{"id":680,"date":"2005-11-20T13:19:00","date_gmt":"2005-11-20T13:19:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/?p=15"},"modified":"2005-11-20T13:19:00","modified_gmt":"2005-11-20T13:19:00","slug":"liebe","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/gesellschaft\/liebe\/","title":{"rendered":"Wahre Liebe ist eine Entscheidung"},"content":{"rendered":"
Wie soll man \u00fcber die Liebe schreiben ohne nur \u00fcber und mit sich selbst zu reden, wie eine Objektivit\u00e4t gew\u00e4hrleisten bei einem so starken Wort, stark f\u00fcr mich, f\u00fcr den Leser dieses Textes, f\u00fcr die Menschheit an sich?<\/p>\n
Ich m\u00f6chte dennoch den Versuch starten, dem Geheimnis der Liebe<\/strong> ein wenig nachzugehen, obgleich ich doch wei\u00df, Objektivit\u00e4t in der Liebe gibt es nicht, aber als Anregung verstanden und nicht als Wahrheit, kann dieser Text eine von mir zu erreichen versuchte Objektivit\u00e4t darstellen.<\/p>\n In diesem Text m\u00f6chte ich nicht die Klischees der Liebe zerst\u00f6ren, es gibt davon zu viele und auch ihnen ist, wie der wahren Liebe nicht entgegentretend zu begegnen. Den Versuch eines Aufr\u00e4umens mit den Gesichtern der Liebe soll dieser Text doch darstellen, dem Widersprechen von Klischees werde ich in einem anderen Kapitel unternehmen.<\/p>\n Liebe<\/span>, ein Gef\u00fchl oder eine Entscheidung, beides oder nur eine Illusion? Letzteres kann wohl verneint werden, daf\u00fcr taucht dieses Wort zu oft auf, in jedem Menschen selbst, in der Gesellschaft, in der Politik, in der Geschichte, ja sogar in der Wissenschaft. Liebe kann nicht nur eine Illusion sein, es sei denn, das menschliche Leben selbst sei nur Illusion, dem widerspricht aber mein Denken, F\u00fchlen und Leben. Denn, angenommen das Leben und somit auch die dort sehr verquickte Liebe sei nur Illusion, gibt es doch etwas, wir Menschen, die dieser Illusion empf\u00e4nglich gegen\u00fcber sind, also als unsere Realit\u00e4t wahrnehmen. Somit ist keine Absolutheit der Liebe gekl\u00e4rt, aber eine Gewissheit, der Bedeutung der Liebe f\u00fcr unser Leben garantiert. \u00dcber diese m\u00f6chte nun schreiben.<\/p>\n Liebe wird meistens als Gef\u00fchl beschrieben, wir alle kennen die Metapher der Schmetterlinge im Bauch, die rosarote Brille, das Ausschalten des eigentlichen Menschenverstandes. Wir tun Dinge, die uns sonst nicht in den Sinn kommen w\u00fcrden, scheinen nur noch aus einem Gedanken zu bestehen, dem Gedanken an unser Gegen\u00fcber, dem unsere Liebe gilt. Unsere Gef\u00fchle spielen verr\u00fcckt, die Gedanken scheinen sowohl still zu stehen als auch sich schneller zu drehen um einen Punkt, als wir es jemals f\u00fcr m\u00f6glich gehalten h\u00e4tten. Leistungen, zu denen wir uns nie in der Lage gef\u00fchlt h\u00e4tten, gelingen m\u00fchelos, manches, sonst so gewohntes, wird zu unbestehbaren Pr\u00fcfung.<\/p>\n Doch ist dieses Gef\u00fchl, das jeder von uns kennt, denn schon die Liebe, dieser kurzweilige Zustand der Verwirrung, in einem positiv empfundenen Sinne, zumindest zum Zeitpunkt des Erlebens. Ich denke nicht, dass dieses Gef\u00fchl etwas mit der Liebe zu tun hat, ich nenne es verliebt sein, es enth\u00e4lt die Liebe, ist eine Voraussetzung f\u00fcr sie, vielleicht, aber dieses Gef\u00fchl ist nicht die Liebe.