diskurs – Raue https://raue.it Tue, 28 Aug 2007 09:51:16 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png diskurs – Raue https://raue.it 32 32 Medien sind aktuell und Blogs haben eine Meinung? https://raue.it/internet/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/ https://raue.it/internet/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/#comments Tue, 28 Aug 2007 09:51:16 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/medien-sind-aktuell-und-blogs-haben-eine-meinung/ In meiner Zeit hier in Tschechien konnte ich seit langer Zeit erstmals wieder einen etwas ungetrübteren Blick auf Blogs werfen. Ich blogge gerade nicht und genieße diese Zeit, auch wenn ich schreibe und weiß, dass die meisten dieser Artikel wohl auch im Blog erscheinen werden. Aber ich lese nicht täglich 99 Blogs, da ich keinen […]

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In meiner Zeit hier in Tschechien konnte ich seit langer Zeit erstmals wieder einen etwas ungetrübteren Blick auf Blogs werfen. Ich blogge gerade nicht und genieße diese Zeit, auch wenn ich schreibe und weiß, dass die meisten dieser Artikel wohl auch im Blog erscheinen werden. Aber ich lese nicht täglich 99 Blogs, da ich keinen Onlinefeedreader habe und mit meinem Laptop nicht ins Netz komme. Somit beschränke ich meine halbe Stunde Onlinezeit auf das wichtigste und da haben die wenigsten Blogs meines Readers eine Chance. Denke ich werde wohl mal ausmisten, wenn ich wieder daheim bin. Aber darum geht es nur bedingt.

Blogs können einfach nicht mithalten, wenn ich mich schnell und gut informieren möchte, was in der Welt passiert. Ich lese hier keine Zeitung und möchte dennoch über das Wichtigste Bescheid wissen. Wenn ich aber meine Blogs abklappere, dann weiß ich höchstens, dass Schäuble wohl keinen Meinungsumschwung vollzogen hat, dass die Welt schlecht und die Gesellschaft ungerecht ist, Facebookclone wohl mal wieder den Bock abgeschossen haben und irgendwas ganz und gar ungerechtes mit der Bahn abgeht, nix genaues weiß man.

Blogs sind immer noch, trotz „Professionalisierung“ und Themenblogbildung, auf das Internet bezogen. Das ist nicht schlecht, versteht mich nicht falsch. Aber informiert wird man nicht. Dazu muss ich Spiegel online, Zeit Online, FAZ Online usw. aufsuchen. Vielleicht lese ich die falschen Blogs, oder aber noch ist kein Blogger so „Professionalisiert“, dass er sich den News-Flash von dpa leisten kann. Jedenfalls schaue ich nur bei einigen wenigen Blogs vorbei. Weil ich weiß, dort Meinungen zu finden, zu Themen, die mich interessieren. Weil diese Meinungen mir auf den aufgezählten Onlinemedien nicht offeriert werden.

Man könnte jetzt Fehleranalyse betreiben und schauen, warum Blogs nicht wirklich informativ sind, warum Medien die Meinung scheuen oder warum nicht endlich gute Mischformen entstehen, egal ob „Professionalisiert“ oder mit Liebe gemacht, solche Seiten wären eine Bereicherung, aber sie sind doch wohl eher Utopien eines Philosophiestudenten.

