Raue https://raue.it Thu, 17 Dec 2020 12:58:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.13 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png Raue https://raue.it 32 32 Einmal kurze Haare und zurück https://raue.it/fotografie/einmal-kurze-haare-und-zurueck/ Wed, 31 Aug 2016 21:45:40 +0000 http://raue.it/?p=5068 Vesta hat sich heute getraut und das erste Mal in ihrem Leben die Haare kurz schneiden lassen. Ich habe das am Rathausmarkt fotografisch begleitet. Ich finde sie sieht aus wie Uma Thurman in Pulp Fiction. Großartig. Eigentlich wollten wir genau dieselbe Pose knipsen und stuff. Aber dann hatte ich Hunger und mir war zu heiß […]

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Vesta hat sich heute getraut und das erste Mal in ihrem Leben die Haare kurz schneiden lassen. Ich habe das am Rathausmarkt fotografisch begleitet. Ich finde sie sieht aus wie Uma Thurman in Pulp Fiction. Großartig.

Eigentlich wollten wir genau dieselbe Pose knipsen und stuff. Aber dann hatte ich Hunger und mir war zu heiß und man kennt das. Ich mag die Farben, das Blau, das Rot, das Weiß. Deshalb nicht klassisch vorher/nachher. Und dennoch.

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Analoge Unterwasserfotos aus Malta https://raue.it/fotografie/analoge-unterwasserfotos-aus-malta/ Tue, 05 Jul 2016 15:54:46 +0000 http://raue.it/?p=5041 In Malta haben Vesta und ich uns eine analoge Unterwasserkamera von Fuji gekauft und wild drauflosgeknipst. Ich war zunächst ein wenig enttäuscht, dass alle Fotos trotz Iso800 unscharf geworden sind. Nicht nur die unter Wasser, sondern auch alle in der Sonne. Da war sicher irgendwas an der Kamera nicht ganz richtig. Aber nach mehrmaligem Betrachten […]

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In Malta haben Vesta und ich uns eine analoge Unterwasserkamera von Fuji gekauft und wild drauflosgeknipst. Ich war zunächst ein wenig enttäuscht, dass alle Fotos trotz Iso800 unscharf geworden sind. Nicht nur die unter Wasser, sondern auch alle in der Sonne. Da war sicher irgendwas an der Kamera nicht ganz richtig.

Aber nach mehrmaligem Betrachten habe ich mich genau in diese Ästhetik des Fehlers verliebt, die Bilder nochmal durch den Crossentwickler gezogen und entschieden, in den nächsten Urlaub am Meer definitiv wieder eine Kamera mit ins Wasser zu nehmen. Diesmal vielleicht ein Gehäuse für meine Leica Mini II, bei der ich mir sicher sein kann, dass sie tut, was ich sie tun lassen möchte.

 

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Wenn einer eine Party tut! https://raue.it/fotografie/wenn-einer-eine-party-tut/ Fri, 17 Jun 2016 13:41:58 +0000 http://raue.it/?p=5025 Ein Ringlicht und eine Kamera mit verteufelt scharfem Objektiv zu Hause zu haben ist schon nicht ganz verkehrt, wenn man eine Meute lustiger Menschen Zuhause hat. Und da heute die zweite Cocktail Night uns allen den Samstag schwer machen wird, hier die Fotos aus der ersten von hoffentlich noch vielen folgenden Serien. [scribd id=23466378 key=key-pqzct25jckvn038x4n4 […]

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Ein Ringlicht und eine Kamera mit verteufelt scharfem Objektiv zu Hause zu haben ist schon nicht ganz verkehrt, wenn man eine Meute lustiger Menschen Zuhause hat. Und da heute die zweite Cocktail Night uns allen den Samstag schwer machen wird, hier die Fotos aus der ersten von hoffentlich noch vielen folgenden Serien.