<\/p>\n Denn Liebe ist eine Entscheidung, r\u00fcckg\u00e4ngig zu machen, ja, wie jede Entscheidung, aber niemals zu vergessen. Einmal lieben, hei\u00dft immer lieben, nicht weil ein Gewissen es fordert, weil irgendetwas dies fordert, sondern, weil die Liebe eine Entscheidung ist, und die richtigen Entscheidungen zwar umgekehrt werden k\u00f6nnen, aber dadurch nicht richtiger werden. Mit dieser Entscheidung geht man alles ein, was damit zusammen h\u00e4ngt, Verantwortung. F\u00fcr mich, meine Vergangenheit, meine Gegenwart und, wichtig, meine Zukunft. Auch wenn die Person in Zukunft diese Liebe leugnen wird, kann sie sie doch nicht als Entscheidung aus der Vergangenheit f\u00fcr die Zukunft, also die dann w\u00e4hrende Gegenwart leugnen. Verneinen als Gegenwart ja, aber nicht als Entscheidung gegen die fr\u00fchere Entscheidung. Die Verantwortung der Entscheidung kann nie geleugnet werden, wenn einmal die Entscheidung getroffen wurde, denn sonst war es nie eine Entscheidung, also auch keine Liebe. Der Satz, \u201eich bin \u00fcber sie hinweg, ich Liebe sie\/ihn nicht mehr\u201c, ist also ein nicht zul\u00e4ssiger, entweder ich habe sie\/ihn geliebt, eine Entscheidung getroffen, oder ich nicht. Der Satz m\u00fcsste also richtiger Weise hei\u00dfen: \u201eIch Liebe sie\/ihn immer noch, habe mich aber aufgrund einer neuen Entscheidung entschieden diese Liebe nicht mehr zu leben, was mich meiner Verantwortung f\u00fcr die Vergangenheit aber nicht entr\u00fcckt.\u201c Wie soll man \u00fcber die Liebe schreiben ohne nur \u00fcber und mit sich selbst zu reden, wie eine Objektivit\u00e4t gew\u00e4hrleisten bei einem so starken Wort, stark f\u00fcr mich, f\u00fcr den Leser dieses Textes, f\u00fcr die Menschheit an sich? 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Liebe ist eine Entscheidung<\/h5>\n
\nIch meine damit, dass die Entscheidung zu lieben getroffen wird, meist lange nach dem das Gef\u00fchl des Verliebtseins abgeklungen ist. Dabei stellt sich die Frage nach Richtig und Falsch, wir fragen uns, ob wir diese Entscheidung treffen sollten oder nicht, sind uns der Tragkraft dieser Entscheidung bewusst und wissen um ihre Bedeutung.
\nIn diesem Entscheidungsprozess sind wir jeglichen Wirkungen, denen ein Mensch ausgesetzt ist, unterworfen: Gef\u00fchlen, Gedanken, Logik, Freunden, Verwandten, kurz der Umwelt in der wir uns bewegen. Dadurch kann es durchaus zu einer falschen Entscheidung kommen. In dem Moment der Entscheidung zu lieben, ist es aber eine Entscheidung zum Richtigen, so wird es von der entscheidenden Person wahrgenommen. Diese Entscheidung ist somit umkehrbar, weil man erkennen kann, es war eine Entscheidung, aus den falschen Motiven. Aber sie ist aus Sicht der Person nicht vollkommen wegzuwischen, da es akzeptiert war, zur Zeit der Entscheidung, auch wenn sie m\u00f6glicherweise falsch ist.<\/p>\n
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\nLiebe ist eine Entscheidung<\/strong>, eine Entscheidung bedeutet Verantwortung, Liebe ist also Verantwortung, nicht nur f\u00fcr die Gegenwart, sondern auch in Zukunft. Liebe suchen. Liebe finden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"