zeichen – Raue https://raue.it Mon, 25 Sep 2006 19:23:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png zeichen – Raue https://raue.it 32 32 Sinn durch Erfahrung des Fremden? https://raue.it/gesellschaft/sinn-durch-erfahrung-des-fremden/ https://raue.it/gesellschaft/sinn-durch-erfahrung-des-fremden/#comments Mon, 25 Sep 2006 19:23:03 +0000 http://www.onezblog.de/?p=104 Arbeit mit Roma-Kindern: Bezaubernd schön, aber alles andere als einfach Meinen Text möchte ich einem roten Faden folgen lassen: die Frage nach dem Sinn meines Dienstes. Denn die Frage ist mir am meisten während meines Jahres begegnet. Ich habe sie mir oft gestellt, sie wurde mir oft gestellt, wir haben oft im Team darüber gesprochen, […]

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Arbeit mit Roma-Kindern: Bezaubernd schön, aber alles andere als einfach

Meinen Text möchte ich einem roten Faden folgen lassen: die Frage nach dem Sinn meines Dienstes. Denn die Frage ist mir am meisten während meines Jahres begegnet. Ich habe sie mir oft gestellt, sie wurde mir oft gestellt, wir haben oft im Team darüber gesprochen, privat oder auch auf den Arbeitsmeetings. Warum habe ich das gemacht, was ist das und hat das was gebracht?

Das, das ist mein Friedensdienst in Ostrava/ Tschechische Republik, ich arbeite in einem Club für Romakinder und -jugendliche des Salesianerordens. Ich biete zwei Workshops an: Fußball und Tischtennis. Zudem gibt es noch Billard, Tanzen, Breakdance, Malen, Basteln, Puzzeln, Klettern, Kirchenservice sowie Ferienlager.

Wie meine Arbeit ist, ist die nächste Frage, doch sie ist sehr schwer zu beantworten. Schön und hart, entnervend, stressig und bezaubernd, Arbeit mit Kindern eben. Oder eben doch nicht, denn wir arbeiten nicht mit „normalen“ Kindern sondern mit Roma.
Warum abgrenzen? Normal und Roma? Aus Unfähigkeit meinerseits eine bessere Differenzierung zu finden. Als normal wird die Majorität angesehen, Minoritäten, hier die Roma, sind anders, sonst wären sie keine Minderheit. Soviel festgehalten, aber! das macht sie nicht zu anderen Menschen, weder besser noch schlechter, weder normaler noch abnormaler, weder sozialer noch asozialer. Soviel zu normal.

Unsere Kinder, so nennen wir sie, sind alles andere als normal. Lesen Sie den folgenden Absatz, bitte: ohne abzusetzen! Unsere Kinder habe mir alle, ja alle Vorurteile, die ich über Roma kannte bestätigt: Sie klauen, ja fast alle, sie stinken, ja viele, sie sind asozial, ja sogar die Kleinsten. Das ist ein Schock, der für mich groß war, dachte ich doch, die Berührung mit Menschen räumt Vorurteile aus dem Weg. Hat sie auch, denn: So viele auch diese Vorurteile bestätigen, so viele Roma habe ich auch kennen gelernt, die der täglichen Ablehnung und Diskriminierung durch die Majorität strotzen, die mit uns arbeiten, es gerne tun, helfen wollen, anderen Roma ein positives Vorbild sein und der Armutskultur eine Kraft entgegensetzten wollen. Vor allem aber ein „normales“ Leben führen möchten, was ihnen durch Vorurteile oft verwehrt bleibt, sie werden durch die Erwartung der Gesellschaft in ihre Rolle gedrängt.
Vorurteile sind deshalb schlimm, weil sie verallgemeinern, wo es falsch ist, bei Menschen. Denn trifft man einen, auf den das Vorurteil nicht zutrifft, sollte man es wegschmeißen, gleich mit all den anderen in seinem Kopf. Vorurteile taugten vielleicht in der Steinzeit zur besseren Erkennung von Gefahren, aber wir leben im Jahr 2006, also Schluss mit der Angst vor Fremden, denn diese Fremden sind so menschlich, im guten wie im schlechten, wie du und ich!

