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Es ist ein leidiges Thema und die zwei Seiten werden sich nie näher kommen. Sie können lediglich die andere Meinung akzeptieren und versuchen ihre Position nicht zu sehr aufzubauschen. Es geht um Fäkalsprache, Schimpfworte, derbe Ausdrücke und politisch nicht hochgradig korrekte Aussprüche.

Ich sage es besser gleich zu beginn: Ich finde Menschen, die nie schimpfen und ihrem Ärger auch in entsprechender Sprache ausdrücken komisch und verstehe sie nicht. Es gibt eine Menge Menschen, die sagen einfach nie Scheiße, Fuck oder Bullshit. Es gibt Menschen, die mögen es nicht und halten es für unsensibel und ungehobelt. Es gibt sogar welche, die ziehen das ihr Leben lang durch.

Ich will aber jetzt nicht in die Tiefen des menschlichen Verhaltens und seiner psychologischen Gründe eintauchen und fragen warum diese Leute einfach nicht mal Scheiße Scheiße sein lassen können, oder warum Leute wie ich andauernd Fuck sagen müssen, selbst zu Dingen, die nun wirklich nicht zu fucken sind.

Ich will mich vielmehr erklären oder besser meinen gewichtigsten Grund zum besten geben und ihn dann hier diskutieren lassen.

Ich fluche gerne, sowohl im Leben, als auch auf diesem Blog, weil es ein ungemein wirksames Stilmittel ist. Stil nicht im Sinne eines Bang und Olufsen Katalogs oder im Sinne der Lifestylemagazine. Stil im Sinne des Theaters. Das Leben ist eine Bühne (Blogs sowieso) und dort will ich eben auch mal kein klassisches Stück aufführen. Heißt, ich will nicht in der intellektuellen Rolle verweilen, nur weil ich eben studiere, gerne Bücher lese und auch sonst eine Menge von diesen Akademikerdingen tue, die Akademiker eben alle so tun, vor allem die zukünftigen.

Ich will doch einfach nur ab und an meine Meinung nicht so ausddrücken: verschachtelte Sätze mit sieben Fremdwörtern, von denen es zwei nur zur Hälfte gibt, mit einem Habitus, der so vorgeschrieben ist wie die Bibel und dessen Erfinder mindestens so witzig gewesen sein müssen wie Mr. Spock. Ich weiß, dass den sicherlich auch einige lustig finden, aber es gibt ja auch Standartintellektuelle, die sich für ungemein alternativ halten.

Haltet es für die Sublimierung meines Individualdrucks oder sucht in meiner Kindheit nach schlimmen Erlebnissen, die mich den Fäkalisten zugetrieben haben. Aber macht nicht den Fehler, alle Liebhaber der derben Ausdrucksweise für primitive Schwachmaten zu halten. Mein Stilargument mag nicht ziehen und die mich kennen wissen wie unglaublich witzig ich bin: Nicht. Es ist jedoch schon ein Argument mehr, als die Gegenfrage warum? oder warum nicht? Und auch ein Argument mehr als der primitivste Satz, den ich mir vorstellen kann: Man macht das eben nicht.

Kein Mensch ist gezwungen diesen Blog zu lesen und glaubt mir ich reiße mich schon wirklich zusammen, aber glaubt bitte nicht, dass eure Atitüde eben keine Atitüde ist. Stil mag nicht nur subjektiv sein, über Geschmack lässt sich bekantlich nicht streiten, aber überhaupt Stil zu haben bedeutet eben nicht im Meer der toten Fische entweder Fuck oder Amen zu sagen, sondern Mut zu Lücke und wenn es sein muss verteidigt man auch den Ruf als Spaten.

Was dagegen?

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Muss ein Mensch moralisch sein? https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/#comments Fri, 15 Jun 2007 12:59:49 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen. Man kann die Suchanfrage auf […]

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Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen.

Man kann die Suchanfrage auf zweierlei Art verstehen, ihr zwei Fragemotivationen unterstellen.

