Ich lese so oft einen solchen Scheiß zu den vier in der Überschrift genannten problematischen Themen: Charts, Links, Werbung und Geld. Anscheinend will kein einziger etwas davon wissen und biedert sich bei denjenigen an, die kategorisch dagegen sind. Es gibt sehr viele Blogger, die Werbung ablehnen, Geld mit Blogs zu verdienen für Kulturzerstörend halten, Linkhurerei verbscheuen und wer sich anstrengt in irgendwelche Charts zu kommen, ist sowieso unten durch. Darüber will ich aber gar nicht reden, man lese dazu am Besten F!XMBR und die Blogbar, denn dort sind die stärksten Argumente gegen oben genannte Dinge versammelt.

Aber ich will nicht in dieser Debatte etwas beitragen, sondern frage mich, warum, wenn man es macht, man nicht dazu steht. Was macht? Geld verdienen, Werbung auf dem Blog schalten, zusehen, dass man Links bekommt und in Charts möglich weit oben zu stehen. Ich meine, wenn man das vor sich selbst rechtfertigen kann, dann kann man das sicher auch vor anderen Rechtfertigen, oder nicht?

  • Ach ich bin jetzt in den Charts, aber das ist mir egal, kann ich mir auch nichts von kaufen.
  • Ich mach hier ne Aktion, wäre schon gut wenn ihr mich verlinkt, müsst ihr aber nicht, es geht mir nur um die Aktion
  • Ich habe Werbung nur auf meinem Blog, damit ich die Hostkosten wieder rausbekomme.
  • Ich will kein Geld verdienen, sondern bin nur frog, wenn mein Hobby mir Geld einbringt

Diese vier Aussagen lese ich so häufig und in den seltensten Fällen kann ich diese auch glaubhaft mit dem Blog oder Blogger verbinden. Die dritte Aussage habe ich auch hier mal geschrieben, da stand auch noch über jeder Adsense-Anzeige „Refinanzierung“ und ich hatte zunächst auch nicht wirklich etwas anderes vor. Da war mein Blog aber auch nicht zugekleistert mit Adsense und ähnlichen Anzeigen. Aber es kann mir doch niemand erzählen, dass er nur refinanzieren möchte, wenn er Anzeigen mitten im Text platziert und so sein Blog zumindest optisch verschandelt. Da muss schon mehr hinter stehen.

Genauso kann ich nicht verstehen, wie jemand schreiben kann, dass es ihm egal ist, ob er in den Charts ist oder nicht, wenn er mir einen Monat vorher gesagt hat, dass er gerade überlegt, wie er in die Charts kommt, welche Aktionen er reißen könnte, etc. Warum bitte? Was ist denn dabei in die Charts zu wollen? Nur weil es vielleicht nicht jeder toll findet? Nur weil dagegen gute Gründe anzuführen sind? Weil man Angst hat als Kommerzblogger tituliert zu werden? Warum so wenig Rückgrat?

Wer Stöckchen schmeißt will Links. Auch gute Antworten, vielleicht. Aber zu behaupten, er wolle keine Links halte ich in 99% aller Fälle für unglaubwürdig. Bei anderen Aktionen ist das ähnlich, wenn auch nicht genauso. Mein politischer Blog-Karneval war mir inhaltlich unglaublich wichtig, aber ich hätte das auch mit meinen Freunden besprechen können oder ähnliches. Ich habe eine Blog-Aktion gewählt und natürlich weiß ich, dass dabei ne Menge Links zusammen kommen. Das es so viel waren hat mich überrascht, aber gefreut. Wird dadurch der Karneval, mein Artikel, alle Artikel abgewertet? Ich denke nicht, sonst hätte ich ihn nicht veranstaltet. Aber viele tun so, als wollten sie keine Links. Lasst diese Blogs mal eine längere Zeit ohne Links und ich bin mir sicher, dass kaum einer weiterbloggen würde. Das finde ich schade. Wieder die Forderung nach Rückgrat.

