{"id":1080,"date":"2010-01-24T12:54:44","date_gmt":"2010-01-24T10:54:44","guid":{"rendered":"http:\/\/www.onezblog.de\/?p=1080"},"modified":"2010-01-24T12:54:44","modified_gmt":"2010-01-24T10:54:44","slug":"die-haptik-eines-digitalen-magazins","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/raue.it\/gesellschaft\/die-haptik-eines-digitalen-magazins\/","title":{"rendered":"Die Haptik eines digitalen Magazins"},"content":{"rendered":"

[vimeo 8217311]<\/p>\n

Ein gern vorgebrachtes Argument f\u00fcr das Fortleben des Prints ist die Haptik einer Zeitung oder eines Magazins, die ein Computer oder sonstiges digitales Ger\u00e4t nicht ersetzen k\u00f6nne. EIn gar nicht so schlechtes Argument, auch wenn ich nicht denke, dass dieses Argument den Printjournalismus davon abhalten sollte, ihre momentane zweigleisige Strategie dahingehend zu \u00e4ndern, dass die inhaltliche Qualit\u00e4t sich sowohl im Print, als auch Online gleichbedeutend etabliert. Denn das Haptikargument scheint viele Verlage genau davon abzuhalten.<\/p>\n

Das Problem dieses Arguments ist die Vorstellungskraft und der Wechsel der Generationen. Ich als relativ junger Mensch habe noch gerne ein Buch, eine Zeitung oder ein Magazin in der Hand und kann diese Haptik noch nachvollziehen, aber ich kann mich ebenso f\u00fcr Verhei\u00dfungen technischer Ger\u00e4te der n\u00e4chsten Zeit begeistern und bspw. an einem iPhone rumzuspielen macht auch enorm was her. Wenn man sich die Konzeption der oben im Video gezeigten Studie von Bonnier<\/a> eines neuartigen Tabletcomputers, E-Bookreaders, oder einfach Pad anschaut, dann kann ich mir eben im Gegensatz zu eher \u00e4lteren Semestern vorstellen, dass diese einfach und nett zu handhabenden Ger\u00e4te Printprodukte vollst\u00e4ndig ersetzen k\u00f6nnten. Nicht,w eil sie dieselbe Haptik nachbauen oder zu simulieren versuchen, sondern, eil sie eine technisch ausgereifte L\u00f6sung bereitstellen, die einer neuen Generation eine neue Haptik gibt, die eben ebenso Erinnerungen in vielen Jahren erzeugen wird, wenn diese Technologie durch eine andere ersetzt werden wird.<\/p>\n

Die Vorteile liegen auf der Hand. Um ein Magazin zu lesen, muss ich nicht mehr an den Kiosk, in den Urlaub muss ich nicht mehr ausw\u00e4hlen, welche schweren B\u00fccher ich mitnehme, Notizen k\u00f6nnen nicht mehr aus dem Buch fallen, ich kann Stellen schneller suchen etc. Apple wird wohl bald seine eigene Vorstellung von einem solchen Tablet vorstellen und wie sehr das die Welt ver\u00e4ndern kann, haben wir am iPod gesehen. Es gab schon vorher MP3-Spieler, aber erst ab dem iPod waren sie hip, cool, was auch immer. Jeder hatte auf einmal so ein Teil und wenn Apple wieder ein so grandioses Konzept vorstellt, dann werden wir sicher in den n\u00e4chsten Jahren Zeuge einer vollzogenen Revolution im medialen Bereich, die sich schon lange Angek\u00fcndigt hat, aber noch ihren Siedepunkt sucht.<\/p>\n

Mit dem iPhone und dem neuen iPod Touch ist angedeutet worden, was die Haptik des digitalen Lesens sein wird. Jetzt brauch es nur noch einen weiteren Schritt, denn das iPhone ist zum Lesen zu klein. Aber vermutlich wird Apple die Revolution noch ein wenig verschieben, denn das Tablet wird sicher zu Beginn so derma\u00dfen teuer, dass Apple noch genug Zeit hat, die Bedingungen der Kapitulation auszuhandeln, die der Print unumg\u00e4nglich wird unterschreiben m\u00fcssen.<\/p>\n

\"apple-verleger\"<\/a>
\nZu prophetische Worte? Ich denke nicht, auch wenn die Entwicklung sicher noch ein wenig auf sich warten lassen wird, zeigen Konzepte wie das oben oder der Hype um das neue iPad, dass hier Erwartungen vorhanden sind, die weit st\u00e4rker sein werden, als der konservative Hang lieber das zu machen, was seit jeher getan wurde.<\/p>\n

Ich denke, wir werden weiterhin unsere Zeitung am Fr\u00fchst\u00fcckstisch lesen, ein Buch mit aufs Klo nehmen und im Zug in Magazinen schm\u00f6kern. Aber das Medium wird nicht mehr aus Holz sein. DIe Frage ist f\u00fcr mich nicht mehr ob, sondern nur noch eine Frage wann. Die selbstzugeschriebene Vision von Bonnier ist to continuously reinvent the art of publishing<\/em> und das sollte auch in deutschen Medienk\u00f6pfen eine gr\u00f6\u00dfere Rolle spielen. Niemand will auf Journalismus verzichten, aber der Journalismus muss einen Schritt weiter gehen.<\/p>\n

Wie seht ihr das, widersprecht mir, wenn ihr meint, ich lehne mich hier zu weit aus dem Fenster.<\/p>\n

Video gefunden bei Sven Ganter und Quote von Ibo<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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