Ich denke, dass die Bereicherung, die meinungstarke Blogs darstellen, ein riesen Schritt ist, auch wenn er nicht so groß erscheint und in den Geschichtsbüchern vielleicht nichteinmal Erwähnung finden wird. Meinungen sind wichtig, selbst falsche Meinungen sind es. Diskurs ist wichtig und ohne Meinungen kein Diskurs. Aber Diskurs auf Stammtischniveau hat es immer schon gegeben, Blogs könnten ein Schritt aus der kleinen Eckneipe sein, in der Horst alle überzeugen kann, weil er bessere Beispiele hat. Ich sage „könnten“ weil ich mir so sicher nicht bin. Zu schlecht ist noch die Qualität der Blogs, meiner mit eingeschlossen, die Meinungen haben und verbreiten, vor allem zu unausgewogen. Das alleine wäre kein Problem, denn viele Blogs mit dem Fokus aufs Weltgeschehen würden die Unausgewogenheit extrem vermindern. Aber auch wenn beim politischen Blogkarneval viele Blogs mitgemacht haben, mehr als ich erwartet hätte, so sind es doch noch viel zu wenig um von einer politischen Gegenberichtserstattung zu sprechen und ihnen somit einen Wert zu zumessen.

Ich weiß, dass ich hier den Fehler begehe, nur großem Bedeutung beizumessen, und den Tropfen zu vergessen, der das Fass füllt, aber seien wir mal ehrlich, so eingenommen wir von unseren Meinungen wir auch sind, so unrecht werden wir in den meisten Fällen haben. Schickt Schäuble die Verfassung ist so ein Beispiel. Man kann die Aktion lustig finden, aber einem promoviertem Juristen, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat, als sich mit dem Grundgesetz zu beschäftigen, wird kein Blogger etwas beibringen können. Wir überschätzen uns, auch wenn wir vielleicht die „richtige“ Meinung zu diesem Thema haben, was auch immer das heißen mag.

Versteht mich nicht falsch, ich halte es für überaus wichtig, dass Meinungen gebloggt und gelesen werden, nur sollten wir den Blick auf die Realität nicht verlieren. Blogger lesen Blogger, ein paar Freunde und Verwandte auch, aber nur weil wir dreistellige Besucherzahlen haben, heißt das nicht, dass wir Recht haben, alle anderen Blöd sind, oder wir sogar besser als die Medien. Intellektuelle Bescheidenheit ist die intelligente Version von der alten Bauernweisheit „Der Klügere gibt nach“ und würde uns allen gut zu Gesicht stehen, nicht aus Makulatur, sondern als Anspruch.

Wem dieses Wir in diesem Artikel nicht passt, der kann es übrigens gerne durch meine Person ersetzen, dadurch geht keinerlei Substanz verloren und es fühlt sich vielleicht der ein oder andere nicht angepinkelt, sondern angespornt.

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Der Einfluss politischer Blogs… https://raue.it/internet/der-einfluss-politischer-blogs/ https://raue.it/internet/der-einfluss-politischer-blogs/#comments Sun, 26 Aug 2007 19:24:41 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/08/der-einfluss-politischer-blogs/ …tendiert gegen Null. Blogs bewegen die Menschen kaum und der Diskurs hält sich auch in Grenzen. Wenn Blogs, noch dazu politische überhaupt wahrgenommen werden, dann nur in unregelmäßigen Abständen. Das liegt an mangelnden Idealen. Das sagt jedenfalls Alexander von Sajonara und ich widerspreche da erstmal nicht. Politische Blogs sind in den Medien noch nicht angekommen […]

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…tendiert gegen Null. Blogs bewegen die Menschen kaum und der Diskurs hält sich auch in Grenzen. Wenn Blogs, noch dazu politische überhaupt wahrgenommen werden, dann nur in unregelmäßigen Abständen. Das liegt an mangelnden Idealen. Das sagt jedenfalls Alexander von Sajonara und ich widerspreche da erstmal nicht.

