Angeregt durch den Artikel „Was steckt wirklich hinter dem Telekom-Streik?“ will ich mich mal aufregen. Dabei wird es sicher ein wenig unsachlich, deshalb lest den Artikel von Vincent um wenigstens die objektiven Zahlen zu kennen. Die Telekom geht mir seit Jahren auf den Keks. Und das mit System.
Die Telekomführung fährt seit Jahren einen Kurs, der selbst jedem Wirtschaftsfremden komisch vorkommen muss. Dabei meine ich nicht, wie sie expandieren, verkaufen und sonstige Wirtschaftskram machen. Ich meine den Umgang mit Kunden, was sicher den Grundstock für wirtschaftlichen Erfolg darstellen sollte. Sage ich mal so laienhaft.
Der Telekom sind ihr Kunden so egal wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt. Das ist eine Behauptung, die ich nicht beweisen kann und höchstens durch Beispiele stützen könnte. Aber Beispiele sind keine Argumente. Ich will euch dennoch zwei erzählen um euch meinen Brass auf den rosa Riesen zu verdeutlichen. Was das mit dem Telekomstreik zu tun hat, werdet ihr sehen.
Ich habe ein Paket bei der Telekom bestellt. Festnetzflat und Dsl-Flat. Es hat drei Monate gebraucht, bis überhaupt antwort auf meine Bestellung eintraf. Es hat noch einmal knapp zwei Monate gebraucht, bis die Pfosten mein Internet hinbekommen haben. irgendso ein Knoten war nicht richtig eingestellt. Kann ja mal passieren. Ich bekomme aber natürlich eine Rechnung für die Zeit. Leistung nicht erbracht, also zahle ich auch nicht. Rufe also da an, beschwere mich und die Perle will mich so richtig zuckersüß auf den Arm nehmen. Erzählt mir was von einem großzügigen Gutschein und lablala. Ich erstmal froh, rechne aber mal nach und was? Natürlich, wenn ich die Leistung, die die Telekom nicht erbracht hat, abziehe, blieb von dem „großzügigen“ Gutschein gerade mal 5 Euro. Wahnsinn, oder.
Die zweite Geschichte würde uns jetzt zu weit weg führen. Dazu schreibe ich mal einen Post extra, der betrifft nämlich alle Telefonanbieter, mit denen ich bisher geschäftlichen Kontakt hatte.
Aber um den Kreis zu schlagen zum aktuellen Streik. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass der Telekomvorstand sich groß um seine Mitarbeiter schert, er braucht sie halt, genauso wie die Kunden, aber es gibt ja genug davon. Diese Einstellung rächt sich gerade, die Kunden rennen davon ( ich werde sicher auch nur den Vertrag erfüllen und dann bin ich weg) und die Mitarbeiter sind auch unzufrieden. Aber anstatt Fehler zuzugeben und zu korrigieren, sollen die Fehler auf dem Rücken der Mitarbeiter abgeladen werden. 12% Prozent weniger Lohn, weil die hochbezahlten Manager es verkackt haben? Ich glaube mein Schwein pfeift.
Ich bin wahrlich niemand, der prinzipiell auf der Seite der Arbeiter steht und immer mehr Lohn fordert. Ich bin sicher dafür, dass alle etwas beitragen müssen, wenn es der Firma wirtschaftlich schlecht geht. Ich weiß aber auch, dass diese Forderung nur in schlechten Zeiten laut wird und in guten Zeiten müssen die Gewinne dann „investiert“ werden. Wo, kann man dann in den diversen momentan laufenden Prozessen beobachten.
Aber bei der Telekom frage ich mich, wem es weh tun würde, wenn es sie einfach nicht mehr gäbe. Streik bis zum Äußersten durchziehen und dann die Mitarbeiter, Kunden, Leitungen und sonstigen Firlefanz einfach unter der Konkurrenz aufteilen. Nur der Vorstand, der darf sich auf dem Amt melden. In der Agentur meine ich natürlich.
Ich werde zynisch, aber ich finde das Verhalten manch einer großen Firma einfach ungeheuerlich und da kommen dann doch selbst in mir manchmal tief rote Gedanken hoch.
Telekom aufs Maul. Oder vielleicht doch besser streiken.
Kommentare
Schöner Artikel, wirklich unbegreiflich was da bei der Telekom abgeht!
aber die T-Punkts sind das Schärfste, meist ziemlich lange Warteschlangen und wenn man dann endlich sein Anliegen los werden möchte, dann hat man meist das Pech, auf jemand zu treffen, dem man zuerst das Internet erklären muss und wie es bei t-o läuft und der dann die einzige fragen muss, die in dem Laden eine Ahnung hat.
Aber wieder zu kurz gefragt und nochmals eine falsche Antwort, nun, ich kenne zumindest bei uns einen guten Berater von Vodafone, der hat es dann möglich gemacht.
Ich kann deinen Ärger nachvollziehen, obwohl ich diese schlechten Erfahrungen mit der Telekom nicht gemacht habe. Im Gegenteil. Als ich noch Kunde der Telekom war, fühlte ich mich besser aufgehoben. Heute bin ich (mit dem Telefon erst seit etwas mehr als einem Jahr) bei 1&1. Vorher hatte ich dort schon über Jahre meine diversen Websites. Der Service von 1&1 ist in meinen Augen nicht besser, sondern wesentlich schlechter als der der Telekom. Ich habe mal im letzten Jahr einen Artikel darüber geschrieben, den ich hier verlinke (hoffe, ich darf das). Ich werde reumütig zur Telekom zurückkehren, wenn erst der 2Jahresvertrag mit 1und1 ausgelaufen ist. Von anderen Anbietern hört man durchaus ähnlich schlechte Nachrichten. Mit meinem Internet-Provider (Allinkl.com) bin ich allerdings sehr zufrieden. Kein Vergleich mit dem Service, den man von 1&1 (nicht) bekommt.