Mit dem Hobby Geld verdienen. Der Spruch ist am wenigsten problematisch, da ich schon einige Blogger kenne, die haben eben den ein oder anderen verkauften Link, dezente Werbung und sind froh, wenn 50 Euro im Monat bei rumkommen, wenn nicht, sind sie aber auch nicht traurig. Aber zu oft wird dieser Spruch in Mangel an eigener Argumentationslinie für das Geldverdienen angeführt und Leute, das merkt der man. Ist wirklich keine gute Idee. Wenn ich jemanden andauernd mit SEO rumfummeln sehe, auch wenn das ein Hobby sein kann, ich will hier nicht verallgemeinern, er aber in den Artikeln munter weiterschreibt, dass er ja nur Bloggen will, dann passt der Spruch einfach nicht mehr.

Ich könnte die Beispielliste unendlich erweitern, aber ihr wisst was ich sagen möchte. Ich will nicht jedem, der in eins der Beispiele oben passt irgendwas vorwerfen, das können andere besser, aber ich möchte zu ein wenig mehr Offenheit plädieren.

Dieser Blog verdient Geld und will es auch. Es ist nicht sonderlich viel, aber es ist definitiv mehr als die 7 Euro Hostkosten im Monat. Dieser Blog ist mein Hobby, aber ich arbeite daran, dass es vielleicht auch Mal eine alternative zum Job werden könnte. Dafür brauche ich Links und ich bin selbst froh, wenn auf den dämlichsten meiner Artikel gelinkt wird, auch wenn ich mich dann ab und an schäme, auch fremdschäme. Ich schäme mich allerdings nicht dafür, dass ich Geld verdiene mit dem Blog. Vielleicht muss ich mich irgendwann dafür Rechtfertigen, so reicht es mir, dass ich es vor mir selbst kann. Damit meine ich nicht verdrängen, indem ich mir von dem Geld etwas schönes kaufe.

Ich lege all das Geld was mit meinen Projekten zusammenkommt an und will damit irgendwann ein größeres Projekt aufziehen, vielleicht nach dem Studium.

Natürlich wäre ich froh, wenn ich in den Chart wäre. Wer möchte nicht gerne bei den hundert wichtigsten Blogs dabei sein, selbst wenn nur Spacken die Relevanz der Charts akzeptieren würden. Es sind nicht nur Spacken und selbst wenn, viele dieser Spacken könnte irgendwann mein Arbeitgeber sein, auch wenn ich vieles dafür tun werde, das zu verhindern.

Würde ich auch ohne Einnahmen bloggen? Ja klar! Wird oft gesagt. Woher soll ich das wissen, antworte ich, weil ich eben mit Einnahmen blogge!
Ich will doch nur ein wenig mehr Offenheit. Oder wenn ihr schon schweigen wollt, dann lasst doch so bescheuerte Sprüche wie oben genannte weg und konzentriert euch aufs Linksammeln, Geldverdienen und Chartklettern. Aber Ausreden und wirsche Rechtfertigungen, die an der Realität meilenweit vorbeigehen, waren schon in der Schule nicht das Gelbe vom Ei. Lehrer haben es gemerkt und denkt nicht, dass Mitschüler das toll fanden. Die wussten auch bescheid, wenn du ihnen mal wieder kurz vor der Verabredung eine SMS geschrieben hast, dass du nicht kommst, aus wirschem Grund.