Habe ich nicht weiter oben geschrieben, die Arbeit sei schön, bezaubernd – wie, das fragen Sie zu recht, scheint es doch so, als sei ich nur von asozialen, stinkenden Dieben umgeben? Diese Antwort ist einfach: Weil alle Kinder bezaubernd sind, weil Spielen mit Kindern immer schön ist, so man ein Herz hat.

Was hat das also alles gebracht, denn wie oft habe ich, haben wir an unserer Arbeit gezweifelt? Das Spielen, das bezaubernde Lachen? Nein, sicher nicht, oder doch auch. Ich war am Anfang die Sensation, da kommt ein Deutscher, um mit uns zu spielen, kaum zu glauben. Aber aus dem Fremden ist nach und nach das Normale geworden. So konnten sich viele Kinder am Ende nicht vorstellen, nicht einsehen, dass ich nach den Ferien nicht wieder komme.
Das ist vielleicht der Sinn meines Dienstes: das Fremde wird erfahren, es wird vertraut. Ich konnte es bei sowohl bei mir spüren wie auch bei den Kindern.

Realismus meinerseits: Ich habe die Situation der Roma nicht verändert. Bescheidenheit meinerseits: Ich hoffe, ich konnte ein wenig Vertrauen bei den Kindern pflanzen. Selbstvertrauen meinerseits: Ich bin mir sicher dieser Dienst mit ASF war nicht umsonst, er hat etwas verändert, denn wenn sie mich vermissen, dann habe ich sie auch erreicht.

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Meine erste Veröffentlichung! https://raue.it/leben/meine-erste-veroeffentlichung/ https://raue.it/leben/meine-erste-veroeffentlichung/#comments Sat, 23 Sep 2006 20:34:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=103 Gestern kam mit der Post das Zeichen, seineszeichens Monatsmagazin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Ich wurde vor drei Monaten gebeten einen Text für dieses Zeichen zu Schreiben, das es den Titel „Sinti und Roma in Europa – Erfahrungen, Berichte, Selbstverständnis“ trägt und ich in einem Roma-Sozial-Projekt ein Jahr meinen Zivildienst/Friedensdienst mit ASF gemacht habe. Ich habe […]

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Gestern kam mit der Post das Zeichen, seineszeichens Monatsmagazin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Ich wurde vor drei Monaten gebeten einen Text für dieses Zeichen zu Schreiben, das es den Titel „Sinti und Roma in Europa – Erfahrungen, Berichte, Selbstverständnis“ trägt und ich in einem Roma-Sozial-Projekt ein Jahr meinen Zivildienst/Friedensdienst mit ASF gemacht habe.

Ich habe mir in diesem Text die Sinnfrage des Jahres in Tschechien im Bezug auf meine Arbeit gestellt. Es war kein leicht zu schreibender Text, er hat mich viel Mühe gekostet.

Das Zeichen hat eine Auflage von 16.000 Exemplaren. An der Seite, in der Kurzvorstellung des Authors, mich, ist auch meine Internetadresse angegeben, dieses Blogs. Potentielle 16.00 Besucher, meine Güte, ich muss mich nach einem neuen Server umschaeun, das packt der doch nicht. Nein im Ernst, es wäre schön wenn sich einige dieser Menschen hier her verirren. Eigentlich würde mich sehr interessieren, wie viel wirklich durch das Zeichen auf diese Seite kommen.

Naja aber am meisten freut mich, dass mein Text echt ma super aussieht in dem Zeichen, wie ich meine. Der Text heißt übrigens Sinn durch Erfahrung des Fremden? – Arbeit mit Roma-Kindern: Bezaubernd schön, aber alles andere als einfach und ich werde ihn morgen auch hier veröffentlichen.

