{"id":334,"date":"2007-07-13T12:22:19","date_gmt":"2007-07-13T10:22:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/item\/2007\/07\/interview-eines-blogger-in-mono-ii\/"},"modified":"2007-07-13T12:22:19","modified_gmt":"2007-07-13T10:22:19","slug":"interview-eines-blogger-in-mono-ii","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/internet\/interview-eines-blogger-in-mono-ii\/","title":{"rendered":"Interview eines Blogger in mono II"},"content":{"rendered":"
Ich<\/span> | soeren onez, du bloggst auf onezblog<\/a>, seo-watchblog<\/a> und dem video-wahn<\/a> und dennoch steht in deinem Impressum mein Name und du verweist auch auf meine Homepage<\/a>. Was unterscheidet uns beide?<\/p>\n soeren onez<\/span> | Uns unterscheidet nicht sonderlich viel. Allerdings bin ich wohl die verk\u00fcrzte Online-Variante deines Charakters. Uns unterscheidet vor allem, dass ich nicht die M\u00f6glichkeit habe durch Gestik und Mimik Aussagen eine andere Bedeutung geben zu k\u00f6nnen, als sie rein schrift-sprachlich zum Ausruck kommt. Ich muss genauer vorgehen und meine \u00c4u\u00dferungen \u00fcberarbeiten, kann sie nicht durch ein Grinsen oder einige andere dir typischen Momente dem Zuh\u00f6rer\/Leser bek\u00f6mmlicher machen. Das meint nicht, dass ich mich darum dr\u00fccken will, mich genau auszudr\u00fccken, sondern nur, dass wir beide auch den politisch-gesellschaftlichen Scherz lieben, dessen Zynismus und Ironie aber in Schriftform schwieriger auszudr\u00fccken ist. Du hast da ganz andere M\u00f6glichkeiten.<\/p>\n ich<\/span> | Aber diese Schwierigkeiten h\u00e4tte ich auch, wenn ich wie du bloggen w\u00fcrde. Warum gibt es dich dann \u00fcberhaupt, w\u00e4re es nicht eigentlich sinnvoller dem Geschriebenen eine pers\u00f6nliche Note zu geben und besser auf dich zu verzichten?<\/p>\n soeren onez<\/span> | Nein ich denke nicht. Die pers\u00f6nliche Note bekomme ich hoffentlich auch ganz gut hin, denn wie gesagt, unsere Charaktereigenschaften sind die selben, ich bin keine von dir erschaffene Kunstfigur, daf\u00fcr fehlt mir der Eigensinn und dir wohl die Kreativit\u00e4t. Ich schreibe an deiner Stelle, weil ich denke, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist auch noch in zehn Jahren deinen Namen auf tausenden Webseiten zu finden. Nicht weil du dich sch\u00e4men m\u00fcsstest, was ich so schreibe und kommentiere. Du willst einfach nicht beim Googeln 172.000 Mal auftauchen. Du willst nicht zu einer Onlinepr\u00e4senz werden.<\/p>\n ich<\/span> | Zugegeben, das m\u00f6chte ich wirklich nicht, aber denkst du, dass dennoch sichergestellt ist, dass du nicht als Kunstfigur wahrgenommen wirst? Ich erhalte mittlerweile einige Emails, die an dich adressiert sind und nicht an mich.<\/p>\n soeren onez<\/span> | Nun sicherstellen kann man das nicht unbedingt, aber ich verweise auf jedem meiner Blog auf deinen Lebenslauf, mit Bild und allem sonstigen Informationen zu deiner Person, im Impressum steht dein Name und wenn dann doch noch Leute Mails an soeren schreiben, was soll ich machen. Aber warum auch nicht. Ob jetzt an dich oder mich geschrieben wird, ist doch Latte, wenn mich die Leute f\u00fcr jemand anderes als dich halten, dann haben sie wohl einfach nicht wirklich das Netz, Schrift und ihre verk\u00fcrzte Reichweite in Bezug auf die Pers\u00f6nlichkeit verstanden. Das sind dann aber auch die selben Leute, die Hemingway f\u00fcr einen Romantiker halten und nicht f\u00fcr einen Macho mit ausgepr\u00e4gtem