Ich blogge ja jetzt schon einige Zeit, dennoch falle ich wohl oft durch vermeintlich dämliche Fragen auf. Jedenfalls werde ich doch recht häufig in den Anfängertopf geworfen, wohl nicht so sehr auf meinem Blog, aber wenn ich in anderen Blogs kommentiere kommt das vor. Nichts worüber ich mich beklagen würde, sind Antworten an Anfänger doch meistens genauer und nicht so larifari. Dabei ist mir aber einiges Aufgefallen, womit ich mich jetzt einmal beschäftigen will.

Mir wurde oft der Rat gegeben, dass ich doch einfach gute Artikel schreiben solle, dann klappe das alles schon. Blogs mit guten Artikeln würden verlinkt, bekannt und das sei überhaupt das Kriterium erster Güte um ein erfolgreicher Blog zu sein. Das glaube ich nicht! Zumindest nicht, wenn das der einzige Weg sein soll, so wie es doch oft postuliert wird.

Ich werde hier sicher nicht rumnölen und meinem Blog zu wenig Beachtung unterstellen, aber ich möchte zwei Beispiele nennen, die rein exemplarisch sind. Dabei will ich keinem der beiden etwas unterstellen, weder im positiven Sinne, noch im negativen. Blogs sind deshalb einzigartig, weil dahinter ein Individuum steht, deshalb ist alles vergleichen sinnfrei, aber ich will damit etwas verdeutlichen. Guter Content ist nicht der king und man kann auch mit vielem halbgaren nach vorne kommen, wo auch immer vorne ist.

Meine Beispiele sind Blogschrott, nicht der Helmschrott und Silent Diva. Letztere habe ich schon mal in einem Artikel vorgestellt, dort kann man sich erkundigen. Blogschrott ist ein gutes Beispiel, weil ich wirklich Respekt vor dem Autor habe und sicher nicht nur weil er erst 14? ist. Er hat es geschafft innerhalb von vier Monaten einige Aufmerksamkeit zu bekommen. Über hundert verschieden Blogs linken zu ihm, ungefähr 200 Besucher pro Tag. Im Vergleich dazu, Silent Diva hat bei technorati neun Links und durchschnittlich 30 Besucher pro Tag.

Was will ich damit zeigen? Sicherlich nicht, dass einer der beiden Blogs schlecht ist und der andere total toll. Ich will nur diese riesen große Schere aufzeigen, die durch den Merksatz „Content is king“ einfach nicht zu begründen und zu rechtfertigen ist. Yannick ist clever und weiß wie er seine Links bekommt, er kommentiert fleißig und schreibt eine Menge Artikel zu Themen, die die Bloggosphäre beschäftigt. Silent Diva schreibt nicht häufig, dafür lange und verdammt gute Artikel, die sich keinesfalls mit Blogs oder ähnlichem beschäftigen.

„Content is King“ ist Schwachsinn, dass galt schon je her und hat sich nicht geändert, nur weil wir das Schreiben ins Internet jetzt Bloggen nennen. Ohne Vermarktung und PR kommt man nicht oben an, so einfach ist das. Natürlich sollte man beachten, dass nicht jeder gleich in die Blogcharts stürmen will und somit auch gar nicht viel Aufmerksamkeit braucht.

Dennoch denke ich, dass es einfach falsch ist, davon auszugehen, dass Schreibstil und Inhalt alleine Ausreichen um nach „oben“ zu kommen. Bedenkt das doch bitte, wenn ihr demnächst Anfängern, oder vermeintlichen, solche Tipps gebt. Sagt ihnen doch gleich, dass das die Grundlage ist, danach muss man sich drum kümmern, wie man an Aufmerksamkeit kommt.

/ Ich habe Blogschrott als Beispiel genommen, weil ich diesen Artikel nicht als A-Blogger-Dissen verstanden wissen will, wollte ich doch ers bascthinking als Beispiel nehmen. ich will nemandem zu nahe treten, blogs sind deshalb so einzigartig, weil jeder schreiben kann was er will. Mir gingen nur diese Aussagen an der Realität vorbei, die behaupten, es kähme nur auf den Inhalt an.

Kommentare

Hallo,
erstmal bedanke ich mich recht herzlich für das Lob und ja, ich bin 14. Hm, Content is the king .. kann man so auch nicht sagen .. wenn man "nur" auf Besucher aus ist, dann kann man natürlich auch mehr Zeit in das SEO investieren als in den Content. Jedoch ist es möglich, dass man auch "nur" durch den Content "bekannt" wird.

Beispiel Robert Basic: Ich denke mal, dass er nicht der typische SEOler war/ist.
Wünsche dir mit deinem Blog noch viel Glück und Erfolg!