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Ich finde die NPD scheiße! https://raue.it/gesellschaft/ich-finde-die-npd-scheisze/ https://raue.it/gesellschaft/ich-finde-die-npd-scheisze/#comments Mon, 18 Sep 2006 13:00:03 +0000 http://www.onezblog.de/?p=98 Ich seh auf Spiegel Online, Zeit Online und den ganzen anderen Online-Zeitungen viele, viele Artikel, Analysen, Gedanken und sonstiges. Die NPD ist ja in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag eingezogen, mit über sieben Prozent. Warum das passieren konnte, ja warum es unvermeidlich war. Warum es viel schlimmer oder doch nicht so schlimm ist. Warum die Demokratie […]

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Ich seh auf Spiegel Online, Zeit Online und den ganzen anderen Online-Zeitungen viele, viele Artikel, Analysen, Gedanken und sonstiges. Die NPD ist ja in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag eingezogen, mit über sieben Prozent. Warum das passieren konnte, ja warum es unvermeidlich war. Warum es viel schlimmer oder doch nicht so schlimm ist. Warum die Demokratie in Gefahr ist, oder eben nicht.

Wisst ihr was, da will ich nicht mehr mitreden, mitanalysieren obwohl der analytische Artikel zu diesem Thema für heute fest eingeplant war.

Was soll man solchen Leuten noch was voranalysieren, ihnen Helfen ihre Situation und Chancen besser einzuschätzen.

Machen wir es doch stattdessen so und schrei[b]en ihnen ein entschiedenes NEIN entgegen: Ich finde die NPD scheiße!

edit: Alle die Meinen jetzt schreiben zu müssen, man muss aber auch was tun und nicht nur sagen die sind aber scheiße, die haben natürlich recht, aber dieser Artikel war dennoch überfällig. Was tun sollte man auf jeden Fall. Alle die meinen jetzt mit, die NDP sind gar keine Nazis und sind auch nicht verboten daherkommen, werde ich kommentarlos löschen.

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Ein Zeichen der Versöhnung https://raue.it/gesellschaft/ein-zeichen-der-versoehnung/ Wed, 13 Sep 2006 11:58:08 +0000 http://www.onezblog.de/?p=95 Es ist soweit! Deutschland sendet 2400 Soldaten in den Libanon. Interessant dabei, direkt an die israelische Grenze. Deutsche Soldaten Auge in Auge mit Israelischen. Grandios! Wisst ihr was ich so grandios dabei finde? Das Paradoxe an dieser Situation, dass Paradoxes auch mal nicht verwirrend, sondern klar und gut sein kann. Deutschland beweist durch einen Soldateneinsatz […]

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Es ist soweit! Deutschland sendet 2400 Soldaten in den Libanon. Interessant dabei, direkt an die israelische Grenze. Deutsche Soldaten Auge in Auge mit Israelischen. Grandios!

Wisst ihr was ich so grandios dabei finde? Das Paradoxe an dieser Situation, dass Paradoxes auch mal nicht verwirrend, sondern klar und gut sein kann.

Deutschland beweist durch einen Soldateneinsatz seine Friedfertigkeit!

Wer hätte sich vor vielleicht dreißig Jahren dieses Scenario vorstellen können, Israel bittet die BRD, Nachfolgestaat von Hitler-deutschland, um Soldaten im direkten Grenzgebiet zu Israel. Die Richtiung der Aussenpolitik der BRD stimmte seit dem und so kommt es, dass es eigentlich niemanden mehr überrascht, diese Bitte. Sollte sie aber denn es ist ein wunderbarer Zeitpunkt um Israel und die Welt noch einmal um Verzeihung zu bitten, aktiv in der Versöhnung.

Möge die Welt all unsere Zeichen nicht als Wiedergutmachung sehen, denn diese ist niemals Möglich. Möge sie die Zeichen als Schritte betrachten, Schritte in die Richtung des Friedens. Auch wenn für diesen Frieden Soldaten gebraucht werden.

Dieser Text soll nicht die Fehler der Vergangenheit überdecken, oder gar den Fokus von den großen Problemen nehmen, die es immer noch in unserem Land gibt mit dem Rechtsextremismus gibt. Dennoch denke ich kann man an so einem Augenblick auch mal konsternieren, dass insgesammt viel Arbeit in die richtigen Richtungen getan wurde, egal ob Rot, Schwarz, Grün oder Gelb an der Regierung waren.

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