{"id":1193,"date":"2007-08-31T11:34:27","date_gmt":"2007-08-31T10:34:27","guid":{"rendered":"http:\/\/philosophie.raphael-raue.de\/2007\/08\/31\/der-freie-wille-existiert-nicht\/"},"modified":"2007-08-31T11:34:27","modified_gmt":"2007-08-31T10:34:27","slug":"der-freie-wille-existiert-nicht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/allgemein\/der-freie-wille-existiert-nicht\/","title":{"rendered":"Der freie Wille existiert nicht?"},"content":{"rendered":"

Man entdeckt doch in den Zeitungen<\/a>, Magazinen<\/a> und Weblogs<\/a> immer mal wieder das Thema Willensfreiheit und die dazugeh\u00f6rigen provokanten Thesen einiger Biologen, Hirnforschern, Psychologen und Neurobiologen, dass der freie Wille gar nicht existiere. Da werden Experimente, Statistiken und zum Teil wirklich gut gef\u00fchrte Argumentationen ausgebreitet um uns Menschen endlich diesen Aberglauben zu nehmen. Den freien Willen gibt es nicht, alles schon vorher entschieden, durch unser Gehirn.Nun ich will mich hier gar nicht f\u00fcr einen freien Willen aussprechen und dagegen halten, sondern ich will euch das Problem zeigen, in das ein Naturwissenschaftler ger\u00e4t, wenn er zeigen will, dass etwas nicht existiert, was er nicht messen, wiegen oder sonst wie quantifizieren kann.Der Naturwissenschaftler will zeigen, dass es den freien Willen nicht gibt und vermisst daf\u00fcr das Gehirn. Er benutzt R\u00f6ntgenmethoden, W\u00e4rmebilder und was wei\u00df ich noch um den Flu\u00df der Neutronen im Gehirn zu verdeutlichen. Er geht seinem Handwerk nach und ist \u00fcberzeugt, dass die Naturwissenschaft alles entdecken kann. Was sie nicht entdeckt, das gibt es auch nicht. Nach langen Test und Experimenten, bei denen er sich auch noch von Verhaltensforscher hat unterst\u00fctzen lassen, kommt er zum Ergebnis, dass er nur Neutronen zeigen konnte, aber einen freien Willen habe er nicht entdecken k\u00f6nnen. Die Neutronen reagieren zudem so schnell, dass da keine Zeit mehr bliebe um noch einen freien Willen zwischen zu schieben. Er ist also fest davon \u00fcberzeugt, dass er zeigen konnte, dass es keinen freien Willen gibt.Nun kommt aber seine Tochter zu ihm, die nicht so ganz versteht, was er damit meint und fragt ihn, warum er denn meine, dass er mit messen und experimentieren zeigen k\u00f6nne, dass der freie Wille nicht existiert, villeicht sei der freie Wille nicht materiell und auch nicht zeitgebunden. Der Vater aber ist ein ernsthafter Naturwissenschaftler und erkl\u00e4rt seiner Tochter, dass alles materiell sei und der zeit unterworfen und wenn sich der freie Wille nicht zeigen lie\u00df, dann g\u00e4be es ihn auch nicht.Die Tochter aber versteht das immer noch nicht und fragt, wie es denn dann mit seinem Beruf ist. Er ist ja Naturwissenschaftler und sie habe auch noch nie die Naturwissenschaft gesehen, ob diese dann auch nicht existiere und nur ein Aberglaube sei?Der Vater macht sich, wie es sich f\u00fcr einen Naturwissenschaftler geh\u00f6rt an die Arbeit und sucht die Naturwissenschaft. Er geht zu denen, die von sich behaupten die Naturwissenschaft zu verstehen, sie zu lehren und anzuwenden. Doch er findet immer noch bedrucktes und beschriebenes Papier, von dem einige Leute sagen, dort st\u00fcnden die wichtigsten Formeln der Naturwissenschaft, das sei Naturwissenschaft. Er kann aber nur Papier und Tinte messen, egal welche Testmethoden er auch herbeizieht. Auch die Lehrenden, die ja wissen was Naturwissenschaft ist, schreiben immer nur etwas an Tafeln, Kreide oder reden, akustische Laute. Die Naturwissenschaft k\u00f6nnen sie ihm aber nicht messbar zum Testen mitgeben. Selbst die Leute, die Naturwissenschaftler sind, so wie er, haben nichts, was sie ihn testen lassen k\u00f6nnen, au\u00dfer jede Menge unterschiedlicher Apparaturen, die aus Plastik, Metall und manchmal auch ein wenig Holz bestehen. Keine Naturwissenschaft zu finden.Nach einiger Zeit gibt er auf und kommt wieder zu seiner Tochter und gesteht ihr, er habe die Naturwissenschaft nicht finden k\u00f6nnen, sie existiere nicht.Mit dieser kleinen Geschichte will ich das Problem der Naturwissenschaft, bzw. der falsch verstandenen Naturwissenschaft skizzieren. Der Materialismus bei\u00dft sich selbst in den Hintern und seine Thesen, alles sei Materiell und es gebe nichts au\u00dfer dem, widerlegt den Materialismus selbst, denn er ist nicht Materiell. So verh\u00e4lt es sich auch mit diesen Naturwissenschaftlern, die meinen, wenn sie nichts finden, dass dann auch nichts sei, aber fest davon ausgehen, die Naturwissenschaft existiere. Das passt nicht.Ich will nicht versuchen jetzt zu erkl\u00e4ren, warum es einen freien Willen geben muss und ich sogar davon ausgehe, dass dies Naturwissenschaftlich zu zeigen sei, denn ein jeder Mensch bildet ein Ich aus, was unm\u00f6glich zu rechtfertigen ist, ohne einen freien Willen, sondern will auch noch auf das Vokabular dieser verwirrten Wissenschaftler eingehen. Der Mensch ist nicht frei, sondern determiniert hei\u00dft meistens in solcherlei Aufs\u00e4tzen, dass der Mensch nicht vollkommen, absolut, perfekt Frei sei, sondern eben auch determiniert, also determiniert. Das ist ein Sprachgebrauch, der einem zwar die Fingern\u00e4gel aufrollt, aber so gelesen sind nur noch ganz wenige Naturwissenschaftler davon \u00fcberzeugt, dass der freie Wille nicht existiere. Es gibt sie, die Deterministen, aber die meisten der von der Presse ab und an mal herbeigeholten Wissenschaftler werden nur falsch verstanden, was auf eben diese oben genannte Sprache zur\u00fcckgeht.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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