Gruß,
Yannick Eckl

PS: Hast Du Skype/ICQ? Wenn ja, dann wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir `ne Mail schickst, yannick.eckl@web.de

Mümümümümümümümümümüm! LOOOL, das Alter Blogschrotts rockt die Möhre!!!
Denke schon dass Content King ist, so im Allgemeinen. Aber dass der nicht automatisch zum Erfolg führt ist doch klar und liegt auch verdammt nochmal an dem Ausmaß des Bockes des Schreibers, seine Sache vorwärts zu pushen. Ich z.B. hätte schon längst bei NEON tolle Tagebuchartikel zum Thema "Liebe, Sex und Snoopy" schreiben können und hätte mir da gewiss viel Leserschaft eingefangen aber ich habe einfach keinen Bock, so wie man halt keinen Bock hat "mit der ganzen Welt befreundet zu sein". Heißt nicht dass ich es ablehne, "groß" zu werden, ganz im Gegenteil, aber die Drecksarbeit will ich nicht machen. Diese verkrampfte Jagd nach Links, Verlinkungen, Linkereien, Blogrolls, Repräsentivkacke, … wtf!? Das würde meine gesamte Leidenschaft abtöten, ohne Witz.

Ich meine eher die Interaktion mit anderen Blogs, sich "Freundschaften" aufbauen und deshalb verlinkt werden. Nicht so sehr weil man guten Content bietet, sondern weil man gemocht wird, weil man "Aktionen" initiiert, wie Stöckchen loslassen, Blogkarnevals (btw. ich plane einen politischen Blogkarneval) und ähnliches. Dazu haben viele Blogger keine Lust, liefern aber dennoch richtig guten Content ab.

Ich meine also, du kannst noch so gut schreiben, wenn dich keiner kennt, oder keiner mag, dann ist essig mit Besuchern. Klar kommen immer irgendwann über Google Besucher, aber von dennen spreche ich nicht. Selbst Blogs ohne irgendwelche Seo-Maaßnahmen, kommen ganz gut weg bei Google.

Aber die ganzen Blogcharts (über den Sinn könnte man reden, aber das meine ich nicht) liefern doch eher den Beliebtheitsstatus, als einen Relevanz-status. Um das dann mal auf Robert zu übertragen: Jeder liest ihn, weil er der Informator der Bloggosphere ist, ohne ihn da auf ein Schild zu heben. Mich interessiert 90% nicht, ich habe aber seinen Feed aboniert um informiert zu sein. So wie ich Spon lese, nicht weil mich alles interessiert, aber man bleibt informiert. Dich habe ich aus obenstehenden Gründen gewählt und weil du einen ähnlich (nicht gleich) aufgebauten Blog hast.

Ich will ja auch nicht der Bloginteraktion irgendetwas schlechtes nachsagen, halte ich sie doch persönlich gerade für das Plus von Blogs, aber das lässt den Inhalt dann doch zweitrangig werden. Es reicht oft, wenn du einfach ne coole Type bist.

/habe deinen Eintrag noch nicht gesehen, während ich geschrieben habe
Aber genau das meine ich doch Silent Tiffy(rofl). Du nennst es pushen und Drecksarbeit, ich Kommunikation und PR-Arbeit, was so ziemlich das selbe ist. Content alleine reicht eben nicht, somit ist er auch nicht der King.

Wer am lautesten schreit, wird am meisten wahrgenommen – ob jetzt guter Inhalt oder nicht, spielt erst langfristig vielleicht eine Rolle.

Es gibt aber durchaus Menschen, die monatelang still und leise vor sich hinbloggen, einfach weil sie sich nicht an der ganzen Wir-sind-Blogosphäre Scheiße beteiligen wollen und und viel zu wenige lesen sie, obwohl sie eine fantastische Sprache haben, pointierte Kurzsätze, oder grandiose Artikel schreiben. Kann bei Bedarf gerne ein paar Beispiele nennen, Silent Tiffy (hihi) gehört etwa dazu.

Das ganze durchschnittliche BlogWebMetaTechnikGedöns kannste ja an jeder Ecke lesen. Das isses aber anscheinend, worauf die Leute abfahren…

Also mich haut es als Anfänger (der noch über jeden Kommentar zu seinem Geschreibsel dankbar erschrickt) immer wieder um, wenn dem shopblogger in seinem Laden zum Beispiel eine Kiste Milch umfällt- und es dann dazu über 20 Kommentare hagelt….

Das ist scheinbar eben so.

Du hast e sselber schon angeschintten: Es kommt auch ein bisschen auf die Vermarktung an.
Yannick hat das clever gemacht eigene Domain, viele Kommentare, breite sThema.
Wenn Du viele beucher haben willst muss es halt ein breites Blog sein, mit einem massenkompatiblen, breit gefächerten Inhaltsspektrum und ein bisschen SEO. Oder ein reines Themenblog. Aber dann eines, welches auch Besucher anzieht, nicht irgendein Spezialthema….