allein – Raue https://raue.it Fri, 15 Jun 2007 12:59:49 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 https://raue.it/wp-content/uploads/2015/11/cropped-logo-st3-32x32.png allein – Raue https://raue.it 32 32 Muss ein Mensch moralisch sein? https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ https://raue.it/gesellschaft/muss-ein-mensch-moralisch-sein/#comments Fri, 15 Jun 2007 12:59:49 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/06/muss-ein-mensch-moralisch-sein/ Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen. Man kann die Suchanfrage auf […]

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Diese Suchanfrage habe ich gerade in meinen Statistiken gefunden und finde sie interessant genug um ein paar Gedanken zu formulieren, die ich schon lange hier geschrieben haben wollte. Es geht eigentlich nicht um Moral, sondern um die Individualität. Genauer gesagt, will ich mich hier ein wenig über das „Anders-Sein“ auslassen.

Man kann die Suchanfrage auf zweierlei Art verstehen, ihr zwei Fragemotivationen unterstellen.

  1. Was ist Moral überhaupt?
  2. Muss ich moralisch sein?

Ich unterstelle dem Suchenden einmal, dass er beides wissen möchte und, dass die erste Frage zu der zweiten Frage führt. Ich will darauf so wenig wie möglich philosophisch antworten obwohl das natürlich nicht ausbleibt, da Moral eine Disziplin der Philosophie ist. Aber ich habe nicht ohne Grund die Philosophie in einen anderen Blog ausgelagert, hier überlesen es die meisten.

Was ist also Moral? Ich will eine allgemein Definition wählen, die recht unproblematisch ist und einfach mal ignorieren, dass dies eine kontroverse Fragestellung seit tausenden von Jahren ist.

Moral (vom lat. moralis, „sittlich“), derjenige Ausschnitt aus dem Reich der ethischen Werte dessen Anerkennung und Verwirklichung bei jedem erwachenen Menschen zunächst angenommen wird. […] Stets und überall handelt es sich bei der Moral um das,was „gute Sitte“ ist, was „sich schickt“. (Kröner. Philosophisches Wörterbuch.)

Moral ist also jenes Sittengesetz, was in der jeweiligen Gesellschaft veankert ist. Ein ungeschriebenes gesetz, was sich allerdings auf geschriebene Gesetze auswirken kann, dem prinzipiell jeder zustimmt. Abweichungen eines jeden einzelnen gehören genauso dazu, wie die durchschnittliche Anerkennung. Moral ist ersr relevant, sobald eine Gemeinschaft entsteht. Ein Mensch alleine kann nicht moralisch oder amoralisch sein.

Muss ich also moralisch sein? Du bist es, ob du willst oder nicht. Ein jeder Mensch richtet sich nach Wertten, das Gehirn alleine braucht schon handlungsprinzipien um überhaupt zu funktionieren. Wenn jede Situation neu bewertet werden müsste, wäre der mensch schlichtweg nicht handlungsfähig. Aber ob man die geltende Moralvorstellung akzeptiert oder nicht, dass ist das Kriterium, ob man moralisch ist oder nicht.

Muss man die Moral akzeptieren? Nein muss man natürlich nicht, amn kann sich eigene Werte schaffen. Theoretisch zumindest. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, in vollkommener Isolierung kann man nicht leben. Also sucht sich ein jeder Gleichgesinnte, die ähnliche moralische Vorstellungen haben. Sie bilden eine andere Moral, als die der Majorität. Aber sie bilden eine Moral.

Worauf ich hinaus will? Ich würde gerne viele Aussagen prüfen, die ich gerade unter jungen Menschen immer wieder höre.

„Ich scheiß auf die Moral!“

Dieser Satz soll oft Individualität ausdrücken. Ich bin anders und zeige es, indem ich gegen geltende Moralvorstellungen rebelliere. Das ist richtig und falsch zugleich. Es stimmt zwar wohl, dass der Sprecher die geltende Moral nicht akzeptiert, jedoch bildet er sicherlich eine andere, für die er Gleichgesinnte sucht und sie sicher auch findet, sonst kehrt er früher oder später zur geltenden Moral zurück.

