Ihr konntet den Mailwechsel, der zwischen mir und Johannes Zumpe von Tripoli stattgefunden hat nachvollziehen und ich will mir noch ein paar grundlegende Gedanken machen. Ich habe gestern Abend Jens angemailt und ihn gefragt ob er Informationen über Trupoli und die Leute dahinter hat. Er hat daraufhin einen Beitrag verfasst. „Ein trojanisches Pferd im politischen Web 2.0?“ setzt sich kritisch mit den Macher auseinander und mutmaßt, dass die politische Freiheit bei der Vergangenheit der Macher und der politischen Richtung der Geldgeber nicht unbedingt gegeben scheint. Ich bin nicht der selben Auffassung und warte lieber noch ein wenig ab, wie sich die Plattform entwickeln wird. ich denke nicht, dass unbedingt von den Machern auf die Richtung der Plattform geschlossen werden muss. Kann so sein, dann nenne ich Jens ab dem Zeitpunkt „Den Propheten“ aber zwingend sehe ich das nicht so. Die politische Unabhängigkeit sehe ich allerdings auch als ein Problem. Trupoli ist eine Ag und hat sich bewusst entschieden, diese Rechtsform anzunehmen, da es die „transparenteste“ sei, so Johannes in einem interview mit politik-digital. Was aber, wenn eine Partei, der nicht unbedingt gefällt was da so geschrieben wird, Hauptaktionär wird? Kann sie dann nicht lenken und die Unabhängigkeit ist dahin?

Auch die Verknüpfung von Politischem und wirtschaflichen Interessen schmeckt mir nicht besonders. Denn was passiert, wenn die wirtschaftlichen Interessen mit den politischen Kollidieren, sehen wir jeden tag in Berlin. Lobbyarbeit ist sicher nicht der Glanzpunkt der Demokratie und genau das ist die Berbindung von Wirtschaft und Politik in meinen Augen und das sehe ich sicher nicht als einziger so. Ich will nicht sagen, dass wirtschaftliche und politische Interessen immer unter der Hand und gegen die eigentliche demokratische Macht laufen muss, gegen den Bürger. Aber wenn ihr da irgendwelche Prinzipien habt, was die Einflussnahme des Geldes auf die Plattform betrifft, dann macht sie doch öffentlich. Schreibt auf, wie ihr euch verhalten wollt, wenn der Mann mit dem Partei- und Scheckbuch vorbeikommt und etwas von euch will. Schreibt es auf, das schafft Vertrauen, denn man kann euch im Zweifel darauf festnageln.

Überhaupt scheint mir das euer Hauptproblem zu sein: Vertrauen. Das müsst ihr schaffen und PR-Slogans sind da einfach gegenläufig. Wenn ich lese „Kannst du dei Welt verändern? Klar ich tue es jeden Tag – auf Trupoli“ dann rollen sich mir eben die Fingernägel hoch. Sicher kann man diesen Spruch vertreten, Tropfen auf den heißen Stein und so, aber buttert doch mal nicht so dick auf.Über die Hauptseite kann man ja noch streiten, aber ihr habt einen Blog, dann schreibt darüber, schreibt, was sich hinter diesen Sprüchen versteckt. Sagt auch, dass ihr Geld verdienen wollt und es euch nicht nur darum geht die Welt zu retten, dann glaubt man auch vielleicht auch, dass ihr nicht nur Geld verdienen wollt. Seid ehrlich und legt die Karten auf den Tisch.

Ihr wollt euer Geschäftsmodell noch nicht offenlegen, eure Entscheidung, aber ich will vorher wissen, mit wie viel Werbung ich rechnen muss und welche Art der Monetarisierung ihr im Auge habt. Keine Angst, niemand schlitzt euch auf, nur weil sich dei Welt dreht und ihr hinterher vielleicht doch einen etwas anderen Weg gehen müsst. Aber sagt den Leuten woran sie sind, sonst wird das nichts.

Die Kritik ist schon jetzt laut, wenn ich mich in den Blogs umsehe und so wirklich geht ihr nicht drauf ein. Klar kommentiert ihr und versucht euch zu Rechtfertigen. Aber wnn sich nichts auf euer Seite tut, dann halten wir das eben für leeres Gerede. Warum ist der Blog denn so langweilig? Ihr habt so viel zu erzählen. Das Vertrauen, was ihr mit einem ehrlich geführtem Blog erlangen könnt, werdet ihr mit drei Millionen Videocontest und Rundmails nicht bekommen. Ihr wollt User, kein Problem, wer nicht, aber schafft eine Basis. Kommunikation und Vertrauen sollten diese Basis sein, dann sind solche Aktionen, so dämlich sie auch meist sind, ok.

