studium – Raue https://raue.it Tue, 15 Dec 2015 05:41:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png studium – Raue https://raue.it 32 32 Über Sinn und Unsinn des Hochschulmarketings https://raue.it/gesellschaft/ueber-sinn-und-unsinn-des-hochschulmarketings/ https://raue.it/gesellschaft/ueber-sinn-und-unsinn-des-hochschulmarketings/#comments Sun, 11 Jul 2010 17:53:42 +0000 http://www.raphael-raue.de/?p=385 Die Zeit schreibt in einem ungewohnt unqualifizierten und nichtssagenden Artikel über die Öffnung der Hochschulen: Elfenbeinhüfburg. Die Kernaussage steht schon in der ersten Zeile. Gut, wenn Unis sich öffnen. Aber man kann’s auch übertreiben So schlecht und kurz der Artikel auch ist, so lässt er mich dennoch darüber nachdenken, denn Hochschulmarketing ist ein komisches Ding. […]

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Die Zeit schreibt in einem ungewohnt unqualifizierten und nichtssagenden Artikel über die Öffnung der Hochschulen: Elfenbeinhüfburg. Die Kernaussage steht schon in der ersten Zeile.

Gut, wenn Unis sich öffnen. Aber man kann’s auch übertreiben

So schlecht und kurz der Artikel auch ist, so lässt er mich dennoch darüber nachdenken, denn Hochschulmarketing ist ein komisches Ding. Denn irgendwie ist diese Firmenwerbementalität an den Universitäten angekommen, ohne dass irgendjemand zu wissen scheint, warum man denn jetzt überall positiv wahrgenommen werden möchte. Es werden Flyer gedruckt, Programme zur Verbesserung der Webseiten ins Leben gerufen, Plakate gedruckt und an Gott und die Welt verschickt, es werden Forschungstage initiiert und zukünftige Studierende am besten schon im Kindergarten mit lustigen Experimenten auf ihre Hochschule eingeschworen. Und ich will gar nicht sagen, dass das alles Quatsch ist, aber es fehlt ein wesentlicher Teil der Conversation, um Mal im Werbesprech zu bleiben. Es fehlt die Überlegung, was man mit all den enthusiastischen Studenten machen soll, wenn man sie denn dann erfolgreich an  die Uni geworben hat.Denn es ist wahrlich keine Seltenheit, dass Erstsemester in vielen Studiengängen schlicht keine Seminarplätze bekommen, weil Lehrende verständlicherweise nicht ein Seminar mit 150 Leuten im Hochsommer abhalten wollen in einem Raum, der Mal in früher Vorzeit für dreißig Teilnehmer angelegt war. So sieht sich mancher Fachbereich gezwungen die Teilnehmerlisten für das nächste Semester schon vor Beendigung des jetzigen Semesters auszuhängen und wer da nicht drauf steht, kommt nicht rein. Eine Ankündigung an den schwarzen Brettern fehlt ebenso wie im Web- und Studentenwerbeauftritt des Fachbereichs. Nur wer exzellente Kontakte zu Kontakten hat, erfährt überhaupt von den Listen und darf studieren.

Die Studenten klagen derweil über ein formalisierteres Studium, das ihnen zwischen Pflichtmodulen und Tests kaum noch Freiheiten lässt, der eigenen Neugier zu folgen.

Nun gut, könnte man sagen, eine schöne Schnitzeljagd, die Softskills vermittelt und die so wichtigen Kontakte gleich zu Beginn des Studiums fördert. Nur leider spielend a weder Bafög-Amt noch Stipendien mit, die mit Regelstudienzeit die Studierenden zwingen ihre Softskills und sonstigen interessegeleiteten Auswüchse bitte in die Freizeit zu verschieben. Die Hochschule wird nicht gezwungen. Und da genau stimmt es nicht.Die Realität und das Bild stimmen nicht überein. Es wirb bisweilen für Masterstudiengänge geworben, ohne das überhaupt eine auch nur dem niedrigsten Menschenverstand genügende Studienordnung existiert. Werben um des Werbens Willen ist nicht nur rausgeschmissenes Geld, was besser in mehr Lehraufträge und Mitarbeiterstellen investiert wäre, es zeigt vor allem die stumpf naive Weise, wie sich langsam das Verständnis der Universität wandelt. Hin zu einem Dienstleister, der aber in allen Qualitätsfragen so ungenügend ausgestattet ist, dass das Wort Leistung im Dienstleister sich eher wie Hohn und Spott anhört.

Wäre da nicht die Diskrepanz zwischen dem zunehmenden Eventbrimborium und dem Alltag in Forschung und Lehre. Denn während draußen die Schokokusswurfmaschinen auf Abiturienten zielen, um sie ins Disneyland der Wissenschaft zu locken, grübeln drinnen Professoren über Drittmittelanträgen und Gutachten und träumen höchstens noch im Sekundenschlaf von der fröhlichen Wissenschaft.

