlieren.“

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Hass https://raue.it/gesellschaft/hass/ https://raue.it/gesellschaft/hass/#comments Mon, 17 Jul 2006 17:57:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=47 „Haß. ich glaube, ich kann dieses Wort wagen, sein Gewicht ermessen. Hätte ich im stillen über den Begriff Haß nachgedacht, wäre sein Ausdruck für mich leidenschaftlich, unbeherrscht, tobend oder verzerrt gewesen, ein Gefühl, das nach außen sichtbar wird. Stattdessen erzählt ihre Stimme bedächtig von brennenden Dingen, die erkaltet aus ihr herauskommen. Ich weiß nicht wie, […]

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„Haß. ich glaube, ich kann dieses Wort wagen, sein Gewicht ermessen. Hätte ich im stillen über den Begriff Haß nachgedacht, wäre sein Ausdruck für mich leidenschaftlich, unbeherrscht, tobend oder verzerrt gewesen, ein Gefühl, das nach außen sichtbar wird. Stattdessen erzählt ihre Stimme bedächtig von brennenden Dingen, die erkaltet aus ihr herauskommen. Ich weiß nicht wie, aber es gelingt ihr, ihren Haß kalt auszudrücken. Fast leichthin.“

In diesem Zitat habe ich eine gute Definition von Hass gefunden. Nicht der Wahnsinnige mit den blutunterlaufenen Augen der tobend seine Wut herrauschreit, der ist Wahnsinnig oder furchtbar wütend. Ersteres ist eine Krankheit, zweiteres ein Gefühl.
Doch Hass ist kein Gefühl, es ist die Abwesenheit aller Gefühle, Kälte. Das gegenteil von Liebe, das Gegenteil von Gefühl. Haß ist kalt, berechnend. Haß ist die unmenschlichkeit eines früheren Menschen. Jemand der wahrhaftig Haß in sich hat, besteht nur noch aus dieser, er ist kalt, gefühlsleer.
Alles andere ist Wut, auch wenn diese als so groß empfunden wird, dass wir sie so oft leichtsinnig Haß nennen.

Zitat: Aus Soazig AAron – Klaras NEIN, Friedenauer Presse, Seite 139f, ISBN 3-932109-32-5

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Soazig Aaron – Klaras NEIN https://raue.it/kultur/soazig-aaron-klaras-nein/ https://raue.it/kultur/soazig-aaron-klaras-nein/#comments Fri, 14 Jul 2006 17:42:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=44 Ein weiteres Buch über Auschwitz. Noch eins. Das habe ich gedacht, bevor ich das Buch gelesen habe. Zur Erklärung, ich habe einige Zeit, ca. ein Jahr, so gut wie nur Bücher über Auschwitz gelesen. Ich habe alles zu diesem Thema verschlungen. Deshalb; noch eins. Doch ich wurde sehr überrascht: Eine andere Perspektive. Das Buch ist […]

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Ein weiteres Buch über Auschwitz. Noch eins. Das habe ich gedacht, bevor ich das Buch gelesen habe. Zur Erklärung, ich habe einige Zeit, ca. ein Jahr, so gut wie nur Bücher über Auschwitz gelesen. Ich habe alles zu diesem Thema verschlungen. Deshalb; noch eins. Doch ich wurde sehr überrascht:

Eine andere Perspektive. Das Buch ist als Tagebuch geschrieben, aus der Sicht von Solange. Sie lebt in Paris und wartet jeden Tag nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf die Rückkehr ihrer Freundin, Klara. Sie kommt. Ist vorher fünf Monate durch Europa gereist, nach der Befreiung; Auschwitz, Krakau, Prag, Linz, Berlin. Sie hat ihre Freundinnen begraben, in der Luft, in den Wolken, eine in Krakau, eine in Prag, eine in Linz, sich selbst in den Trümmern von Berlin, gestorben sind sie alle da unten, in Auschwitz. Paris, angekommen, sie redet. Solange leidet und schreibt um auszuhalten.

Nach etwa fünfzig Seiten wollte ich das Buch schon weglegen. Der Tagebuchstil erschien mir zu einfach, zu arm irgendetwas auszudrücken. Doch ich habe weiter gelesen. Die Spracharmutbleibt, fängt aber an nach Sinn zu schreien, nach beschreibenden Wörtern, nach ganzen Sätzen, findet aber nicht, schreit ins Leere.

Hat mich der Stil anfangs noch gestört, war er später ausschlaggebend für die Faszination diesem Buch gegenüber. Der Stil und die Betrachtungsweise von Auschwitz. Philosophisch, Poetisch ist dieses Buch. Und das obwohl die Philosophie dort unten, in Auschwitz, gestorben ist und die Poesie nur noch dem überleben gedient hat. So denkt Klara. Harte Aussagen, zusammen mit einem kalten, verneinenden hass. So ist Klara, so ist dieses Buch.
Gut das ich weiter gelesen habe.

ISBN 3- 932109-32-5
Friedenauer Presse
2003

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Das Versprechen https://raue.it/kultur/das-versprechen/ https://raue.it/kultur/das-versprechen/#comments Fri, 01 Oct 2004 13:36:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=10 Ich hab’ mal ein Versprechen abgegeben: Aus Trauer, Verzweiflung und den Tränen, Nie das zu tun, Was viele andre vor mir Sich zu tun wagten: Niemals das eigne Leben wegzuschmeißen, Den Körper und den Geist in zwei zerreißen, Sich selbst vergessen, Und die Welt verlassen, In einer andren Welt sich dafür hassen… Doch fällt es […]

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Ich hab’ mal ein Versprechen abgegeben:
Aus Trauer, Verzweiflung und den Tränen,
Nie das zu tun,
Was viele andre vor mir
Sich zu tun wagten:

Niemals das eigne Leben wegzuschmeißen,
Den Körper und den Geist in zwei zerreißen,
Sich selbst vergessen,
Und die Welt verlassen,
In einer andren Welt sich dafür hassen…

Doch fällt es mir nicht leicht dieses Versprechen
Zu akzeptieren und es nicht zu brechen.
Denn alles tut mir weh,
Die Kraft verschwindet,
Und wenig bleibt mir, was mich hier noch bindet.

Ganz tief in mir, da streb ich nach dem Jenseits.
Doch tiefer noch, da suche ich den Reiz,
Der mich hier hält,
Der meine Lebenslust entfacht,
Und meinem Herzen zeigt, wie schön es lacht.

Und nur zwei Dinge trennen mich vom Ende:
Meine Vernunft, die das Versprechen gab und deine Hände,
Die mich beschützen,
Und auch in dunklen Stunden,
Mich lieben und verarzten meine Wunden.

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