Mir ist das schon seit einiger Zeit aufgefallen und gerade eben bei dem Versuch, einen Beitrag zu schreiben, ganz besonders. Ich wollte über das Spiel Hoffenheim gegen die Bayern schreiben, aber irgendwie bin ich über den dritten Satz nicht hinausgekommen. So geht es mir seit einiger Zeit, eigentlich, seit dem ich den Onezblog für ein halbes Jahr zugemacht hatte.

Ich blogge nicht mehr einfach drauflos und schreibe einfach, was mir so im Kopf umgeht. Das verhindert zum einen viel Mist, der hier in den letzten Jahren angehäuft wurde aber auch gleichzeitig einige Beiträge, die wichtig zu schreiben wären.Gedanken haben eine gewisse Halbwertszeit und ist diese Überschritten, kann ich sie nicht mehr festhalten. Aber unausgegorene Ideen möchte ich hier auch nicht zu oft veröffentlichen. Schon aus Eitelkeit.

Stand am Anfang des Bloggens noch der Austausch, das Schreiben und Experimentieren im Vordergrund, hat sich mittlerweile viel geändert. ich springe nicht mehr bei jedem Kommentar in die Luft vor Freude. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal woanders kommentiert habe. Ich schreibe immer noch gerne, aber es entwickelt sich in die Richtung des Inhalts, der mir zunehmend wichtiger ist.

Zeit ist auch eine wichtige Komponente. Habe ich am Anfang eigentlich jede freie Minute zum Bloggen verwendet, sind mittlerweile einige andere Tätigkeiten in den Vordergrund gerückt. An den vielen Projekten muss immer mal wieder etwas getan werden.

Das Problem ist nur, dass ich beim Vielschreiben immer das Gefühl hatte, dass es ein richtig guter Artikel werden könnte, auch wenn es nur einige wenige dann geworden sind. Jetzt schreibe ich und will eigentlich nur, dass der Beitrag wenigstens solide wird. Das nimmt zwar die Extremabweicher nach unten hin weg, aber mehr und mehr habe ich das Gefühl auch die wirklich guten Artikel bleiben dadurch aus. Es muss mal wieder was passieren.

Ich habe mir schon überlegt, einige meiner Projekte, die einigermaßen erfolgreich sind, entweder zu verkaufen, oder aber sie mit Beteiligung von jemand anderes betreuen zu lassen. Der Onezblog allerdings wird sicher nicht den Besitzer und/oder Schreiber wechseln, auch wenn ich mir überlegt habe ihn eventuell auf meine Namensdomain umzuleiten, die demnächst einem kompletten Relaunch unterzogen wird. Ich glaube nicht mehr das Pseudonym Soeren Onez zu brauchen, auch wenn ich es über die Zeit lieb gewonnen ahbe. Da hier aber eher persönliches passiert, kann ich das eigentlich sinnvoller auf meiner Namensdomain tun.

Ich habe immer meine Energie aus dem Neuen gezogen und momentan ist zeitlich einfach nichts neues drin, auch wenn ich einige Ideen hätte, die nach Umsetzung schreien. Darunter leidet auch das Altbewährte. Die Lust sich produktiv ans Internet zu setzen hat sehr nachgelassen, auch wenn die grundsätzliche Faszination ungebremst vorhanden ist.

Geht es euch, die ihr schon länger dabei seid, auch so, oder wo nehmt ihr eure Energie her, immer weiter zu schreiben. Was macht ihr mit Projekten, die zwar rentabel sind, aber nicht mehr so viel Spaß bringen?

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