Ich finde es gut, wenn Lehrende in Schulen gehen und interessierten Schülern verständlich ihre Forschung und die Universität insgesamt näher bringen. Ich finde es gut, wenn sich die Universität auch für wissenschaftsfernes Publikum öffnet, ich finde es gut, wenn man auf den Internetseiten der Universitäten gut und nutzerfreundlich informiert wird. Ich halte es aber für vollständig verfehlt so zu tun, als seien alle an der Hochschule willkommen, um den dann euphorisierten Schülern und sonstigen Interessierten dann in den ersten Semestern unmissverständlich klar zu machen, dass Werbung und Wirklichkeit kontrastreicher nicht sein könnten.Die Hochschule braucht zunächst entschieden bessere Strukturen und entschieden mehr Lehr- und Verwaltungspersonal, soll sie mehr Studierenden auch die Chance zum Abschluss geben können.

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Die Philosophie ist zynisch https://raue.it/gesellschaft/die-philosophie-ist-zynisch/ Tue, 09 Feb 2010 17:32:05 +0000 http://www.onezblog.de/?p=1117 Philosophen sind das zynische Gewissen jeder Gesellschaft. Das ist nicht ihr Selbstverständnis, sondern wird ihnen angetragen. Dass diese Festschreibung aber nicht ganz fern liegt, liegt am Selbstverständnis der Philosophie, die sich selbst immer als kritische Wissenschaft versteht. Es ist viel unternommen worden, um diese Selbsteinschätzung argumentativ einzuholen. Mehr oder weniger erfolgreich. Meiner Meinung nach ist […]

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nietzsche
Philosophen sind das zynische Gewissen jeder Gesellschaft. Das ist nicht ihr Selbstverständnis, sondern wird ihnen angetragen. Dass diese Festschreibung aber nicht ganz fern liegt, liegt am Selbstverständnis der Philosophie, die sich selbst immer als kritische Wissenschaft versteht. Es ist viel unternommen worden, um diese Selbsteinschätzung argumentativ einzuholen. Mehr oder weniger erfolgreich. Meiner Meinung nach ist dieses Selbstverständnis aber das Resultat des notwendig zynischen Umgangs eines Philosophen mit der Philosophie. Dieser notwendig zynische Umgang kann eventuell wieder der Philosophie bzw. ihrem Forschungsbereich innegelegt werden. Aber um diesen Schritt will ich mich hier nicht kümmern.

Philosoph zu sein ist eine komische Angelegenheit, die mit nichts anderem vergleichbar ist, das ich in meinem noch recht jungem Leben kennengelernt habe. Die Zuschreibung “Ich bin ein Philosoph” ist nie alleine zu machen. Immer muss man dieser Beschreibung einen kritischen Zusatz mit beigeben, ansonsten wird es nicht akzeptiert. Weder durch andere “Philosophen” noch von sich selbst. „Ich bin Philosoph“ ist ein Paradox, auf das Heidegger bspw. reagiert hat, indem er sich in späteren Jahren nur noch ablehnend dazu verhalten hat und sich “Denker” genannt hat. Man kann jetzt in seinem Werk Gründe dafür suchen, denn diese sind sicher zahlreich vorhanden, aber ich möchte gerne einen persönlicheren Weg gehen.

Nur Philosophie zu betreiben ist nach einigen kritischen Wenden des 20. Jahrhunderts eigentlich nicht mehr möglich. Man müsste sich als Handwerker der Philosophie verstehen, würde sich immer selbst mit dem Vorwurf der Tautologie konfrontiert sehen. Philosoph zu sein ist ein gewisser methodischer Zugang, über die Philosophie selbst aber kann man damit dennoch kaum etwas aussagen. Ich betreibe Philosophie bedeutet, dass man sich philosophisch mit etwas anderem beschäftigt. Damit meine ich nicht die willkürlich gewachsene Einteilung in verschiedene Wissenschaften, sondern dem Wegfall der Beschäftigung mit klar umrissenen Entitäten, wie es vielleicht bisKant noch üblich war. Da will ich mich geschichtlich nicht unbedingt festlegen. Aber heutePhilosophie zu betreiben heißt vor allem auf Fragen des Lebens zu antworten. Das mag in der anglo-amerikanischen Welt noch anders aussehen, aber dass würde ich hier gerne ausblenden. Die Frage des Sinns des Lebens wird von mir übrigens nicht darunter gezählt. Das ist keine Frage, der man sich meiner Meinung nach noch philosophisch nähern kann. Wer Sinn sucht, wird in der Philosophie scheitern, da Sinn immer Entscheidung und nicht Unterscheidung bedeutet. Will ich Sinn muss ich mich irgendwann entscheiden, worin dieser liegen soll. Unterscheidungen werden mit längerer Untersuchung immer komplexer und somit eher sinnlos in Bezug auf einen persönlichen Sinn. Sie zeigen, dass jede Erkenntnis eher von mir persönlich wegführt, als dort hinführt, so der Erkenntnisstrang nicht abgewürgt wird: die Entscheidung.