Ihr merkt schon, ich finde die Idee im grunde wirklich gut. Sie wird die Welt nicht verändern und unsere Politiker auch nicht. Sie wird nie eine andere Politik ermöglichen können oder die Fehler im System vermindern. Ich denke aber dennoch, dass durch solche Dinge die Menschen an die Politik geführt werden können und nicht in dem Sinne, wie Frau Merkel und Herr Müntefering das meinen. Interesse an Politik besteht und vielleicht muss den Menschen wirklich wieder vor Augen geführt werden, dass sie entscheiden, so gering ihre Entscheidung auf in den Mühlen der Demokratie zählt.

Ob Tripoli diesen Platz einnehmen kann, weiß ich nicht und ich bin sondergleichen skeptisc. Aber das heißt nicht, dass man es nicht ausprobieren kann. Ich hoffe hier weitere Punkte genannt zu haben, die Tripoli zum nachdenken anregen. Ihr müsst ja nicht alles umsetzen, ich bin nur ein kleiner Blogger und Philosophiestudent, was weiß ich schon vom Leben und dem Netz und erst recht von der Wirtschaft. Aber klar sein sollte euch, dass ihr Vertrauen schaffen müsst. Nutzt euren Blog nicht nur als Contest und Marketinginstrument, sondern kommuniziert mir euren Usern: ehrlich und offen. Dann bin ich mir sicher, dass es zumindest viele probieren werden, die Welt verändern auf Trupoli, oder so.

Kommentare

Das mit dem Prophetenstatus reizt mich ja 😉

Aber zur Sache: Ob ein Verein oder eine AG transparenter ist, ist eine Frage, die ins Leere läuft. Natürlich wird sich keine Partei als Aktionär beteiligen, dafür gibt es unzählige(!) Agenturen, Beraterfirmen und eben „Netzwerker“. Lobbyisten treten in PR-Dingen selten als solche auf, sie verstehen sich sehr gut in der Tarnung. Deine Frage, was passieren würde, wenn eine Partei Hauptaktionär wird, geht also ein wenig an der Realität vorbei. Was passiert wenn Agentur X, Beraterfirma Y oder Beteiligungsfirma Z oder eine Stiftung Hauptaktionär wird? Nach außen mag das dann alles „recht neutral“ aussehen, aber wer steckt dahinter und wer steht mit wem in netzwerkartiger Verbindung?

Dein Einwurf, dass Trupoli offen erklären sollte, wer hinter der Sache steht, bzw. wer das Scheckbuch zückt, geht ebenfalls an der PR-Wirklichkeit vorbei. Wäre ich die Graue Eminenz hinter einer solchen Plattform, würde ich nicht mit Scheckbüchern wedeln müssen – die Personalpolitik ist Grundlage der politischen Ausrichtung. Die Redakteure, die den „neoliberalen“ Touch in den SPIEGEL brachten, haben auch keine Schecks erhalten, sondern wurden nur deshalb Redakteure, weil sie auf der Linie der Netzwerke rund um Aust standen/stehen. Für die Macher und Verantwortlichen ist Trupoli natürlich auch nur eine Station auf der Leiter nach oben. Patzen sie, ist der Weg innerhalb der Netzwerke versperrt. Handeln sie im Sinne der Netzwerke, steht ihnen (bei Erfolg) die Leiter nach oben offen. Hier geht es nicht um die Mafia, die „einem ein Angebot macht, das man nicht ablehnen kann“, es geht um die Schere im Kopf und vorauseilenden Gehorsam.

Beste Grüße
Jens

„Was aber, wenn eine Partei, der nicht unbedingt gefällt was da so geschrieben wird, Hauptaktionär wird?“

Das ist eines der üblichen Fälle von Halbwissen. Konkret: Das eine Gesellschaft die Form einer Aktiengesellschaft hat, bedeutet nicht, dass diese Aktien frei handelbar sind, geschweige denn, dass diese an der Börse erhältlich sind. Du und ich können morgen eine AG gründen und die Aktien unter uns aufteilen. Da muss nie irgendwas an der Börse gehandelt werden.

Die Organisationsform, das Marketinggehabe finde ich auch kritisch.

Ebenso, dass man eher nach dem Motto „Andere für sich arbeiten lassen“ agiert.

Das Jens vom Spiegelfechter eine Verschwörung daraus macht, finde ich eher ermüdend.

Schaue ich mir meine Kundenliste an, resp. Firmen für die ich mal gearbeitet habe, müsste ich danach ein Ku-Klux- Klan Anhänger sein, der Diktatoren unterstützt und mit Frau Mohn von Bertelsmann nachts heimlich an der Weltherrschaft klöppelt.