Kommentare

Ich hoffe ja, Du meinst nicht mich mit irgendeinem dieser Punkte 🙂
Bei Punkt 2 musste ich irgendwie an meinen „iPhone“-Post denken Aber nein, ich saß auf der Arbeit, las über die iPhone Frustration und kritzelte diesen Button auf ein Stück Papier. Nichts geplantes um Links zu bekommen, ehrlich. 🙂
Ganz im Ernst, ich habe mein Blog jetzt seit einem Jahr und bin anscheinend unfähig, was Promotion und so an geht. Ständig posten irgendwelche 2Monate alten Blogs ihre Besucherzahlen und haben viel mehr als ich. Und wenn ich mal eine Aktion starte weiß ich schon vorher, da macht eh keiner mit. Macht ja auch wirklich nie. Ich bin Realist. Zu Beginn startete ich mein Blog einfach nur, um das auszuprobieren. Ohne irgendein Ziel. Ganz kurz hatte ich mal die Illusion, ich könnte es mit ein Bisschen Arbeit bekannt machen und Geld verdienen. Bilanz aus 11 Monaten: knapp 100 Euro. (Zieht man davon noch Hostingkosten und so ab… kannst Du Dir ja selbst denken)
Wenn ich kein Geld verdiene, interessiert mich auch nicht, ob ich 100 oder 1000 Besucher am Tag habe. Insofern interessieren mich Backlinks und so was auch wenig (gut, ich schreibe manchmal drüber, aber ich schreibe eh über jeden Scheiß)
Freuen würde ich mich nur über ein paar mehr Leser die auch kommentieren. Denn gerade meine Posts hinter denen viel Arbeit steckt, werden meist total ignoriert.
Fazit: ich verdiene kein Geld mit meinem Blog, habe aber ein paar halbherzige Versuche drin (LinkLift) mit denen irgendwann mal was kommen könnte. Und auch wenn mal wieder was von trigami kommen würde, würde ich da mitmachen (Und ja: eine Trigami Review bringt mir mehr, als mein Blog im Jahr kostet)
Aber ich mache das nicht fürs Geld, denn es ist für mich einfach nicht realistisch, dass ich jemals mehr als 100 Euro im Monat verdienen würde. Was ich zu sagen habe interessiert einfach niemanden, oder ich habe nichts zu sagen, keine Ahnung. Tut aber auch nichts zur Sache. Ich mache das nur zum Zeitvertreib. Andere sitzen vor dem TV, ich blogge. Klar freue ich mich über Anerkennung in Form von Kommentaren oder Backlinks, aber dafür mache ich es nicht, sondern einfach nur zum Spaß.
Muss mir niemand glauben, ist mir egal, aber jedem der möchte lege ich gerne meine Finanzen offen. Würde ich es fürs Geld machen hätte ich schon längst desillusioniert aufgegeben.
Wäre ich jemals in den Blogcharts, was nie passieren wird, klar würde ich mich freuen, keine Frage. Jeder Mensch freut sich, wenn er für seine Arbeit oder sein Werk oder wie man das nennen möchte, Aufmerksamkeit bekommt, das leugne ich nicht. Aber das ist nicht mein Ziel, die Wahrheit ist, ich habe kein Ziel (mit meinem Blog zumindest)

Ich behaupte mal, jeder Blogger hat das gleiche Ziel: Leser finden. Auch für die B- und C-Liste geht’s doch nur drum, dass die Traffic nach oben jagt, kommentiert wird etc. Ob dabei letzlich Werbung geschaltet wird oder nicht, ist mir persönlich egal. Wenn es nervige Popups sind, schau ich einfach nicht mehr vorbei. Da hat wohl jeder seine eigenen Schmerzgrenzen. Problematisch ist es m.E. nur, wenn Werbung und Inhalt nicht sauber getrennt sind und erstere Einfluß auf den Content nimmt. Das sind die gleichen Kriterien wie bei den gerne verachteten „Holzmedien“.

Dein klares Statement zur Werbung, Raphael, halte ich im Übrigen für absolut redlich.

Hey, schön dass mal jemand ehrliche Worte schreibt!

Die Ziele meines Blogs habe ich letztens mal überdacht. ( http://www.softanarcho.de/index.php?itemid=89 )

Da ich gerade erst angefangen habe zu bloggen, kam ich erst gar nicht auf die Idee, damit GELD zu verdienen. Die Frage stellte sich mir erst durch einen Leser- Kommentar. Meine Antwort war eher zurückhaltend:

„Naja- wenn ich damit (genug) Geld verdienen könnte, wäre es ein Traumjob. Allerdings kann man sich damit, dass man sein Hobby zum (Traum)job macht, das ganze Hobby verderben. Man stellt irgendwann fest, dass es in ARBEIT ausartet…“

Dazu stehe ich. Es gibt sicher schlimmeres, als mit seinem Hobby Geld zu verdienen. Allerdings habe ich auch immer Mitleid mit Musikern, die sich der Rockmusik oder dem Jazz verschrieben haben, aber trotzdem auf irgendwelchen blöden Veranstaltungen gegen Geld allen möglichen Mist spielen.