[scribd id=23466378 key=key-pqzct25jckvn038x4n4 mode=scroll]

Bla

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Photowalk in Dublin auf der Mojocon https://raue.it/fotografie/photowalk-in-dublin-auf-der-mojocon/ Tue, 03 May 2016 15:33:58 +0000 http://raue.it/?p=5008 Ich war am Wochenende auf der Mojocon in Dublin und habe dort viel über mobilen Journalismus gelernt. Mit dem wunderbaren Brendan Ó Sé waren wir dann Samstag Nachmittag in Dublin unterwegs. Ein Photowalk. Dreißig Menschen schwärmen mit ihren Smartphones aus und versuchen ein etwas interessanteres Foto als die anderen zu machen. Ich mag das. Kreativität […]

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Ich war am Wochenende auf der Mojocon in Dublin und habe dort viel über mobilen Journalismus gelernt. Mit dem wunderbaren Brendan Ó Sé waren wir dann Samstag Nachmittag in Dublin unterwegs. Ein Photowalk. Dreißig Menschen schwärmen mit ihren Smartphones aus und versuchen ein etwas interessanteres Foto als die anderen zu machen.

Ich mag das. Kreativität auf engem Raum, so weitläufig das Trinity College auch sein mag. Die Beiträge der anderen Teilnehmer könnt ihr euch auf Instagram unter #mojocononthestreet ansehen.

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Brüssel analog https://raue.it/fotografie/bruessel-analog/ Thu, 21 Apr 2016 18:16:24 +0000 http://raue.it/?p=4895 Brüssel ist mittlerweile nicht mehr nur eine Stadt, sondern ein Symbol geworden. Die Terroranschläge am 22. März haben den Terror nach Paris in den Köpfen  Europas verankert. So unnormal ist Krieg und Terror in Europa geworden. So wenig ist hier passiert. Vesta und ich haben Brüssel einige Wochen vor den Anschlägen besucht. Einer dieser Städtetrips, […]

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Brüssel ist mittlerweile nicht mehr nur eine Stadt, sondern ein Symbol geworden. Die Terroranschläge am 22. März haben den Terror nach Paris in den Köpfen  Europas verankert. So unnormal ist Krieg und Terror in Europa geworden. So wenig ist hier passiert.
Vesta und ich haben Brüssel einige Wochen vor den Anschlägen besucht. Einer dieser Städtetrips, die man macht, wenn man jung ist und günstige Flugtickets bekommt.

Ich habe dennoch bis jetzt gezögert, meine analogen Touristenfotos zu veröffentlichen.

Aber irgendwann wird alles wieder normal. So normal, wie mein Eindruck von Brüssel. Eine schöne Stadt. Schön und ein bisschen langweilig.

Alle Fotos sind mit meiner Leica Mini II und einem Voigtländer Dia Chrome 100 aufgenommen.

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Ab wann ist Fotografie sexistisch? https://raue.it/fotografie/ab-wann-ist-fotografie-sexistisch/ Mon, 15 Feb 2016 16:49:41 +0000 http://raue.it/?p=4849 Ich habe heute ein Bild auf Instagram gepostet, was für mich selbst Fragen aufwirft. Das Bild oben. Es stellt die Hintern einer schönen Frau in den Fokus. Durch den Lichtschacht einer Mittelformatkamera. Es soll neue Follower begrüßen, und ist garniert mit einem halb lustigen Spruch. Meine Bilder sind übrigens für’n Arsch (sexistisches Symbolbild*). Nur damit […]

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Ich habe heute ein Bild auf Instagram gepostet, was für mich selbst Fragen aufwirft. Das Bild oben. Es stellt die Hintern einer schönen Frau in den Fokus. Durch den Lichtschacht einer Mittelformatkamera. Es soll neue Follower begrüßen, und ist garniert mit einem halb lustigen Spruch.

Meine Bilder sind übrigens für’n Arsch (sexistisches Symbolbild*). Nur damit sie es wissen liebe Neufollower und sich später nicht beschweren, es hätte sie ja niemand gewarnt.

