hezbollah – Raue https://raue.it Sat, 02 Sep 2006 17:50:31 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png hezbollah – Raue https://raue.it 32 32 Kochendes Blut in Israel https://raue.it/gesellschaft/kochendes-blut-in-israel/ https://raue.it/gesellschaft/kochendes-blut-in-israel/#comments Sat, 02 Sep 2006 17:50:31 +0000 http://www.onezblog.de/?p=88 geänderrte Fassung von Soeren Onez um 14.44 Uhr am 3. September 2006 Ich habe auf dem Weg nach Weimar einen Artikel im Cicero Ausgabe August 2006 gelesen. Diesen Text habe ich so interessant gefunden, dass ich ihn hier zusammenfassen muss. „Mein Blut kochte“ von Yossi Sarid Erstmal muss, denke ich, erwähnt werden, dass Yossi Sarid […]

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geänderrte Fassung von Soeren Onez um 14.44 Uhr am 3. September 2006

Ich habe auf dem Weg nach Weimar einen Artikel im Cicero Ausgabe August 2006 gelesen. Diesen Text habe ich so interessant gefunden, dass ich ihn hier zusammenfassen muss.
„Mein Blut kochte“ von Yossi Sarid

Erstmal muss, denke ich, erwähnt werden, dass Yossi Sarid israelischer Bildungsminister und Mitglied im Ausschuss für Außen- und Sicherheitsfragen war. Das ist wichtig. Denn er schreibt, wie Entscheidungen in diesen Ausschüssen getroffen werden. Nicht wohlüberlegt, wie ich gehofft hatte sondern eher emotional, betroffen, getroffen. So wie man es vielleicht oft geahnt hat, diese Erfahrung nutzt er um einen Appell an sein Land und die ganze Freie Welt zu formulieren.

Er schreibt, dass er sich wünschen würde, in Israel würden Planungen zum Kriegseinsatz nicht am Tag des Auslösers getroffen, sondern mit ein wenig Abstand. Auch er habe sich mitreißen lassen, vom Elend der jeweiligen Situation, schon wieder angegriffen worden, schon wieder Soldaten verschleppt, schon wieder…

Dennoch sei die Stimme der Hardliner zu laut, die der Moderaten zu leise, die Planungen sähen zu gut aus, auf dem Papier. Doch zu oft seien schon die Auswirkungen dieser schnellen Reaktionen so verheerend gewesen: „Ich erinnere mich an keine Selbstprüfung, weil in diesen Augenblicken das Blut kocht, in den Kopf schießt und blind macht.“

Der Erste Teil des Textes scheint der Appell eines Pazifisten zu sein. Umso mehr überrascht, er sei „nicht grundsätzlich gegen die Anwendung von Gewalt, wenn dies erforderlich ist.“

Aber! Und jetzt entwickelt Yossi Sarid einen Gedanken, eine Metapher, die ihre Macken hat, aber dennoch treffend ist: die der geladenen Pistole. Eine Geladene Pistole auf die Terroristen, Feinde gerichtet, sei viel Abschreckender als eine, die andauernd losgeht, wild um sich schießt, aber selten trifft.

Ja er hinkt, aber er wird ausführlicher. Was habe es gebracht Beirut zu bombardieren, wenn die israelischen Truppen vor nicht allzu langer Zeit in Beirut gewesen sind und nichts geändert haben?

Dieser Frage folgt er, Zweifelt an der Moralität Amerikas und Israels im Kampf gegen den Terror. Vietnam, Somalia, Afghanistan, Irak, Guantanamo. Nur einmal sei durch Krieg Frieden erreicht worden, im 2. Weltkrieg.

Das ist der Punkt an dem mich der Text stört, 2. Weltkrieg, nein, die Situation missversteht er, denke ich. Diese Auswirkungen will er auch nicht. Denn Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg komplett zerstört, ganz, noch viel mehr als Gaza oder Beirut. Deshalb konnte Frieden gewonnen werden, es gab keine andere Chance. Zudem gab es bereits eine, wenn auch kleine und missglückte Erfahrung mit Demokratie in Deutschland.