Das ist gefährlich. Wenn man nicht aufpasst, verliert man dabei die eigene Linie. (Falls einem überhaupt etwas an eigenem Stil liegt, und sodann man überhaut einen hat) Das gilt wahrscheinlich für alle kreativen Tätigkeiten. Früher oder später merken das die Leute. Wenn ich mich allerdings nicht ums Geldverdienen kümmern müsste, könnte ich mich voll dem kreativen Schaffen widmen. Auch nicht schlecht! Irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit. Aber für mich ist das jetzt alles Theorie. Im Moment freue ich mich über jeden neuen Leser- und über jeden neuen Kommentar. Was nicht heißt, dass ich mich nebenher so gar nicht mit Werbemöglichkeiten beschäftigen würde…

Ich habe kein Interesse mit meinem Blog Geld zu verdienen. Solange ich bei meinem jetzigen Bloganbieter bleibe, habe ich kein Hostingkosten und selbst wenn, bei den Preisen.

Mir geht es eher wie David, mich interessieren eher aktive LeserInnen. Die Erfahrung, dass Beiträge in denen viel Herzblut vom mir steckt, meiner subjektiven Wahrnehmung zufolge zu wenig Reaktionen kommen, teile ich. Wobei ich da und dort schon gelesen habe, dass das normal ist. Ein Grund, neben der Übersichtlichkeit, warum ich fast alle meine Beiträge kappe und sie erst aufgeklappt werden müssen, wenn man sie ganz lesen mag und warum in meinem Feed auch nur der Anfang der Beiträge zu sehen sind. So weiß ich wenigstens, wie oft sie gelesen/überflogen werden.

Und auch der Gedanke, was ist, wenn mein Hobby zur Arbeit wird. Wenn Kunden ein Interesse daran haben können, dass ich regelmäßig blogge auch wenn ich gerade nix zu sagen habe? Blogpause von fast einem dreiviertel Jahr wären da undenkbar.

soeren, ansonsten finde ich es okay, wenn jemand das versuchen möchte. Ich wünsche Dir viel Glück damit.

Ach so, zum Thema „Linie verlieren“ wenn ein Blog genug LeserInnen hat, um damit auch gut Geld zu machen, werden diese verschwinden, wenn die Linie verloren geht, das regelt sich doch dann von allein.

kann es sein, diese „ich mach kein kommerz“-haltung ist ein sehr deutsches phänomen… wobei ich nicht sagen möchte andere „gesellschaften“ seien weniger verlogen, aber gerade so im bezug auf geld, erfolg, ehrgeiz sind „hier“ viele etwas gehemmt.
wie auch immer, scheint mir gut beobachtet was du schreibst, insbesondere, und wäre natürlich wünschenswert, wenns etwas ändern sollte.

Ist man tatsächlich gehemmt? Ich denke eher hier wird alles zu Geld gemacht und zwar bevor man sich überhaupt Gedanken drum macht, was man da eigentlich macht. D.h. der monetäre Gedanke ist vielerorts der initiale Antrieb überhaupt etwas zu machen.
„Gehemmt“ ist man also nur es zuzugeben, wohl auch ob der damit einhergehenden Tadelung, insbesondere wenn man von Kultur, Gemeinschaft usw. fabuliert und letztendlich nur viele Talerchen sehen möchte. Diese Schraube im Kopf treibt dann teils seltsame Blüten. Klar kann jeder machen was er möchte, es ist ja ein „freies“ Land – aber wenn dann sollte man auch tacheles reden und damit leben, das Legionen von Lesern Fersengeld geben.

>Natürlich wäre ich froh, wenn ich in den Chart wäre. Wer möchte nicht gerne bei den hundert wichtigsten Blogs dabei sein,

Und da würdest du dir was drauf einbilden? Wie schon einmal erwähnt ich gebe nichts darauf. Ganz einfach weil es ein rein technisches Mittel ist das entscheidet wie hoch man in der Rangliste ist. Bis zum blöd werden verlinkt und gut ist …

