Der Krieg in Nahost wird wohl Montag spätestens zu einem „richtigen Krieg“ werden. Laut Zeitungsberichten wird die Israelische Armee in den Libanon einmarschieren.

Soweit die Lage. Tote auf beiden Seiten, bisher eher durch Raketenbeschuss, von Seiten Israel und der Hisbollah. Worüber ich schreiben möchte ist das Ungleichgewicht in den deutschen Medien bei der Berichterstattung über diesen Konflikt/Krieg. Ich will vorraus ein paar Punkte zum besseren Verständnis schicken.
Ich bin weder für Israel, noch für den Libanon. Schwarz-Weisse Sichtweisen sind bei diesem Konklikt einfach nicht angebracht. Denn zur Errinerung, das Problem gibt es nicht erst seit zwei Wochen, auch nicht erst seit ein paar Jahren. Diesen Konflikt in all seinen Fassetten gibt es sein der israelischen Staatsgründung 1948. Ich bin wenn ich schon für etwas sein sollte für den Frieden. Dabei sei noch angemahn, ich meine Frieden nicht als Abwesenheit von Krieg, was ein Waffenstillstand z.B. wäre sondern ich spreche von dem Begriff des „gerechten Friedens“ der den umfassenden Frieden der Völker meint und nicht die Aussetzung von kriegerischen Maßnahmen zu taktischen Zwecken.
Soweit mein Standpunkt.

Aber was ich unglaublich finde, ist die Darstellung dieses Konfliktes in den deutschen Medien, diese Unverhältnismäßigkeit.

Spiegel Online: startseite 1:00 Uhr

-Israels Kriegsplanung: „Wir kämpfen bis zum Ende“
-Libanon- Offensive: USA forcieren Waffenlieferungen an Israel
-Krieg im Libanon: Diplomaten und Armee im Anmarsch
-Israels Mobilmachung: Panzeraufmarsch an der Grenze zu Libanon
-Nahost- Krise: Zorn auf Arabiens Straßen
-Militäroffensive: Internationale Kritik lässt Israel kalt “

Bild Online:
Israel übt Vergeltung im Libanon – Reaktion auf die Entführung von zwei israelischen Soldaten durch die radikal-islamische Hisbollah-Miliz, auf den permanenten Raketenbeschuß der Hisbollah auf israelisches Gebiet.

Das hört sich doch eindeutig an, oder? Israel will den Libanon vernichten, aus Rache, warum auch sonst. Diese Einseitigkeik. Das lässt doch nur darauf schließen, das Israel alleiniger Verschulder dieses Krieges ist, und der Jordanische Staat das Opfern. Kein Wort von den israelischen Opfern! Warum nicht? Weil Israel seine Toten nicht durch die Straßen trägt?
Aber ich will versuchen ein bisschen sachlich zu bleiben. Es geht noch weiter:

Spiegel Online:

Die entsetzlichen Folgen eines Konflikts, bei dem die Zivilbevölkerung kaum eine Chance hat, aus der Kampfzone zu fliehen, zeigten sich gestern in der südlibanesischen Hafenstadt Tyros. 87 einfache Holzsärge standen dort bereit, um die Toten der vergangenen Woche aufzunehmen. Neben dem staatlichen Krankenhaus in dem palästinensischen Flüchtlingslager Al-Bass war eine Grube ausgehoben worden, in der die Toten vorläufig beigesetzt werden sollten.