Politische Blogs sind in den Medien noch nicht angekommen und werden wohl auch fast nur von Bloggerkollegen gelesen. Es mag Ausnahmen geben, aber selbst die tauschen in den klassischen Medien nur auf, wenn die nichts anderes zu berichten haben. Darüber kann man traurig sein, ich denke eher, dass es bei vielen Blogs auch ganz gut ist, dass da nicht jeder mitliest, zu viele strange Ideale. Scherz am Rande. Ich denke, dass die meisten politischen Blogs einfach noch in den Kinderschuhen stecken und außer kruder Einfälle in Richtung Innenminister einfach noch nichts gerissen haben. Meldungen der Medien kommentieren, die ein oder andere Aktion/Rede der Bundesregierung kritisieren und meckern, meckern, meckern. Sonderlich viel mehr kommt noch nicht aus der Blogosphäre. Ich will mich und mein partikulär politischen Blog da gar nicht ausnehmen. Klar könnte man den ein oder anderen Rant in ähnlicher Form sicher auch in der Zeitung lesen, aber etwas geschrieben, wo ich mir denke, dass müsste die Masse lesen und damit hebe ich mich von den Holzmedien ab, das habe ich noch nicht. Klar denke ich, dass mein Blog und viele, viele andere auch den Massen etwas zu bieten haben, was sie nicht in den Medien finden werden, aber nicht sonderlich zwingen.

Wir haben vor einiger Zeit einen politischen Blogkarneval gehabt, den ich als vollen Erfolg ansehen würde, entgegen Alexander, dem der Karneval als Diskursmedium nicht ausgereicht hat. Kann ich verstehen, ich dachte auch erst, dass damit etwas beginnen könnte, was größer wird, als die teilnehmenden Blogs alleine. Aber wenn wir ehrlich sind, haben wir den Karneval viel zu unprofessionell angegangen. Das hat den Spaß an ihm ausgemacht, auch wenn er vielleicht toll gewesen wäre, wenn er mehr Echo bekommen hätte. Ich sehe das eher als Versuch an, ein wenig zu testen, was Blogs können und was eben nicht. Und nur weil der erste politische Blogkarneval nicht eingeschlagen hat bei den Medien, muss das ja nicht heißen, dass der zweite dies nicht tut. Oder der Dritte, oder der Vierte. Es lag wohl auch daran, dass ich und wir alle noch zu unerfahren waren um daraus mehr zu machen. Vielleicht packt jemand den Zweiten besser an.

Ich würde nicht so schnell urteilen, was Blogs können und was nicht. Wie viele politische Blogs gibt es? Und wie viele taugen davon wirklich um in den Blick der Massen gelassen zu werden? Potentiell meinetwegen viele, aber jetzt ganz sicher noch nicht. Viele Bloggen jetzt seit ein, zwei Jahren. Da kann man noch nicht erwarten, dass der große Durchbruch, so er denn irgendwann überhaupt kommen sollte, stattfinden wird.

Nehmt doch einfach mal die ganzen kindischen Streitereien in der Blogosphäre. Klar haben die Journalisten auch, aber die tragen diese nur bedingt in ihren Blättern aus. in Blogs liest man andauernd, warum der doof und der ideologisch verbohrt, der andere viel zu verschwörerisch und der nächste zu neoliberal ist. Das interessiert keine Sau und erst wenn ein paar Blogs das kapiert haben, dazu den Willen mitbringen groß rauszukommen, sich juristisch einigermaßen eingearbeitet haben und dazu noch ungemein viele andere glückliche Zufälle zusammen kommen, dann glaube ich, dass der ein oder andere Blog auch Massentauglich sein könnte. Und wer jetzt fragt, ob so ein Blog dann auch noch ein Blog ist oder durch die Professionalisierung seinen Underground-Status verloren hat, der hat ganz sicher nicht begriffen, dass genau das Problem von Blogs ist.

Blogs sind einfach ein Medium um zu schreiben, alles weiter konstruieren wir, die wir bloggen. Und dieses Wir beim Bloggen ist auch schon eine Konstruktion. Klar könnte mal so der ein oder andere dabei sein, der einfach gut st, Massentauglich schreiben kann und auch noch die entsprechenden Connections mitbringt. Am Medium Blog wird es dann nicht scheitern, so wie es jetzt auch nicht am Medium Blog scheitert.