@limited

Was soll das mit Verschwörung zu tun haben?
Eine persönliche Frage mag erlaubt sein – bist Du im PR-Geschäft tätig?
Just for the record – ich bin es und weiß, was „Netzwerke“ sind. Das hat Nullkommanix mit Verschwörungen zu tun. Es ist ganz normale Business-Praxis. Dagegen muß man nichts haben, aber dann soll man doch bitteschön nicht so laut von Unabhängigkeit schwadronieren.

@ Jens

Es hat mit Verschwörung zu tun, wenn du auf deinem Blog aus einer vorangegangenen Tätigkeit, eines der an Trupoli Beteiligten, eine Unterwanderung der politischen Internetszene konstruierst.

Das halte ich für ziemlich Panne.

Just for the record – wenn man geschäftlich tätig ist – sei es im PR Geschäft (in dem ich nicht tätig bin) oder anderswo – wird man kaum darum herum kommen Kontakte aufzubauen und auch mit (so man den Erfolg haben will) großen Firmen in Kontakt zu treten, bei denen man wenn man nur lange genug sucht, etwas kritikwürdiges/moralisch verwerfliches/verschwörungstechnisch verwertbares findet.

Hat aber jetzt wenig mit Trupoli zu tun. Ich habe deren Ansinnen abgelehnt, da mir ein Unternehmen, das einerseits als AG organisiert ist (mit Gewinnerzielungsabsicht) und sich etwas wie „Förderung der Demokratie“ auf die Fahnen malt, suspekt ist. Zumal, wenn man keine eigenen Inhalte liefert, sondern sich als Communitybasis andient.

Ich fände es auch begrüßenswert, wenn es eine auf gutem Niveu organisierte politische Plattform geben würde. Das jemand allerdings dahintersteht und den Klingelbeutel aufhält, lehne ich ab.

Erst recht, wenn nichts über das Geschäftsmodell u.a. bekannt ist.

@limited

Der „Beteiligte“ ist CEO und wurde von den Geldgebern, die gleichzeitig das Konzept entworfen haben, engagiert. Bei einem politischen Portal würde ich es von einer Venture-Kapital Agentur mit besten Netzwerk-Verbindungen doch für äußerst fahrlässig – wenn nicht sogar naiv – halten, ein unbeschriebenes Blatt zu engagieren. Aber sei es drum, ich halte es für normale Geschäftspraxis, Du hältst es für eine Verschwörung – da kann man nichts machen.

Bei einer Firma, wie Teltschik Associates, wird man übrigens nicht so nebenbei leitender Angestellter. Es handelt sich hier nicht um Siemens, EON oder die einen Mittelständler. Auch das ist ganz normale PR-Praxis und hat nichts mit Verschwörung zu tun.

Deine übrigen Kritikpunkte kann ich übrigens nachvollziehen und teile sie.

@ Jens

Mit launigen Unterstellungen bist du heute wieder unterwegs.

In deinem Blogbeitrag stellst du z.B. fest

Ein Blick hinter die Kulissen lässt den Betrachter auch gleich an der Unabhängigkeit der Plattform zweifeln. Der CEO Stumpe war zuletzt als Project Manager bei der Firma Teltschik Associates tätig, einer Politberaterfirma, die sich mit besten Kontakten zu den Firmen Kissinger Associates und der Scowcroft Group dem Kunden empfiehlt – also ein Big Player im manchmal schmutzigen Geschäft der Beraterfirmen.

Alles Schweine ausser Mutti.

Wenn du so toll bist, dann weißt du ja, dass je nach Unternehmen der Status „Projekt Manager“ mitunter wenig mehr bedeutet, als ausführendes Organ bis hin zu „Copy and Paste Agent“ von Direktiven.

Laßt doch einfach mal die Kirche im Dorf und versucht nicht auf Teufel komm heraus eine allumfassende Weltverschwörung an die Wand zu malen – das ist so unendlich langweilig.

Für mich sieht das – solange ich keine weiteren Informationen bekomme – so aus, als wenn da zwei/drei halbwegs erfolgreiche Internetunternehmer versuchen eine politische Community zu etablieren, mit der sie Geld verdienen können.

Braucht man nicht, ist in der Art auch vollkommen falsch organisiert, aber hat mit „Dieneoliberalenwirtschaftsfaschistenvonbertelsmannund- denetabliertenparteienunddenmediensowieso“, das ihr als Geheule auf euerm Blog anstimmt, wenig zu tun.

