{"id":867,"date":"2009-08-17T21:05:26","date_gmt":"2009-08-17T19:05:26","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/?p=867"},"modified":"2009-08-17T21:05:26","modified_gmt":"2009-08-17T19:05:26","slug":"die-veraenderung-der-welt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/gesellschaft\/die-veraenderung-der-welt\/","title":{"rendered":"Die Veränderung der Welt"},"content":{"rendered":"
Manchmal denkt man, dass die ganze Welt fundamentale Ver\u00e4nderungen durchmacht und \u00e4ndert sich doch nur selbst. Manchmal denkt man sich, dass dieser Moment ewig sein sollte und dabei Ver\u00e4ndert sich die Welt schneller als man dies verstehen k\u00f6nnte.<\/p>\n
Nach Kant noch in romatisierender Form von der Welt zu sprechen ist eigentlich nicht mehr m\u00f6glich und doch ist die Richtung des Denkens immer eine nach Au\u00dfen gerichtete. Um sich selbst zu verstehen, muss man sich bisweilen in sich selbst versenken und bisweilen an die Welt richten. Beides sind Denkbewegungen, von einem Weg, die in ihrer Reflektionsbewegung eben nicht vom Selbst wegf\u00fchren, wie es die Richtungangabe nahelegt, sondern zum Selbst f\u00fchren, weil die Bewegung die Art des Selbst ist und von diesem nicht zu trennen ist. So lehrt uns Hegel in Anschluss an Kant, der die Unterscheidung nicht untergr\u00e4bt, sondern sie erweitert und Subjekte mit ihrem Objektstatus als Welt vers\u00f6hnt. Die logischen Beziehungen sind in ihrer allgemeinen Form der Begriff, der sich selbst verwirklicht. Wir, als Menschen, als Selbst, sind nicht der Welt gegen\u00fcbergestellt, aber wir konstituieren sie auch nicht im einfachen Sinne. Die Konstruktion der Welt, egal ob man sie jetzt als System oder als Struktur ausformulieren m\u00f6chte, ist immer die Potenzierung der Beziehung, die in, auf, wider ihr und durch sie wirken. Damit findet eine Besschreibung immer als Ausgangspunkt den Menschen als Rechtetr\u00e4ger, qua Beziehung des Selbst auf den Anderen und durch diesen auf sich selbst, nicht qua Natur.<\/p>\n
Um nochmal den romantischen Gedanken des anfangs einzubinden, k\u00f6nnte man sagen, dass eine romantische Vorstellung den rationalen Betrachtungsweisen der Welt gegen\u00fcberstehen m\u00fcsste und jede fundamentalontologische Perspektive fehl l\u00e4uft, aber Hegel w\u00e4hlt nicht ohne Grund den objektiven Geist als die ad\u00e4quate Weise der Betrachtung f\u00fcr das, was wir Welt nennen und deren Strukturierung er im Staat sieht. Aber gerade die romantische Vorstellung als existenzielle Grundlage, die man vielleicht im begriff der Hoffnung zusammenfassen kann, ist der Zugang zum Begriffsgebilde von Welt und Selbst, was unterbestimmt ist, wenn es eben nur Begriff und nicht Gebildetes ist. Die Romantik kann irreleitend sein, keine Frage, aber eine Begriffsanalyse wird niemals das nachvollziehen k\u00f6nnen, was wir tun, wenn wir uns auf uns und die Welt einlassen.<\/p>\n
Analytik und Romantik m\u00f6gen in systematischer Weise kontr\u00e4r agieren, aber wenn im gebildeten Selbst reflektierte Welt zutage tritt ist immer beides am Werk gewesen. Der Philosoph mag darauf wenig Wert legen k\u00f6nnen, wenn sein Anspruch die Konsistenz ist, aber damit verh\u00e4lt er sich performativ paradox gegen\u00fcber sich selbst, schlie\u00dft die Philosophie und besser noch die philosophische T\u00e4tigkeit doch selbst einen nicht-analytischen Zugang mit ein, der ein nicht-analytischer sein muss, weil er selbst erst analytisch zu Tage treten kann, aber sich bei der Analyse nur selbst verwirklicht und deshalb den Charakter des anderen hat in Bezug auf die Analyse.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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