Wir haben pro Tag im Schnitt ca. 9000 Hits, bereinigt vielleicht tausend weniger, manchmal auch Ausreißer von 12.000 oder gar mehr, wenn Heise, Hanselblatt und Co zuschlagen, 20-30Gb Traffic können schon mal monatlich drin sein. Aber mal ehrlich lesen die dann auch wirklich den Blog, beschäftigen sich diese tatsächlich mit dem Inhalt? Wohl kaum, das dürften wohl tatsächlich 20-50 echte Leser sein, die regelmäßig reinschauen und lesen. Was soll ich den Leuten denn mit Werbung vermitteln? Ich hasse Werbung, ich finanziere als Konsument überall Werbung mit und ich mags deshalb auch keinem anderen zumuten.
Sollten wir mal am Hungertuch nagen werden wir wohl eher auf den Blog verzichten, als irgendwo Werbung zu schalten. Wir machen es zum Spaß und verzichten dafür auf andere Dinge – man kann halt nicht alles haben.
Jeder der Werbung positiv gegenüber steht sollte sich mal eines überlegen: schaut man selbst bewußt täglich 1-2h Werbung? Kauft manch auch regelmäßig ein paar dieser beworbenen Produkte, denn sonst bringts ja nichts? Und hat man sich vielleicht auch schon mal überlegt, das diejenigen die Werbung schalten und meinen damit Geld zu verdienen, nicht eher von jenen Konsumenten bezahlt werden, die die Produkte regelmäßig kaufen? Werbung ist letztendlich eine Scheinwelt, die alle Konsumenten zusammen mittels Kauf der einzelnen Produkte finanzieren, die sogn. Kreativen die damit arbeit sind also auch die größten Schmarotzer der Allgemeinheit.

ich gebe dir in vielen Punkten Recht Oliver. Vor allem die Auswirkungen dieser Scheinwelt dürften noch gravierender sein, als „nur“ diese, dass Produkte für alle Konsumenten teurer werden. Vor allem der Gedanke, dass ich höchst wahrscheinlich mehr Werbeslogans als Goethezitate kenne, lässt mich aufhorchen. Aber Werbung ist nicht allgemein zu verteufeln. Der MArkt ist mit Produkten überschwemmt, neue Produkte sind nur durch Werbung bekannt zu machen (das ist zu vereinfacht, reicht gerade aber) und somit schon ein marktwirtschaftlicher Faktor, der die Konkurrenz entfacht, die marktwirtschaftlich grundlegend ist.

Zu den Charts, das sehe ich ein wenig anders. Ich wollte meine Aussage nicht auf mein Ego beziehen, sondern darauf, dass ich mich eben grundsätzlich dazu entschlossen habe mit diesem Blog Geld zu verdienen und das um einiges einfacher ist, wenn man zu den 100 „wichtigsten“ Blogs gehört. Zudem ist es nicht nur ein rein technisches Mittel, den hinter dem technischen Mittel liegt eine, wenn auch nicht direkte, menschliche Intention.

Zudem würde ich anführen, dass es nicht stimmt, dass dieses Blog, so wie viele andere auch, nur zum Zwecke des Geld verdienens aufgemacht wurde. Ich kann nur nicht mehr behaupten, dass ich ohne Einnahmen bloggen würde, weil es reine Spekulation wäre. Angefangen habe ich ohne finanzielle Beweggründe, das weiß ich und muss nicht vermuten.

Aber die Hemmung zuzugeben, dass man mit seinem Blog Geld verdient und dies auch möchte, verstehe ich auch nicht. Ich denke, dass viele Blogger denken, dass sei schlechte PR, weil sie dann befürchten ins Ziel von dir, Chris oder Don genommen zu werde:) Im Ernst, ich denke, viele scheuen die Negativschlagzeilen.

Warum ich dennoch schreibe, dass ich mit diesem Blog Geld verdiene, auch wenn das ein wirklich mageres Taschengeld bedeutet und Geld verdienen einfach der falsche Ausdruck ist, dann nicht, weil ich unbedingt in diese Richtung moralisch bewertet werden will. Auch nicht um meine Glaubwürdigkeit herzustellen, da würde es ja schon ausreichen obige Aussagen zu unterlassen, denn die Werbung sieht nun mal jeder. Ich schreibe das vor allem, weil ich von den Lesern, die du auch genannt hast, also 10-20, hoffe nur für meine Beiträge bewertet zu werden. Wobei nicht ich daber der Bewertung unterzogen werde, sondern mein Blog. Das ist zu trennen. Mein Blog kann moralisch einwandfrei sein, und ich ein moralisches Arschloch. Aber genauso umgekehrt, das darf nicht vergessen werden.