Anders sein wird häufig verwechselt mit dem anders sein als der Durchschnitt der Gesellschaft. Ich bin nicht so, wie der Duschschnitt soll bedeuten, ich bin ein Individuum. Das kann ich aber auch sein, wenn ich genau die durchschnittlichen Werte der Gesellschaft habe, denn ein Mensch definiert sich nicht nur durch seine Werte. Die resultierenden Handlungen sind oft viel entscheidender. Zudem gibt es sicherlich nicht sonderlich viele, die wirklich den Durchschnitt treffen. Wer sich schon einmal mit Statistik auseinander gesetzt hat, wird merken, dass die Mittelkurve oft nicht einen einzigen Wert schneidet. Es ist also niemand Durchschnitt und ich wäre voll alternativ läge ich darauf.

Ich will nur darauf hinweisen, dass es nahezu nicht möglich ist sich bewusst von der Gesellschaft zu differenzieren, anders zu sein. Denn genau diese bestreben ist allen Menschen gemein. Etwas besonderes sein zu wollen. Oft ist man damit genau der so Alternativ oder anders, wie alle anderen es auch sein wollen. Gar nicht.

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Pascal Mercier – Nachtzug nach Lissabon https://raue.it/kultur/pascal-mercier-nachtzug-nach-lissabon/ https://raue.it/kultur/pascal-mercier-nachtzug-nach-lissabon/#comments Sat, 13 Jan 2007 19:34:54 +0000 http://www.onezblog.de/?p=164 Ich hatte hier ja schon berichtet, dass ich dieses Buch besprechen werde. Ich habe dort auch gesagt, ich werde keine Leseempfelung, sondern eine Aufforderung es zu lesen schreiben. Ihr merkt schon, das Buch hat mir gut gefallen, sehr gut, unglaublich gut gefallen.Und doch konnte ich mich bisher nicht aufraffen, es zusammen zu fassen. Obwohl es […]

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Ich hatte hier ja schon berichtet, dass ich dieses Buch besprechen werde. Ich habe dort auch gesagt, ich werde keine Leseempfelung, sondern eine Aufforderung es zu lesen schreiben. Ihr merkt schon, das Buch hat mir gut gefallen, sehr gut, unglaublich gut gefallen.Und doch konnte ich mich bisher nicht aufraffen, es zusammen zu fassen. Obwohl es gar nicht so schwer ist, wie bei manch anderem Buch. Aber wenn ich nur die Handlung beschreibe, dann geht etwas verloren. Das Buch hat mich so fasziniert, weil es so tief ist. kein wunder, ist es doch von einem Philosophieprofessor geschrieben. Aber es ist keins dieser Bücher mit dem aufgesetzten Tiefgang, mit gezwungen philosophischen Fragen. Es stellt all die Grundfragen der Philosophie. Aber das Buch antwortet mit den Worten und den Erklärungen der Lyrik, nicht der Philosophie.

Raimund Gregorius ist Altphilologe und unterrichtet an einem Berner Gymnasium. Er ist eine Koryphäe seines Faches, aber ansonsten ist nicht viel los mit ihm. Langweilig würde es wohl treffen. Nemand hätte von ihm erwartet, was Inhalt des Buches ist. Er geht, einfach so, mitten in einer Griechischstunde. Lässt seine Bücher auf dem Pult liegen und geht. Fährt nach Lissabon. Wegen einer Frau die er nie zuvor gesehen hat und einem Buch eines geheimnisvollen Mannes. Er fährt nach Lissabon um den Autor eines Buches zu finden, was er in der portugiesischen Buchhandlung von Bern gefunden hat. Das ist die Handlung.

Aber es geht nicht um liebe, oder sehr viel weniger als in anderen Büchern, die beginnen mit einem Mann der eine Frau trifft und sein Leben ändert. Es geht um Identität, um Selbsterfahrung, es geht um Freundschaft, Ehre, Verstand, Religion und es geht um Widerstand. Sprache ist das Mittel dieses Buches, nicht nur weil es ein Buch ist, sondern weil Sprache das Geheimnis des Amadeo de Prado ist.

Lesen! unbedingt!