@ kommentar und Jens: Da bin ich wohl zu naiv und unwissend. Zugegeben. Es ist nicht mein Gebiet und es wohl wohl nicht sonderlich richtig, was ich da geschrieben habe. Aber dennoch ist es wohl kein Naturgesetz, dass es so ablaufen muss, wie du es beschreibst Jens, oder? Ich will mir die Plattform anschauen, wenn sie Online ist und dann meine Meinung bilden, auch wenn du recht behalten solltest. Und die Sache mit der Unabhängigkeit ist nie wirklich gegeben, egal ob als Verein, privat, Ag, gmbh oder sonstwas. Da hast du sicher Recht.

Dennoch denke ich, dass der Ansatz von Tripoli so verkehrt nicht ist, es kommt auf die Umsetzung an. Ein Blog zu haben ist schon mal der richtige Schritt, nur steht da bis jetzt nur Blabla drin und sollte sich das nicht ändern wird das sicher nichts. Aber wer sagt, dass sich CEOs und sonstige nicht besinnen und lernen können. Wenn nicht, kann man spekulieren obs am Geldgeber lag oder sonstworan, es wird jedenfalls nichts daran ändern, dass es nicht funktionieren wird, ohne Vertrauensbildung, weg von PR und Marketingkonzepten.

Ach Limited 😉

Lass mal gut sein. Was nicht in Dein engstirniges Weltbild passt, ist mitnichten eine Verschwörung.
Wer einen Hammer in der Hand hält, sieht nur Nägel und Du willst mir auf Teufel komm raus ans Bein pinkeln. Nun gut, viel Spaß dabei.

@Soeren

Ja, abwarten und Tee trinken oder wie es der Engländer sagt „looking for the best but expecting the worst“ 😉

Meine Erfahrungen (und die Erfahrungen vieler Bekannter) mit der Neutralität der „Großen im Geschäft“ ist indes getrübt. Nehmen wir die Foren der großen Nachrichtenseiten. Bis auf die Seite der SZ ist Zensur an der Tagesordnung – bei Focus.de sogar in extremer Art und Weise. Ein löbliches Gegenbeispiel sind indes die Foren des Heise Verlags, wie z.B. das TP-Forum, das allerdings auch einen anderen Anspruch hat.

Wir sprechen uns am 1.10 wieder … auch ich bin gespannt. Vielleicht irre ich mich ja auch 😉

@ Jens

Ich könnte jetzt sagen, wer über ein engstirniges Weltbild verfügt, verfällt darin, bei anderen ein ebensolches zu vermuten.

Ist mir aber zu billig.

Ich achte dich, für die Arbeit, die du in dein Blog steckst , und dein Engagement.

Ich würde mir natürlich wünschen, wennn du deine weltanschaulich festgefräßte Brille manchmal abnehmen würdest.

Nicht alles im Leben ist nach einem Masterplan organisiert. Weder bei der Energieversorgung der EU, noch in der Parteipolitik, noch bei den Initiierung von Internetplattformen.

Aber wenn man hinter allem einen bösen schwarzen Mann vermuten will – bitte – tut euch keinen Zwang an.

Besten Gruß
Christian

Ist auch mein letzter Kommentar zu dieser Sache.

Trupoli und Spiegelfechter sind einfach zu irrelevant, dass ich mich dazu länger äußern möchte.

Soll sich jeder selbst seine Meinung bilden.

@Limited

Ob Du es mir glaubst oder nicht, ich finde Verschwörungstheorien und die Vorstellung eines Masterplans (auch in dem Kontext, den Du nennst) ebenfalls lächerlich. Aber sei´s drum.

Jeder soll sich selbst seine Meinung bilden.

Der gegenseitige Vorwurf von engstirnigkeit bringt hier niemand weiter. In wieweit der Einfluss gewisser „Netzwerke“ ein Problem im Sinne der Unabhängigkeit darstellen könnte ist auf jedenfall eine Diskussion wert, ich hatte beim SF Artikel aber auch den Eindruck das hier eine Thematik zur Diskussion gestellt wird und keine Weltsicht zementiert werden soll (Titel endet mit Fragezeichen…).

Das solche „Netzwerke“ existieren, ist keine Verschwörungstheorie a la 9/11. Diese Strukturen sind gewachsen, weil sie erfolgreich sind. Gut finden muss man diese Art der „Vetternwirtschaft“ (auch ein Netzwerk, oder?) trotzdem nicht.