Blogs sind nicht mehr als das, was wir aus ihnen machen, ob jeder allein oder alle zusammen, ob alle gegen einen oder als Außenseiter gegen den Rest der Welt. Und ob wir bewegen und den Diskurs anregen, hängt auch davon ab, was wir unter Diskurs und Bewegung verstehen. ich für meinen Teil hätte gern mehr von beidem auf meinem Blog, würde aber nicht sagen, dass ich nicht den ein oder anderen bereichernden Diskurs hier erlebt habe, der mich in die ein oder andere Richtung bewegt hat. Definitionssache und mit Idealismus nicht zu lösen.

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Schatz, du hast deine Wurzeln vergessen! https://raue.it/internet/schatz-du-hast-deine-wurzeln-vergessen/ https://raue.it/internet/schatz-du-hast-deine-wurzeln-vergessen/#comments Sat, 23 Jun 2007 10:28:57 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/schatz-du-hast-deine-wurzeln-vergessen/ Jan macht sich im upload wieder mal Gedanken über das Verhältnis von Blogs und den Medien. Er entwickelt die Idee des Blognetzwerks weiter und fragt diesmal nach der Reichweite und Zukunft von Blogs. Ich kann in vielen Punkten zustimmen, möchte aber dennoch hier eine Gegenposition einnehmen. Im Sinne des Diskurses hoffe ich, dass es sowohl […]

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Jan macht sich im upload wieder mal Gedanken über das Verhältnis von Blogs und den Medien. Er entwickelt die Idee des Blognetzwerks weiter und fragt diesmal nach der Reichweite und Zukunft von Blogs. Ich kann in vielen Punkten zustimmen, möchte aber dennoch hier eine Gegenposition einnehmen. Im Sinne des Diskurses hoffe ich, dass es sowohl mir, ihm und unseren Leser weiterhelfen wird. Ich bin noch nicht entschieden, wie weit Blogs gehen sollten, bis sie sich zu „alten“ Medien entwickelt haben und nur noch der technische Aspekt „Bloggen“ zu nennen ist.

Ich versuche jetzt also meine Einwände kurz und prägnant zu formulieren, auch wenn das schwierig ist, da ich noch keine feste Meinung zu dem Thema habe und denke, dass wir erst in der Anfangsphase der Veränderung stecken.

Im Artikel „Weblogs: gekommen, um zu bleiben“ nimmt Jan die reichweite von Blogs als Anlass, um die Richtung besser bestimmen zu können. Blogs haben im Gegensatz zu den Medien kaum relevante Reichweiteergebnisse vorzuweisen. Die Klicks und Impressions sind mickrig:

Das Bildblog ist wahrscheinlich über die Blogosphäre hinaus bekannt, ist allerdings von der Machart her kein typisches Blog. Aber sehen wir einmal darüber hinweg. Laut Blogscout hat es etwa 2,1 Millionen Seitenabrufe im Monat. Das ist laut IVW auf dem Niveau einer Lokalzeitung wie dem Fränkischen Tag.

Das ist natürlich richtig und dennoch wiederspreche ich schon da. Denn wie viele Mitarbeiter hat das Bildblog und wie viele wird wohl der Onlineauftritt des Fränkischen Tag haben? Dabei meine ich nichtmal Redakteure, die allein den Auftritt gestalten. ich rede davon, auf wie viele Artikel sie wohl pro Tag zurückgreifen können? Welche Tradition und Eigenwerbung sich auf den onlineauftritt vererbt, darf auch nicht unterschätzt werden. Hinzu kommt noch die Möglichkeit ungemein viele Seiten über Agenturmeldungen zu füllen. Diese Möglichkeiten hat der Bildblog nicht und der Rest der Blogger eben auch nicht. Wenn man also Aufwand und Ertrag vergleichen würde, dann wäre der Fränkische Tag sicherlich jämmerlich anzuschauen.