Wenn ich sage, dass die Philosophie sich nur sinnvoll selbst auf sich selbst beziehen kann, wenn sie die Fragen des Lebens ins Blickfeld nimmt, dann meine ich, dass Fragen der Antropologie, Fragen der Ethik, Fragen der Kultur und Gesellschaft fragen nach Entitäten abgelöst haben. Eine Philosophie ohne einen Begriff von und Bezug auf Lebenswelt ist spätestens seit dem späten Wittgenstein, ich meine schon seit Hegel, nicht nur sinnlos und leer, sondern vor allem nicht mehr ihrem Selbstverständnis entsprechend; eben nicht mehr kritisch. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Das Paradigma des kritischen ist der Philosophie so innewohnend, dass Philosophie studieren immer auch bedeutet einen gewissen Zynismus zu lernen.

Alles ist Quatsch, überall lauern Kategorienfehler und Verkürzungen von Komplexität. Jedes Sprachspiel enthält Fehler und kaum einem Diskurs wird Rechnung getragen. Kurz, man wird als ernster Philosoph von genau dem Bereich, der zur Untersuchung festgeschrieben ist, weggetrieben. Zynismus ist die Unfähigkeit sich positiv auf das was ist zu beziehen. Und genau hier setzt das philosophische Denken ein und weist dem Satz jede Menge Fehler nach. Philosoph zu sein ist im Grunde die Unfähigkeit sich entscheiden zu können, denn gute gründe erfordern Urteilskraft und diese ist in ihrem kreativen Moment unendlich.

Als Student der Philosophie ist man also irgendwann vor die Aufgabe der einzigen Entscheidung gestellt, die die Philosophie bereitzuhalten scheint: Analytiker und somit Handwerker der Philosophie oder Hermeneutik und somit einerseits Kreativer und andererseits Quatschkopf.

Die Verbindung dieser beiden Positionen ist zwar immer schon Habitus deutscher Philosop0hie gewesen, aber dazu wird nicht angeleitet. Es scheint doch immer so zu sein, als gebe es nr eine der beiden Argumentationsklassen und ein Übertrag wird immer angekreidet. Das Witzige daran ist, dass dies nahezu jeden Studenten ungemein auf die Nüsse geht, aber sobald der Student dann in Promotion oder Mitarbeiterstatus gehoben ist, scheint die Abkehr auf mysteriöse Art und Weise vollzogen zu sein. Damit soll nicht plump ausgedrückt zu sein, dass Mitarbeiter ihre Wurzeln vergessen. Es soll noch nicht einmal eine Kritik daran formuliert werden, sondern mich würde schlicht interessieren, warum das so ist.

Wenn ich mir vorstelle, diese Entscheidung treffen zu müssen, dann mache ich doch lieber etwas anderes. Denn wenn schon Begrenzung um des Zieles willen, dann doch bitte funktional konsequent und mit richtigem Gehalt. Denn wenn der Professorenstatus nicht erreicht wird, war die Entscheidung so schade wie verheerend.

Zu leben ist immer eine Einschränkung von Möglichkeiten, aber der Preis sollte einem Bewusst sein. Leider ist dieses Bewusstsein das eines Zynikers.

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Was ist Philosophie? https://raue.it/gesellschaft/was-ist-philosophie/ https://raue.it/gesellschaft/was-ist-philosophie/#comments Tue, 01 Dec 2009 13:44:12 +0000 http://www.onezblog.de/?p=956 Ich verwehre mich meist gegen die Frage, was denn eigentlich Philosophie sei? Zu oft wird einem der Anspruch mit dieser Frage entgegengetragen, als Philosoph müsse man diese Frage klar und deutlich beantworten können und zu oft lassen sich Philosophen dazu verleiten, dies auch zu tun. Bisweilen in Einklang mit dem philosophischen Gebäude, in dem sie […]

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les-philosophesIch verwehre mich meist gegen die Frage, was denn eigentlich Philosophie sei? Zu oft wird einem der Anspruch mit dieser Frage entgegengetragen, als Philosoph müsse man diese Frage klar und deutlich beantworten können und zu oft lassen sich Philosophen dazu verleiten, dies auch zu tun. Bisweilen in Einklang mit dem philosophischen Gebäude, in dem sie sich gedanklich bewegen. Zu oft aber ist die Beantwortung der Frage nur habituell gestützt. Als die erste Wissenschaft, die Eule der Minerva, die die Fehler der Unterwissenschaften ausbügelt (Hegel) oder als Therapie der Wissenschaft (Wittgenstein). Fast alle Antworten haben eines gemeinsam: sie drücken eine Vorrangigkeit aus, erheben den Philosophen in eine geistige Höhe, die nur durch Philosophie zu erreichen ist und kreieren so moderne Denkhelden. Aber damit einhergehend wird die Philosophie auch als ein feststehendes konstituiert. Beim Lesen heute morgen habe ich eine weitere Antwortmöglichkeit gefunden, die mir entschieden besser gefällt. Ich zitiere:

Durch alle Poren unserer Kultur dringt die Reflexion und das kritische Begreifen, ob Staat und Ökonomie und Gesellschaft, ob Alltags- und Formalsprache, ob Malerei, Epos, Lyrik, Filmkunst und Architektur, Urbanistik: in allem nisten immer schon menschliche Selbstreflexion und philosophisch-kritische Erkenntnis. Wer überhaupt etwas von all dem begriefen will, ist zum Nach- und Mitphilosophieren gezwungen; so führen am Ende alle Wege zur Philosophie.

Brandt, Reinhard: Philosophie – Eine Einführung. Stuttgart 2003.

Nimmt man Mal den letzten Satz weg, der erst mit weiterer Lektüre ersichtlich wird und auf den ich im Folgenden noch zurückkommen werde, dann reift die Erkenntnis, dass Philosophie nicht ein anderes ist, nichts gegen etwas anderes stehendes ist, sondern mit allem Menschlichen Tun verknüpft ist. Damit wird der Mythos zerstört, der Philosophie als Liebe zur Weisheit, was die wörtliche Übersetzung ist, die immer noch gerne zitiert und verwendet wird. Philosophie ist dann nicht mehr eine bestimmte Grundhaltung oder die außerordentliche Beschäftigung mit einem bestimmten Gebiet, dem Denken oder der Weisheit, sondern Grundlage menschlichen Tuns und menschliches Tun in einem.

Das bedeutet nicht, dass damit dnan alles gleich philosophisch ist oder dem besten Argument seine Geltung abhanden kommt, denn eine Einschränkung ist ja auch in aller Weite der oben zitierten Sichtweise auf die Frage gegeben. Ein kritisches Begreifen, eine Reflexion, um zu verstehen, was getan wird, wurde und werden soll führt zur Philosophie. Dass diese dann professionalisiert wird und meinetwegen auch in oben genannte Beschreibungen der Therapie für die Wissenschaften, der Eule der Minerva oder der bestimmten Weisheitsliebe führt, ist in der Beschreibung von Brandt angelegt. Deshalb führen alle Wege zur Philosophie. Philosophie dann als eine Tätigkeit. Aber eien, die nicht vergessen soll, das sie Ziel eines Weges ist, der ihr überhaupt den Weg weisen kann.

Der Unterschied ist aber die Hinführung und die Unterscheidung der Philosophie in den Weg zu ihr, der selbst schon ihre Grundlage und somit auch ihr Selbstverständnis ausdrückt und der professionellen und intensiven Beschäftigung mit ihr. Was aber istd amit gewonnen, außer einer weiteren Spitzfindigkeit, die dem Alltag so gleichgültig gegenübersteht, wie es der Philosophie immer wieder kritisch angetragen wird?

Nun, die Perspektive ist nicht mehr so eingeschränkt. Die moderne professionelle Philosophie krank bisweilen daran, ihren Beginn darin zu nehmen zunächst radikal die Perspektive einzuschränken, um die Konfliktsituation auf bestimmte Argumentsklassen zu verlegen, sodass einem nicht gleich das ganze Gebäude um die Ohren fliegt. Das hat Tradition und Descartes darf wohl als Leuchtturm dieser Weise zu Philosophieren genannt werden. Seinen methodischen Skeptizismus ist die Philosophie nicht mehr losgeworden.

Versteht mich nicht falsch, ich will keinesfalls diesen Weg diskreditieren, aber den Anspruch an den Anfang zu setzen, nur mit einem Problem Beginnen zu dürfen mit der Philosophie, will ich ebenso zurückweisen. Wie viele Philosophen sind erst spät zu einer Überzeugung gelangt, was denn Philosophie eigentlich sei? Wie viele Philosophen sind zunächst ganz anderen Fragen nachgegangen, als den spezifisch Philosophischen?

Studiert man Philosophie muss alles auf die Fragen der Theoretischen und Praktischen Philosophie bezogen sein. Man muss schon vorher wissen, wohin man will. Mir ist es dabei egal ob meine mit Unwissenheit gespickte Analyse richtig ist, dass den meisten Philosophen wohl erst sehr spät bis gar nicht auffällt, wohin ihr Werk laufen wird. Hätte sich Heidegger träumen lassen zur Ikone der französischen Postmoderne aufzusteigen? Hätte Hegel wohl damit gerechnet zwischen Links- und Rechtshegelianern zerrieben zu werden, immer in Bezug auf Fragen, die vielleicht so gar nicht seine gewesen sind?

