Kommentare zu: Werbung auf den Punkt gebracht https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/ Thu, 06 Sep 2007 22:00:50 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 Von: soeren onez https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2157 Thu, 06 Sep 2007 22:00:50 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2157 Oliver, ich denke nicht, dass diese Diskussion uns in di um den freien Willen treibt, oder treiben muss. Absolut gesetzte Entitäten, die nur konstrucktivistisch gewonnen werden können eigenen sich zwar immer gut um in Zusammenhang gestellt zu werden, aber zum Konsumverhalten und Manipulation gibt es gute und seit sehr langer Zeit geführte Statistiken, die kennst du mit Sicherheit auch. Deshalb lass und nicht von absoluter Beeinflussung reden. Dein Beispiel der Werbesprüche ist doch ein sehr gutes, dass ich auch gewählt hätte, wäre es mir beim Schreiben eingefallen. Ich kenne mehr Werbesprüche als Zitate und ich habe seit 5 Jahren keinen Fernseher mehr. Selbst in meiner Kindheit habe ich kaum Fernsehen dürfen und wollen. In der Jugendzeit habe ich das zwar einigermaßen nachgeholt, aber vieles hat man auch durch den normalen Sprachgebrauch bekommen. Manipulation funktioniert ja auch dann am besten, wenn es sie weitergetragen wird. Virales Marketing ist echt nichts neues, nur weil der Begriff vielleicht etwas moderner ist.

Es bleibt uns doch auch gar nichts anderes übrig, als mit unserer Umwelt zu kommunizieren und die ist voll von Werbung. Das fängt mit der „Werbung“ an und hört auf bei dezenten Andeutungen eines Logos auf teuren Klamotten. Wenn ich in den Mediamarkt gehe und muss z.B. ein Bügeleisen kaufen, dann kaufe ich eins, dessen Marke ich wenigsten schon einmal in einem positiven Zusammenhang gehört habe. Man muss nicht in Konsumtempeln verweilen um dem Konsum ausgesetzt zu sein.

Ich habe diese extreme Form der Ablehnung von Werbung als Gegener ausgesucht, weil es die Auseinandersetzung einfacher macht. In dem ich extreme Argumentationen gegenüberstelle, bekomme ich eine Ahnung davon, wo die Grenzen und Schwächen sind, so taste ich mich weiter. Natürlich kenne ich auch niemanden, der so agressiv gegen Werbung wäre, aber es hilft um Positionen besser auszutesten. So wie dei Kirche auch immer wieder gegen die Atheisten zu Felde ging, obwohl diese gar nicht existierten. Ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber gerade Thomes von Aquin arbeitet sich genau so immer weiter vor in seiner Argumentation. Nur zur Erklärung.

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Von: Claudia https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2156 Thu, 06 Sep 2007 12:59:04 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2156 Toller Beitrag, gute Serie!

Mit Werbung ist es ähnlich wie mit dem Internet: man benötigt Medienkompetenz bzw. Auseinandersetzung mit der Materie und einen dadurch gewachsenen Durchblick, um das für sich Nützliche raus zu ziehen und dem Schrott und den Fallen nicht zu verfallen.

Etwas hoch Qualitatives zu produzieren, aber NICHT zu werben und KEIN Marketing zu betreiben, ist wie „einfach gut schreiben“, aber NICHT kommentieren, KEINE Social Bookmarkings, Tags o.ä. nutzen und sich NICHT dafür interessieren, ob irgend jemand das Geschriebene auch gut findet. Das mag im Ausnahmefall mal klappen, in Normalfall verschwindet man in der Versenkung.

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Von: Oliver https://raue.it/internet/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2155 Wed, 05 Sep 2007 23:14:37 +0000 http://www.onezblog.de/item/2007/09/werbung-auf-den-punkt-gebracht/#comment-2155 >Niemand, ich wiederhole, niemand von sich behaupten, er kaufe etwas nur wegen der Qualität.