Aber ich will nicht an Zahlen herumdoktern, bis die gewünschten Ergebnisse zu verbuchen sind. Ich will vielmehr darauf hinweisen, dass Blogs eben nicht die Medien sind. Die Motivation ist oft eine andere und ja selbst die Qualität. Natürlich gibt es Blogs, die könnten auch in jeder Zeitung stehen, die meisten Blogs sollten wohl besser nicht abgedruckt werden. Nun, auch einige Journalisten hätten wohl besser Fleischer oder Politiker werden sollen, aber darum geht es gerade nicht.

Blogs leben doch von ihrer Individualität und der Abgrenzung zum Medienzirkus. Ein Blognetzwerk, was Spiegel Online Konkurrenz machen könnte, wäre eben auch nichts anderes als Spiegel Online. Sobald Blogs eine gewisse Professionalität erreichen werden sie nahtlos in den Medienzirkus eingehen. Abgrenzung ist dann schwer zu vermitteln. Ich will nicht sagen, dass das abzulehnen ist, ich habe schon das ein oder andere Mal dafür plädiert, aber ich sehe das nicht als die Zukunft des Bloggen an.

Wir schauen oft nach Amerika, weil dort Blogs ganz anders im Blickpunkt stehen, als das hier in good old Germany der Fall ist. Aber in wie fern unterscheiden sich Techcrunch oder Boing Boing von Heise oder ähnlichen Seiten? Sie expandieren in andere Länder, wechseln ohne Lesereinbuße den „Chefredakteur“ und sind zu einer medialen Marke geworden. Natürlich sind das noch Blogs, aber sie sind nicht mehr die „Fünfte“ sonder wieder die „Vierte“ Macht.

Das wird auch in Deutschland kommen, dafür sind Leute wie Robert Basic hartnäckig und dickköpfig genug und ja wir werden das dann immer noch Bloggen nennen, aber nein, ich denke nicht, dass dann die Abgrenzung zu den alten Medien nicht noch aufrecht zu erhalten ist.

Das ist nicht schlecht, ich glaube, dass die Medien frische Impulse brauchen, da sie von alleine nicht drauf zu kommen scheinen, muss es eben von Außen kommen. Ich denke nur nicht, dass dadurch das Bloggen aufhört. Es wird immer semiprofessionelle und auch ganz schlechte Blogs geben, die die Blogosphäre, so man von ihr sprechen kann, ausmachen und die auch schreien werde:

Der hat sich verkauft, der gehört jetzt zu den Medien. Er ist keiner mehr von uns!

Dabei geht es glaube ich nicht um Werbung und Geld, sondern um Abgrenzung. Das ist wie in der Musik, da sind Bands auch nicht mehr „REAL“ wenn sie Erfolg haben, Na und? Jeder muss das für sich entscheiden. Blognetzwerke sind ein Schritt in die richtige Richtung. Aber Blognetzwerke werden nicht die Blogwelt verändern, sondern nur die Welt einiger Blogger.

Jan spricht diesen Punkt auch am Ende seines Beitrages an:

Will ich Blogs verbieten, die nicht so sind, wie ich sie hier beschrieben habe? Will ich alle Blogs gleichschalten, ihnen journalistische Grundregeln aufzwingen, sie uniformieren?

Nein.

Aber er sieht in Blognetzwerken eine alternative Informationsquelle, die die etablierten Medien ergänzen soll. Ich jedoch sehe nicht den Punkt, an denen sie sich dann noch Unterscheiden. Blogs werden sicher eine Alternative sein und Blognetzwerke können helfen darauf aufmerksam zu machen, aber sie selbst werden dann keine alternativen mehr anzubieten haben, denn sobald sie die Möglichkeit haben, Blogs zu promoten, sind sie etabliert.

Aber vielleicht vergessen sie dabei ihre Wurzeln nicht.