Was ich sagen will ist einfach. Philosophie darf ziellos sein und das bedeutet nicht faul oder unkonzentriert. Natürlich ist man Rechenschaft schuldig und einen Abschluss gibts auch nicht für die Aussage, dass man eben ein anderes Philosophieverständnis hat. Eingliederung in bestehende Probleme darf aber auch nicht so starr sein, dass die Philosophie unter dieser Eingliederung zerbricht. Positiver Anspruch kann nicht einhergehen mit Vergessenheit gegenüber der eigenen Selbstverständlichkeit.

Philosophie hat immer vom Neuen gelebt. Das vermisse ich in unseren Tagen ein wenig. Auf mehr wollte ich auch gar nicht hinaus.

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Christian Wolff Vorlesung 2009 https://raue.it/gesellschaft/christian-wolff-vorlesung-2009/ Tue, 27 Oct 2009 15:30:26 +0000 http://www.onezblog.de/?p=903 Für alle, die in Marburg oder erreichbarer Umgebung wohnen, habe ich einen interessanten Veranstaltungstipp am Donnerstag. Um 20 Uhr wird in der Aula der alten Universität Marburg die Christian Wolff Vorlesung stattfinden und diese ist jedes Jahr ein Ereignis. Am Donnerstag wird Herta Nagl-Docekal aus Wien zu dem Titel „Religiöse Vielfalt im modernen Rechtsstaat. Ungeklärte […]

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christian-wolffFür alle, die in Marburg oder erreichbarer Umgebung wohnen, habe ich einen interessanten Veranstaltungstipp am Donnerstag. Um 20 Uhr wird in der Aula der alten Universität Marburg die Christian Wolff Vorlesung stattfinden und diese ist jedes Jahr ein Ereignis. Am Donnerstag wird Herta Nagl-Docekal aus Wien zu dem Titel „Religiöse Vielfalt im modernen Rechtsstaat. Ungeklärte Fragen in einer philosophischen Diskussion der Gegenwart“ ihren Vortrag halten und gemeinhin sind diese öffentlichen Vorlesungen in diesem Rahmen auch für ein breites Publikum verständlich. Das macht es für mich als Philosophiestudenten zwar etwas langweiliger, aber es geht bei solchen Ereignissen ja uch um anderes, als das sture Lernen. Also kommt vorbei, wenn ihr Zeit und Lust habt. Nach der Vorlesung gibt es auch noch einen Sektempfang, den ich sicher auch nicht verpassen werde. Weitere Informationen zur Vorlesung mit einigen Videos der früheren Jahre findet ihr aufd er Siete des Instituts für Philosophie, die ich betreue: Christian Wolff Vorlesung. Wer sich noch vorher schnell informieren will, wer Christian Wolff eigentlich war und warum diesem zu Ehren noch jetzt fast vierhundert Jahre später eine Vorlesung gehalten wird, der schaut am besten in der Wikipedia nach. Für einen guten Überblick reicht das.

Bild von Bonio unter Creative Commons Lizenz

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Studium: Zwischen Lust und Frust https://raue.it/kultur/studium-zwischen-lust-und-frust/ https://raue.it/kultur/studium-zwischen-lust-und-frust/#comments Fri, 30 May 2008 10:06:20 +0000 http://www.onezblog.de/?p=451 Es ist schon wirklich komisch, wie ich die letzten zwei Jahre Studium erlebe. Ein ständiges Wechselbad der Gefühle zwischen Lust und Frust. Auf der einen Seite ist das Studium eine wahnsinnig tolle Gelegenheit mein Wissen, meine Methodik, mein Denken, ja mich zu erweitern. Auf der anderen Seite ist es aber auch ungemein frustrierend auch oder […]

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Es ist schon wirklich komisch, wie ich die letzten zwei Jahre Studium erlebe. Ein ständiges Wechselbad der Gefühle zwischen Lust und Frust. Auf der einen Seite ist das Studium eine wahnsinnig tolle Gelegenheit mein Wissen, meine Methodik, mein Denken, ja mich zu erweitern. Auf der anderen Seite ist es aber auch ungemein frustrierend auch oder vielleicht sogar gerade in der Wissenschaft andauernd vor unverrückbare Strukturen gestellt zu werden.

Meine Seminare und Vorlesungen wechseln zwischen Dogmatismus und festgelegtem Denken und mich euphorisch machenden Denkansätzen, die nicht zwangsläufig dem Common Sense widersprechen müssen, aber doch den Willen zeigen Universitätsbetrieb nicht als plumpe Ausbildung zu betrachten. Denn einer Ausbildung habe ich mit dem Eintritt in die Universität eine Absage erteilt, dachte ich jedenfalls. Auch auch in dem vermuteten Freidenkerraum „Philosophie“ herrscht mehr Rückwärtsgewandheit als ich ertragen möchte.

