armut – Raue https://raue.it Wed, 09 Nov 2005 13:21:00 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png armut – Raue https://raue.it 32 32 Was ist eigentlich Armut? https://raue.it/gesellschaft/was-ist-eigentlich-armut/ https://raue.it/gesellschaft/was-ist-eigentlich-armut/#comments Wed, 09 Nov 2005 13:21:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=14 Ich möchte in diesem Text über ein diese Frage reflexieren, da sie sich mir in der letzten Zeit öfter aufgedrängt hat. Erstmals stellte ich mir ernsthaft diese Frage in Budapest, ich war überwältigt von den Lebensverhältnissen dort, zum einen. Zum anderen, der Verhältnisse, gesehen in einem Film über das Leben einer Romafamilie in Rumänien. Kann […]

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Ich möchte in diesem Text über ein diese Frage reflexieren, da sie sich mir in der letzten Zeit öfter aufgedrängt hat. Erstmals stellte ich mir ernsthaft diese Frage in Budapest, ich war überwältigt von den Lebensverhältnissen dort, zum einen. Zum anderen, der Verhältnisse, gesehen in einem Film über das Leben einer Romafamilie in Rumänien.

Kann man Armut messen, wer ist wirklich arm, wer vielleicht nur arm dran, ist jeder selbst Schuld an seiner Armut, ist nur das System schuld?
Es drängen sich mir so viele Fragen auf bei diesem Thema, auf die ich im ersten Moment gar keine Antwort finde.
Was also ist Armut? Ist es das fehlen von Dingen, tägliches Brot, Wasser, Kleidung, schulische Ausbildung? Oder ist es die geistige Armut, keine Perspektive für die Zukunft zu haben, nicht mal die Sterne können noch dazu anregen in die Ferne zu schauen?
Armut kann so vieles sein, das man meinen könnte in jedem von uns steckt ein großer teil Armut. Aber dennoch geht es manchen besser als anderen.

Aber es gibt ja zum Glück die Armutsgrenze, ich glaube berechnet am Bruttosozialprodukt eines Staates, wer in einem gewissen Prozentsatz darunter liegt, ist Arm. Aber gibt es eine Messung von Armut. Die Frage die dieses Problem erst aufgeworfen hat, in mir, war, sind die Romakinder, mit denen ich arbeite, nicht viel reicher als die in Budapest gesehenen Menschen. Dennoch sind sie arm, materiell und vor allem geistig, keine Zukunft zu sehen macht arm bevor man es überhaupt ist.
Geht es nicht jedem so, das ihm etwas fehlt, was er nicht hat, Liebe, Freundschaft, Essen, trinken. Macht es einen unterschied, warum jemand unglücklich ist?
Ich denke Armut ist in uns allen, doch ist es bei den meisten, oder ich denke allen, die diesen Text lesen, keine wirklich existenzielle Frage, obwohl wir doch auch manchmal die Frage nach Liebe mit der Frage nach Existenz verbinden, es doch dann meistens nicht sie meinen, denn alle hängen unbewusst doch an dem Leben.
Aber wie ist es denn mit diesen Menschen die als gemessen Arm gelten, ist dort die geistige oder die materielle Armut schlimmer?
Ich kann diese Frage nicht beantworten, denn ich ich denke nicht, dass sie selbst es wissen, kein Essen, kein Geld, daraus muss doch geistige Armut entstehen wenn man nichts anderes kennt um sich herum, Hoffnung schwindet nun mal, sie stirbt eben doch nicht zuletzt.
Ich möchte nicht für die Armen dieser Welt sprechen, welches Recht hätte ich denn dazu als „Reicher“ dieser Erde.

Aber, das Problem dieser Erde heißt nicht Armut, sie ist bloß die Auswirkung des eigentlichen Problems; die Chancenlosigkeit der Armen. Niemand kann etwas dafür wo und wann er geboren wird, ob er nun Deutscher, Tscheche, Nigerianer oder Inder ist, er hat es sich nicht ausgesucht. Ob er arm oder reich auf die Welt kommt, wer sucht sich das schon aus, es wäre keine Wahl.
Somit sollte es nicht unser Hauptanliegen sein die Armut dieser Welt zu bekämpfen, ein hübscher Slogan, der in Politik und Gesellschaft oft gebraucht wird, sondern es muss die Pflicht eines Jeden Menschen sein für die Chancengleichheit auf dieser Welt zu kämpfen.
Die einen vielleicht, damit sie mit ruhigerem Gewissen schlafen können, die anderen, damit sie wenn sie schon nichts zu essen haben, wenigstens die Hoffnung, ihre Kinder können in Zukunft zur Schule gehen. Der Grund ist egal, denn wir alle kommen irgendwo her, gehen irgendwo hin, aber den Anfang haben wir uns nicht ausgesucht, aber für das Ende können wir gestalten. Das am Ende alles gut wird, doch einer Utopie muss man nachhängen um denen Hoffnung zu geben, die sie seit Jahren verloren haben, ich bin Realist, Armut wird es immer geben, aber ich bin auch ein Träumer und ich träume von einer Welt, in der sich nur mehr der Liebende arm fühlt ob seiner Geliebten, von der er getrennt ist.
Armut ist nicht messbar, nicht zu bekämpfen, aber sie ist zu ändern, wenn man nur die Chancen für jedermann auf diesem Planeten, ich will nicht sagen gleich machen, denn das wäre nicht fair, sondern jedermann eine Chance gibt, auch wenn die einiger anderer ein bisschen höher ist, es ist wichtig für die Armen dieser Welt, die gar keine Chance mehr sehen, ihnen eine zu geben, wie klein sie dann auch sein mag.

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