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Kommunikationsexperiment https://raue.it/gesellschaft/kommunikationsexperiment/ https://raue.it/gesellschaft/kommunikationsexperiment/#comments Tue, 29 May 2007 10:02:25 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/05/kommunikationsexperiment/ Nun, people in motion und ich haben vor einer Woche ein Experiment gestartet, das testen soll, in wie weit Blogübergreifende Artikel auch wirklich gelesen werden und ob sich Dialog zur Diskussionsgrundlage eignen. Heute ist der zweite Teil „Mensch oder System“ unseres Gesprächs über System, Mensch, Demokratie, Bildung und die Zukunft all dessen erschienen. Es ist […]

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Nun, people in motion und ich haben vor einer Woche ein Experiment gestartet, das testen soll, in wie weit Blogübergreifende Artikel auch wirklich gelesen werden und ob sich Dialog zur Diskussionsgrundlage eignen. Heute ist der zweite Teil „Mensch oder System“ unseres Gesprächs über System, Mensch, Demokratie, Bildung und die Zukunft all dessen erschienen. Es ist der zweite von vier Teilen.

Bis jetzt klappt es noch nicht sonderlich, ein paar Leser trudeln zwar drüben ein, aber nicht nennenswert. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Leser des onezblog auch die Themen des onezblog interessieren. Ohne diese Grundlage wäre alles was ich ab jetzt schreibe Unsinn.

Die Thematik dieses Gesprächs ist Zentral für den onezblog und wird somit auch einen Großteil der Leser interessieren. Dennoch liest niemand diesen zusammen erstellten Artikel auf people in motion. Das soll kein Vorwurf sein, denn jeder liest und kommentiert was er will, aber es ist ein Experiment und ich würde gerne ergründen, warum hier zwar viele Leser den ersten Teil verfolgt haben, jetzt aber niemand mehr den zweiten Teil liest, der direkt an der Fragestellung des ersten Teils anknüpft.

Hab ich nicht genau genug darauf hingewiesen? War es unverständlich wie die ganze Aktion ablaufen wird? Keine Lust auf einen anderen Blog zu gehen um etwas von mir zu lesen? Das Thema dann doch nicht so interessant, dass es wert wäre, verfolgt zu werden? Oder einfach noch zu früh und alle meine Leser schlafen noch?

Wie gesagt, es ist ein Experiment und vielleicht wird es ein fehlgeschlagenes, dafür brauchen wir aber Feedback. Warum liest du den zweiten Teil und warum nicht? Antworten gerne hier oderauf people in motion in den Kommentaren.

Und damit keiner mehr sagen kann er hätte es nicht gefunden:

.Erklärung

.Erster Teil „Entindividualisierung und der ‚böse‘ Kapitalismus“

.Zweiter Teil Mensch oder System?

Die Fragen, die dahinter stehen, sind die nach der Interaktivität von Blogs und der Wirkung von Artikeln bzw. Empfehlungen des Blogautors.

Lohnt es sich überhaupt zwischen zwei Blogs ein Konzept für größerer Artikel auszuarbeiten oder liest der Besucher eh nur den gewohnten Blog? Lohnt es sich über qualitätssteigernde Elemente nachzudenken, die eine gewisse Flexibilität des Mediums als Vorraussetzung haben?

Aber auch eine ganz andere Frage lässt sich hiermit verbinden. Lohnt sich Werbung in Blogs? Damit meine ich nicht ein wenig Adsense oder Flashbanner, sondern die immer wieder aufkommende Angst vor nicht gekennzeichneten und bezahlten Blogpostings. Lohnt es sich wirklich einen Link in einen Artikel einzubauen? Dabei meine ich nicht, ob dann mal sounsoviele draufklicken, sondern ob über einen gewissen zeitraum die Leute sich noch dran erinnern.

Mein Teil des Gespräch liegt jetzt schon eine Woche zurück und scheinbar hat sich niemand dran erinnert, dass ich eine Empfehlung ausgesprochen habe. ich muss mit diesem Artikel dran erinnern.

