Die Wahrheit sieht doch so aus: Viele Frauen studieren gern Germanistik und Geisteswissenschaften, M\u00e4nner dagegen Elektrotechnik – und das hat eben auch Konsequenzen beim Gehalt. Wir k\u00f6nnen den Unternehmen nicht verbieten, Elektrotechniker besser zu bezahlen als Germanisten. Kristina Schr\u00f6der<\/p><\/blockquote>\n
Also, weil das so verdammt gleich aussieht, das Argument jetzt, h\u00e4tte ich das weggelassen mit dem Realit\u00e4tsbezug. Weil die Schr\u00f6der meint ja auch in der besten aller m\u00f6glich Welten zu leben, wenn sie nur ihr Ding durchzieht. Nicht bildlich gesprochen jetzt. Schwarzer meint das auch, ich \u00fcbrigens nicht. Aber das ist auch eher unerheblich.<\/p>\n
Unerheblich war eigentlich auch das Stichwort, auf das ich hinaus wollte. Ist nicht so gelungen. Viel zu viel Spa\u00df macht es hinzusticheln und zu rumstacheln. Schr\u00f6der gegen Schwarzer ist eine solche Nicht-Diskussion, die uns st\u00e4ndig umwabern und die in Bezug auf das Thema, ob es jetzt Gesellschaft, arme Jungs, Feminismus oder sonst wie hei\u00dfen mag, doch zeigen, dass Frauen mittlerweile auch solche stumpfen Diskussionen einleiten, durchf\u00fchren und davon\u00a0profitieren\u00a0k\u00f6nnen. Das hei\u00dft nicht, dass jetzt irgendwas besser ist, aber es hat sich etwas ge\u00e4ndert. Und das meine ich jetzt mal ganz frei von Ironie.<\/p>\n
Nicht, dass es f\u00fcr mich jetzt besonders entscheidend ob mit Schr\u00f6der gegen Schwarzer jetzt der alte Gerd gegen irgendeinen andern gemeint ist oder eben die Kristina gegen die Alice. Beides irgendwie L\u00fcckenf\u00fcller, etwas \u00fcber dem sonstigen Vorabendserienniveau anzusiedeln. Aber auch eher unspannend. Und nicht lustig. Da dann lieber die Schwarzer gegen die Feldbusch oder Pooth, wie sie jetzt hei\u00dft schauen. Sp\u00e4terer Abend gewesen. Witziger. Und danach dann mal im Ernst.<\/p>\n
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Ich finde es durchaus bezeichnend und eine Errungenschaft der Emanzipationsbewegungen der letzten drei\u00dfig Jahren, dass wir uns so etwas im Fernsehen anschauen k\u00f6nnen und auch solche Diskussionen unsere Zeitungen und Magazine besch\u00e4ftigt. Nicht, weil es sich daf\u00fcr gelohnt h\u00e4tte, sondern weil es durch diese Trivialisierung des Themas deutlich wird, wie selbstverst\u00e4ndlich viele Themen schon geworden sind, die vor gar nicht so langer Zeit eine erheblich heftiger gef\u00fchrte Kontroverse hervorgerufen h\u00e4tte. Heute kann man sich gelangweilt und gelassen von diesem Gepl\u00e4rre bed\u00fcdeln lassen.<\/p>\n
Und damit ist keineswegs angedeutet, dass es nicht auf vielen Feldern noch einiges zu beackern gibt. Emanzipation ist ja kein Reformpacket, was verabschiedet und vergessen werden kann. Aber es ist dennoch beschaulich, dass man nicht mehr f\u00fcr jedes Detail k\u00e4mpfen muss, sondern eher um die Aus- und durchf\u00fchrung. Und hier gehe ich Mal weg von den Frauen, auch deshalb, weil man sich vielleicht als geneigter Leser gefragt haben k\u00f6nnte, warum gerade ein mann dar\u00fcber schreibt. Aber \u00e4hnliches ist in vielen anderen Bewegungen zu beobachten.<\/p>\n
Trivialisierung ist nicht partou schlecht, sondern meist ein angenehmer Indikator daf\u00fcr, dass etwas davon angekommen ist. Ist Feminismus also langweilig geworden? Ja und nein. Viele K\u00e4mpfe fr\u00fcherer Jahre sind es geworden und das ist wunderbar so. Neue K\u00e4mpfe sind daraus entstanden. Kristina Schr\u00f6der hat davon noch nicht so viel mitbekommen. Bei Alice Schwarzer wei\u00df man das auch nicht so genau. Aber vielleicht braucht der Feminismus auch gar keine Lausprecherinnen mehr. Das w\u00e4re optimal.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Kristina Schr\u00f6der ist irgendeine Ministerin im Kabinett Merkel. Familienministerin, wie mir Google gerade verraten hat. Das ist das alte Ressort von Zensursula und es scheint doch so, als k\u00f6nne man dort nur mit markschreierischem Gehabe auf sich aufmerksam machen. Ursula von der Leyen hat sich die Kinderpornografie auf die wehenden Fahnen geschrieben, pardon, den Kampf […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[3],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/598"}],"collection":[{"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=598"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/598\/revisions"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=598"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=598"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/raue.it\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=598"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}