Dagegen steht diese Meldung, wenigstens nicht alle Zeitungen/Magazine berichten so einseitig:

FAZ Online:

„Die israelische Armee forderte die Bewohner von 13 Grenzorten über Flugblätter auf, das Gebiet bis18 Uhr MESZ am Samstag zu verlassen. Dies wurde aus libanesischen Sicherheitskreisen bekannt, die die Aufforderung als ein weiteres Zeichen für eine Ausweitung der israelischen Bodenoffensive deuteten. Die Dörfer liegen etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt. „

„Am Samstag schlugen abermals mindestens 35 Raketen in den israelischen Orten Karmiel und Kirijat Schemona sowie mehreren kleineren Ortschaften ein. Mindestens zehn Menschen sollen verletzt worden sein, zwei davon bei direkten Raketentreffen in Häusern in Karmiel.“

Was bleibt, ist der fade Geschmack den die Berichterstattung bei mir hinterlässt. Es kann doch nicht sein, wenn ich zwei überparteiliche deutsche Zeitungen/Magazine lese, dass ich zu zwei vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen auf diesen konflikt gelange. man kann jetzt natürlich sagen, man muss sich ja auch querbeet informieren. Aber wer bitte in Deutschland oder sonstwo in der Welt macht das denn bitte? Spiegel Online weiß um seine Macht, ist es doch eines der meistgelesenen OnlineMagazine in Deutschland, auf der Übersicht oben kommen aber nur Themen vor, die Israel als Aggressor darstellen! Die Bild mit ihren 40 Mio. Lesern weiß auch um ihre Macht, worüber berichtet sie? Darüber, dass Israel das schöne Beirut kaputt macht. Und jetzt sagt mir nicht, das kommt euch nicht auch komisch vor?

[Udate] Endlich!

Spiegel Online:

„Haifa erneut im Raketenhagel
Nach der Offensive der israelischen Armee setzt die pro-iranische Hisbollah den Beschuss israelischer Städte fort. Heute Morgen schlugen Katjuscha-Raketen in Haifa ein. Auch in anderen Ortschaften heulten Sirenen, wieder waren Opfer zu beklagen.“

Kommentare

Was du da vergleichst sind keine Meldungen, sondern Artikel. Meldungen sind die reine Agenturinformation. Artikel sind Berichte von Personen, in die Bewertungen einfließen, was durch die Nennung des Verfassers gekennzeichnet wird. Unterschiedliche Sichtweisen definieren hier gerade die Freihheit einer Presse. Darüberhinaus find ich es schon etwas schräg FAZ und SpOn zu vergleichen.

Du hast schon recht, ih habe einfach ein Synonym für Artikel verwendet, ohne darüber nachzudenken, das es in dem Zusammenhang dem Fachvokabular entnommen ist und somit nicht ganz richtig ist.
Warum ich aber Bild, SpOn und die FAZ verglichen habe, weil ich nicht auf dei unterschiedliche Qualität hinweisen wollte, sondern auf die Art der Darstellung. Das mag zwar auch ein Qualitätskriterium sein, aber darauf gehe ich nicht ein. Ich wollte hinweisen, das es ganz gegensätzliche Meldungen gibt.
SpOn: Sie hatten keine chance zu entkommen
FAZ: Die Armee warnte sie schon seit Tagen
Diesen Unterschied wollte ich hervorheben und damit verdeutlichen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du den Unterschied aber auch bemängelt. Ich wollte gerade das Gegenteil betonen.

Terminologischer Bla iss mir ziemlich egal, nur wenn er etwas Grundsätzliches bedeuten will, wie eben, dass man eine bestimmte Kritik im einen Fall begründet führen könnte, im anderen aber gerade deshalb nicht, weil es dafür die andere Form der Vermittlung gibt, dann macht mir so ein Hinweis einen Sinn.

Deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich nicht für noch gegen irgendwen bin. Aber diese Unverhältnismäßigkeiten in der Presse/Medien finde ich schon komisch, da finde ich die Frage dann doch berechtigt.

…was i c h unglaublich finde .-) : Dass man nicht mehr fragt, was da gerade über den neuen Krieg mitgeteilt wurde, sondern nur noch: "Sind die für oder gegen uns?" – Wie sollen sich denn Friedenschancen entwickeln können, wenn man so fest im Glauben ist, auf der richtigen Seite ‚zu kämpfen‘? (vgl. zum Thema Medien / Naher Osten: news-online.de)