Damit sei natürlich nicht gesagt, dass der Blick zurück ein falscher sei, sondern die kulturpessimistische Ausrichtung von Wissenschaft gemeint. Früher war alles besser und setze dich erstmal mit den Denkern der Vergangenheit auseinander, ist ein oft gehörter Wahlspruch, der nur in seiner Kombination so ätzend wird. Natürlich ist es von Vorteil für strukturiertes Denken und methodisches Arbeiten, sich an Philosophien der Vergangenheit zu orientieren und an ihnen zu lernen. Aber doch nicht um dieser selbst willen. Philosophien sind deshalb immer aktuell, weil sie systematisch auf etwas hin und nicht einfach auf etwas gerichtet sind. Und da stellt sich die frage der Ausbildung eher als ein Lernprozess „um zu“. Zu viel Philosophie bleibt aber stehen, macht nicht den Versuch Schritte einzuleiten, immer die eigene Reputation im Blick.

So passiert es, und die Verschulung der Universität durch den Bachelor fördert dies besonders, dass man als Student sich nicht eigene Gedanken konzentrieren und an sich und diesen arbeiten kann, sondern ständig in irgendwelchen langweiligen Seminaren pseudo-interessiertes Gewäsch produzieren muss.

Darauf habe ich keine Lust mehr.

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Logik und Sommer https://raue.it/allgemein/logik-und-sommer/ https://raue.it/allgemein/logik-und-sommer/#comments Thu, 19 Jul 2007 19:06:44 +0000 http://philosophie.raphael-raue.de/2007/07/19/logik-und-sommer/ Ich habe heute die formale Logik-Klausur verhauen. Egal, welche Note am Ende stehen wird, souverän habe ich das nicht absolviert und so werde ich mich nicht freuen können, selbst wenn es noch zu einer 1- gereicht hat, was ich allerdings schwer bezweifle, aber ich liege immer falsch bei Klausurprognosen. Wie auch immer, noch eine Hausarbeit […]

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Ich habe heute die formale Logik-Klausur verhauen. Egal, welche Note am Ende stehen wird, souverän habe ich das nicht absolviert und so werde ich mich nicht freuen können, selbst wenn es noch zu einer 1- gereicht hat, was ich allerdings schwer bezweifle, aber ich liege immer falsch bei Klausurprognosen. Wie auch immer, noch eine Hausarbeit und dann schreibe ich dieses Semester ab, was die reine Katastrophe für mich war. Wie man hier gesehen hat, habe ich nahezu nichts geschrieben und das ist schon bezeichnend.Ich weiß nicht ob es an den Veranstaltungen oder an mir oder einer Mischung von beidem lag, aber dieses Semester hat mich ungemein angekotzt.Ich werde heute Nacht für einen Monat nach Tschechien fahren und die Seele mal wieder ein wenig baumeln lassen. Vielleicht kann ich dann genug Kraft für das nächste Semester tanken und diesen Blog auch endlich mal nutzen. So kann das hier nicht weitergehen, das reinste Textgrab, so habe ich mir die Ausgliederung aus dem onezblog nicht vorgestellt. Ich werde mir Gedanken machen wie und ob es hier weitergeht, so jedenfalls nicht!Ich wünsche allen, die hier vielleicht doch interessehalber ab und an reinschauen einen schönen Sommer, bin Ende August wieder im Lande.Nachtrag: Die Klausur ist ungemein schlecht ausgefallen. ich habe eine 3 und würde mich gerne sonstwohin beißen, aber 2/3 hat es nicht mal zur Note 4 geschafft, die ein Durchfallen verhindert hätte. Im Oktober dann eben nochmal. Ich leider nicht.

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Ein Bereich der Unzulänglichkeit https://raue.it/gesellschaft/ein-bereich-der-unzulaenglichkeit/ https://raue.it/gesellschaft/ein-bereich-der-unzulaenglichkeit/#comments Sat, 09 Jun 2007 12:08:25 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/ein-bereich-der-unzulaenglichkeit/ Wer ist denn überhaupt auf die dämliche Idee gekommen Bachelor/Master-Studiengänge einzuführen? Studenten mögen sie nicht, Lehrende auch nicht und überhaupt bringen sie wenig bis gar keinen der propagierten Vorteile. Weder die Vergleichbarkeit ist gegeben, noch ist es möglich die Uni zu wechseln, egal ob ins Ausland oder innerhalb Deutschlands. Jede Uni hat für ihren Bachlor/Master […]

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Wer ist denn überhaupt auf die dämliche Idee gekommen Bachelor/Master-Studiengänge einzuführen? Studenten mögen sie nicht, Lehrende auch nicht und überhaupt bringen sie wenig bis gar keinen der propagierten Vorteile. Weder die Vergleichbarkeit ist gegeben, noch ist es möglich die Uni zu wechseln, egal ob ins Ausland oder innerhalb Deutschlands. Jede Uni hat für ihren Bachlor/Master eine eigene Studienordnung und will man zu ihr Wechseln, muss man ganze Module nachholen, weil die Studienordnung der vorherigen Universität nicht akzeptiert wird. Genau so war es auch in Magisterzeiten.