Ich bin mir bei diesem Bild tatsächlich nicht ganz sicher, ob es sexistisch ist, oder nicht. Allein als Symbolbild recht sicher, aber auch als Objekt, wo in der Fotografie jeglicher Körper als Objekt dient, ja dienen muss? Was ist nicht diskriminierende Fotografie? Ist es die Möglichkeit in einem Bild noch mehr zu sehen als das Objekt, ist Ästhetik davor gefeit sexistisch zu sein? Wo ist die Grenze zur Ausrede?

Das Problem ist ähnlich gelagert wie die Frage, was Satire darf. Rein rechtlich darf Satire und eben auch die Kunst sehr sehr viel, aber nicht alles. Satire und Kunst sollen die Gesellschaft hinterfragen dürfen, sie in Frage stellen dürfen, sie auch hinterlaufen, aber auch ihr eigentliches moralisches Niveau unterlaufen?

Ich unterstelle mir das selbst nicht, aber ich frage mich schon seit langem, wo eigentlich die argumentative Grenze verläuft. Ich denke, dass ein Bild mehr als nur das Objekt zeigen sollte. Dass man an Farben, Kontrasten, Bildaufbau, Bildeinteilung, Technik, etc. noch mehr entdecken können sollte, als das Objekt. Wohlgemerkt egal, ob es einen weiblichen Körper, Körperteil oder irgendein anderes Objekt zeigt. Nur sind schlechte Landschaftsaufnahmen eben nicht diskriminierend und werfen deshalb weniger Fragen auf.

Es kommt also auf die Qualität des Bildes an und seinen Kontext. Das „beste“ Bild kann im falschen Kontext, hier als Symbolbild, sexistisch sein und in anderem Kontext eben Kunst sein. Aber Qualität meint hier nicht allein Handwerk, sondern auch der Gedanke, der zum Bild führt. Was will ich zeigen, ist es nur der schöne Hintern oder will ich ein Foto machen, was zwar den Hintern zeigt, ihn eventuell sogar in den Vordergrund stellt, aber eben noch mehr kann. Auch wenn dieses Mehr vielleicht nie letztgültig argumentiert werden kann. Aber ich müsste diesen Willen, ein Foto zu machen und nicht nur ein Objekt zu zeigen, argumentieren können, auch wenn mir das vielleicht nicht immer, und bei jedem gelingt.

Man ist für seine Rezipienten durchaus verantwortlich, wegen des Kontextes, aber eben auch nur bedingt, denn die Folgen der eigenen Handlung können schon seit Kant nur bedingt in die moralische Bewertung aufgenommen werden. So muss sich auch Jürgen Teller fragen lassen, ob Kim Kardashian Hintern Kunst und/oder Kommerz ist und zum Lästern/Objektivieren einläd, oder genau dies zeigen soll und so einer likegeilen Gesellschaft den Spiegel vorhält, wie Anika Meier schreibt:

Kim Kardashian in fleischfarbener Unterwäsche auf einem Erdhügel. Von diesem Foto wollte jedenfalls fast jeder ein Foto. Für Instagram. Um sich über die Pose lustig zu machen, oder den Hintern, oder um Bewunderung zum Ausdruck zu bringen. Denn Fans soll sie ja auch haben. Zumindest hat Kim Kardashian 52 Millionen Follower auf Instagram. Quelle: Monopol Magazin

Das handelsblatt hat passend zum Thema einen Fotowettbewerb ins Leben gerufen. Wir brauchen neue Frauenbilder. Frauen werden im beruflichen Kontext zu häufig auf Sexyness reduziert. Und das spiegelt sich eben auch in den verfügbaren Symbolbildern wieder. Und genau in diesem Zusammenhang wäre mein Bild oben völlig fehl am Platze, genau das meine ich mit kontextueller Bewertung.

Wie entscheidet ihr das, was denkt ihr über meine Gedanken und Fragen, wie beantwortet ihr die für euch?

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Analoges Venedig s/w https://raue.it/fotografie/analoges-venedig-sw/ Fri, 12 Feb 2016 15:21:28 +0000 http://raue.it/?p=4816 Endlich sind die analogen Fotos von unserem Venedigurlaub im Januar gekommen und ich bin auch zum Sortieren gekommen. Aufgenommen mit meiner Leica Mini II und einem Kodak TriX 400.