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https://raue.it/gesellschaft/kommunikationsexperiment/feed/ 1
Entindividualisierung und der „böse“ Kapitalismus https://raue.it/gesellschaft/entindividualisierung-und-der-boese-kapitalismus/ https://raue.it/gesellschaft/entindividualisierung-und-der-boese-kapitalismus/#comments Tue, 22 May 2007 10:29:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=253 Erster Teil des hier beschreibenen Dialogs. Der Versuch zweier Blogger einen Beitrag zusammen zu verfassen. onezblog und people in motion. In Dialogform und über beide Blogs verteilt. In vier Teilen. Wir hoffen es findet Anklang und es beißen sich einige geneigte Leser durch alle vier Teile und diskutieren mit uns über die Inhalte. Ein Experimet […]

Der Beitrag Entindividualisierung und der „böse“ Kapitalismus erschien zuerst auf Raue.

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Erster Teil des hier beschreibenen Dialogs. Der Versuch zweier Blogger einen Beitrag zusammen zu verfassen. onezblog und people in motion. In Dialogform und über beide Blogs verteilt. In vier Teilen. Wir hoffen es findet Anklang und es beißen sich einige geneigte Leser durch alle vier Teile und diskutieren mit uns über die Inhalte. Ein Experimet des politischen Diskurses.

soeren onez:
Man hört und liest immer wieder von der fortschreitenden Individualisierung, aber ich frage mich wirklich, wie all die „Experten“ darauf kommen. Nur weil viel mehr Menschen alleine wohnen, heißt das doch noch lange nicht, sie seien auch individueller. Ich sehe in unserer Gesellschaft eher den entgegengesetzten Trend, weg von der Person, denn du bist dein Handy, dein Klingelton, deine Klamotten, dein Auto. Diese Aufzählung lässt sich synchron zur Liste zivilisatorischer Errungenschaften erweitern. Paradox, dass genau dies als Indiz unseres großen Zeitalters der Selbstfindung betrachtet wird.

people in motion:
Mit dem Aspekt der Entindividualisierung in der modernen Gesellschaft sprichst du einen der fundamentalsten Einflüsse des kapitalistischen Systems auf den Menschen an.

Der Kapitalismus hat im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte – die Ursprünge reichen natürlich weiter zurück – unser gesellschaftliches und soziales Leben erobert und durchdrungen. Hierbei hat er dem Arbeiter die Würde und das individuell schöpferische genommen in dem er ihn ans Fließband gestellt hat, wo er von nun an nur noch eine kleine unbedeutende Schraube des riesigen undurchschaubaren Komplexes ist.

Gleichzeitig wurde die Bedeutung der materiellen Umstände stark übersteigert, denn der Mensch ist nur was Wert, wenn der Kapitalmarkt ihn braucht. Mit einem Wertlosen will natürlich niemand was zu tun haben. Hast du was, bist du was. Stichwort Humankapital. Wie verhält sich wohl ein Mensch der unbedingt zeigen will das er nach diesen kapitalistischen Gesichtspunkten etwas zu bieten hat? Er arbeitet, konsumiert und wenn er zwischendurch merkt, dass trotzdem die Befriedigung fehlt, dann lässt er sich unterhalten. Somit wäre Lebensstil und Wertempfinden stark entindividualisiert. Was den Grundsatz bildet. Aber damit nicht genug, denn um den Menschen für den Kapitalismus voll nutzbar zu machen, muss er am besten auch noch ein genormten Geschmack besitzen, damit der Verkaufsprozess auch bloß reibungslos abläuft. Da kommt dann die Medien- und Werbeindustrie ins Spiel. Sie manipuliert gezielt und verkauft ein Idealbild, das nicht realistisch ist. Denn für die, die es noch immer nicht verstanden haben: durch die neuesten Produkte wirst du nicht jung, schön und glücklich!