Arschcharakter, nur weil er eben nett schreiben konnte. Zudem hilft es dir doch sicherlich auch, ein wenig Abstand zu gewinnen zu meinen Texten. Eine gewisse Trennung des Textes und des Autors kann nicht schaden, vor allem wenn man versucht Thesen aufzustellen, die so wenig wie M\u00f6glich pers\u00f6nlich bestimmt sind. Auch wenn gleich gesagt werden muss, dass das mir nat\u00fcrlich auch nicht gelingt. Da dieser Blog aber haupts\u00e4chlich ein Meinungsblog ist, hilft die Trennung zudem Meinungen zu reflektieren und sich nicht vollends von ihr einnehmen zu lassen, auch wenn das jetzt ein wenig zu metaphysisch klingen mag.<\/p>\n ich<\/span> | Kommen wir zu etwas anderem, das ich schon lange mal gefragt haben wollte. Warum schreibst du so oft \u00fcber diesen Blog oder Blogs allgemein. Warum so selbst bezogen? Hast du nichts wor\u00fcber du schreiben kannst oder warum scheint sich dein Blog, exemplarisch f\u00fcr die meisten Blogs, so sehr um sich selbst zu drehen?<\/p>\n soeren onez<\/span> | Ach gut, dass du nachfragst. Ja als Blogger wird man gerne in eine Tonne geschmissen, weil die Schubladen doch zu klein geworden sind. Es gibt einfach zu viele Blogger. Nun ich will dir zuerst allgemein antworten und dann noch einen pers\u00f6nlichen Grund angeben. Ich halte es f\u00fcr durchaus sinnvoll sein eigenes Handeln zu reflektieren und es dadurch bewusster zu tun. Was soll denn bitte schlecht daran sein, dass jemand nachdenkt, auch noch nachdem er etwas gemacht hat? Blogs sind nun mal pers\u00f6nliche Medien und Menschen machen sich Gedanken \u00fcber ihre Ziele und Verfehlungen, ihre St\u00e4rken und Schw\u00e4chen. Daran sehe ich nichts, rein gar nichts, schlechtes. Ob man das dann auf seinem Blog auch kommunizieren muss, sit eine andere Frage aber auch da gibt es eine Menge Argumente f\u00fcr. Du redest mit deinen Freunden auch \u00fcber deine Zukunft und Vergangenheit. Es w\u00e4ren keine Freunde, wenn sie dir nicht zuh\u00f6rten. Warum soll das denn mit dem Leser eines pers\u00f6nlichen Weblogs anders sein? Ich rede nicht von einem „professionalisierten“ Themenblog, sondern von dem Blog nebenan. Ich muss sagen, dass ich Blogs, die von einer Person geschrieben werden, aber nicht ein spezifisches Thema behandeln, jedoch nie etwas „pers\u00f6nliches“ preisgeben seelenlos. Ich kann mit diesen Blogs nichts anfangen.<\/p>\n ich<\/span> | Aber h\u00e4ltst du gef\u00fchlte 10% selbst bezogene Artikel auf einem Blog, das sich gerne als Feuilleton der Blogosph\u00e4re etabieren m\u00f6chte nicht f\u00fcr \u00fcbertrieben?<\/p>\n soern onez<\/span> | Ja und Nein. Ich versuche schon seit einiger Zeit Themen bezogener zu schreiben, auch weil es einfach die gr\u00f6\u00dfere Herausforderung ist. Dennoch helfen mir die Artikel \u00fcber den onezblog ungemein meine Motivation zu \u00fcberdenken und klar zu machen. Das ist wichtig und notwendig. Manchmal mehr und manchmal weniger. Noch einmal das Freundebeispiel: Manchmal n\u00f6hlst du deinen Freunden die Ohren zu wie beschissen Uni ist und dann haben sie wieder mal Monate Ruhe, weil du in den Gespr\u00e4chen deine Motivation reflektiert hast. Deshalb m\u00fcssen die Artikel nicht unbedingt f\u00fcr Leser interessant sein, aber in meinem Fall kann ich meinen Leser sagen, dass diese Artikel zur Qualit\u00e4t des onezblog beitragen, wenn auch nur indirekt.<\/p>\n ich<\/span> | Qualit\u00e4t ist ein nettes Stichwort und da hapert es doch ab und an. Der Onezblog ist weit von dem entfernt, was du dir vorgenommen hast, richtig?