Hinzu kommt, dass man sich wie in der Schule fühlt mit diesen Modulen. Auswahl und freies studieren wird in die Freizeit verschoben, in der Uni hat man zu machen was einem vorgesetzt wird. Die selbständige Auswahl seines Studienwegs ist in etwa so groß wie die Auswahl, die ich in meinem Abitur gehabt hatte. Kaum vorhanden.

Es wird allerdings erwartet, dass gute Studenten auch in ihrer Freizeit lesen, sich weiterbilden, kurz sie sollen studieren. Auch hier gilt der Spruch „Wir lernen nicht für die Uni, wir lernen fürs Leben“. Eigentlich ja die Grundeinstellung der Universität seit ihrem bestehen, selbständiges Lernen und Forschen zu unterstützen. Doch wenn man in unzählbar viele Pflichtveranstaltungen gezwungen wird, sinkt die Lust des selbstständigen Lernens. Denn es stört dann schon immer in gekrümmter Haltung unter dem Tisch lesen zu müssen, in Seminaren, die einzig einem Zweck zu folgen scheinen, der Beschäftigungtherapie.

Ich will nicht sagen, dass ich mich überarbeitet fühle, aber ich nehme den Mist auch einfach nicht Ernst. Ich bin es schon aus der Schule gewohnt, nur da hin zu gehen, wo ich mir auch etwas von verspreche. Regeln hin oder her. Früher nannte man das Schwänzen, Blau machen, heute kann ich das ohne schlechtes Gewissen „selbständiges Studieren“ nennen.

Bachlor/Master einzuführen, war eine politische Entscheidung, die im Anfang sich als eine wunderbare Revolution angekündigt hat. heute kann man schon feststellen, dass es wieder eine der Entscheidungen war, die vertuschen soll, dass Deutschland zu wenig Geld und Aufmerksamkeit in seine Bildung investiert. Blinder Aktionismus und ein Optimismus der vor Naivität nur so trieft, waren wohl die Wegbegleiter des Bologna-Prozesses.

Aber Bildung ist auch kein Thema, was in den Medien, in der Gesellschaft diskutiert wird. Vergleicht man Diskussionen des Steuerrechts, was alle paar Jahre hoch kommt, mit ähnlich zyklischen Bewegungen der Bildungsdebatte, dann stellt man fest, dass die Bürger sich zwar gerne mal über Lehrer oder die faulen Studenten aufregen, das Thema aber spätestens beim dritten Vorschlag beendet ist. Durch Ankündigung irgendeines reaktionären Plan, wie z.B. der Wiedereinführung von Kopfnoten in NRW ist die Debatte beendet und der Bürger befriedigt. Er kann wieder an das deutsche Bildungssystem glauben, zumindest bis zum nächsten „Skandal“ in der Bildzeitung, an der ein Lehrer oder Schüler beteiligt ist.

Diskussionen über das Steuerrecht laufen ganz anders ab. Hitziger, brutaler und mit geifer. Es geht ums geld von einem jeden von uns. Da sind wir dabei, das ist wichtig. Veränderungen werden wir direkt auf dem Kontoauszug sehen, da schmerzt und deshalb ist diese Debatte das Herzstück der Politik in Deutschland.

Veränderungen in der Bildung merkt man nicht im Geldbeutel, man selbst ist ja auch raus aus der Schule/Uni, was solls.

Armes Deutschland

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Fragen junger Denker – Essaywettbewerb https://raue.it/allgemein/fragen-junger-denker-essaywettbewerb/ Thu, 31 May 2007 11:03:21 +0000 http://philosophie.raphael-raue.de/2007/05/31/fragen-junger-denker-essaywettbewerb/ Weitere Informationen auf jungedenker.de

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essaywettbewerb fachschaft philosophie marburgWeitere Informationen auf jungedenker.de

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Fachliche Rückschläge https://raue.it/allgemein/fachliche-rueckschlaege/ Wed, 23 May 2007 14:01:27 +0000 http://philosophie.raphael-raue.de/2007/05/23/fachliche-rueckschlaege/ Ich habe mir heute meine Hausarbeit des letzten Semesters abgeholt und mit Frau Wille darüber gesprochen. Das Ergebnis in Form einer Note war nicht sonderlich berauschend und ich wollte mir meine Fehler aufzeigen lassen um diese in der nächsten Hausarbeit nicht mehr zu machen.Eigentlich sollte dieses System, aus Fehlern lernen, das universitäre System sein. Leider […]