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Endlich sind die analogen Fotos von unserem Venedigurlaub im Januar gekommen und ich bin auch zum Sortieren gekommen. Aufgenommen mit meiner Leica Mini II und einem Kodak TriX 400.

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Eine Nacht in San Francisco s/w https://raue.it/fotografie/eine-nacht-in-san-francisco-sw/ Mon, 01 Feb 2016 06:36:58 +0000 http://raue.it/?p=4783 Ich war letzten Oktober für gut vier Tage in San Francisco. Mein Jetlag war so schlimm, dass ich eigentlich jede Nacht irgendwann zwischen drei und vier Uhr aufgewacht bin, egal wann ich ins Bett gegangen bin. Anstatt mir davon aber die Laune vermiesen zu lassen, bin ich einfach rausgestreunert und habe fotografiert. Die Stadt ist […]

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Ich war letzten Oktober für gut vier Tage in San Francisco. Mein Jetlag war so schlimm, dass ich eigentlich jede Nacht irgendwann zwischen drei und vier Uhr aufgewacht bin, egal wann ich ins Bett gegangen bin. Anstatt mir davon aber die Laune vermiesen zu lassen, bin ich einfach rausgestreunert und habe fotografiert. Die Stadt ist wunderschön und so menschenleer hat sie nochmal einen ganz anderen Flair als tagsüber.

Ich habe auf Reisen immer meine Fujifilm X100 dabei, die nicht zu schwer ist und mir dennoch die Fotos liefert, die ich gerne machen möchte. Portraits sind damit nicht so der Hit, aber für Straßenfotografie und Landschaftsaufnahmen ist sie wie für mich geschaffen. Zudem erzeugt sie bei Passanten nicht so viel Misstrauen wie so eine riesige DSLR. Gleichwohl ich in San Francisco viel weniger das Gefühl hatte, komisch angeschaut zu werden, wenn ich fotografiere, auch nicht in Menschenmengen. Dieses Misstrauen scheint doch ein sehr deutsches oder vielleicht europäisches Phänomen zu sein.

Das Licht über der San Francisco Bay, wenn morgens die Sonne aufgeht, ist jedenfalls einzigartig. Ist die Stadt vorher irgendwie konfus, nicht düster, aber undefiniert, so wird sie auf einmal ganz klar, kristallscharf, sobald mehr Licht auf sie fällt.

Ihr kennt einige der Aufnahmen schon von Instagram, aber ich wollte den Account dirt nicht mit Fotos aus San Francisco vollmüllen.

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Hamburger Hafen https://raue.it/fotografie/hamburger-hafen/ Mon, 28 Dec 2015 15:29:54 +0000 http://raue.it/?p=4775 Die wundervolle Eva hat einen Blogeintrag über das Reisen und das Ankommen geschrieben und mich um ein Bild des Hamburger Hafens mit seinen unverkennbaren Kränen gebeten. Hier noch zwei weitere Fotos, die dort analog mit meiner Leica Mini II auf Kodak Tri-X schon irgendwann im Februar entstanden sind. Wer von einem Hafen zum nächsten reist, […]

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Die wundervolle Eva hat einen Blogeintrag über das Reisen und das Ankommen geschrieben und mich um ein Bild des Hamburger Hafens mit seinen unverkennbaren Kränen gebeten. Hier noch zwei weitere Fotos, die dort analog mit meiner Leica Mini II auf Kodak Tri-X schon irgendwann im Februar entstanden sind.

Wer von einem Hafen zum nächsten reist, ohne einen Heimathafen zu haben – eine Wohnung, einen Job, eine Beziehung – muss sehr sicher im Wasser liegen. Sehr bei sich sein. Sonst können die vielen neuen Eindrücke, die ständigen Ortswechsel, die flüchtigen Begegnungen der Ballast werden, den man eigentlich vermeiden wollte.

Seit gut einem Jahr bin ich jetzt in Hamburg und noch immer bin ich mir nicht sicher, ob es mein Heimathafen ist. Sicher, ich habe hier eine Wohnung, einen Job, eine Beziehung sogar eine Beziehung zu diesem wundervollen Hafen habe ich schon aufgebaut.

