{"id":222,"date":"2007-03-24T12:02:56","date_gmt":"2007-03-24T12:02:56","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/?p=222"},"modified":"2007-03-24T12:02:56","modified_gmt":"2007-03-24T12:02:56","slug":"das-fazit-des-friedrich-merz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/gesellschaft\/das-fazit-des-friedrich-merz\/","title":{"rendered":"Das Fazit des Friedrich Merz"},"content":{"rendered":"

Ich war schon immer ein Bewunderer dieses geraden, h\u00f6chst intelligenten und in meinem Augen f\u00e4higen Politikers. Friedrich Merz war f\u00fcr mich immer das Symbol f\u00fcr jegliches Scheitern der Politik als ganzes. Macht statt Wissen, Seilschaften statt Kompetenz. Friedrich Merz ist nie nach ganz oben gekommen und war doch einer der ganz Gro\u00dfen. Er hat immer mitgespielt, doch meistens verloren. Es ist egal ob man meint, seine Vorschl\u00e4ge w\u00e4ren der richtige Weg. Ich denke ein jeder kann anerkennen, dass selbst ein falscher Weg ein besserer ist als diese halb garen Trampelpfade der Politik, insbesondere unserer momentanen gro\u00dfen Koalition.<\/p>\n

Friedrich Merz war mein Licht im finsteren Spiel der Macht, es gibt noch weitere Lichter. Die Parteizugeh\u00f6rigkeit spielt dabei kaum eine Rolle, ich bin kein festgelegter W\u00e4hler. Es gibt noch andere Vorbilder f\u00fcr gro\u00dfe Politiker, die nicht den Zampano spielen, sich die Haare f\u00e4rben oder mehr Schlagzeilen mit halb nackten Baroninnen im Pool machen, als mit ihrer Politik.<\/p>\n

Ich will eigentlich keinen Rant gegen die Politik schreiben, dar\u00fcber bin ich schon seit langen hinweg. Ich habe keinerlei Hoffnung, dass dieses System in irgendeiner Weise etwas sinnvolles produzieren kann. Egal welche Partei an der Macht ist, egal welche Konstellation gerade regiert. Es geht beim W\u00e4hlen nur darum, den frustrierten Braunen, den weltfremden ganz Roten keine B\u00fchne f\u00fcr ihre quere Ideologie zu bieten. So sehe ich das. Merz sicherlich nicht.<\/p>\n

Friedrich Merz hat ein Fazit gezogen, keine Abrechnung. Im Cicero<\/a>. Ich halte es f\u00fcr einen der w\u00fcrdigsten Abg\u00e4nge in der Politik, die ich mit meinen jungen Jahren bisher erlebt habe. Anstatt wild gegen die bl\u00f6den Anderen zu l\u00e4stern, einen auf Familienmensch zu machen, oder was da sonst noch so inszeniert wird, hat Merz einen Vorschlag gemacht. Der Vorschlag geht dahin, wieder Demokratie zu wagen. Er fordert \u00fcber ein Mehrheitswahlrecht nachzudenken, eine Debatte zu f\u00fchren. Er gibt gute Gr\u00fcnde warum es n\u00f6tig ist. Er pl\u00e4diert sehr unterschwellig daf\u00fcr. Er wei\u00df um die Gegenargumente. Er will denken, weiterdenken, so wie ich ihn immer als Politiker gesehen habe.<\/p>\n

Ich will hier keine Diskussion \u00fcber das Mehrheitswahlrecht vom Zaun brechen, obwohl ich mich sicher beteiligen werde, sollte sie entstehen. Ich will, dass ihr diesen Artikel lest, ganz egal wer ihn geschrieben hat. Ich habe ihn gelesen, weil er von Merz geschrieben wurde. Mein Fazit ist vor allem, dass es schade gewesen w\u00e4re, h\u00e4tte ich ihn nicht gelesen.<\/p>\n

Der Artikel ist nicht tiefgr\u00fcndig und er birgt auch keinerlei Neuerung, aber er birgt eine Sicht der Dinge, die weit entfernt ist von dem Sermon, den wir sonst in Tagesschau und Zeitung ertragen m\u00fcssen. Es geht nicht um den Inhalt, es geht um mein Symbol. Es geht um Politiker, die bis zum Ende versuchen die Sache in den Vordergrund zu stellen. Ein solcher geht uns verloren.<\/p>\n

Friedrich Merz wird nicht mehr zur n\u00e4chsten Bundestagswahl zur Wahl stehen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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