Dass der Telekom die Mitarbeit für eigene Fehler bestrafen würde stimmt für meine Begriffe nur zum Teil. In erster Linie ist es so, dass dieser Riesenkonzern sich dringend umstellen muss (nicht nur, was den Service anlangt). Der technische Fortschritt (Internet-Telefonie u.s.w.) zwingt das Unternehmen dazu. Die Festnetzsparte der Telekom wird auch dann, wenn es zu einer Einigung mit Verdi kommt, weiterhin große Probleme haben. Da bin ich mir persönlich ganz sicher. Daran ist eigentlich auch niemand persönlich Schuld. Nicht mal die ehemaligen Vorstände. Wer hätte diese Entwicklung schon vor wenigen Jahren voraussehen können?
Mein Artikel: http://www.finger.zeig.net/…
Okay, dann melde ich mich auch mal zu Wort. Als Gewerkschafter, Telekom-Azubi und betrieblicher Interessenvertreter kann ich dem allen nur zustimmen.
Der "schlechte Service" bei der Telekom rührt meist daher, dass das gar keine beschäftigten der Telekom sind, mit denen man Kontakt hat.
In Call-Centern/T-Punkten hocken so viele Leih- und ZeitarbeitnehmerInnen wie nie zu vor und nach zwei Wochen Einlernzeit werden die dann auf die Kunden losgelassen und haben natürlich keine Ahnung.
Im Technikerbereich sieht es ähnlich aus. In Frankfurt z.B. gehen ca. 80% der Service-Aufträge an Fremdfirmen, die sich mit (unserer) Technik nicht wirklich auskennen und unter extremem Zeitdruck stehen, da sie pro Auftrag (mies) bezahlt werden.
Von Seiten der Politik kommen Sprüche wie "34 Stunden können nicht das Maß aller Dinge sein" (Oettinger). Vergessen wird hierbei jedoch, dass vor zwei Jahren die 34-Stunden-Woche unter Lohnverzicht eingeführt wurde, um die Kündigung von 10000 ArbeitnehmerInnen zu verhindern.
Jetzt wird uns das vorgeworfen und behauptet wir wären faul.
Unter erneuten massiven Lohnsenkungen soll jetzt wieder auf Mindestens 38 Stunden aufgestockt werden.
Unproduktiv sind wir auch noch. Dass das an der miserablen IT-Infrastruktur liegt und man bis zu 10 Systeme parallel bedienen muss um ein Kundenanliegen zu bearbeiten, bleibt bei diesen Behauptungen auch aussen vor.
Man rühmt sich ja für Jahr damit, dass man 4000 junge Menschen ausbildet. Das diese Quote auch nur zustande kommt, weil wir wieder auf diverse Besitztümer verzichten müssen, wird verschwiegen.
2004 wollte die Telekom ganze zwei Azubis einstellen. Abgegeben haben wir dann unter anderem das Weihnachtsgeld.
Von den gut Ausgebildeten Menschen setzt man dann 90% auf die Straße und sagt, die Mitarbeiter im Konzern sind unqualifiziert.
Meiner Meinung nach ist diese Misere einfach massivem Fehl-Management in den letzten 10 Jahren zuzuschreiben und hat nichts mit dem Personal zu tun.
Wie man an den Beeindruckenden Zahlen der Streikenden sehen kann, ist diesen Menschen der Konzern nicht egal. Wir sind alle motiviert, qualifiziert und wollen Service bieten. Man lässt uns nur nicht…
Gruß Chris
[…] und Torsten ärgern sich über Arcor, max findet, daß Strato lügt. Die Telekom nervt Raphael und treibt Frau Heine gar in den Wahnsinn. Ebenfalls Probleme mit Arcor hat die DespoZicke, und […]
Hallo Miteinander,
Andere Anbieter? Besserer? Service? Leider nein. Die meisten Anbieter versuchen die Telekom preislich zu unterbieten und haben folglich noch schlechteren Service. Außerdem müssen fast alle auf das Netz der Telekom zurückgreifen. In München gibt es wenigstens einen Anbieter mit eigenem Netz. Der Service muss hervorragend sein. Der Preis liegt irgendwo beim Telekompreis.
Zur Telekomfirmenpolitk kann ich nur sagen „Katastrophe“ zu Verdi „Dito“
Um unsere kleine Firma braucht sich die Telekom erstmal keine Sorgen mehr machen. Nach 4 Wochen ohne Internet wollen und können wir nicht mehr mit der Telekom zusammenarbeiten. Verdi hat den armen Technikern somit einiges an arbeit erspart. Aber hey liebes Telekommanagement keine Sorge – Vielleicht holen wir uns noch TDSL zusätzlich – Als Backup.
Übrigens mein persönliches Fazit des ultimativen Globalisierungs- und Welpolitikhauptproblems „Jeder Depp will unbedingt einen auf Dicke Hose machen und schaukelt seine Eier wild hin und her“
Viel Spaß noch beim Streiken,
blendi
P.s. Ihr wollts alle Service bieten und man lässt euch nur nicht? Warum habt ihr nicht schon lange vorher gestreikt? Für Besseren Service 😉