<\/p>\n soeren onez<\/span> | Ja das ist vollkommen richtig, aber liegt in der Natur der Sache. oder besser in der Natur von dir und mir. Perfektionisten k\u00f6nnen ihre Ziele einfach nicht erreichen. Klar w\u00e4re ich gerne schon viel weiter, w\u00fcrde gerne Artikel schreiben die ausgewogene Analysen bieten, statt schwerf\u00e4llige Meinungen, gut recherchierte Fakten pr\u00e4sentieren, als provinzielle Sichtweisen. Aber man muss auch mal auf dem Teppich bleiben. Der onezblog hat sich prima entwickelt und wenn man die Artikelqualit\u00e4t von vor einem Jahr mit der heutigen vergleicht, dann kann man das sicher auch feststellen. Dieser Blog soll und wird immer besser. Gut wird er wohl nie, weil gut mir nicht gut genug ist. Aber ich habe einige Ziele erreicht, die die untersten Stufen darstellen, auf dem Weg, den onezblog als ein Anlaufpunkt f\u00fcr Qalit\u00e4t werden zu lassen. So schaffen es nur noch Artikel auf den Blog, die mindestens eine DinA4 Seite f\u00fcllen w\u00fcrden. Dreizeilige Blogs gibt es genug. meine Themen lassen sich nicht in drei Zeilen behandeln, auch wenn ich zugestehen muss, dass eine Seite auch nicht ausreicht.<\/p>\n ich<\/span> | Deshalb auch der Designwechsel?<\/p>\n soeren onez<\/span> | Ja, das Design ist so ausgelegt, dass ich gezwungen bin l\u00e4ngere Texte zu schreiben, ansonsten sieht die Sidebar einfach zu Schei\u00dfe aus. Sie ist genau so lang, dass eine Seite Text sie abschlie\u00dfen l\u00e4sst. Weniger sieht einfach ungemein d\u00e4mlich aus, mehr geht allerdings immer.<\/p>\n ich<\/span> | Aber passiert es dir nicht dadurch, dass du einige Artikel k\u00fcnstlich verl\u00e4ngerst, nur um sie ins Design und deine Vorgabe einzugliedern? Kann es nicht passieren, dass die Qualit\u00e4t dadurch eher leidet?<\/p>\n soeren onez<\/span> | M\u00f6glich ist eine ganze Menge und ich will nicht behaupten, dass mir das nicht auch mal passiert. Bewusst allerdings nicht. Ich schreibe jetzt in vier Blogs und in allen, au\u00dfer dem onezblog lase ich Kurzmeldungen zu, also wenn ich mal etwas wirklich raushauen m\u00f6chte, dann schreibe ich eben in einem anderen Blog den Dreizeiler. Zudem ist es nicht unbedingt so, dass die Themen des onezblog ungemein viel Kurzmeldungen zulassen bzw. \u00fcberhaupt bereitstellen. Nat\u00fcrlich kann man \u00fcber Sch\u00e4uble mal eben eine kurze Meldung raushauen, aber die wollen meine Leser doch gar nicht. Die bekommen sie auf Spon oder \u00e4hnlichen Newsseiten. Hier wollen sie entweder tiefer gehende Analysen, meine Meinung oder irgendetwas, das \u00fcber die Meldung hinausgeht.<\/p>\n ich<\/span> | Ich bedanke mich f\u00fcr das Gespr\u00e4ch und bin gespannt auf den weiteren Verlauf des onezblog.<\/p>\n soeren onez<\/span> | Jo, kein Problem, wir sehen uns dann sp\u00e4ter, ich diskutiere noch ein wenig mit meinen Leser, denn es interessiert mich sehr, wie sie den onezblog sehen, ob diese Perspektive in irgendeiner Weise mit meiner Wahrnehmung korreliert.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Ich | soeren onez, du bloggst auf onezblog, seo-watchblog und dem video-wahn und dennoch steht in deinem Impressum mein Name und du verweist auch auf meine Homepage. Was unterscheidet uns beide? soeren onez | Uns unterscheidet nicht sonderlich viel. Allerdings bin ich wohl die verk\u00fcrzte Online-Variante deines Charakters. 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