„Irak ist zerstört, Afghanistan ist zerstört, der Gazastreifen ist zerstört, und bald wird Beirut zum x-ten Mal zerstört sein, und hunderte Millionen Dollar werden ausschließlich in den vergeblichen Krieg gegen jene Seite, die immer verliert und daher nichts mehr zu verlieren hat, investiert.“

Aber diese Länder sind nicht so zerstört, wie es Deutschland damals war, weder real noch moralisch, ideologisch. Darin liegt das Problem. Nur, Hitler konnte zeigen, wie zerstörerisch und unmoralisch seine Ideologie ist, aus dieser Geschichte ist zu lernen, mit Einschränkung. Das genau ist der Antiterrorkampf, Lernen aus der Geschichte, dem fundamentalistischen Islamismus diese Chance nicht zu geben, die Nazideutschland damals so verheerend genutzt hatte.

Yossi Sarid endet mit einem Satz, dem ich nicht hinzu zu fügen habe, der so wahr wie auch pathetisch ist und sicher nicht zu mehr als einer Floskel reicht, einen Weg aufzeigen mag, aber sicher nicht im jetzt und hier.

Vielleicht muss erst der Nahe Osten aussehen, zerstört sein, in Denken und Städten, wie Deutschland 1945, um solche Pläne verwirklichen zu können. Dennoch sollte man mehr auf so einsame Rufer in der Wüste hören, wie Yossi Sarid einer ist, sein Appell sei zugleich auch meines:

„Vielleicht ist die Zeit gekommen, die Pistole für einen Augenblick zu sichern, sie in den Holster zu stecken und einen weltweiten Marshall-Plan auszurufen. Dann hätten die ewigen Verlierer endlich etwas zu verlieren.“

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Der Nahostkonklikt in der deutschen Medienlandschaft https://raue.it/gesellschaft/der-nahostkonklikt-in-der-deutschen-medienlandschaft/ https://raue.it/gesellschaft/der-nahostkonklikt-in-der-deutschen-medienlandschaft/#comments Sun, 23 Jul 2006 00:15:55 +0000 http://www.onezblog.de/?p=56 Der Krieg in Nahost wird wohl Montag spätestens zu einem „richtigen Krieg“ werden. Laut Zeitungsberichten wird die Israelische Armee in den Libanon einmarschieren. Soweit die Lage. Tote auf beiden Seiten, bisher eher durch Raketenbeschuss, von Seiten Israel und der Hisbollah. Worüber ich schreiben möchte ist das Ungleichgewicht in den deutschen Medien bei der Berichterstattung über […]

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Der Krieg in Nahost wird wohl Montag spätestens zu einem „richtigen Krieg“ werden. Laut Zeitungsberichten wird die Israelische Armee in den Libanon einmarschieren.

Soweit die Lage. Tote auf beiden Seiten, bisher eher durch Raketenbeschuss, von Seiten Israel und der Hisbollah. Worüber ich schreiben möchte ist das Ungleichgewicht in den deutschen Medien bei der Berichterstattung über diesen Konflikt/Krieg. Ich will vorraus ein paar Punkte zum besseren Verständnis schicken.
Ich bin weder für Israel, noch für den Libanon. Schwarz-Weisse Sichtweisen sind bei diesem Konklikt einfach nicht angebracht. Denn zur Errinerung, das Problem gibt es nicht erst seit zwei Wochen, auch nicht erst seit ein paar Jahren. Diesen Konflikt in all seinen Fassetten gibt es sein der israelischen Staatsgründung 1948. Ich bin wenn ich schon für etwas sein sollte für den Frieden. Dabei sei noch angemahn, ich meine Frieden nicht als Abwesenheit von Krieg, was ein Waffenstillstand z.B. wäre sondern ich spreche von dem Begriff des „gerechten Friedens“ der den umfassenden Frieden der Völker meint und nicht die Aussetzung von kriegerischen Maßnahmen zu taktischen Zwecken.
Soweit mein Standpunkt.