Mercier, Pascal: Nachtzug nach Lissabon. btb. München. 2006. 495 Seiten.
ISBN: 3-442-73436-3

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Über den Morgen, das Lächeln und über Kerle https://raue.it/leben/ueber-den-morgen-das-laecheln-und-uber-kerle/ https://raue.it/leben/ueber-den-morgen-das-laecheln-und-uber-kerle/#comments Wed, 15 Nov 2006 18:09:04 +0000 http://www.onezblog.de/?p=127 Ich gehe wie immer durch die Stadt. Ein bisschen bräsig müde, ein wenig mürrisch morgentlich, ein wenig vergnügt vor mich hindenkend. Leicht lächelnd. Den Menschen in die Augen schauend, wie immer. Doch heute ist mir was aufgefallen. Die Leute schauen alle ganz schnell wieder weg. Die Kerle sowieso. . ich weiß ist keine wirklich neue […]

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Ich gehe wie immer durch die Stadt. Ein bisschen bräsig müde, ein wenig mürrisch morgentlich, ein wenig vergnügt vor mich hindenkend. Leicht lächelnd. Den Menschen in die Augen schauend, wie immer.

Doch heute ist mir was aufgefallen. Die Leute schauen alle ganz schnell wieder weg. Die Kerle sowieso.

. ich weiß ist keine wirklich neue Entdeckung.

Aber wenn man so richtig bräsig, lächelnd, irgendwie durch, durch die Straßen geht, dann lächeln doch manche zurück. Wenn ich ganz einfach die Leute anlächele, dann schauen diese schnell weg. Wenn man aber so durch aussieht, dass die Leute denken man kann nichts dazu, dann lächeln sie auch zurück.

Wenn man verliebt ist, oder überglücklich aus der Nacht zurückkehrt, oder morgens nicht aus dem Bett kommt und sich doch aber riesig auf den Tag freut.

. Wenn man ein wenig verrückt aussieht, sin die Leute nicht mehr beschämt, sie lächeln zurück

Da aber nicht alles nur positiv ist, egal ob ich es gerne so hätte, muss ich natürlich noch etwas dazu sagen. Denen, die nicht lächeln, den Kerlen, denen steht natürlich die Verachtung ins Gesicht geschrieben.

. aber verdammt, verdammt egal an so einem Morgen

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Veronique Olmi – Meeresrand https://raue.it/kultur/veronique-olmi-meeresrand/ https://raue.it/kultur/veronique-olmi-meeresrand/#comments Wed, 01 Nov 2006 14:07:39 +0000 http://www.onezblog.de/?p=120 Schlucken. Das musste ich sehr oft während dieses Buches. Das besitzergreifende Gefühl der absoluten Traurigkeit herrunterschlucken. Schlucken und wieder und wieder. Absolute Traurigkeit. Panik. Flucht. Das ist dieses Buch. Verzweiflung, ganz dick eingepackt, tief verwurzelt. Eine Reise, ihre erste und letzte. Eine Mutter und ihre beiden Kinder reisen an das Meer. Denn sie sollen einmal […]

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Schlucken. Das musste ich sehr oft während dieses Buches. Das besitzergreifende Gefühl der absoluten Traurigkeit herrunterschlucken. Schlucken und wieder und wieder. Absolute Traurigkeit. Panik. Flucht. Das ist dieses Buch. Verzweiflung, ganz dick eingepackt, tief verwurzelt.

Eine Reise, ihre erste und letzte. Eine Mutter und ihre beiden Kinder reisen an das Meer. Denn sie sollen einmal das Meer sehen. Sie will zeigen, dass sie eine gute Mutter ist.

Das Seelenleben dieser Frau wird so real gezeichnet in diesem Buch. Das Leben einer sehr kranken Frau, die so homophob ist, dass sie nicht mehr klar kommt in einer Gesellschaft, die ihr so Fremd ist, wie nur irgendmöglich. Angst bestimmt ihr Leben.