Eigentlich finde ich auch, dass diese „normale Geschäftspraxis“ durchaus Merkmale eienr Verschwörung tragen – und damit meine ich die gesamte sog. Public Relations – Branche (ein Wort das als Ersatz zum negativ besetzen Propaganda erfunden wurde). Das Ziel ist doch generell, Einfluss auf die Gedanken und Meinungen von Menschen zu erlangen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Da die Menschen aber mit der Zeit gemerkt haben, dass man Politikern/Militärs/Firmen nicht immer trauen kann, geschieht das eben ungleich subtiler. Das funktioniert ganz ohne Oberilluminaten, es ist vielmehr zu einem allgegenwärtigen, institutionalisierten System gewachsen. Ganz normale Geschäftspraxis eben, eine allgemein angesehene und hochrentable dazu. Deswegen scheint sich auch kein Mensch mehr großartig darüber Gedanken zu machen, was eine PR-Agentur eigentlich so macht und ob was das bedeutet. Strenggenommen könnte man die gesamte moderne Werbung da auch noch mit reinholen.

Das meistzitierte, gut belegte Beispiel für dreckige Polit-PR wäre wohl die sog. Brutkastenlüge . Im Umfeld von Kriegen sowieso ein wiederkehrendes Thema, wie man momentan wieder am Iran sehen kann. vertiefend dazu fand ich das Buch „Kriegstrommeln“ von Mira Beham interessant, vor allem in Bezug auf die deutsche Beteiligung in den Jugoslawienkriegen.
Ansonsten kann ich die allgemeiner gehaltene, erstklassige BBC-Dokumentation The Century Of The Self empfehlen.

Setz dich mal ein bisschen damitz auseinander, Limited – dann wirst du schnell merken dass das mit gängigen Verschwörungstheorien nichts gemein hat. Leider.

P.S: jetzt fällt mir doch noch ein „schmankerl“ ein: Die Forderung der Werbekompetenz bei Kindern. Vie Spass!

Sehr interessant. Nur, obiges über Umwege in den Zusammenhang mit Trupolu zu bringen scheint mir aufgrund mangelnder Tatsachen schon sehr gewagt.

Einer Venture Capital Firma scheint es in alles aller Regel zuerst mal um die Gewinnvermehrung zu gehen, denke ich. Dass man da jemand einsetzt, der sich mit Politik auskennt ist doch nachvollziehbar.
Davon gleich daraus zu schließen Trupoli wird der verlängerte Arm alles Bösen auf dieser Welt ist absurd.

Die motivation für den Beitrag kam aus dem Eindruck, dass die Trupoli entgegengebrachten Vorbehalte als schwarz/weiss denken a la „Trupoli ist der verlängerte Arm des Bösen“ disqualifiziert wurden. Der Einfluss solcher Netzwerke wurden damit als „Verschwörungstheorie“ abgetan. Der geäusserten Kritik wird dies meiner Meinung nach nicht gerecht. Solche Phantasien hat auch niemand an die Wand gemalt.

Ich wollte daher ein paar ALLGEMEINE, einführende Links zum Thema Public Relations liefern. Damit wollte ich zeigen, dass diese Form der Einflussnahme reel existiert und es absolut gerechtfertigt ist, sich darüber Gedanken zu machen. Und zwar gerade ohne damit einseitig deterministische Aussagen zu treffen wie oben. Die Welt ist komplexer.

Ich gebe zu, es war OT. Die Schlüsse, die F aus meinem Post zieht, waren absolut nicht meine Intention, ich wollte im Gegenteil zu einer unvoreingenommenen Auseinandersetzung mit dem Thema ermutigen. Sorry für Missverständnisse.

Ich stehe Trupoli sehr skeptisch gegenüber und das hat verschiedene Gründe:

1. Die Argumentation, dass man als Verein zu sehr Gefahr liefe, die Interessen eventueller Spender beachten zu müssen ist schwach. Als Unternehmen muss man die Interessen der Kunden berücksichtigen und das sogar noch extremer.

2. Ein Unternehmen, das versucht in der Politik mitzumischen hebt sich nicht von den wirtschaftlichen Lobbyisten ab, die wir ohnehin schon haben.

3. Ich habe den Eindruck, es handelt sich um ein Prestigeprojekt der Macher mit dem dann auf dem Rücken der Community-Mitglieder Geld gemacht werden soll.

Mir persönlich gefällt weder das Konzept von Tripoli, noch der Gedanke, meine Interessen durch ein kommerzielles Unternehmen vertreten zu lassen.
Aber letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.

Ok.
Also ich kenne die Jungs, die an Trupoli arbeiten. Die Idee hab ich mir von denen erklären lassen.
Ihnen ist sehr wohl bewußt, dass Trupoli nicht funktionieren wird, wenn es nicht absolut unabhängig ist.
Da geht es absolut nicht um Einflußnahme.