Und doch ist Heimat und Zuhause etwas, was ich nicht greifen kann, nicht zu fassen bekomme.

Home is where wifi connects automatically

Vielleicht hängt das mit dieser schier unendlichen Freiheit zusammen, die wir nicht nur als Generation haben, haben müssen. Auch das Internet und all seine neugeschaffenen Jobs und Jobmöglichkeiten zerren immer wieder an einem. Digitalnomaden: mit dem Laptop arbeiten in Taipeh, in San Francisco, in Berlin, in Mailand. Wir arbeiten beim Twittern, haben Spaß mit Exel, studieren Candy Crush und bloggen über unsere Freizeit auf dem Firmenblog. Alles ist Möglich. Und das kann man jetzt toll finden oder kacke, einfach weiterziehen oder noch ein wenig die Kräne betrachten; ich freue mich über unsere Möglichkeiten, selbst dann, wenn ich auf dem Sofa sitze. Und nichts tue. Wenn auch ohne Langeweile.

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Der Fotograf nervt in der Küche https://raue.it/fotografie/kuechenphotografie/ Mon, 14 Dec 2015 17:01:44 +0000 http://raue.it/?p=4716 Ich fotografiere gern Momente. Sogenannte echte Momente. Sogenannte deshalb, weil es diese Momente nicht gibt, die echten. Alles ist Perspektive in der Kunst. Keine Ästhetik im Objektiven. Auch wenn es Techniken der Objektivitätssteigerung gibt. Aber diese Techniken nerven. Fotografen sind nervig, wenn sie etwas Echtes einfangen wollen. Echt ist hier dasselbe wie das Unerwartete. Wenn […]

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Ich fotografiere gern Momente. Sogenannte echte Momente. Sogenannte deshalb, weil es diese Momente nicht gibt, die echten. Alles ist Perspektive in der Kunst. Keine Ästhetik im Objektiven. Auch wenn es Techniken der Objektivitätssteigerung gibt. Aber diese Techniken nerven. Fotografen sind nervig, wenn sie etwas Echtes einfangen wollen. Echt ist hier dasselbe wie das Unerwartete.

Wenn ihr mit mir trinken geht, kann es euch passieren, dass ich irgendwann die Kamera raushole. Wenn ihr mit mir redet könnte es passieren, dass ihr hochblickt und ich nur noch halb zuhöre, weil ich gerade fotografiere. Wenn ihr in meiner Küche sitzt, wird es euch passieren, dass ihr auf einmal eine riesige 35mm-Linse im Gesicht habt. Und es wird euch nerven. Aber es geht nicht anders.

Man nähert sich auf leisen Sohlen, auch wenn es sich um ein Stillleben handelt. Auf Samtpfoten muss man gehen und ein scharfes Auge haben. (…) Kein Blitzlicht, das versteht sich wohl, aus Rücksicht vor dem Licht, selbst wenn es dunkel ist. Andernfalls wird der Photograph unerträglich aggressiv. Das Handwerk hängt stark von den Beziehungen ab, die man mit den Menschen herstellen kann. Ein Wort kann alles verderben, alle verkrampfen und machen dicht.
Henri Cartier-Bresson

Es geht nicht anders, weil es die Objektivität nicht nur nicht für mich gibt. Auch ihr werdet es nicht schaffen, euch selbst so objektiv zu betrachten, dass ihr wüsstet, was ich meine, wenn ich euch bitte, diesen oder jenen Gesichtsausdruck zu wiederholen, so oder anders zu schauen. Nicht nur ich kann euch nicht objektiv sehen, ihr könnt es auch nicht.

Und wenn wir beide schon nicht objektiv sein können, lass uns dann doch schön sein. Schön im Sinner der Ästhetik. Die ist brutal, manchmal grausam, manchmal seicht und manchmal sogar ein bisschen kitschig. Aber sie ist immer bei uns, auch wenn sie nie allen gefällt.

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