Ich war letzten Oktober für gut vier Tage in San Francisco. Mein Jetlag war so schlimm, dass ich eigentlich jede Nacht irgendwann zwischen drei und vier Uhr aufgewacht bin, egal wann ich ins Bett gegangen bin. Anstatt mir davon aber die Laune vermiesen zu lassen, bin ich einfach rausgestreunert und habe fotografiert. Die Stadt ist wunderschön und so menschenleer hat sie nochmal einen ganz anderen Flair als tagsüber.
Ich habe auf Reisen immer meine Fujifilm X100 dabei, die nicht zu schwer ist und mir dennoch die Fotos liefert, die ich gerne machen möchte. Portraits sind damit nicht so der Hit, aber für Straßenfotografie und Landschaftsaufnahmen ist sie wie für mich geschaffen. Zudem erzeugt sie bei Passanten nicht so viel Misstrauen wie so eine riesige DSLR. Gleichwohl ich in San Francisco viel weniger das Gefühl hatte, komisch angeschaut zu werden, wenn ich fotografiere, auch nicht in Menschenmengen. Dieses Misstrauen scheint doch ein sehr deutsches oder vielleicht europäisches Phänomen zu sein.
Das Licht über der San Francisco Bay, wenn morgens die Sonne aufgeht, ist jedenfalls einzigartig. Ist die Stadt vorher irgendwie konfus, nicht düster, aber undefiniert, so wird sie auf einmal ganz klar, kristallscharf, sobald mehr Licht auf sie fällt.
Ihr kennt einige der Aufnahmen schon von Instagram, aber ich wollte den Account dirt nicht mit Fotos aus San Francisco vollmüllen.