{"id":351,"date":"2007-08-23T20:53:50","date_gmt":"2007-08-23T18:53:50","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/item\/2007\/08\/trupoli-v-zwischenfazit\/"},"modified":"2007-08-23T20:53:50","modified_gmt":"2007-08-23T18:53:50","slug":"trupoli-v-zwischenfazit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/internet\/trupoli-v-zwischenfazit\/","title":{"rendered":"Trupoli V – Zwischenfazit"},"content":{"rendered":"

Ihr konntet den Mailwechsel, der zwischen mir und Johannes Zumpe von Tripoli stattgefunden hat nachvollziehen und ich will mir noch ein paar grundlegende Gedanken machen. Ich habe gestern Abend Jens<\/a> angemailt und ihn gefragt ob er Informationen \u00fcber Trupoli und die Leute dahinter hat. Er hat daraufhin einen Beitrag verfasst. „Ein trojanisches Pferd im politischen Web 2.0?<\/a>“ setzt sich kritisch mit den Macher auseinander und mutma\u00dft, dass die politische Freiheit bei der Vergangenheit der Macher und der politischen Richtung der Geldgeber nicht unbedingt gegeben scheint. Ich bin nicht der selben Auffassung und warte lieber noch ein wenig ab, wie sich die Plattform entwickeln wird. ich denke nicht, dass unbedingt von den Machern auf die Richtung der Plattform geschlossen werden muss. Kann so sein, dann nenne ich Jens ab dem Zeitpunkt „Den Propheten“ aber zwingend sehe ich das nicht so. Die politische Unabh\u00e4ngigkeit sehe ich allerdings auch als ein Problem. Trupoli ist eine Ag und hat sich bewusst entschieden, diese Rechtsform anzunehmen, da es die „transparenteste“ sei, so Johannes in einem interview mit politik-digital<\/a>. Was aber, wenn eine Partei, der nicht unbedingt gef\u00e4llt was da so geschrieben wird, Hauptaktion\u00e4r wird? Kann sie dann nicht lenken und die Unabh\u00e4ngigkeit ist dahin?<\/p>\n

Auch die Verkn\u00fcpfung von Politischem und wirtschaflichen Interessen schmeckt mir nicht besonders. Denn was passiert, wenn die wirtschaftlichen Interessen mit den politischen Kollidieren, sehen wir jeden tag in Berlin. Lobbyarbeit ist sicher nicht der Glanzpunkt der Demokratie und genau das ist die Berbindung von Wirtschaft und Politik in meinen Augen und das sehe ich sicher nicht als einziger so. Ich will nicht sagen, dass wirtschaftliche und politische Interessen immer unter der Hand und gegen die eigentliche demokratische Macht laufen muss, gegen den B\u00fcrger. Aber wenn ihr da irgendwelche Prinzipien habt, was die Einflussnahme des Geldes auf die Plattform betrifft, dann macht sie doch \u00f6ffentlich. Schreibt auf, wie ihr euch verhalten wollt, wenn der Mann mit dem Partei- und Scheckbuch vorbeikommt und etwas von euch will. Schreibt es auf, das schafft Vertrauen, denn man kann euch im Zweifel darauf festnageln.<\/p>\n

\u00dcberhaupt scheint mir das euer Hauptproblem zu sein: Vertrauen. Das m\u00fcsst ihr schaffen und PR-Slogans sind da einfach gegenl\u00e4ufig. Wenn ich lese „Kannst du dei Welt ver\u00e4ndern? Klar ich tue es jeden Tag – auf Trupoli“ dann rollen sich mir eben die Fingern\u00e4gel hoch. Sicher kann man diesen Spruch vertreten, Tropfen auf den hei\u00dfen Stein und so, aber buttert doch mal nicht so dick auf.\u00dcber die Hauptseite kann man ja noch streiten, aber ihr habt einen Blog, dann schreibt dar\u00fcber, schreibt, was sich hinter diesen Spr\u00fcchen versteckt. Sagt auch, dass ihr Geld verdienen wollt und es euch nicht nur darum geht die Welt zu retten, dann glaubt man auch vielleicht auch, dass ihr nicht nur Geld verdienen wollt. Seid ehrlich und legt die Karten auf den Tisch.<\/p>\n

Ihr wollt euer Gesch\u00e4ftsmodell noch nicht offenlegen, eure Entscheidung, aber ich will vorher wissen, mit wie viel Werbung ich rechnen muss und welche Art der Monetarisierung ihr im Auge habt. Keine Angst, niemand schlitzt euch auf, nur weil sich dei Welt dreht und ihr hinterher vielleicht doch einen etwas anderen Weg gehen m\u00fcsst. Aber sagt den Leuten woran sie sind, sonst wird das nichts.<\/p>\n

Die Kritik ist schon jetzt laut, wenn ich mich in den Blogs umsehe und so wirklich geht ihr nicht drauf ein. Klar kommentiert ihr und versucht euch zu Rechtfertigen. Aber wnn sich nichts auf euer Seite tut, dann halten wir das eben f\u00fcr leeres Gerede. Warum ist der Blog denn so langweilig? Ihr habt so viel zu erz\u00e4hlen. Das Vertrauen, was ihr mit einem ehrlich gef\u00fchrtem Blog erlangen k\u00f6nnt, werdet ihr mit drei Millionen Videocontest und Rundmails nicht bekommen. Ihr wollt User, kein Problem, wer nicht, aber schafft eine Basis. Kommunikation und Vertrauen sollten diese Basis sein, dann sind solche Aktionen, so d\u00e4mlich sie auch meist sind, ok.<\/p>\n

Ihr merkt schon, ich finde die Idee im grunde wirklich gut. Sie wird die Welt nicht ver\u00e4ndern und unsere Politiker auch nicht. Sie wird nie eine andere Politik erm\u00f6glichen k\u00f6nnen oder die Fehler im System vermindern. Ich denke aber dennoch, dass durch solche Dinge die Menschen an die Politik gef\u00fchrt werden k\u00f6nnen und nicht in dem Sinne, wie Frau Merkel und Herr M\u00fcntefering das meinen. Interesse an Politik besteht und vielleicht muss den Menschen wirklich wieder vor Augen gef\u00fchrt werden, dass sie entscheiden, so gering ihre Entscheidung auf in den M\u00fchlen der Demokratie z\u00e4hlt.<\/p>\n

Ob Tripoli diesen Platz einnehmen kann, wei\u00df ich nicht und ich bin sondergleichen skeptisc. Aber das hei\u00dft nicht, dass man es nicht ausprobieren kann. Ich hoffe hier weitere Punkte genannt zu haben, die Tripoli zum nachdenken anregen. Ihr m\u00fcsst ja nicht alles umsetzen, ich bin nur ein kleiner Blogger und Philosophiestudent, was wei\u00df ich schon vom Leben und dem Netz und erst recht von der Wirtschaft. Aber klar sein sollte euch, dass ihr Vertrauen schaffen m\u00fcsst. Nutzt euren Blog nicht nur als Contest und Marketinginstrument, sondern kommuniziert mir euren Usern: ehrlich und offen. Dann bin ich mir sicher, dass es zumindest viele probieren werden, die Welt ver\u00e4ndern auf Trupoli, oder so.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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