friedrich merz – Raue https://raue.it Sat, 24 Mar 2007 12:02:56 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png friedrich merz – Raue https://raue.it 32 32 Das Fazit des Friedrich Merz https://raue.it/gesellschaft/das-fazit-des-friedrich-merz/ https://raue.it/gesellschaft/das-fazit-des-friedrich-merz/#comments Sat, 24 Mar 2007 12:02:56 +0000 http://www.onezblog.de/?p=222 Ich war schon immer ein Bewunderer dieses geraden, höchst intelligenten und in meinem Augen fähigen Politikers. Friedrich Merz war für mich immer das Symbol für jegliches Scheitern der Politik als ganzes. Macht statt Wissen, Seilschaften statt Kompetenz. Friedrich Merz ist nie nach ganz oben gekommen und war doch einer der ganz Großen. Er hat immer […]

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Ich war schon immer ein Bewunderer dieses geraden, höchst intelligenten und in meinem Augen fähigen Politikers. Friedrich Merz war für mich immer das Symbol für jegliches Scheitern der Politik als ganzes. Macht statt Wissen, Seilschaften statt Kompetenz. Friedrich Merz ist nie nach ganz oben gekommen und war doch einer der ganz Großen. Er hat immer mitgespielt, doch meistens verloren. Es ist egal ob man meint, seine Vorschläge wären der richtige Weg. Ich denke ein jeder kann anerkennen, dass selbst ein falscher Weg ein besserer ist als diese halb garen Trampelpfade der Politik, insbesondere unserer momentanen großen Koalition.

Friedrich Merz war mein Licht im finsteren Spiel der Macht, es gibt noch weitere Lichter. Die Parteizugehörigkeit spielt dabei kaum eine Rolle, ich bin kein festgelegter Wähler. Es gibt noch andere Vorbilder für große Politiker, die nicht den Zampano spielen, sich die Haare färben oder mehr Schlagzeilen mit halb nackten Baroninnen im Pool machen, als mit ihrer Politik.

Ich will eigentlich keinen Rant gegen die Politik schreiben, darüber bin ich schon seit langen hinweg. Ich habe keinerlei Hoffnung, dass dieses System in irgendeiner Weise etwas sinnvolles produzieren kann. Egal welche Partei an der Macht ist, egal welche Konstellation gerade regiert. Es geht beim Wählen nur darum, den frustrierten Braunen, den weltfremden ganz Roten keine Bühne für ihre quere Ideologie zu bieten. So sehe ich das. Merz sicherlich nicht.

Friedrich Merz hat ein Fazit gezogen, keine Abrechnung. Im Cicero. Ich halte es für einen der würdigsten Abgänge in der Politik, die ich mit meinen jungen Jahren bisher erlebt habe. Anstatt wild gegen die blöden Anderen zu lästern, einen auf Familienmensch zu machen, oder was da sonst noch so inszeniert wird, hat Merz einen Vorschlag gemacht. Der Vorschlag geht dahin, wieder Demokratie zu wagen. Er fordert über ein Mehrheitswahlrecht nachzudenken, eine Debatte zu führen. Er gibt gute Gründe warum es nötig ist. Er plädiert sehr unterschwellig dafür. Er weiß um die Gegenargumente. Er will denken, weiterdenken, so wie ich ihn immer als Politiker gesehen habe.

Ich will hier keine Diskussion über das Mehrheitswahlrecht vom Zaun brechen, obwohl ich mich sicher beteiligen werde, sollte sie entstehen. Ich will, dass ihr diesen Artikel lest, ganz egal wer ihn geschrieben hat. Ich habe ihn gelesen, weil er von Merz geschrieben wurde. Mein Fazit ist vor allem, dass es schade gewesen wäre, hätte ich ihn nicht gelesen.

Der Artikel ist nicht tiefgründig und er birgt auch keinerlei Neuerung, aber er birgt eine Sicht der Dinge, die weit entfernt ist von dem Sermon, den wir sonst in Tagesschau und Zeitung ertragen müssen. Es geht nicht um den Inhalt, es geht um mein Symbol. Es geht um Politiker, die bis zum Ende versuchen die Sache in den Vordergrund zu stellen. Ein solcher geht uns verloren.

Friedrich Merz wird nicht mehr zur nächsten Bundestagswahl zur Wahl stehen.

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