Das ist weit ausgeholt und dann können wir uns auch in Diskussionsgefilde begeben, ob der Mensch überhaupt einen freien Willen besitzt. Einflüsse sind vorhanden, immer, aber ehrlich gesagt würde ich es mir nicht so einfach machen, es ist auch eine Sache der Erfahrung und wenn du mal mehrere Jahre ohne Fernsehen auskommst, Konsumtempel meidest und z.B. Lebensmittel nach Inhalt in Rohformat kaufst, bemerkst du auch irgendwann den Unterschied: es ist die Qualität, es ist die Sache an sich.

>dass Werbung grundsätzlich schlecht ist.

Natürlich nicht, ich warb auch um meine Frau, machte ihr jedoch nichts vor. Ebenso wird auch geworben wenn ich auf den Markt gehe und Gemüse kaufe, aber es ist mehr ein anpreisen auf grundlegendestem Niveau.
Ich muß in diesem Augenblick mal kurz einen Punkt einbringen, eben ob meines Alters. Ich bin an deutlich weniger Werbung und exzessive Manipulation gewohnt, den Unterschied kann ich gut zu meiner Schwester ausmachen, die auch eine Abneigung hegt, jedoch eine geringe als die Meinige eben weil sie schon mehr gewohnt ist seit der Kindheit. Spätere Generation werden wahrscheinlich an die asiatische Werbeglitzerwelt gewohnt sein, die nur oft ein kleines Sichtfenster zum eigentlichen Kontent aufweist. Von _diesem_ Standpunkt aus verstehe ich dein Anliegen.
Bei mir existiert nur eine massive Beeinflussung, die ich mir auch immer vor Augen halte: ich sage Tempo zu Taschentüchern, ich sage Nutella zu jeder Schokocreme, ich sage Pril zu jedem Spülmittel, diese Dinge waren prägend in der Kindheit. Und genau dieser Punkt macht mir Angst, wir sind weit entfernt von profanen Schlüsselreizen und angekommen im manipulativen Zeitalter mittels CG Effekten in Printmedien etc., die Manipulation findet überall statt. Zwei Möglichkeiten bestehen, willig ergeben oder wachsam bleiben und einen Blick dafür gewinnen. Auf letzteres schoß ich mich ein.
Um den negativen Charakter von Werbung zu erkennen, muß man sich auch der verwendeten Technik en detail bewußt sein.

>Inhalt und Werbung so klar wie Möglich zu trennen und nicht zu suggerieren

Und genau da sind wir an dem Punkt angekommen, der Werbung auch per se schlecht macht: Werbung wird fortwährend optimiert. Je deutlicher die Trennung, umso geringer die Effizienz, das ist eine ganz einfache Rechnung. Und genau dieser Punkt läßt mich auch differenzieren, zwischen der „Taschengeld-Werbung“ und dem big business, der auf haarsträubende Manipulationen aus ist. Insofern ist die groß angelegte Rechtfertigung imo auch absurd. Denn diese geht allgemein von der Annahme aus, das es Leute gibt die *jegliche* Werbung per se verteufeln, was schlichtweg Blödsinn ist. Dieses Bild wird als Vorwärtsverteidigung der hochmanipulativen Werber getätigt, um den Kritikern eine Art Fanatismus zu bescheinigen. Dem ist aber nicht so, weder bei uns, noch bei einigen anderen die ich kenne. Man differenziert klar und deutlich, der einzige Unterschied: man denkt darüber nach, was das Gros der Menschen eben nicht macht und welche sich somit willig beeinflussen lassen.
Es ist auch eine Frage des Willens, bestimmten Dingen zu entsagen, ich will mich da als Supermann definieren, ich besitze auch Schwächen in anderen Bereichen, die aber in der Regel für die Außenwelt völlig uninteressant sind bzw. nur auf Nebenschauplätzen Bedeutung erlangen. Kennt man diese jedoch kann man versuchen entgegenzuwirken.

Sie mich als freiheitlichen „Aussteiger“, ich kritisiere, würde jedoch niemandem tatsächlich das Recht nehmen etwas zu tun, aber in tatsächlicher Freiheit darf man natürlich auch auf Mißstände hinweisen 🙂

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