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Ich habe mir heute meine Hausarbeit des letzten Semesters abgeholt und mit Frau Wille darüber gesprochen. Das Ergebnis in Form einer Note war nicht sonderlich berauschend und ich wollte mir meine Fehler aufzeigen lassen um diese in der nächsten Hausarbeit nicht mehr zu machen.Eigentlich sollte dieses System, aus Fehlern lernen, das universitäre System sein. Leider lässt der Bachelor dies nur bedingt zu. Alle Klausurergebnisse fließen in die Gesamtnote ein und ergeben den Notenschnitt des Bachelors. Dieser wiederum entscheidet darüber, ob man einen Master machen kann oder nicht.Da man nur 6 Semester studiert kann man sich große Ausreißer nach Unten nicht leisten. So schlecht war meine Arbeit nicht, dass ich mir jetzt anfangen müsste Sorgen zu machen, aber der Druck, der hinter dem Bachelorstudiengängen steht ist meiner Meinung nach nur bedingt hilfreich.Meine Arbeit war nicht so gut, weil ich zu oberflächlich gearbeitet habe. Ich habe viele Begriffe, die ich in meiner Arbeit verwende, nicht tiefergehend genug erklärt oder zum Teil sogar gar nicht eingeführt, sondern als unmissverständlich vorrausgesetzt.Kein Beinbruch, sondern ein normaler Fehler im Prozess dessen, was eine universitäre Ausbildung sein sollte. Ich werde versuchen diesen Fehler in folgenden Arbeiten nicht mehr zu machen. Was aber, wenn noch einige andere Standardfehler hinzugekommen wären? Wenn meine Arbeit nur eine 4 gewesen wäre? Mein Studium wäre von Anfang an belastet gewesen.Ich habe mir mit meinem Thema sicher keinen Gefallen getan, es war keines der „einfachen“. Und doch bin ich gewissermaßen froh diesen Fehler gemacht zu haben und werde auch im folgenden Themen wählen, die mich eher überfordern. Mit einer 4 im Rücken würde ich das nicht tun.Genau aus diesem Grunde ist der Druck unnötig. Er verflacht das Studium eher, als es effizienter zu machen, was sicher Ziel der Einführung von Bachelorstudiengängen war und ist.

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Studiengebühren sind kein Thema mehr https://raue.it/leben/studiengebuehren-sind-kein-thema-mehr/ https://raue.it/leben/studiengebuehren-sind-kein-thema-mehr/#comments Tue, 24 Apr 2007 23:20:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=234 Vollkomene Verständnislosigkeit stand mir und meinen Fachschaftskollegen heute ins Gesicht geschrieben, als es 20.15 war und zur Philosophie-Vollversammlung gerade mal 24 Leute gekommen waren, von gut 400 Studierenden der Philosophie. Das Thema war eines, was im letzten Jahr für unglaublich viel Entrüstung und Protest gesorgt hat: Studiengebühren. Es scheint keine Sau zu interessieren. Ich bin […]

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Vollkomene Verständnislosigkeit stand mir und meinen Fachschaftskollegen heute ins Gesicht geschrieben, als es 20.15 war und zur Philosophie-Vollversammlung gerade mal 24 Leute gekommen waren, von gut 400 Studierenden der Philosophie. Das Thema war eines, was im letzten Jahr für unglaublich viel Entrüstung und Protest gesorgt hat: Studiengebühren.

Es scheint keine Sau zu interessieren. Ich bin wirklich enttäusch von meinen Kommilitonen. Egal welche Meinung man vertritt und ich bin nicht prinzipiell gegen die Einführung von Gebühren, aber man muss diese doch kundtun und nicht nur aus Spaß zu irgendwelchen Demos rennen.

Warum bitte war halb Frankfurt voll von Demonstranten, aber wenn dann die Demokratie ihre Arbeit machen will und wir abstimmen sollen, wie weiter vorgegangen wird in den uniinternen Gremien, macht keiner mit? Ich versteh das wirklich nicht. Ist es uncool abzustimmen, oder nur coll mit so einem scheiß Button rumzulaufen. Sind Demos vielleicht billiger als Kino und deshalb geht man hin? Vielleicht haben alle auch schon aufgegeben, mag sein, dass ich zu viel meiner Emotionen gerade investiere. Kann mir das vielleicht jemand erklären?

Voll praktizierte Politikverdrossenheit kann es ja wohl nicht sein. Aber wenn die Party wichtiger ist, oder schlafen, oder was weiß ich, dann kann ich mich doch nicht mehr guten Gewissens beschweren, oder seht ihr das nicht so? Ich meine solche Vollversammlungen sind sicher nicht nur zur Gewissensberuhigung da, aber man muss doch wenigstens das Gewissen befragen und die Möglichkeiten der demokratischen Teilnahme nutzen.

Ich könnte ja versthen, wenn jemand sagt, dass das doch eh alles nichts bringt. Ich geh ja auch nicht mehr zur Bundestagswahl. Aber es kommt keiner und somit kann mir auch keiner sagen, dass es nichts bringt. Sie wissen es doch einfach gar nicht.

Kinder, kann es vielleicht sein, das Platon in Bezug auf die Demokratie doch Recht hatte?

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