Ein kleiner Ausschnitt ihres Lebens ist dieses Buch. Ein schrecklicher Ausschnitt. Das Buch ist nichts für Tage, an denen man noch etwas vor hat. Danach kann man nicht mehr feiern gehen, ja nicht mal mehr Menschen ansehen ohne wieder schlucken zu müssen. So ging es mir, jeder liest verschieden, aber dieses Buch geht jedem ans Herz.

Veronique Olmi – Meeresrand
btb-Verlag 2004
ISBN 3-442-73229-8

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Allein https://raue.it/kultur/allein/ https://raue.it/kultur/allein/#comments Sat, 05 Aug 2006 16:14:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=70 ich sitze nirgendwo alle sind dort alle reden ich nicht alle lachen ich nicht ich schaue mich um ich sehe alle und doch ist niemand hier alle sind dort ich nicht ich sitze im nirgendwo und bin dort allein

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ich sitze nirgendwo
alle sind dort
alle reden
ich nicht
alle lachen
ich nicht
ich schaue mich um
ich sehe alle
und doch ist niemand hier
alle sind dort
ich nicht
ich sitze im nirgendwo
und bin dort allein

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Die kleine Puppe https://raue.it/kultur/die-kleine-puppe/ Tue, 17 May 2005 00:59:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=11 Da war mal ’ne Puppe, Eine schöne, keine Plage. Doch keiner wollte sie haben. Warum? Gute Frage. Ihre Besitzer wechselten Tag für Tag. Und so merkte bald die kleine Puppe: „Es gibt keinen, der mich wirklich mag!“ Keiner wollt’ sich um sie kümmern, Keiner wollte sie pflegen. So blieb die Puppe allein – liegen im […]

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Da war mal ’ne Puppe,
Eine schöne, keine Plage.
Doch keiner wollte sie haben.
Warum? Gute Frage.

Ihre Besitzer wechselten Tag für Tag.
Und so merkte bald die kleine Puppe:
„Es gibt keinen, der mich wirklich mag!“

Keiner wollt’ sich um sie kümmern,
Keiner wollte sie pflegen.
So blieb die Puppe allein – liegen im Regen…

Ihr Haar wurde dreckig,
Die Kleider zerrissen,
Arme und Beine gebrochen,
Doch wurd’ sie nicht weggeschmissen.

Sie wurde weggelegt in eine dunkle Kist’
Tief im Keller vergraben unter ’nem Haufen Mist.

Keiner sah ihre Tränen,
Keiner hörte sie weinen.
Sie sagte zu sich selbst:
„Ich werd’ ganz allein bleiben.“

Und sie hoffte nicht mehr,
Dass es jemals passiert,
Dass Jemand sie findet,
Den sie interessiert.

Aber es geschah doch,
Und nach endlosem Warten,
Öffnete Jemand die Kiste
Und trug die Puppe in den Garten.

Sie wurde gewaschen und neu frisiert,
Arme und Beine geheilt,
Die Kleider repariert.

Sie erstrahlte wieder in einem neuen Glanz:

Haare so leuchtend, wie Gold,
Augen so blau, wie das Meer
Somit wusste die Puppe:
„Jemand mag mich jetzt sehr!“

Von nun an musste sie nie wieder unglücklich sein,
denn Jemand liebte sie sehr!
Sie war nie mehr allein!

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Höhenangst https://raue.it/kultur/hoehenangst/ Mon, 27 May 2002 13:29:00 +0000 http://www.onezblog.de/?p=977 Ein Gedicht über die Angst zu fallen, die erst überwunden werden muss, will man wieder hinaufsteigen.

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wenn ich schaue seh ich nichts
wenn ich sehe seh ich schwarz
alles kommt auf einmals
die gedanken überschlagen sich
gestern so weit
schönes wie hinweggeschleudert

in dem strudel meines lebens gibts kein pfropfen um zu stoppen
die zeit nimmt sich was ihr gehört
der verstand rebelliert nicht mehr
das vertrauen schwindet
ist nur noch theoretisch
alles zieht und zerrt an mir und doch niemand hier der weiß
alles wissen alles gute entsteigt
ins weite all

doch ich habe höhenangst
ich steige auf um mich zu finden doch der strudel klebt an mir
es gibt nicht hoffnung es gibt nur angst
wo bist du ich bräucht dich jetzt

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