Also ich stimme dir voll und ganz zu. Unsere Vorstellung eines freien, unabhängigen und individuellen Lebens in der modernen Gesellschaft ist eine Illusion. Sicherlich muss man nicht darauf rein fallen, aber von früher Kindheit hinein gewachsen, ist es nicht jedem gegeben sich und die Gesellschaft später soweit zu hinterfragen. Umso schlimmer ist es, dass dieser Prozesse sich selbst unterstützt, denn diesem modernen Einheits-Menschen wird es immer schwieriger, über sein eigenes System zu reflektieren und am Ende regiert der Kapitalismus den Menschen.

soeren onez:
Ich muss dich in einem Punkt in Frage stellen: Ich bin mir nicht so sicher, ob das alles der „böse“ Kapitalismus bewerkstelligt, oder nicht doch eher der „dumme“ Mensch. Hat der Mensch nicht einfach das System, welches er auch verdient? Es ist doch die Frage nach dem Ei und dem Huhn. Wer war wohl zuerst da? Ohne Mensch kein System, allerdings ist Menschheit auch nicht ohne System zu denken. Doch wem verdankt das System seine Eigenschaften? Zumal es noch „böse“ genannt wird und doch eigentlich nur menschliche Handlungen als gut und böse bewertet werden. Ist es nicht vielmehr eine Ausrede der verantwortlichen Menschen, dass System Kapitalismus „böse“ zu nennen? Verantwortlich sind wir dabei alle.

people in motion:
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass ich den Kapitalismus, die riesigen Firmen und Aktiengesellschaften sind Zeugen seiner Effektivität, niemals als „böse“ bezeichnen würde, denn Zahlen haben nichts mit Moral zu tun. Allerdings unterspült er die Grundlagen menschlichen Lebens, vom Staatenwesen und der Demokratie bis hin zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Natürlich sichert auch das kapitalistische System, wie alle vorigen Systeme, einer kleinen Schicht von Menschen unvorstellbare Macht und Reichtümer, aber im Grunde sind auch sie nur Sklaven.

Die Geschichte der Menschheit ist eine Entwicklung und ich glaube, dass unsere heutige Gesellschaft für ein derart liberales Wirtschaftssystem noch nicht reif ist, denn der Mensch will nicht begreifen, dass Wohlstand kein Glück bedeutet.

Eine Lösung dieser Problematik kann also nur innerhalb jedes einzelnen Menschen gefunden werden, denn abgeschafft wird der Kapitalismus so schnell sicher nicht. Finden kann er sie nur in dem er nach wahrem Glück sucht. Was könnte also ein Staat für seine vom System versklavten Bürger tun, wenn er schon das System als solches nicht ändern kann?

Ein Staat muss eine ausgeprägte Persönlichkeit und innere Festigkeit unterstützen, die dem Menschen Ausgangspunkt ist um jenseits materieller Scheinwerte ein Glück in seinem Leben zu finden. Dieser „reife Mensch“ kann nur über Erziehung und Bildung erreicht werden. Er wäre nicht Opfer des Kapitalismus, da seine Werte außerhalb des Einflussbereichs der Regeln des Systems liegen.

Wenn ich mich allerdings in unseren Schulen mit etwa 30 Schülern pro Klasse umschaue oder den Stand familiärer Bindungen in unserem Land beobachte, dann zweifle ich an der Welt, in der unsere Kinder groß werden müssen. Ich glaube hier müssen ganz klar die Prioritäten unserer Politik überdacht werden.

soeren onez:
Du weist auf das Reifestadium der Menschheit hin und ich denke dort liegt wirklich das Problem. Sicher ist es einfacher die Globalisierung oder den Kapitalismus anzuschwärzen, aber die eigentliche Verantwortung liegt doch eben bei den Menschen und nicht bei einem System. Ob ich dich da richtig verstanden habe werden wir nächsten Dienstag, dem 29. Mai im zweiten Teil unserer Diskussion erörtern. „Mensch oder System?“ wird auf people in motion erscheinen.

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