>Aber Werbung ist nicht allgemein zu verteufeln.

Nein das sicherlich nicht, aber bei mir hört das *Werben* dort auf, wo nicht mehr die bloße Darstellung, der Hinweis erfolgt, sondern massiv manipuliert wird.

>neue Produkte sind nur durch Werbung bekannt zu machen (das ist zu vereinfacht, reicht gerade aber) und somit schon ein marktwirtschaftlicher Faktor, der die Konkurrenz entfacht, die marktwirtschaftlich grundlegend ist.

Das mag ja ehrlich gesagt für den BWLer sehr schön sein und ich wäre garantiert auch mit einer Firma vom Pleitegeier verfolgt, weil ich mich eben nicht derart verbiegen und den Leuten irgendetwas schwammiges auftischen kann, nur um das Produkt auf Biegen und Brechen unters Volk zu bringen. Tut mir halt leid, ich bin da derart eingegrenzt. Ich verteufle Werbung nicht allgemein, aber die Einschränkungen die ich dabei treffen würde, wären wohl ein no-go für die heutige Wirtschaft. Jedoch transparent und ehrlich. Die Manipulation, die noch auf Kosten des Konsumenten geht, ist nicht wirklich etwas das ich auf irgendeine Art und Weise gutheißen würde. Ein Banner z.B. – okay – hier gehts lang zu Produkt XYZ. Aber wem langt das?

Werbung, der Markt ist ähnlicher Bullshit wie der status quo in der Rüstung, um den Weltfrieden zu wahren.

Mich interessiert dein Google Adsense z.B. nicht wirklich, auch wenn man dadurch auch Daten an Dritte weiterleitet, das wird gefiltert und gut ist. Davon abgesehen kenne und lese ich schlimmere Blogs im Ausland. Aber der „Spaß“ hört dann gänzlich auf, wenn Beiträge geschrieben werden, Beiträge ob des Geldes, wenn spezielle Werbeverträge eingegangen werden. Dann unterwirft man sich der Werbung auf seiner Homepage, man wird gefällig.
Bei Adsense beispielsweise glaube ich kaum das man gefällig wird, Google ist es wohl ziemlich egal was hier auf dem Blog steht. Die Schraube könnte sich eventuell nur dann weiterdrehen, möchte man denn eventuell das „Taschengeld“ ein wenig aufbessern. Sollte aber irgendwann mal eine hohe Marke erreicht werden, im monetären Sinn, so denke ich wird man auch versuchen diesen Zustand zu erhalten. Nicht mehr als logisch, aber spätestens ab dann wirds auch kritisch mit dem Inhalt.

>Aber die Hemmung zuzugeben, dass man mit seinem Blog Geld verdient und dies auch möchte, verstehe ich auch nicht. Ich denke, dass viele Blogger denken, dass sei schlechte PR, weil sie dann befürchten ins Ziel von dir, Chris oder Don genommen zu werde:) Im Ernst, ich denke, viele scheuen die Negativschlagzeilen.

Ehrlich das halte ich für Blödsinn. Unsere Einstellung zu Werbung ist so wie sie ist und das nicht erst seit knapp über einem Jahr auf dem Blog da. Sprich da stellten sich schon andere zuvor derart an und werden es auch weiterhin tun. Ehrlich gesagt ich kannte den Don zuvor überhaupt nicht, dieser ist mir erst seit StudiVZ und einer entsprechenden Verlinkung von Chris ein Begriff. Ich denke so wird es auch anderen gehen.

Und wo gibts sonst diezbezüglich Schlagzeilen? Die Blog-Elite lebt doch gut von Werbung und hat auch kein Problem das zu postulieren. Ich denke die paar Negativschlagzeilen werden massiv überschätzt. Nicht jeder liest Spreeblick, den Don oder uns … ich kenne die beide ersteren wie gesagt nur von Verlinkungen und die Thematiken dort allgemein interessieren mich auch nicht sonderlich. Wie dir vielleicht schon auffiel greife ich selten einen speziellen Fall heraus, mich interessieren mehr Grundlagen, wo das Problem allgemein liegt.