Aber was ich unglaublich finde, ist die Darstellung dieses Konfliktes in den deutschen Medien, diese Unverhältnismäßigkeit.

Spiegel Online: startseite 1:00 Uhr

-Israels Kriegsplanung: „Wir kämpfen bis zum Ende“
-Libanon- Offensive: USA forcieren Waffenlieferungen an Israel
-Krieg im Libanon: Diplomaten und Armee im Anmarsch
-Israels Mobilmachung: Panzeraufmarsch an der Grenze zu Libanon
-Nahost- Krise: Zorn auf Arabiens Straßen
-Militäroffensive: Internationale Kritik lässt Israel kalt “

Bild Online:
Israel übt Vergeltung im Libanon – Reaktion auf die Entführung von zwei israelischen Soldaten durch die radikal-islamische Hisbollah-Miliz, auf den permanenten Raketenbeschuß der Hisbollah auf israelisches Gebiet.

Das hört sich doch eindeutig an, oder? Israel will den Libanon vernichten, aus Rache, warum auch sonst. Diese Einseitigkeik. Das lässt doch nur darauf schließen, das Israel alleiniger Verschulder dieses Krieges ist, und der Jordanische Staat das Opfern. Kein Wort von den israelischen Opfern! Warum nicht? Weil Israel seine Toten nicht durch die Straßen trägt?
Aber ich will versuchen ein bisschen sachlich zu bleiben. Es geht noch weiter:

Spiegel Online:

Die entsetzlichen Folgen eines Konflikts, bei dem die Zivilbevölkerung kaum eine Chance hat, aus der Kampfzone zu fliehen, zeigten sich gestern in der südlibanesischen Hafenstadt Tyros. 87 einfache Holzsärge standen dort bereit, um die Toten der vergangenen Woche aufzunehmen. Neben dem staatlichen Krankenhaus in dem palästinensischen Flüchtlingslager Al-Bass war eine Grube ausgehoben worden, in der die Toten vorläufig beigesetzt werden sollten.

Dagegen steht diese Meldung, wenigstens nicht alle Zeitungen/Magazine berichten so einseitig:

FAZ Online:

„Die israelische Armee forderte die Bewohner von 13 Grenzorten über Flugblätter auf, das Gebiet bis18 Uhr MESZ am Samstag zu verlassen. Dies wurde aus libanesischen Sicherheitskreisen bekannt, die die Aufforderung als ein weiteres Zeichen für eine Ausweitung der israelischen Bodenoffensive deuteten. Die Dörfer liegen etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt. „

„Am Samstag schlugen abermals mindestens 35 Raketen in den israelischen Orten Karmiel und Kirijat Schemona sowie mehreren kleineren Ortschaften ein. Mindestens zehn Menschen sollen verletzt worden sein, zwei davon bei direkten Raketentreffen in Häusern in Karmiel.“

Was bleibt, ist der fade Geschmack den die Berichterstattung bei mir hinterlässt. Es kann doch nicht sein, wenn ich zwei überparteiliche deutsche Zeitungen/Magazine lese, dass ich zu zwei vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen auf diesen konflikt gelange. man kann jetzt natürlich sagen, man muss sich ja auch querbeet informieren. Aber wer bitte in Deutschland oder sonstwo in der Welt macht das denn bitte? Spiegel Online weiß um seine Macht, ist es doch eines der meistgelesenen OnlineMagazine in Deutschland, auf der Übersicht oben kommen aber nur Themen vor, die Israel als Aggressor darstellen! Die Bild mit ihren 40 Mio. Lesern weiß auch um ihre Macht, worüber berichtet sie? Darüber, dass Israel das schöne Beirut kaputt macht. Und jetzt sagt mir nicht, das kommt euch nicht auch komisch vor?

[Udate] Endlich!

Spiegel Online:

„Haifa erneut im Raketenhagel
Nach der Offensive der israelischen Armee setzt die pro-iranische Hisbollah den Beschuss israelischer Städte fort. Heute Morgen schlugen Katjuscha-Raketen in Haifa ein. Auch in anderen Ortschaften heulten Sirenen, wieder waren Opfer zu beklagen.“

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