Ich habe gerade in einem paranoiden Anfall alle Bilder in den Artikeln der Endlosrekursion gelöscht. In der Diskussion, die durch einige Lebensmittelfotos entstanden ist, ist mir heute klar geworden, auf welch dünnem Eis man sich für ein paar illustrierende Bildchen in den Artikeln bewegt. Das ist es mir nicht wert.
Ich war bisher der Ansicht, die Absicherung durch die Lizenzangabe bei allen Fotos auf Flickr sei ausreichend sorgfältig um im Fall eines Urheberrechtsverstoßes auf Flickr bzw. denjenigen, der das Bild auf Flickr hochgeladen hat, verweisen zu können, das Bild zu entfernen und so einer extrem teuren Abmahnung aus dem Weg gehen zu können. Da habe ich mich wohl geirrt.
Es scheint so zu sein, ich bin ja wahrlich kein Jurist, dass das Urheberrecht keine Sorgfalt als Einschränkung kennt. Damit ist man dran, auch wenn man theoretisch denjenigen der das Bild bei Flickr unter eine freie Lizenz gestellt hat wohl irgendwie verklagen kann. Aber erstens kommt man an den nicht dran und zweitens hat man trotzdem erstmal viel Geld bezahlt und bekommt es dann vielleicht wieder, wohl aber eben nicht. Vielleicht kann hier mal ein Jurist aufklären bzw. mir widersprechen, wenn ich gerade Unsinn erzähle.
Jedenfalls habe ich keine Lust potentielle 500-1500 Euro für buntes Beiwerk zu bezahlen, wo es doch eindeutig hier auf den Inhalt der Texte ankommt und die Bildchen höchstens den ästhetischen Gesamteindruck aufwerten bzw. den ein oder anderen Leser zum klicken animieren, der dann doch spätestens nach einem Abschnitt mit einem beiläufigen „pfff“ weiterzieht im digitalen Nirvana.
Wir haben jetzt drei Möglichkeiten. Wir verzichten in Zukunft auf Bilder. Wir kaufen für jeden Beitrag Bilder. Wir machen selbst Bilder.
Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir aus Trotz gerade Möglichkeit Eins am besten, das muss man aber intern besprechen, alles hat Nachteile. Entweder ist es hier eben etwas eintöniger, wobei ich das durch die schon geplante Designanpassung auffangen könnte, oder man muss Geld ausgeben, oder man muss in Kauf nehmen, dass die begrenzten Ressourcen unserer eigenen Bilder noch weniger als eh schon zu den Artikeln passen.
Was meint ihr dazu?
Kommentare
Ich würde auf Bilder verzichten, sie sind vielleicht für den einen oder anderen ein Leseanreiz. Gleichzeitig bin ich aber davon überzeugt, dass die Leser, die ihr mit euren Beiträgen ansprecht und ansprechen wollt, auf Bilder nicht angewiesen sind.
Eigene Bilder im eigenen blog, finde ich eine gute Idee. Zu einem Inhalt gehört doch auch eine Person, die durch Worte allein extrem virituell bleibt. Bilder, egal was sie darstellen, zeigen vom Autor eine weitere Facette. Ich habe erlebt, dass das persönliche Kennenlernen eines Schreibers die geschriebenen Beiträge auf einmal in einem ganz anderen und besonderen Licht erscheinen und verstehen lassen. Das Persönliche können Bilder, egal welche, zwar nicht ersetzen, aber ein wenig dazu hinführen könnten sie schon.
Mir gefällt die Idee mit eigenen Bildern, sei es nur ein Naturfoto; selbst damit lässt sich Geschriebenes teilweise bedeutungsschwer anreichern.
Und mal ganz zweinullig: Lasst eure Leser für euch Bilder machen… 😉 (Jaaah, ich weiß, auch da weiß man nicht, ob das Bild nicht auch nur über Google, Flickr, etc. bezogen wurde, ich hör ja schon auf…)
Ich denke bei mir gerade darüber nach, mit Bildern anzufangen, würde aber immer nur eigene Bilder nehmen.
Nur als Hinweis: Selbst wenn du nur eigene Bilder verwendest, kannst du Schwierigkeiten bekommen, wenn Personen auf den Bildern sind, die dir nicht die Einwilligung zur Veröffentlichung gegeben haben (Recht am eigenen Bild)
Ich habe gerade gestern ein Seminar Internet-Recht besucht und kann jedem nur empfehlen, ähnliches zu tun, und sich ganz frei von Emotionen zu informieren.
[…] schön und eigentlich hatten wir ja auch vor die Bildlast hier zu erhöhen, bis uns das Urheberrecht dazwischen gekommen […]