  1. Was ist Moral überhaupt?
  2. Muss ich moralisch sein?

Ich unterstelle dem Suchenden einmal, dass er beides wissen möchte und, dass die erste Frage zu der zweiten Frage führt. Ich will darauf so wenig wie möglich philosophisch antworten obwohl das natürlich nicht ausbleibt, da Moral eine Disziplin der Philosophie ist. Aber ich habe nicht ohne Grund die Philosophie in einen anderen Blog ausgelagert, hier überlesen es die meisten.

Was ist also Moral? Ich will eine allgemein Definition wählen, die recht unproblematisch ist und einfach mal ignorieren, dass dies eine kontroverse Fragestellung seit tausenden von Jahren ist.

Moral (vom lat. moralis, „sittlich“), derjenige Ausschnitt aus dem Reich der ethischen Werte dessen Anerkennung und Verwirklichung bei jedem erwachenen Menschen zunächst angenommen wird. […] Stets und überall handelt es sich bei der Moral um das,was „gute Sitte“ ist, was „sich schickt“. (Kröner. Philosophisches Wörterbuch.)

Moral ist also jenes Sittengesetz, was in der jeweiligen Gesellschaft veankert ist. Ein ungeschriebenes gesetz, was sich allerdings auf geschriebene Gesetze auswirken kann, dem prinzipiell jeder zustimmt. Abweichungen eines jeden einzelnen gehören genauso dazu, wie die durchschnittliche Anerkennung. Moral ist ersr relevant, sobald eine Gemeinschaft entsteht. Ein Mensch alleine kann nicht moralisch oder amoralisch sein.

Muss ich also moralisch sein? Du bist es, ob du willst oder nicht. Ein jeder Mensch richtet sich nach Wertten, das Gehirn alleine braucht schon handlungsprinzipien um überhaupt zu funktionieren. Wenn jede Situation neu bewertet werden müsste, wäre der mensch schlichtweg nicht handlungsfähig. Aber ob man die geltende Moralvorstellung akzeptiert oder nicht, dass ist das Kriterium, ob man moralisch ist oder nicht.

Muss man die Moral akzeptieren? Nein muss man natürlich nicht, amn kann sich eigene Werte schaffen. Theoretisch zumindest. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, in vollkommener Isolierung kann man nicht leben. Also sucht sich ein jeder Gleichgesinnte, die ähnliche moralische Vorstellungen haben. Sie bilden eine andere Moral, als die der Majorität. Aber sie bilden eine Moral.

Worauf ich hinaus will? Ich würde gerne viele Aussagen prüfen, die ich gerade unter jungen Menschen immer wieder höre.

„Ich scheiß auf die Moral!“

Dieser Satz soll oft Individualität ausdrücken. Ich bin anders und zeige es, indem ich gegen geltende Moralvorstellungen rebelliere. Das ist richtig und falsch zugleich. Es stimmt zwar wohl, dass der Sprecher die geltende Moral nicht akzeptiert, jedoch bildet er sicherlich eine andere, für die er Gleichgesinnte sucht und sie sicher auch findet, sonst kehrt er früher oder später zur geltenden Moral zurück.

Anders sein wird häufig verwechselt mit dem anders sein als der Durchschnitt der Gesellschaft. Ich bin nicht so, wie der Duschschnitt soll bedeuten, ich bin ein Individuum. Das kann ich aber auch sein, wenn ich genau die durchschnittlichen Werte der Gesellschaft habe, denn ein Mensch definiert sich nicht nur durch seine Werte. Die resultierenden Handlungen sind oft viel entscheidender. Zudem gibt es sicherlich nicht sonderlich viele, die wirklich den Durchschnitt treffen. Wer sich schon einmal mit Statistik auseinander gesetzt hat, wird merken, dass die Mittelkurve oft nicht einen einzigen Wert schneidet. Es ist also niemand Durchschnitt und ich wäre voll alternativ läge ich darauf.

Ich will nur darauf hinweisen, dass es nahezu nicht möglich ist sich bewusst von der Gesellschaft zu differenzieren, anders zu sein. Denn genau diese bestreben ist allen Menschen gemein. Etwas besonderes sein zu wollen. Oft ist man damit genau der so Alternativ oder anders, wie alle anderen es auch sein wollen. Gar nicht.

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