bukowski-kaputt-in-hollywoodWie ihr merkt, habe ich momentan ein wenig Muse, um zu lesen und gerade das Buch Kaputt in Hollywood von Charles Bukowski beendet, dass ich euch auch sehr ans Herz legen möchte. Denn im Gegensatz zum gestern verissenen Plenzdorf rockt Bokowski ganz ordentlich.

Bukowski wollte ich schon immer Mal lesen, aber irgendwie istd as immer in Vergessenheit geraten. Nachdem ich aber letzte Woche den Film Factotum gesehen hatte, der auf dem gleichnamigen Buch von Bukowski aufgebaut ist, musste ich einfach in die Buchhandlung. Zunächst wollte ich Kurzgeschichten von ihm lesen, gilt er doch als der König dieses Genres. Deshalb habe ich mir die Sammlung Kaputt in hollywood gekauft.

Zehn Kurzgeschichten vom Alltag eines zynisch-sarkastischen Säufers mit Herz und Hirn. Gewürzt mit einem Interview dieses zynisch-sarkastischen Säufers selbst, der alles irgendwie so erlebt hat, wovon er schreibt. Mit Phantasie belebt, aber im Kern seine Sicht auf das leben. und die ist großartig.

Vulgär, realistisch, am Boden und dennoch nie hoffnungslos. So sind die Geschichten von Bukowski. Mal reinschnuppern?

Einmal, als ich mich in einer Kleinstadt in Texas rumdrückte, sah ich diese herrlich gebaute Fickliese; sie war verheiratet mit so nem kleinen verhunzelten Gnom, der mieses Temperament hatte und an einer Krankheit litt, die ihn ganz tattrig machte. Sie sorgte für ihn und schob ihn in einem Rollstuhl durch die Gegend, und ich mußte immer dran denken, wie er all das saftige Fleisch rammelte. Ich sah es richtig vor mir, verstehst du. Und dann erfuhr ich auch die Story: Als junges Ding hatte sie sich ne Cola Flasche in die Möse gesteckt, das Ding ging nicht mehr raus, und sie mußte damit zum Arzt. Der kriegte die Flasche raus, aber die Geschichte kam auch irgendwie raus. Dannach war sie in der Stadt erledigt, aber sie war nicht schlau genug, abzuhauen. Keiner wollte sie haben. Nur der miese alte Zitterrochen. Dem wars scheißegal – er bekam das beste Stück Arsch in der ganzen Stadt.

geschichten, wie sie das leben schreibt in einer Sprache, wie sie das leben spricht. Wunderbar belebend und mindestens genauso Gesellschaftskritisch, wie all die tiefgreifenden Schinken, an die man wohl zuerst denkt, wenn man an Gesellschaftskritik denkt. Ein Blick von unten von einem, der nicht unten sein müsste, es aber dennoch ist. Nicht, weil es ihm dort besser gefällt, sondern weil er sich so sieht, weil er dort inspiriert wird. Ein subversiver Outlaw, der es ohne Alkohol nicht schafft, mit ihm aber der gesellschaft mehr zurückgibt, als sie für einen wie ihn übrig hat.

ich mag die Sprache, das Unverblümte daran. Ich mag die Perspektive, wenn auch aus dem heimischen Lesesessel aus. Ganz der Kaffer, die er so herrlich beiläufig verachtet.

Leute, lest Bukowski, der zieht euch die Schuhe aus.

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